Forum

[Gabinia Clara]

Gerwina war bestürzt, dass Furius seine Cousine überwachte und blieb für einen Moment fassungslos stehen. "Ich habe eine Nachricht für deine Domina von meinem Bruder, bitte gib es ihr und sag, dass Sonnwin bald kommt...", Gerwina holte die Wachstafel mit einer geheimen Botschaft und gab es Sylvana rüber.

"Danke Dir und sei bitte vorsichtig, liebe Freundin..., ich muss jetzt aber schnell weg, bevor uns jemand sieht", sie drückte Sylvanas Hand, winkte Rango und die beiden verschwanden um die Ecke.

[Tiberius Furius Saturninus]

„Salve, richtig, mein Name ist Claudianus Linos und ich bin der Verwalter der Villa Claudia. Würdest du bitte deinem Herrn ausrichten, dass ich um ein kurzes Gespräch im Namen meines Patrons bitte“. Während ich mein Sprüchlein aufsagte, betrachtete ich den Türsteher genauer. Bestimmt stamt er aus meiner frernen Heimat oder wenigstens aus der Nähe, überlegte ich mir. Jetzt war aber nicht die Zeit zum plaudern, war meine ernüchternde Feststellung. Wann hatte ich die hier überhaupt einmal?

Leon hätte einen der Laufjungen zu Dominus Tiberius geschickt, wenn dieser nicht zufällig selbst des Weges gekommen wäre.

Der Furier blieb stehen. Er erinnerte sich an den jungen Mann. War das nicht der Freigelassene von Claudius Menecrates?

" Du bist Lysastratos? Oder war es Lykourkos? ", sagte er, wobei er schon ahnte, dass das nicht die richtigen Namen waren: "Wolltest du zu mir?"
Zweifelsohne kam der Grieche  im Auftrag des Consularius. 
Saturninus konnte nicht verhindern, dass er einen Moment lang lächelte als würde ein Sonnenstrahl durch Wolken dringen. Denn er hoffte sehr, es würde um Lucretia Serena gehen und noch mehr hoffte er auf ein grundsätzliches Ja.

[Claudianus Linos]

Erfeut sah ich, der Hausher näherte sich uns, das ging ja schneller als erhofft. „Salve Furius Saturninus, mein Name ist Claudianus Linos, der Verwalter der Villa Claudia. Der Consularius schickt mich, zwecks Terminabsprache, in Bezug auf den gesandten Brief. Er findet auf diese Art geht es schneller. Er schlägt vor, morgen zur frühen Nachmittagsstunde, wenn es genehm ist. Sollte morgen nicht passen, an einem der darauffolgenden Tage.“
Da der Termin dem Furius wichtig war, würde er bestimmt schnell, in den nächsten Tagen zu stande kommen. Erwartungsvoll schaute und wartete ich auf die Antwort.

[Tiberius Furius Saturninus]

Erfeut sah ich, der Hausher näherte sich uns, das ging ja schneller als erhofft. „Salve Furius Saturninus, mein Name ist Claudianus Linos, der Verwalter der Villa Claudia. Der Consularius schickt mich, zwecks Terminabsprache, in Bezug auf den gesandten Brief. Er findet auf diese Art geht es schneller. Er schlägt vor, morgen zur frühen Nachmittagsstunde, wenn es genehm ist. Sollte morgen nicht passen, an einem der darauffolgenden Tage.“
Da der Termin dem Furius wichtig war, würde er bestimmt schnell, in den nächsten Tagen zu stande kommen. Erwartungsvoll schaute und wartete ich auf die Antwort.

Saturninus Lächeln wurde noch freundlicher, sofern das möglich war: "Ach, der Linos, natürlich. Ich hatte viel zu kompliziert gedacht. Ich werde mir deinen Namen künftig merken", sagte er:

"Danke an den Consular Menecrates und viele Grüße , und ja, die frühe Nachmittagsstunde passt hervorragend"  Am nächsten Tag stand im Büro eigentlich die Abrechnung der Saturnalienfeierlichkeiten auf dem Programm, doch das konnte warten, wenn es um die Hand der reizendsten und reinsten Jungfrau von Iscalis ging. 

Saturninus gab Linos einen ganzen Denar Trinkgeld. Der Furier trug eine Toga, in der ihm nichts anderes übrig blieb, als würdevoll zu schreiten. Aber er war bester Laune, und wäre er ein Grieche oder ein Barbar gewesen, hätte er vielleicht sogar getanzt.

[Tiberius Furius Saturninus]

>>>  Schon an der Tür rief Saturninus seinen Hausverwalter, damit er ihm Sabi und Seang herbeiholte. Die beiden  angestellten Köchinnen waren Keltinnen aus Iscalis. Sie konnten mit Brigantia in ihrer Muttersprache reden, und der Furier hoffte, dass seine Sklavin beiden am ehesten vertraute. Er wusste, dass das nicht zu den Aufgaben der Köchinnen gehörte, und er versprach ihnen eine Bonuszahlung:
"Bitte sorgt dafür, dass Brigantia badet und frische Kleider bekommt. Kämmt sie sorgfältig, vielleicht hat sie sich Läuse eingefangen", sagte er:
"Danach soll sie zu mir in mein Cubiculum kommen"
Sabi und Seang nickten und wollten kein Geld. Deirdre war eine Frau in Nöten. Natürlich halfen sie.

