02-26-2023, 07:34 AM,
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Verlobung Serena und Saturninus
Verlobung Serena und Saturninus
Früh an jenem bewussten Morgen stand ich im Vestibulum und ging weiter zum Atrium, nickte zufrieden. Ich fand die Räume passend und freundlich hergerichtet. Wir hatten bis spät am Abend gearbeitet um die Vorbereitungen für den heutigen Tag abzuschließen. Die von Sabina vorgeschlagen Lilien und andere frische Blumen, konnten getrost zu Menecrates Freude vergessen werden, denn wir lebten schließlich in Britannien und nicht in Rom. Dafür hatten wir aber einige große Topfpflanzen herangeschleppt. Kleine Statuetten hatten wir ausgetauscht oder noch zusätzlich dekorativ untergebracht. Die Steinbänke im Atrium luden zu einem trauten Gespräch ein. Das gepflastertes Peristyl im Wohnbereich und daran anschließend ein noch größeres Gartenperistyl, boten reichlich Platz, für das was den Römern so sehr lag, dem umher wandeln. In den Nischen war Platz für die vorgesehen Tabletts mit Getränken und kleinen Spezialitäten. Im Tablinum, genauso im Triclinium waren die Klinen entfernt und mit Holzbänken, ohne Rückenlehnen und runden Beistelltischen versehen worden. Einige Gemälde von Vorfahren zierten dezent eine Wand. Nicht aufdringlich protzig, denn das liebte Menecrates überhaupt nicht, doch nach meiner Meinung gehörten sie zu solchen Anlässen dazu. Ich fand wir konnten zufrieden sein, war aber gespannt auf das Urteil der Claudischen Damen.
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02-26-2023, 10:04 AM,
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Am Vortag hatte Saturninus der göttlichen Iuno ein Kalb geopfert. Das Opfer war rein und gut gewesen, und der Opferauch war kerzengerade zum Himmel aufgestiegen, so dass auch die Beschützerin der Ehe seinem Vorhaben wohlgesonnen war.
Der Furius war schon früh angekommen und sah sich jetzt anerkennend um. Der claudische Hausverwalter hatte den öffentlichen Bereich der Villa in einen feierlichen Raum verwandelt. In den Nischen warteten Sklaven mit Silbertabletts, auf denen Speisen und Getränke zu finden waren (Auch die furischen Diener waren dabei) Flötenspieler- und Spielerinnen übten ihre heiteren Weisen.
Saturninus, in seiner besten Toga, nahm sich einen kleinen Kuchen von einem Tablett, als er Linos auch schon sah, der noch Hand anlegte:
"Guten Morgen Linos", sagte er vergnügt: " Du hast alles hervorragend hergerichtet, wie ich sehe. Alles gefällt mir gut. Bitte melde meine Ankunft doch deinem Patron" (Er dachte daran, dem Freigelassenen später noch ein gutes Trinkgeld zu geben)
Serena erwähnte er nicht, denn er war sich sicher, dass seine zukünftige Verlobte mit Ankleiden und Frisur mehr als beschäftigt war. Auch er war schon vor Hahnenschrei aufgestanden, um sich zu baden und eventuell sichtbare Körperhaare mit glühenden Walnusschalen absengen zu lassen.
Inmitten des Raumes stand ein Stehpult, auf dem der auf kostbarem hellen Pergament niedergeschriebenen Ehevertrag; ein Tintenfass mit schwarzer Tinte und einer Schreibfeder ausgestellt waren.
Hier würden zukünftiger Schwiegervater und Schwiegersohn vor allen Zeugen den Vertrag unterschreiben. Lucretia Serena jedoch würde ihren eisernen Ring erhalten und ihren ersten Kuss. Und danach noch ein Geschenk: Eine Kette, die seiner Mutter gehört hatte. Sie war mit Heliodoren besetzt, Berylledelsteinen. Saturninus hatte sie herausgesucht, weil ihre Farbe denen von Serenas Augen,wenn das Sonnenlicht ihnen eine braungoldene Tönung verlieh. glich.
