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Sitz der Minenaufsicht
01-10-2023, 11:26 AM,
Beitrag #11
RE: Sitz der Minenaufsicht
>>>> 
Optio Traulius war mit zwei Legionären, in dessen Schlepptau sich der Gefangene Erin, ein Kelte, befand am Sitz der minen aufsicht angelangt. Erin war an den Füßen und Händen mit einer Kette gefesselt. Von der Kette an den Händen ging eine weitere ab, welche einer der Legionäre in der Hand hielt und Erin hinter sich her zerrte.
Traulius war alleine zu dem Schreibtisch getreten und grüßte: „Salve Optio Traulius mit einem Gefangenen. Ich bitte um eine Unterredung mit Ritter Balventius Varro“.
Er warf einen Blick zum Treppenaufgang, an der die Wache mit dem Gefangene stand. Erbärmlich sah dieser aus, seine Verletzungen waren weder gesäubert noch behandelt worden. So hatte er sich der Bevölkerung Iscalis als Warnung zeigen müssen.
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01-10-2023, 12:13 PM,
Beitrag #12
RE: Sitz der Minenaufsicht
Es dauerte nicht lang, bis sich um den Neuankömmling gekümmert wurde. Alle Tische waren besetzt und der junge Mann dort zeigte sich aufmerksam, wenn auch nicht enthusiastisch - zumindest bis ihm der Titel des Besuchs angekündigt wurde.
Er sparte sich die Frage nach einem Termin und räusperte sich.
"Salve! Ich werde Ritter Balventius sofort informieren. Bitte gedulde dich einen Augenblick!"
Mit diesen Worten sprang er auf und eilte die Treppe hinauf.

Nachdem einige Augenblicke später die Zustimmung des Ritters eingeholt worden war, konnte der Optio mit seinem Gefangenen das Obergeschoss und das Arbeitszimmer des Ritters betreten.
Dieser hatte für den unangekündigten Besuch nicht extra den Salon herrichten lassen, sondern stand erwartungsvoll hinter seinem Schreibtisch.
"Salve, Optio Traulius", sagte er respektvoll und verbarg geschickt den Ärger, den er empfand. Er hasste Besucher ohne Termin. "Was kann ich für dich tun? Ich sehe, du bringst jemanden mit dir. Normalerweise erhalten Sklaven für die Mine keine Einzeleskorte."
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01-25-2023, 03:35 PM,
Beitrag #13
RE: Sitz der Minenaufsicht
Bisher war Traulius noch nicht mit dem Minenbesitzer in Berührung gekommen, deshalb musterte er diesen aufmerksam. Minenbesitzen hatten bisher den Ruf ein strenges Regim zu führen und er wollte sich lediglich seine eigene Meinung bilden.
Salve Balventius, das mag so stimmen, doch meine Anwesenheit hat seinen besonderen Grund. Dies hier ist kein Sklave, er war ein Kelte und Minenarbeiter. Erin, das ist sein Name. ER wurde an einer Kultstätte gefangen genommen, und von uns zur Minenarbeit, als Gefangener verurteilt. Wie du damit umgehst ist deine Sache. Ich denke aber du hast da so deine Erfahrung. Hiermit übergebe ich dir den Gefangenen Kelten, Erin.“ Damit war für den sonst so wortkargen Optio alles gesagt.
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02-09-2023, 12:25 PM,
Beitrag #14
RE: Sitz der Minenaufsicht - Madoc
>>> Als Pytheas und Madoc ankamen, wartete da schon ein römischer Soldat mit einem Gefangenen, den der Medicus  kurz musterte. Er war gesund, er kam für die geplante Versuchsreihe in Frage, vielleicht konnte er den auch gleich mitnehmen. Sprach er kein Latein, hätte er ja jetzt Madoc, um zu übersetzen. 
"Salve Optio", sagte er sehr höflich, mit einer kleinen Neigung des Kopfes. Militäruniformen flößte ihm generell Respekt ein. Er erinnerte sich noch an die Prätorianer auf dem Palatin, und daran, dass das Männer waren, die mit seinesgleichen tun konnten, was sie wollten und nur selten Rechenschaft ablegen mussten. Welche Gefühle mochte erst Madoc beim Anblick eines Soldaten haben?
