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[Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
02-17-2023, 03:23 PM,
Beitrag #1
[Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Die Wohnung mit der Nummer IX im ersten Stock des Thorianum A wurde von Centuria Marcus Accius Florus für seine Schwester gemietet. 
Die Wohnung ist die kleinste der bislang fertiggestellten Wohneinheiten und verfügt über nur einen einzigen Raum. An einer Seite wurde ein Bett aufgestellt, daneben gibt es noch einen Tisch mit einem Stuhl und einer Waschschüssel,
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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02-17-2023, 04:04 PM,
Beitrag #2
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Etwas verloren und zitternd stand Accia Prisca in dem Raum, den ihr Bruder angemietet hatte. Es sah alles so leer und ungewohnt aus, und sie fühlte sich alles andere als wohl, was weit weniger an dem Hämmern und Fluchen aus der Umgebung lag, als vielmehr an der Präsenz ihres Bruders, der nicht gerade erfreut zu sein schien, dass sie überhaupt hier war. Was fast schon komisch wäre, denn er hatte ja darauf bestanden, dass sie hier her nach Iscalis kam und nicht in Londinium blieb. Sie hatte ihn in ihren Briefen ja geradezu angefleht, dort bleiben zu dürfen im Haus des Vaters. Aber er hatte es verkaufen wollen, was Prisca nicht wirklich verstand, und auch ihren Vorschlag, dass sie stattdessen mit zu Carisia Prima und deren Vater Aulus Carisius Primus zog, hatte ihr Bruder sehr vehement abgelehnt und darauf bestanden, dass sie her kam. Und jetzt stand er da und würdigte sie kaum eines Blickes. Im Gegenteil, Marcus Accius Florus sah fast schon wütend aus, überhaupt hier sein zu müssen und sich um sie kümmern zu müssen.
Ihr wäre es ja auch anders sehr viel lieber. Ihr Bruder stammte aus der ersten Ehe ihres Vaters und war so ziemlich alles, was Priscas Vater nicht gewesen war: Hart, kantig, mit seinen inzwischen vierzig Jahren mit schütterem Haar gesegnet, während ihr verstorbener Vater mit seinen fünfundsechzig Jahren noch immer dichtes, schwarzgraues Haar gehabt hatte. Prisca hingegen stammte aus dessen dritter Ehe und war mit ihren sechzehn Jahren jung genug, um auch die Tochter ihres Bruders zu sein. Zwischen ihnen lag so viel Zeit, dass er wohl nicht ernsthaft mit einer Schwester gerechnet hatte, mit der er sein Erbe teilen musste, als er sich zur Legion verpflichtet hatte. Und inzwischen hatte er dort ordentlich Karriere gemacht und war bis zum Centurio aufgestiegen. Prisca traute sich kaum, zu ihm zu sehen und knetete ihre Hände etwas nervös, während sie sich noch einmal umsah.
“Wenn du der Familie Von Titus Lartius noch einmal schreiben würdest, würden sie sicher die Verlobung...“ fing sie zum x-ten Mal an, ihren Bruder überreden zu wollen. Eigentlich war ja schon alles in festen Tüchern gewesen. Ihr Vater hatte gewollt, dass sie den jüngsten Spross der Familie seines alten Freundes Titus Lartius heiratete, und der war auch nicht abgeneigt gewesen. Lediglich die Höhe der Mitgift war noch offen gewesen, aber da wären die beiden sich sicher einig geworden. Prisca verstand nicht, was ihr Bruder dagegen gehabt hatte und sie stattdessen hier hergeholt hatte. Und auch jetzt schnitt er ihr barsch das Wort ab. “Nein! Diese unverschämten Halsabschneider verlangen viel zu viel Geld dafür, dich aufzunehmen. Sei dankbar, dass u jetzt hier sein kannst und ich mich um dich kümmere, Pferdegesicht.“
Da war es wieder. Pferdegesicht. So nannte er sie schon ihr halbes Leben lang. Zumindest zu den wenigen Malen, dass sie ihn gesehen hatte, denn mit der Legion war er ja immer sonstwo unterwegs, während ihr Vater sich Sorgen gemacht hatte. Nicht zuletzt war das ja auch ein Grund, warum ihr Vater das Haus in Londinium gekauft hatte. Davor hatten sie in Gallia gelebt. Aber ihr Vater wollte ihn öfter sehen, weil er seinen Sohn eben liebte.
Prisca sah nach unten und erwiderte nichts für einen Moment, ehe sie sich wieder umsah. Diese Wohnung war so klein. In Londinium hatten sie ein schönes Haus gehabt mit eigener Culina und zwei Gästezimmern. Nichts überwältigend riesiges, aber doch ein ordentliches Haus. Und jetzt fühlte sie sich, als wäre sie plötzlich vollständig verarmt und müsste betteln.
“Wo soll denn Miriam schlafen?“ fragte sie zweifelnd, denn hier gab es nur ein Bett, und er konnte wohl kaum von Miriam verlangen, dass die auf dem Boden schlief. Doch das tat er. “Deine Sklavin kann auf dem Boden schlafen.“ “Aber...“, fing sie an, doch er schnitt ihr gleich das Wort ab. “Nichts aber! Sei froh, dass du sie behalten darfst! Und jetzt richte dich hier ein und mach keinen Blödsinn, ich muss zurück zur Castra. Ich sehe nächste Woche wieder nach dir.“
Er schaute sie wohl nicht anders an als seine vielen Soldaten in der Castra, und sie versuchte, sich ein wenig kleiner zu machen und schaute zu Boden. Wobei auch das nichts half, denn obwohl sie ein Mädchen war, war sie einfach verdammt lang und mit ihm auf Augenhöhe. Zumindest, wenn sie nicht nach unten schaute.
“Ja, Florus“, sagte sie kleinlaut und wartete, während er sie noch anstarrte.
“Gut“, befand er schließlich und schritt in Richtung Tür. “Ich habe den Geldwechsler hier angewiesen, dass er dir jede Woche bis zu fünf Denare ausgeben soll. Also haushalte gut. Wenn etwas sein sollte, ich bin in der Castra.“ Den letzten Teil sagte er so, dass Prisca sich sicher war, dass sie sich besser nur melden sollte, wenn das Haus brannte.