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02-26-2023, 01:03 PM,
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Es hatte Varro überrascht, die Einladung des Furius Saturninus vorzufinden, schließlich hatten sie sich erst einmal wirklich unterhalten. Sicher, der Furier war ihm sympathisch gewesen, doch eine solch vertraute Geste - wenn auch willkommen - hatte er nicht erwartet. Andererseits war es natürlich ein gesellschaftlicher Anlass und sie beide waren gesellschaftliche Persönlichkeiten. Es mochte also auch daran liegen.
Da er ansonsten keine Pläne für diesen Tag gefasst hatte, war Varro bereits recht früh in der Villa Claudia eingetroffen, die nicht nur von sich aus beeindruckend, sondern auch schön geschmückt war, dem Anlass gerecht.
Dem Anlass gerecht hatte auch er sich gekleidet, wenn auch mit dem Gedanken, dem Saturninus nicht die Show zu stehlen. Elegant und doch zurückhaltend, lautete die Devise und so war Varro allein und lediglich mit einem Kästchen gekommen, welches seine Verlobungsgeschenke enthielt.
"Ich grüße dich", sagte er, als ihm der Mann der Stunde auffiel, bevor er auch dem fleißigen Organisator ein freundliches Nicken schenkte. "Und dich ebenso, wenngleich ich deinen Namen noch nicht kannte. Linos, oder?" Er hatte die Worte schließlich gehört. "Ich war noch nie hier, doch es ist ein großartiges Haus. Soll noch jemand behaupten, wir hier in Iscalis wüssten nicht, wie man feiert. Ich danke dir sehr für die freundliche Einladung, über die ich mich sehr gefreut habe."
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02-26-2023, 02:53 PM,
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
(02-26-2023, 10:04 AM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: "Guten Morgen Linos", sagte er vergnügt: "Du hast alles hervorragend hergerichtet, wie ich sehe. Alles gefällt mir gut. Bitte melde meine Ankunft doch deinem Patron" Ein Tag wie jeder andere? Mitnichten. Fußgetrappel - anders konnte er es nicht bezichnen - weckten Menecrates vorzeitig aus dem Schlaf. Natürlich wusste der Hausherr, warum das ungewohnt geschäftige Treiben in der Villa herrschte, aber da der Tag lang und anstrengend werden würde, hätte er gerne noch ein wenig länger geträumt. Ein Ruf signalisierte, dass er bereit für die Morgentoilette war, und lange musste er nicht warten.
Als er das Zimmer verließ, überflog er die noch freie Zeit bis zum Eintreffen der Gäste, entschloss sich aber, bis dahin nichts zu tun, sondern die Seele baumeln zu lassen. Dass die Vorbereitungen problemlos verliefen, darauf konnte er sich verlassen, denn er besaß hervorragendes Personal, das ihn auch vom Eintreffen der ersten Gäste informierte.
Der Hausherr erhob sich und schritt dem angekündigten Bräutigam entgegen.
"Ich grüße dich, Saturninus! Ist es dir recht, wenn ich ab sofort die vertraute Anrede benutze?"
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02-26-2023, 03:19 PM,
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Christina
Patmos und Plaisios die beiden Haussklaven die sonst eher für das Grobe zuständig waren standen in der Küche bei Christina, um ihr zur Hand zu gehen. Sie drückte Patmos ein Tablett mit den Apfelküchlein, für die sie bekannt war, in die Hand und Paisios musste den großen Kupferteller mit den Zimt- und Ingwerkeksen tragen. Sie war während den Vorbereitungen ein wenig betrübt darüber nicht die gewohnten Zutaten wie in Rom zur Verfügung zu haben.
Christina war so aufgeregt, als wenn es um ihre eigene Verlobung ging. Ein Glück, dass sie ihre Hände frei hatte, als sie die Räume der Verlobungsfeier betrat, ihr zittern wäre schon unangenehm aufgefallen. Sie blieb lieber im Hintergrund, doch heute mussten alle mit anfassen.
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02-26-2023, 03:43 PM,
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
(02-26-2023, 02:53 PM)Manius Claudius Menecrates schrieb: Ein Tag wie jeder andere? Mitnichten. Fußgetrappel - anders konnte er es nicht bezichnen - weckten Menecrates vorzeitig aus dem Schlaf. Natürlich wusste der Hausherr, warum das ungewohnt geschäftige Treiben in der Villa herrschte, aber da der Tag lang und anstrengend werden würde, hätte er gerne noch ein wenig länger geträumt. Ein Ruf signalisierte, dass er bereit für die Morgentoilette war, und lange musste er nicht warten.