Dann aber erkannte er den Optio. Ihm war er an seinem ersten Tag in Iscalis begegnet.  Kein Schlagetot, sondern ein umsichtiger, erfahrener Soldat. Aber dessen Gefangenen kannte er ebenso. Das war Erin, der Kelte, der während eines Streits umgekippt war, und den er geholfen hatte, zu versorgen. Leider mochte der Mann keine Römer, und hatte auch ihn herausgeworfen...nun ja, ihm sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er verschwinden sollte.
Nun war er anscheinend verhaftet worden. Hatte er sein Temperament im Gegensatz zu Wicho nicht zügeln können? Das er hier war, bedeutete vermutlich, dass Schlimmeres als eine Prügelei unter Barbaren geschehen war. Ein körperlicher Angriff auf einen Römer war das wahrscheinlichste. Pytheas fiel ein, dass Erin auch ein freier Minenarbeiter war. Vielleicht hatte es auch einen Konflikt am Arbeitsplatz gegeben. 

"Erinnerst du dich an mich? Ich bin Medicus Pytheas", sagte er zu beiden. 
 Und "Sei gegrüßt, Flavian", zu dem Sklaven, der in Balventius Vorzimmer saß. Er lächelte ihm zu - außer tüchtig war der junge Grieche auch ein erfreulicher Anblick.
Dann wartete er, bis sie an der Reihe waren.


Sim off: Ich habe jetzt geschrieben, als wären Nero Traulius Axianus und Erin auch anwesend. Selbstverständlich werden sie vorgelassen.  

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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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02-09-2023, 09:53 PM,
Beitrag #15
RE: Sitz der Minenaufsicht
Ich hatte mich noch ein wenig gewaschen und die frische Tunika vom Vorabend angezogen, bevor ich das Krankenquartier mit Pytheas verließ. Der Römer sollte nicht denken, ich sei ein Schmutzfink. Wobei es mir ziemlich Schnuppe war, was der Römer dachte. Nun ja, natürlich wollte ich einen guten Eindruck machen, damit ich von diesem verfluchten Ort fortkam. Auf jeden Fall war die Welt gleich viel leichter, so ganz ohne Ketten.
Im Gebäude, in dem der Römer sein Büro hatte wartete bereits ein Soldat mit einem weiteren Gefangenen. Im Gegensatz zu dem Medicus, grüßte ich nicht. Römische Soldaten waren mir einfach zuwider Pytheas aber schien ihn zu kennen. Ich betrachtete mir stattdessen den Gefangenen und nickte ihm zu. Zweifellos war er auch ein Kelte. Natürlich, von uns gab es genug hier.
Doch nun war erst mal warten angesagt. Das konnte noch eine Weile dauern, denn der Soldat und sein Gefangener waren eindeutig vor uns an der Reihe.
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02-09-2023, 10:45 PM,
Beitrag #16
RE: Sitz der Minenaufsicht
Balventius war nicht erfreut. Der Optio hätte den Mann doch wie üblich unten abgeben können. Hatte er nur seine Arbeit unterbrechen wollen? Wie vorwitzig.
„Schön, ich-“, antwortete er gerade, als erneut jemand sein Arbeitszimmer betrat. Diesmal handelte es sich um den Medicus, Flavianus, gemeinsam mit einem der Sklaven, den er doch vor einiger Zeit auf dem Markt gesehen hatte? Ja, er hatte ihm ein paar Tage Bedenkzeit in der Mine gegeben. Diese Zeit dürfte nunmehr um sein, nicht wahr? Ein Seitenblick auf den Kelten namens Erin folgte. Der Mann wirkte trotz allem immer noch stark und nicht zu angeschlagen. Mit der Hand bedeutete er dem anbetungswürdigen Flavianus, noch eine Sekunde zu warten und antwortete dem Optio:
„An einer Kultstätte? Einer von denen, die bei diesem… Sammai-Fest gefangengenommen wurden? Ich hörte, wehrlose Frauen hättet ihr auch heldenhaft erbeutet. Mir war nicht klar, dass wir hier sind, um die Bevölkerung zu eliminieren. Sei es drum, nun ist der Mann hier, anstatt hochgefährliche… Volksfeste zu organisieren… Du siehst gesund aus, Erin. Keine Sorge, wenn es nach mir geht, wirst du das noch eine Weile bleiben. Du hast Glück, denn unser Medicus hier sucht nach Freiwilligen, um an ihnen die Auswirkungen der Bleikrankheit präventiv zu behandeln. Und auch, wenn wir die schwerste Arbeit für richtig schlimme Finger reserviert haben, wollen wir die Risiken für die Arbeiter minimieren. Du wirst ihm dabei helfen. Optio, ich denke, damit sind wir fertig.
