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Haustür (Ianua)
07-27-2022, 10:09 AM,
Beitrag #11
RE: Haustür (Ianua)
"Ja, es gibt einen improvisierten Circus. Natürlich überhaupt nicht mit Rom oder einer Provinzhauptstadt zu vergleichen, alles ist bisher nämlich aus Holz oder Fachwerk.  Die Britannier lieben Wagenrennen, sie behaupten sogar, dass die Kelten den Streitwagen erfunden hätten.", sagte Saturninus: "Also dafür sind sie zu begeistern. Kriegsgefangene für Kämpfe gibt es weniger, es ist die letzten Jahre ruhig gewesen hier in der Gegend. "
Die Kelten, die sich an den großen Aufständen der Vergangenheit beteiligt hatten, waren mittlerweile entweder tot oder zu alt, um in die Arena geschickt zu werden. Da hätte das Publikum höchstens etwas zu lachen. 
Man konnte jedoch aus anderen Provinzteilen jüngere und hoffentlich kampfbereite Sklaven besorgen. Oft indem man ihnen ein gutes Preisgeld versprach - oder sie auf einen Gegner losließ, mit dem sie noch eine Rechnung offen hatten, beispielsweise von einem verfeindeten Stamm. 
Aber mit solchen Details wollte Saturninus den Claudius nicht belästigen, er hoffte allerdings, bei einem Essen zu erfahren, was nach dem Geschmack des neuen LAPP sein konnte. 
Zu den nächsten Sätzen des Claudius Menecrates nickte er: "Sich als römischer Bürger zu zeigen ist für uns Römer hier inmitten der Barbaren so wichtig, gerade, weil wir so wenig sind und so fern der Heimat. ", er lächelte: "Und die Kelten zu beeindrucken - positiv natürlich: Ein gemeinsames Fest zu Ehren des neuen Legaten. Rom nimmt nicht nur, Rom gibt."
Er deutete in die Richtung, von der er gekommen war: "Meine Villa liegt südlich von hier Richtung des Isca- Flusses. Auf was du achten solltest....", sein Gesicht wurde ernst:
"Im Großen und Ganzen sind die Kelten zwar aufbrausend und stolz, doch gutmütig. Ich persönlich glaube, dass sie viel bessere Römer werden könnten als beispielsweise die Germanen. Es ist hier nicht gefährlich; du siehst ja, dass ich zu Fuß und ohne Gefolge unterwegs bin. Es gibt nur eine Sache, die das von einer Minute auf die andere ändern kann, und darüber berichte ich dir, wenn wir uns wieder sehen. 
Vale bene, Manius Claudius Menecrates, ich wünsche Dir den Segen der Götter, besonders der Göttin Britannia, der hiesigen Schutzgöttin", 
 