Als er das Zimmer verließ, überflog er die noch freie Zeit bis zum Eintreffen der Gäste, entschloss sich aber, bis dahin nichts zu tun, sondern die Seele baumeln zu lassen. Dass die Vorbereitungen problemlos verliefen, darauf konnte er sich verlassen, denn er besaß hervorragendes Personal, das ihn auch vom Eintreffen der ersten Gäste informierte.
Der Hausherr erhob sich und schritt dem angekündigten Bräutigam entgegen.
"Ich grüße dich, Saturninus! Ist es dir recht, wenn ich ab sofort die vertraute Anrede benutze?"
Saturninus war sehr erfreut darüber, seinen Schwiegervater in spe zu erblicken: "Salve Claudius Menecrates. Eine vertrauliche Anrede freut mich sehr, verehrter...Menecrates", antwortete er und zögerte noch. Die vertraute Anrede dem ehrwürdigen Consular gegenüber fiel ihm nicht leicht:
"Es ist wirklich alles sehr schön geworden. Doch auf die Schönste warte ich noch - natürlich sind alle Damen deines Hauses schön, aber ich meine meine einzige besondere Schönheit". Er lächelte versonnen.
(02-26-2023, 01:03 PM)Decimus Balventius Varro schrieb: Es hatte Varro überrascht, die Einladung des Furius Saturninus vorzufinden, schließlich hatten sie sich erst einmal wirklich unterhalten. Sicher, der Furier war ihm sympathisch gewesen, doch eine solch vertraute Geste - wenn auch willkommen - hatte er nicht erwartet. Andererseits war es natürlich ein gesellschaftlicher Anlass und sie beide waren gesellschaftliche Persönlichkeiten. Es mochte also auch daran liegen.
Da er ansonsten keine Pläne für diesen Tag gefasst hatte, war Varro bereits recht früh in der Villa Claudia eingetroffen, die nicht nur von sich aus beeindruckend, sondern auch schön geschmückt war, dem Anlass gerecht.
Dem Anlass gerecht hatte auch er sich gekleidet, wenn auch mit dem Gedanken, dem Saturninus nicht die Show zu stehlen. Elegant und doch zurückhaltend, lautete die Devise und so war Varro allein und lediglich mit einem Kästchen gekommen, welches seine Verlobungsgeschenke enthielt.
"Ich grüße dich", sagte er, als ihm der Mann der Stunde auffiel, bevor er auch dem fleißigen Organisator ein freundliches Nicken schenkte. "Und dich ebenso, wenngleich ich deinen Namen noch nicht kannte. Linos, oder?" Er hatte die Worte schließlich gehört. "Ich war noch nie hier, doch es ist ein großartiges Haus. Soll noch jemand behaupten, wir hier in Iscalis wüssten nicht, wie man feiert. Ich danke dir sehr für die freundliche Einladung, über die ich mich sehr gefreut habe."
Balventius Varro gehörte zu den Honoratioren von Iscalis; und Saturninus hatte ihn eingeladen, um das Band unter den maßgeblichen Männern fester zu knüpfen, auch wenn er als Ritter nicht ganz standesgemäß war.
Saturninus mochte ihn irgendwie. Der Mann war ausgeschlafen.
Und er war auch einer der ersten, die eintrafen:
"Sei mir willkommen Eques Balventius Varro", sagte er freundlich: " Wir Römer hier in dieser immer noch halbwilden Provinz sollten doch zusammenhalten, wo immer es geht. Ich freue mich über dein Kommen"
er wies auf die Sklaven mit den Getränken: "Bitte bediene dich schon mal"
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02-26-2023, 04:18 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Themen: 21
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Ich wachte früher auf als gewöhnlich. Die Sonne stand noch gar nicht hoch. Irgendetwas war doch heute. Natürlich, Serena würde sich verloben.
Es gab keine Pfauen oder ein Blumenmeer wie in Alexandria, aber das viele Grün in Töpfen war auch ein schöner Anblick.
Noch in der Untertunika schaute ich verstohlen nach draußen und hielt mir die Hand beim Gähnen vor den Mund.