Schließlich ging die Tür ziemlich laut zu und Prisca stand allein da. Wieder zitterte sie. Als Miriam, ihre Kinderfrau, die sich schon ihr ganzes Leben um sie kümmerte, schließlich herein kam und sie in den Arm nahm, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und fing erst einmal an, schluchzend zu heulen.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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02-20-2023, 06:36 PM,
Beitrag #3
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Eine ganze Weile verbrachte Prisca damit, sich auszuweinen, bis sie sich wieder gesammelt hatte.
“Na, na“, machte Miriam ganz oft und immer wieder “Na, na“, während sie ihr über den Rücken streichelte.
“Es ist so ungerecht! Ich war schon fast verheiratet! Und jetzt kann ich nicht einmal richtig trauern hier“, beschwerte sich Prisca mit verheultem Gesicht. Denn ihr Bruder hatte verfügt, dass sie sofort noch während des Trauerjahres zu ihm kommen sollte, dabei war der Vater kaum beerdigt. Nicht einmal die Wangen vor Kummer zerkratzen durfte sie sich, denn er hatte es untersagt. Ja, sie hatte noch nicht einmal bei der Schneiderin die schwarzen Kleider für diese Zeit abholen dürfen oder mit offenen Haaren und barfuß herumgehen. Gar nichts hatte Florus ihr gestattet, er wollte sie sofort hier in Iscalis haben. Und jetzt war sie hier in dieser fremden Stadt und hatte gar nichts mehr. Nur Miriam war ihr geblieben, sonst nichts.

“Komm schon, Lämmchen. Wir bringen erst einmal deine Sachen herauf und richten uns schön ein“, sagte die Kinderfrau, und nach einer Weile nickte Prisca ergeben und begab sich mit ihr runter zur Straße, wo noch ihre Truhen warteten, die ihr Bruder natürlich nicht hochgetragen hatte für sie.
Es war nicht sehr viel, nur insgesamt drei Truhen, die ihr ganzes Leben fassten, und trotzdem brauchten sie ganz schön lange, bis alles in der kleinen Wohnung war. Prisca taten die Hände weh und sie rieb die schmerzenden Stellen, während Miriam die Truhen öffnete und ein wenig auspackte. “Hier, Lämmchen, das wird dich aufmuntern“, sagte sie und gab Prisca eine Schriftrolle.