So, und nun zu dir. Madoc war das, richtig? Ich nehme an, Meister Flavianus hatte Gründe, dich hierherzubringen. Hast du inzwischen über mein Angebot nachgedacht? Einen Prachtkerl wie dich wüsste ich zu gern als Mitglied meines Haushalts.“
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02-09-2023, 11:33 PM,
Beitrag #17
Star  RE: Sitz der Minenaufsicht
Mit meinen Gedanken schweifte ich weit ab, während ich wartete. Wieder dachte ich an zu Hause, an meine Eltern und meine Schwester und an Branwen. Aber 'zu Hause' gab es nicht mehr. Sie lebten nun in Venta Silurum. Unser Dort hatten die Soldaten dem Erdboden gleichgemacht. Im ihrer neuen Stadt konnten sie uns besser kontrollieren und umerziehen. Damit wir unsere Sprache, unsere Geschichten, unsere Götter und unsere Traditionen vergaßen. Doch damit würden sie kein Glück haben. Solange es noch im Verborgenen die weisen Männer gab, die unser Wissen weitergaben, solange würde unser Volk weiterleben. Selbst ein ignoranter Römer, wie Eques Balventius, der keinen blassen Schimmer von Samhain hatte, würde daran nichts ändern.
Erin, der andere Gefangene war von den Soldaten während des Festes aufgegriffen worden. Es war eine Schande, was die Besatzer mit uns trieben! Da er noch recht gesund wirkte, sollte er nun für den Medicus als Versuchskaninchen dienen. Vielleicht würde Pytheas  ja mit ihm seinen Durchbruch haben und endlich ein Mittel gegen die Seuche finden.
Als ich dann nach einer Weile plötzlich meinen Namen aus dem Mund der Römers hörte, zuckte ich kurz zusammen. Der Soldat verließ inzwischen mit seinem Gefangenen den Raum und Balventius' Blick hatte mich sofort eingefangen. Er sprach mich auch sofort an, was mich leicht irritierte, den ich hatte damit gerechnet, dass er zuerst den Medicus ansprechen würde. Ich trat einen Schritt näher und räusperte mich, bevor ich zu sprechen begann. "Ja, das habe ich, Dominus. Ich würde es vorziehen, in deinem Haus zu dienen." Meine Unterwürfigkeit bereitete mir Übelkeit. Aber was machte man nicht alles, um der Freiheit ein Stückchen näher zu kommen?
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02-10-2023, 12:26 AM,
Beitrag #18
RE: Sitz der Minenaufsicht
Pytheas hatte nicht gewusst, dass Balventius Varro Madoc kannte, ja, vielleicht sogar eigenhändig  erworben hatte. Er hatte gedacht, dass Madoc einer der vielen war, die wegen einer Straftat ins Bergwerk abgeliefert wurden. 
Als er nun hörte, dass der Ritter Madoc  anbot, in seinem Haus zu dienen, glitt ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. So hatte der Sklave Glück im Unglück, zumindest war das die Meinung des Griechen.
Dann vernahm er Madocs Zustimmung. Der Kelte gehorchte der Vernunft. Er wollte leben. Flavianus Pytheas hätte es sehr verwundert, wäre es anders gewesen als bei jeder anderen Kreatur.