Saturninus hob die Hand und wandte sich tatsächlich zum Gehen, denn er sah, dass der Claudius viel Arbeit hatte, und er wusste, würde er länger bleiben, dann gebot es die Gastfreundschaft , ihn doch noch zu bewirten. Aber zumindest hatte er heute seiner Cousine etwas Interessantes zu erzählen. Vielleicht hatte Claudius Menecrates auch neue Bücher dabei, sie war nämlich eine Leseratte und hatte vermutlich schon alles verschlungen, was es im beschaulichen Iscalis an Lektüre gab.
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Honoratior von Iscalis
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07-27-2022, 03:29 PM,
Beitrag #12
RE: Haustür (Ianua)
Während Menecrates zuhörte, kam er zu dem Schluss, dass er unbedingt mehr über die hiesigen Verhältnisse erfahren musste, daher hätte er spätestens jetzt um ein Treffen gebeten. Der Umstand, dass Saturninus ein Patrizier war, passte hervorragend, denn das ermöglichte dem Claudier, die Einschätzung weitgehend annehmen zu können und nicht erst durch die Brille des verschiedenen Standes ansehen zu müssen.
Er folgte mit Blicken der Beschreibung des Weges zur Villa und merkte sich die Nähe des Flusses. Oder handeltete es sich nicht um die Nähe, sondern nur um die Richtung? Er fragte nicht nach, weil das Gespräch eine interessante Andeutung beinhaltete und tröstete sich damit, dass Iscalis unmöglich so groß sein konnte, um eine Patriziervilla nicht zu finden.
"Von einer Minute auf die andere ändern, sagst du." Er wirkte nachdenklich, als er die Worte wiederholte. "Dann sollte ich den Besuch zeitnah einplanen, bevor ich über Fallstricke stolpere oder in Fettnäpfchen trete." Er nahm es zwar mit Humor, aber innerlich wirkte die Andeutung nach.
"Der Götter Seegen", wünschte er zurück, nickte zum Abschied und blickte seinem ersten Gesprächspartner in der neuen Provinz Augenblicke hinterher, bevor er sich umdrehte, um zurück ins Atrium zu gehen. Er musste Linos sprechen.
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08-15-2022, 02:51 PM,
Beitrag #13
RE: Haustür (Ianua)
Vor den Toren der Villa Claudia hielt ein schlammbespritzter Reisewagen, der von einigen Reitern zu Pferde flankiert wurde. Der Anblick war ein wenig Mischmasch, da man einerseits Geld vermuten würde, da es hier und dort Verzierungen und gute Verarbeitung gab. Auf der anderen Seite waren die Wächter des Wagens nur dürftig ausgerüstete, einfache Sklaven, die nur mit Knüppeln und einfachen Waffen bewaffnet waren. Eine schlagkräftige Eskorte sah definitiv anders aus.

Der Wagen selbst war voll mit Schlamm von oben bis unten, obwohl die Straßen hier im Umland trocken waren. Die Reise des Wagens schien durch Marschgebiete geführt zu haben oder dergleichen. Aus dem Wagen kletterte eine einfach gekleidete Frau in mittleren Jahren, die zum Tor schritt und einmal anklopfte. Mit klarer Stimme verkündete sie: "Die ehrenwerte Lucretia Serena, Tochter der Claudia Maximina, begehrt Einlass."
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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08-15-2022, 05:51 PM,
Beitrag #14
RE: Haustür (Ianua)
Gerade wollte ich einen Augenblick verschnaufen, da klopfte es an der Eingangstüre. Ich kratzte mich am Hinterkopf, hatte ich das richtig verstanden. Eine Claudia klopfte da? Lucretia Serena, Tochter der Claudia Maximina, die Namen sagten mir nichts. Die war doch nicht angekündigt worden. Es sollte doch Claudia Sabina kommen und nicht Lucretia Serena. Da könnte ja jeder kommen und behaupten er gehöre zur Verwandschaft. Das öffnen der Türe übernahm ich sicherheitshalber einmal selber. Kaum geöffnet, setzte ich mein höfliches nichtsagendes Lächeln auf. „Salve, womit kann ich dienen?“ Die schaute ja mehr als hübsch aus. Oje, ich sah Linos irgendwann in Not geraten.
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08-15-2022, 06:02 PM,
Beitrag #15
RE: Haustür (Ianua)
Die Dienerin, die an die Haustüre geklopft hatte, war ein wenig perplex. Eigentlich sollte man ihre Herrin erwarten und freudig empfangen. Bevor sie aber noch etwas sagen konnte, kam auch schon ihre Herrin aus dem Wagen geklettert.

Lucretia Serena war ganz in zartes Rosa gekleidet, was ihre dunklen Haare gut zur Geltung brachten. Die junge Patrizierin nickte der Dienerin zu, die wortlos beiseite trat.