Prisca stutzte, als sie die Schriftrolle entgegen nahm und vorsichtig öffnete. Ein freudiges Schluchzen kam über ihre Lippen, als sie sie erkannte. “Oh, du hast Sappho eingepackt!“ rief sie begeistert aus und überflog die Gedichte und Lieder der griechischen Dichterin, die einmal in der Bibliothek ihres Vaters waren. Einer Bibliothek, die Florus eigentlich auch komplett verkauft hatte.
“Ja, und Ovid und den Plato und ein bisschen was von Aristoxenos“, gab sie freimütig zu und räumte weiter Sachen von hier nach da, auch wenn das in nur einem nicht besonders großen Raum irgendwie seltsam aussah.
“Aber Florus wird ausflippen, wenn er das erfährt!“ Prisca war da wirklich nicht erpicht darauf, ihren Bruder noch mehr zu reizen, als sowieso schon. Er behandelte sie jetzt schon nicht nett. Wie würde er sie behandeln, wenn er dachte, sie hätte ihn bestohlen? Auch wenn zumindest diese Schriftrolle hier ihr von ihrem Vater geschenkt worden war.
“Und deshalb werden wir es ihm nicht sagen“ sagte Miriam und kam zu Prisca herüber, nahm ihre beiden Hände und sah sie an. “Hör zu, Lämmchen, dein Bruder ist sicher ein ehrenhafter Mann, aber an dem, wie er dich hier behandelt, ist wenig ehrenhaftes. Deshalb nehmen wir die Schriftrollen hier, und auch den Schmuck deiner Mutter, der dir gehört, und behalten das für uns. Und wir nehmen jede Woche die fünf Denare, ob wir sie brauchen, oder nicht, und sparen, so gut es geht, ja? Und dann machen wir einfach das beste aus der Situation hier. Aber ich hab dich nicht aufgezogen, dass du jetzt hier in einem kleinen Loch versauerst, nur weil dein Bruder dich nicht hat heiraten lassen, wie du es solltest.“
Prisca zögerte ein wenig, nickte dann aber. Sie mochte den Gedanken nicht, ihren Bruder zu hintergehen. Aber bei der Aussicht, hier den Rest ihres Lebens zu verbringen, hatte sie auch nicht gerade kleine Angst. Und sie vertraute Miriam, dass die wusste, was jetzt zu tun war.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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02-28-2023, 04:04 PM,
Beitrag #4
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Erst zwei Tage vor den Equirria bekam Accia Prisca ihren Bruder wieder zu Gesicht, als er sie besuchte. Im Grunde war es von seiner Seite aus nur als Anstandsbesuch geplant gewesen, daher war er doch sehr überrascht, als sie ihm die Grüße von Sabinius Merula ausrichtete und nach seiner Erlaubnis fragte, sich das Rennen mit diesem anzusehen.
Und ihr Bruder rastete halb aus deshalb. Prisca hatte ja so schon immer respekt vor ihrem Bruder Florus, aber in dem Moment zuckte sie richtig zusammen, als er sie mit sienen Blicken geradezu erdolchte. Hatte sie etwas schlimmes getan? Sie wüsste nicht, was das gewesen sein sollte. Aber Florus schien wirklich alles andere als erbaut zu sein.
[Bild: accius-florusz9eni.jpg]
“Bist du ihm nachgelaufen?“ fragte er zum bestimmt zehnten Mal.
Nur, um seinem Sklaven die Tabula zu geben, sonst nichts. Ich schwöre!“
“Ja, ja! Schwör du ruhig! Ich schwöre dir, wenn meine Schwester durch die Stadt streift und sich irgendwelchen Männern anbietet, dann...“
Prisca zuckte noch einmal zusammen und versuchte, sich hinter ihren Armen zu verstecken. “Das hab ich nicht! Wirklich nicht! Wir haben uns nur unterhalten“ jammerte sie.