"Fortuna ist mit Dir, Madoc, und Annuvin" er wusste immer noch nicht so recht, wie man den Namen des Totenreichs für die ehrenvollen Krieger aussprach:
"...kann noch etwas länger warten". Wie gerne hätte er noch mehr über die Vorstellungen der Kelten gehört. Allein schon die vielen fremdartigen Namen der verschiedenen Facetten ihrer jenseitigen Welt.... es war ein Zauberreich, und der Grieche, der sich bisher nur den durch den Verstand fassbaren Dingen gewidmet hatte, hatte einen kleinen Blick durch den Türspalt geworfen, bevor sich die Tür wieder schloss:
"Genau deswegen habe ich diesen Sklaven hergebracht, Eques Balventius Varro", sagte der Medicus: "Er kann sehr gut Latein, und ist von einigem Verstand. Er wäre zu schade für einen schnellen Tod"
Er bestand nicht darauf, ihn noch für seinen Versuch mit dem Scheinsilber zu bekommen. Als Haussklave würde es Madoc hundertmal besser ergehen als als Minensklave. Er wünschte ihm von Herzen alles Gute. 

Balventius Varro hatte ihm sozusagen als Ersatz Erin versprochen. Auch dieser verstand ihn perfekt, wie Pytheas sich erinnerte. Aber er war stur. Er hasste die Römer mindestens genauso wie es Madoc tat. 
Pytheas trat zu Erin hin: "Du kommst nachher mit mir, sorge dich nicht. Erinnerst du dich an mich? Ich bin Pytheas Medicus", flüsterte er ihm zu und klopfte ihm kurz auf die Schulter.

Wie es Balventius Varro ihm mit einer Handbewegung bedeutet hatte, wartete Pytheas noch. Das war gut so, denn so sehr ihm Madoc sympathisch war, er war es Varro schuldig, ihn vorzuwarnen.
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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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02-12-2023, 02:10 PM,
Beitrag #19
RE: Sitz der Minenaufsicht
"Davon gehe ich aus", antwortete Balventius, der nicht mehr auf den Optio achtete, dem es scheinbar die Sprache verschlagen hatte. Gut so. "Schön, Madoc, dann nehme ich dein Angebot an. Du wirst feststellen, dass ich anspruchsvoll bin, was die Arbeit für mich betrifft. Kommst du meinen Ansprüchen nach, wird es dir gut ergehen. Wenn du mein Vertrauen erworben hast, wirst du Freiheiten genießen und auch deinen Glauben ausleben dürfen."
Damit war alles gesagt. Er würde jemanden beauftragen, den Sklaven in sein Haus zu bringen. Denn er war nicht naiv. Selbst mit einem Leibwächter traute er Madoc noch nicht genügend, ihm nicht in einem unbeobachteten Moment das Genick zu brechen.
"Und jetzt wartet draußen. Ich will noch mit Medicus Flavianus unter vier Augen sprechen."
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02-12-2023, 06:32 PM,
Beitrag #20
RE: Sitz der Minenaufsicht
Es tat mir schon ein wenig leid, dass sich Pytheas' und mein Weg sich nun hier trennen sollten. Auch wenn er letztendlich im Auftrag des Römers handelte,  hatte ich es interessant gefunden, mich mit ihm zu unterhalten. Er wünschte mir zum Abschied die Gunst seiner Göttin Fortuna. Aber vielleicht würde sie  ja dafür sorgen, dass sich unsereWege doch noch einmal kreuzten. Annwn würde vorerst nun doch noch warten müssen. "Danke," sagte ich und nickte ihm freundschaftlich zu.
Als sich dann Eques Balventius wieder an mich wandte, wichen die weichen Züge schnell wieder aus meinem Gesicht. Er sei anspruchsvoll, sagte er mir. Was immer das auch heißen sollte. Wenn ich seinen Ansprüchen nachkam und ich sein Vertrauen gewann, stellte er mir gewisse Freiheiten in Aussicht. "Ich werde dich nicht enttäuschen," gab ich recht emotionslos zurück. Ich hatte ein großes Ziel. Im Notfall würde ich dafür auch Männchen machen, um dieses Ziel - meine Freiheit - zu erreichen. 
Schließlich schickte er mich und die Wachen nach draußen.
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