Uii, da waren schon welche. Mein Onkel war da. Linos und Christina wuselten herum. Und der Furius unterhielt sich mit einem Mann, den ich bereits beim Wagenrennen gesehen hatte. Das war Balventius Varro, der Minenpächter. Von nahem sah er ziemlich gut aus.
Ich wollte mich noch etwas umsehen, als mich Anaxarete am Tunikazipfel zurückzog. Jetzt wären erst einmal Waschen und Kämmen angesagt. Ich folgte ihr auf mein Zimmer.
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02-26-2023, 10:59 PM,
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Furia Serena
Geborene Lucretia Serena
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Themen: 4
Registriert seit: Aug 2022
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Phoebe hatte mich schon zu Sonnenaufgang geweckt, da heute ein großer Tag war. Unermüdlich wurde ich geschrubbt, enthaart, wieder angezogen, geschminkt, frisiert und duftendes Lilienöl in mein Haar massiert. Als ich fertig war, trug ich ein Ensemble in Himmelblau und hatte eher eine strenge Frisur, die allerdings herrlich duftete. Auf Calamistra konnte ich verzichten, da mein Haar von Natur aus gelockt war. Ich ging davon aus, dass mein zukünftiger Gatte eine Vorliebe für Blau hatte, da er dies schon oft getragen hatte, wenn er nicht die Toga trug und ich hoffte, dass meine Farbwahl eine gute Entscheidung war. Auf allzu viel Schminke und Schmuck verzichtete ich, da dies nicht mein Naturell war. Nur einen Hauch Rosa für die Wangen...
Als ich mich in den vorbereiteten Raum begab, konnte ich sehen, dass Claudius Menecrates und Furius Saturninus bereits anwesend waren. Auch Sabina war bereits da und die claudischen und furischen Angestellten hatte jede Menge Arbeit geleistet. Ich begab mich zu den beiden Männern und begrüßte sie ein wenig aufgeregt, aber glücklich. "Salve, Onkel Menecrates und Furius Saturninus. Ich hoffe, ich habe euch nicht ungebührlich warten lassen."
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02-27-2023, 09:09 AM,
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Immer wieder ungeduldig hatte Saturninus nach Serena Ausschau gehalten, obgleich er wusste, dass sie vermutlich erst später kommen würde.
Sie trug ein himmelblaues Gewand und wirkte wie eine kleine Rose; von natürlicher Anmut und am frühen Morgen erblüht. Saturninus ging das Herz auf und er trat neben sie:
"Guten Morgen Lucretia Serena, bereit?", flüsterte er ihr zu:
"Du siehst sehr schön aus, wenn ich dir das sagen darf"
Er hatte unwillkürlich noch die formelle Anrede gewählt. Erst nach der Ringübergabe würde er "Serena" sagen. Und dann immer, solange die Götter ihnen beiden Leben schenkten.
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02-28-2023, 11:35 AM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Beiträge: 372
Themen: 21
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Verlobung Serena und Saturninus
Ich hatte mich umziehen lassen: Ein schlichtes, safrangelbes Kleid mit einer Stickerei am Halsausschnitt und feine Silberohrringe. Das Haar trug ich in einem Nackenzopf.
Als ich Saturninus und Serena dort zusammen stehen sah, dachte ich wieder an Iulius Cato. Das Herz wurde mir schwer.
Er hatte nämlich Didia Corona angesprochen - natürlich hatte er das.
Wer interessierte sich für ein junges dummes Ding, wenn er eine lebenserfahrene Witwe haben konnte? Jungfrauen standen nicht allzu hoch im Kurs.
Meine Mutter hatte das immer so ausgedrückt: "Was kauft der Bauer lieber - ein Kälbchen, bei dem man nicht weiß, ob es trächtig wird oder eine Kuh, die schon gut gekalbt hat?"
On Didia Corona schon gekal... pardon also ob sie Kinder hatte, wusste ich freilich nicht. Aber sie war noch jung und knackig und bestimmt irre erfahren. Und bei meiner Mutter hatte es auch so funktioniert. Kaum war Vater tot, wollte Haterius sie heiraten , und sie hat ihm ja auch gleich zwei Hateriusse geschenkt.
Ich schüttelte die schweren Gedanken an, und ich winkte Serena fröhlich zu. Sie hatte es gut. Sie bekam ihren Furius. Den hätte ich zwar nicht unbedingt wollen, doch sie sahen sehr glücklich aus.
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