Nach einer Weile des Verhörs hatte Florus sich dann beruhigt und sah sie nur noch eindringlich an. “Wollte er Geld von dir haben?“
Prisca verstand nicht, was er damit meinte. “Nein, wir haben nicht einmal von Geld gesprochen. Also, abgesehen davon, dass er die Finanzen seines Vaters ordnet. Aber über mich haben wir da gar nicht geredet.“ Zumindest nicht, dass Prisca es mitbekommen hätte.
Florus schnaubte und schwieg, tigerte im Raum herum. Prisca schwieg einfach, während sie vorsichtig zu ihm hinübersah. Irgendwann sagte er einfach nur “Gut“, als wäre das alles. “Ich muss wieder zur Castra.“ Er sah Prisca noch einmal eindringlich an. “Und du läufst keinen Männern mehr nach“ sagte er noch einmal streng, ehe er verschwunden war.


Umso überraschter war Prisca, als er zwei Tage später bei ihr in der Tür stand und ihr befahl, sich jetzt gefälligst fertig zu machen, damit sie zu dem Rennen gehen konnten.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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03-02-2023, 02:03 AM,
Beitrag #5
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Auf die Bitte von Serena hin hatte ihre Leibdienerin Phoebe herumgefragt und die Wohnung der jungen Accia Prisca im Thorianum A gefunden. Wie bereits von Serena angenommen, hatte die junge Frau kein wirkliches Vermögen. Nachdem die griechische Sklavin angeklopft hatte und von Miriam eingelassen wurde, überreichte sie dieser ein großes Bündel mit einer Tabula, die eine Nachricht an Accia Prisca enthielt. Phoebe entschuldigte sich, dass sie schnell wieder aufbrechen musste, da noch so viel zu erledigen war für die anstehende Feier und verschwand dann auch schnell wieder um zurück zur Villa Claudia zu eilen. 

Das Bündel enthielt ein langes fliederfarbenes Kleid sowie einen Schleier und Mantel in passender Farbe, einiger Haarornamente mit tief violetten Glassteinen und eine zarte Kette mit hübschen Muscheln, deren Perlmutt ebenfalls ein wenig fliederfarben schimmerte. Die Kleidungsstücke waren von sehr guter Qualität, aber nicht übermäßig reich verziert und der Schmuck dazu schlicht, aber sehr hübsch. Es war das längste Kleid, das Serena besaß und sie hatte es wegen der Länge eigentlich nie getragen, aber Prisca würde es problemlos passen.

Die beigelegte Nachricht besagte folgendes: 

Salve Accia Prisca,

Danke, dass du meine Einladung zu meiner Verlobung in der Villa Claudia angenommen hast. Es wäre mir eine Ehre und Freude, wenn du an diesem Tag meine Lieblingsfarbe tragen würdest. Bitte betrachte den Inhalt des Bündels als mein Geschenk an dich als Zeichen meiner Freundschaft. 

Lucretia Serena
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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04-09-2023, 07:51 PM,
Beitrag #6
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht!
[Bild: Naevia-Calida-klein.jpg] | Naevia Calida