"Unsere Ankunft sollte angekündigt sein. Mein Onkel Manius Claudius Menecrates sollte mich bereits erwarten." Anscheinend ließ man Patrizier hier dumm auf der Straße rumstehen, damit einen der Pöbel begaffen konnte.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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08-16-2022, 01:47 PM,
Beitrag #16
RE: Haustür (Ianua)
Mit gefurchter Stirn sah ich Lucretia Serena entgegen. Das hätte ich mir denken können,die die geklopft hatte war ihre Sklavin. Natürlich welche Claudia klopfte schon selber. Sofort stellte ich fest soviel ROSA mochte ich nicht. Das konnte ja heiter werden. Wer demnächst hier das sagen hatte, war mir sofort klar.
„Claudius Menecrates hat nichts von deiner Ankunft erwähnt. Wenn dann hätte er es mir gesagt“. Das kam nicht gerade freundlich von mir. Seltsam ist das schon wunderte ich mich. Vergesslich war er bisher nicht. „Doch bitte tretet ein und nehmt im Atrium platz, derweil schicke ich jemanden nach ihm. Was darf ich zur Erfrischung anbieten? Wein? Wasser? Die Zimmer müssen ja auch noch gerichtet werden.“ Dieser Aufwand, wir waren doch noch beim einrichten. Und überhaupt ich hatte gerade ganz andere Aufgaben zu verrichten. Ich rief nach Chritina und schickte sie zu ihrem Herrn.
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08-16-2022, 09:13 PM,
Beitrag #17
RE: Haustür (Ianua)
Menecrates genoss noch den Schlaf der Gerechten, als Lucretia eintraf, denn er hatte am Vortag ausdrücklich angewiesen, nicht geweckt werden zu wollen. Er musste sich von den Strapazen der langen und entbehrungsreichen Schiffsreise erholen, um gerüstet die Mamutaufgabe der Ansiedlung in der unbekannten Provinz in Angriff nehmen zu können. Er versäumte es aus Müdigkeit, dem Personal Anweisungen zu geben, oder sich um dessen Einteilung zu kümmern, was nunmehr die Eigenverantwortung der Bediensteten erforderte. Nicht einmal seinem Verwalter hatte der Claudier Bescheid gegeben. Er rechnete auch nicht so schnell mit dem Zuzug weiterer Familienmitglieder, daher schlief er beruhigt.
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08-17-2022, 01:53 PM,
Beitrag #18
RE: Haustür (Ianua)
Ich überlegte kurz, ob ich auf die doch sehr impertinente Aussagen des Mannes mit spitzer Zunge reagieren sollte, aber ich entschloss mich dann doch dagegen. Ich schenkte dem Freigelassenen dafür einen Blick, der mehr als tausend Worte sagte. Ich war absolut erschöpft nach dieser holprigen Reise über diverse Karrenrouten, die nicht immer über richtige Straßen führten.

Nachdem der Verwalter dann endlich den Weg freigegeben hatte, erwiderte ich nur kurz angebunden. "Wasser...bitte." Das "bitte" kam mit deutlicher Verzögerung. "Bitte sorgt auch für meine Eskorte und die Tiere. Es war eine lange Reise." Der Ton war schon wieder etwas milder, nachdem ich einmal durchgeatmet hatte. Ich war nicht von nachtragender Natur und nur durch die beschwerliche Reise so gereizt. Damit machte ich mich auf ins Atrium.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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08-19-2022, 06:05 PM,
Beitrag #19
RE: Haustür (Ianua)
Ich atmete tief durch und kam langsam zur Besinnung. Das war nicht richtig, egal ob Gäste geladen oder unangemeldet erschienen, sie wurden er in der Villa Claudia, stets höflich und zuvorkommend behandelt.
Mit zerknirschter Mine, schüttete ich das frische Wasser in einen Becher und reichte ihn Lucretia Serena. „Entschuldige bitte mein unmögliches Benehmen. Wir sind noch beim Einzug, denn wir kamen erst gestern an. Mir war kein weiterer Gast angekündigt worden und deshalb ist auch nichts vorbereitet. Würdest du gerne zuerst ein erfrischendes Bad nehmen? Bis dahin wurde dann bestimmt ein Zimmer vorbereitet.
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08-19-2022, 10:35 PM,
Beitrag #20
RE: Haustür (Ianua)
Das erste Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht, als das herrlich kühle und erfrischende Wasser mich regelrecht belebte. Ich winkte nur ab, als der Diener sich entschuldigte. "Die Hitze macht uns alle streitlustig. Ein Bad wäre wunderbar und vielleicht eine kleine Stärkung, danke." Ich wartete erwartungsvoll, dass mir einer der Haussklaven den Weg weisen würde, während im Hintergrund bereits reges Treiben herrschte und meine mitgebrachten Sklaven meine Truhen abluden.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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