Naevia Calida hatte es sich von ihrem Sohn nicht zweimal sagen lassen, als er sie gebeten hatte, seine Verlobte - ihre Schwiegertochter in spe, aufzusuchen und mit ihr über den bevorstehenden Eingriff an seinem Bein zu sprechen. Gleich am nächsten Morgen war sie früh aufgestanden, hatte den Sklaven ihre Aufgaben zugeteilt und hatte sich dann von ihrer Leibsklavin Eirene zurecht machen lassen. Zur hora tertia hatte sie dann das Haus verlassen. In Begleitung Eirenes hatte sie sich zum Neubaugebiet der Stadt gemacht. Merulas Angaben, wo seine Zukünftige denn genau wohnte, waren etwas dürftig gewesen. Doch das schreckte die Schwiegermutter in spe nicht. Schließlich war sie nicht einfältig oder gar auf den Mund gefallen. Sie fragte sich einfach durch, bis sie endlich die richtige Wohnung gefunden hatte. Verheißungsvoll blickte sie ihre Sklavin an, bevor sie anklopfte. Ob sie wohl da war? Ob sie sich freute, sie kennenzulernen? Und überhaupt, wie sie wohl ausschauen mochte?
Dreimal klopfte sie in einem beschwingten Rhythmus und wartete...
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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04-09-2023, 08:09 PM,
Beitrag #7
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
Eigentlich wollte Prisca täglich an ihrer Tunica arbeiten, aber heute hatte Miriam gemeint, dass sie die Gastfreundschaft von Lucretia Serena nicht überstrapazieren durften und den Claudiern auch mal zumindest einen halben Tag Ruhe gönnen mussten. Außerdem sollten sie mal wieder in die Therme, und Prisca fürchtete, dass Miriam da durchaus recht hatte. Da sie aber nicht gleich mit Sonnenaufgang zur Therme konnten und da ja auch dann keine anderen Damen wären, wenn man zu früh war, hatten sie also einen ruhigen Vormittag verbracht, an dem sie ein wenig über alles geredet hatten und Prisca ein wenig ihrer Nervosität in Worte hatte fassen können. Miriam hatte beruhigend mit ihr geredet und saß gerade neben ihr auf dem Bett – dem ja einzigen wirklichen Möbelstück in der Wohnung, neben einem Stuhl und einem winzigen Tisch – als es an der Tür klopfte.
Überrascht schauten die beiden sich an, ehe Miriam sich auch schon erhob. “Ich schau mal nach“, sagte sie und ging die paar Schritte zur Tür, die sie erst einmal nur ein wenig öffnete. Man wusste schließlich nie, wer davor stand, und sie waren hier nur zwei Frauen. Die Dame, die davor stand, sah vornehm aus, was Miriam etwas fragend zurückließ, denn eigentlich kannte sie ja alle Bekanntschaften ihres Schützlings.
“Salve, kann ich dir behilflich sein?“ fragte Miriam höflich nach und glaubte wohl am ehesten an eine Verwechslung. Die Wohnungen hier sahen ja auch von außen alle ziemlich ähnlich aus.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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04-09-2023, 10:19 PM,
Beitrag #8
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
[Bild: Naevia-Calida-klein.jpg] | Naevia Calida

Sie hörte Schritte, dann öffnete sich die Tür und... eine ältere Frau hatte geöffnet. Calida war sichtlich überrascht, da sie doch mit einer jungen Frau gerechnet hatte. Doch vielleicht war es ihre Mutter. Aber hatte ihr Sohn nicht gesagt, dass seine Prisca lediglich noch einen Bruder hatte?
"Äh, bin ich hier richtig? Wohnt hier eine Accia Prisca?" fragte sie vorsichtig und versuchte, einen Blick durch den Türspalt in die Wohnung zu erhaschen. "Mein Name ist Naevia Calida. Mein Sohn, Marcus Sabinius Merula ist mit Accia Prisca verlobt." meinte sie dann noch vorsichtig, immer noch unsicher, ob sie an der richtigen Tür geklopft hatte.
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Honoratior von Iscalis
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04-09-2023, 10:37 PM,
Beitrag #9
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
“Oh, die Mutter des ehrenwerten Sabinius Merula“, sagte Miriam laut genug, dass Prisca es nicht überhören konnte, während sie langsam die Tür weiter öffnete. Prisca verstand den Wink mit dem ganzen Gartenzaun natürlich und stand sehr schnell vom Bett auf und strich sich noch einmal das Kleid glatt. Warum war die Mutter von Sabinius Merula hier? Sie sah sich schnell panishc in ihrer winzigen Wohnung um. Es gab hier nichts, was unordentlich hätte sein können, selbst wenn sie es versucht hätte, da einfach wirklich ncihts da war. Trotzdem hatte Prisca auf einmal Panik, sie könne als unordentlich angesehen werden.
Wobei das wohl der kleinste Makel wäre. Sie war immer noch zu groß, zu schmal, zu flach und angesichts dieser winzigen Wohnung wohl viel zu arm, um wirklich eine passende Verlobte für irgendjemanden zu sein, erst recht nicht für jemanden wie Sabinius Merula. Und jetzt war seine Mutter hier! Während sie Miriam die Worte “Tritt doch bitte ein. Ich bin Miriam, die Amme von Accia Prisca.“ sprechen hörte, wollte Prisca am liebsten im Boden versinken oder einfach tot umfallen. Sie hatte zwar gewusst, dass Sabinius Merula sie seiner Mutter vorstellen wollte, aber sie hatte doch angenommen, dass sie dann ihn besuchen würde und ihre Mutter somit nicht sehen würde, wie sie lebte. Nicht einmal Sabinius Merula wusste das ganze Ausmaß ihrer Schmach. Vermutlich hätte er sie sonst auch nie als Ehefrau gewollt. Oh, sie wollte wirklich am liebsten sterben gerade.
“Und das hier ist Accia Prisca, die Tochter des verstorbenen Marcus Accius Priscus und Schwester von centurio Marcus Accius Florus“, stellte Miriam sie auch schon vor und Prisca schaute unsicher auf und versuchte, nicht ganz so groß zu sein.
“Salve, Naevia Calida“, piepste Prisca unsicher und rückte fast ein wenig hektisch an dem einzigen Stuhl in der Wohnung. “Möchtest du dich vielleicht setzen?“ bot Prisca ihr zuvorkommend einen Platz an. Das war ja auch so ziemlich das einzige, was sie anbieten konnte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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04-09-2023, 11:24 PM,
Beitrag #10
RE: [Thorianum A|Wohnung IX] Wohung von Accia Prisca
[Bild: Naevia-Calida-klein.jpg] | Naevia Calida

Ein kürzes Zucken, was man leicht für ein Lächeln halten konnte, durchfuhr Calidas Antlitz, als ihr Gegenüber sie als die Mutter des ehrenwerten Sabinius Merula bezeichnete und sich selbst als die Amme der Accia vorstellte.
"Vielen Dank!" entgegnete sie der Amme freundlich, als sie sie herein bat. Eirene folgte ihrer Herrin auf dem Schritt. Die Naevia sah sich dezent um, als sie die Wohnung betrat, doch ihre Miene ließ nicht darauf schließen, was sie gerade dachte. Natürlich bemerkte sie sofort, in welchen ärmlichen Verhältnissen ihre zukünftige Schwiegertochter lebte. Das war schließlich unübersehbar. Jedoch hatte das Leben sie gelehrt, Menschen nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Wenn es der jungen Accia gelungen war, zu ihrem Sohn vorzudringen, so dass er sie sogar ehelichen wollte, musste etwas Besonderes von ihr ausgehen. Merulas Frauenbekanntschaften hatten sich stark in Grenzen gehalten, so viel seine Mutter wusste. Er war durch und durch Soldat gewesen, der den Ehrgeiz buchstäblich mit Löffeln gefressen hatte. Daher war ihr bewusst, welch tiefes Loch sein Unfall in seinem Leben hinterlassen hatte. Ihre Miene erhellte sich erst zu einem Wohlwollenden Lächeln, als ihr Blick die junge Frau einfing. "Salve, mein liebes Kind!", entgegnete sie der jungen Frau herzlich, die kurz zuvor von ihrer Amme vorgestellt worden war und nahm auf dem Stuhl Platz, den Prisca ihr angeboten hatte. "Ich freue mich so sehr, dich endlich kennenzulernen! Marcus hat mir viel von dir erzählt." Das das Kennenlernen der beiden und ihre Verlobung recht nahe beieinander lagen, gab es nicht wirklich viel zu erzählen. "Du wunderst dich sicher über meinen unangekündigten Besuch. Doch es gibt etwas, worüber wir sprechen müssen... vor eurer Hochzeit!" Eigentlich hatte Calida auf ein nettes Kennenlernengespräch gehofft, doch die aktuellen Umstände geboten es, die Verlobte ihres Sohnes damit vertraut zu machen. Sie musste wissen, was auf sie zukommen konnte, wenn sie ihren Sohn heiratete, Ebenso wie sie sich damit anfreunden musste, schon bald zu verheiratet zu sein.
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