[Caius Plautius Seneca]

Leander hatte mich in eine Stuhlsänfte verfrachten wollen, aber soweit kam es grade noch! Ich lief! Bis zu der Villa war es nicht weit, die Stadt hier war winzig im Vergleich zu Rom und ich war nicht so alt, als ob meine Beine mich nicht mehr tragen würden, und auch nicht so dekadent, diese kurze Strecke mit so einem Tamtam zu verplempern. Ich fragte mich sowieso, wo Leander das Ding aufgetrieben hatte, ich hätte nicht gedacht, dass es hier sowas überhaupt gab.
Nein, ich war also gelaufen, an dieser ekelig nasskalten Luft, während er wie ein aufgescheuchtes Huhn um mich herumtanzte, damit die Toga nicht dreckig wurde, wenn ich mich seiner Meinung nach zu schnell bewegte. Pah! Wirklich, der Kerl war schlimmer als mein Eheweib, man mochte es kaum glauben. Dabei war Calpurnia von dem Schlag Weib gewesen, die selbst Xanthippe wie ein sanftes Lämmchen erschienen ließ. Für die Zeit unserer Ehe konnte ich jeden Tag besser den großen Sokrates verstehen, warum er den Schierlingsbecher geleert hatte.

Was war ich froh, als wir ankamen. Nicht, weil ich so positiver Stimmung wäre, aber jetzt hörte das Gemecker wenigstens erst einmal auf, weil Zeugen anwesend wären. Ich ließ Leander also anklopfen, was er auch gleich machte, während ich mir das Haus von außen ansah. Riesiger Klotz. Bestimmt dutzende Sklaven. Definitiv kein Kyniker, der hier wohnte.

[Tiberius Furius Saturninus]

Da der furische Türsteher über den angekündigten Besuch bereits informiert worden war, öffnete er mit einer tiefen Verbeugung die Haustür, als es klopfte:
"Willkommen im Hause der Furier, edler Herr Plautius Seneca", sagte er und zu dem Jungen, der schon bereit stand:
"Rasch, bringe die Waschschüssel, den Gast zu erfrischen"  Der Besucher hatte offensichtlich weder Sänfte noch Tragestuhl benutzt, und nicht die gesamte Wegstrecke war gepflastert:
"Und wasche dem Dominus sofort die Füße, wenn er es wünscht" 

Während Caius Plautius Seneca eintraf, trat Saturninus aus dem Biclinium, in dem das Essen stattfinden sollte und ging dem Gast zu Ehren auf ihn zu. 
Die Ehrfurcht vor dem  römischen Recht war in ihm tief verwurzelt; das zählte gerade mehr als Patrizier. Das Recht stand über allem, selbst über dem Kaiser, obgleich dieser schon außerordentliche Vollmachten besaß. Zumindest sah das Augustus Vespasianus wohl so. Sein Vorgänger Nero hatte eher eine fatale Neigung zum hellenistischen Gottkönigtum samt spontanen Entscheidungen verspürt. 

"Ich fühle mich geehrt, dass Du es einrichten konntest, herzukommen, werter Plautius Seneca", grüßte er und schüttelte dem Rechtsgelehrten die Hand. Er wusste, dass der Junge, Spiros hieß er, es gut meinte, doch er sollte sich einmal mit dem Abtrocknen der Körperteile beeilen:

"Bitte folge mir doch in das Biclinium, dort sind wir ganz unter uns" 

Saturninus hatte immer noch gleich drei Sklaven in Ketten liegen, was er sehr ungern getan hatte, Er hoffte sehr, dass er heute nichts anderes außer tadellosem Diensteifer von seiner Familia zu sehen oder zu hören bekam. Wenn Besuch kam, war Bella Figura* angesagt, in allen Lebenslagen das Gesicht zu wahren. 

Dazu passte auch, zuerst das reich ausgestattete Atrium, das Tablinum und das Peristyl  durchqueren zu müssen. Es gab vieles aus poliertem Holz; in Italia sündteuer, hier im noch waldreichen Britannia erschwinglich. 
Das Biclinium selbst bot eine hübsche Aussicht auf den Säulengarten.
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* Sim off: Das ist zwar italienisch, beschreibt aber treffend  Saturninus Einstellung 

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[Caius Plautius Seneca]

Was, Füße waschen? “Nein, das wird nicht nötig sein, danke. Der Weg war ja nicht weit, sagte ich, während Leander und der junge Sklave unter sich ausmachten, wer mir nun aus meinen Schuhen helfen durfte. Anstandshalber wusch ich ein wenig meine Hände und ließ mir ein Handtuch anreichen, während an meinen Füßen die guten Straßenschuhe gegen meine weichen Haussandalae getauscht wurden. Nicht, dass ich hier noch was dreckig machte, dachte ich spöttelnd. Mein Weib war da immer sehr darauf bedacht gewesen, dass niemand auch nur einen Krümel im Haus hinterlassen hatte. Ein Grund, warum ich besonders gerne bei Regen spazieren gegangen und dann mitsamt Schuhen ins Atrium gelaufen war, auch wenn sich das nicht gehörte. Aber hier benahm ich mich natürlich.

Der Hausherr kam dann auch, um den Wettkampf um meine Füße zu beenden und mich zu begrüßen. Ordentlichen Händedruck hatte der Bursche. “Ich danke dir für die Einladung, werter Furius Saturninus“, erwiderte ich in einem Tonfall, als hätte ich mich wirklich über die Einladung von Anfang an gefreut. “Ich hätte nicht gedacht, so tief in der Provinz auf jemanden zu treffen, der tatsächlich meinen Namen kennt, geschweige denn eines meiner Werke besitzt“, plauderte ich auch los und folgte durch das halbe, definitiv nicht von Kynikern bewohnte Haus zum Biclinum.

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[Decimus Balventius Varro]

Es war die neunte Stunde. Früh am Morgen nur für jene, die es sich leisten konnten, während der Rest der Stadt schon auf den Beinen war. Und Varro war einer derjenigen, die es sich aus verschiedenen Gründen nicht leisten konnten. Seit drei Stunden geisterte er schon herum und erledigte seine Arbeit. Und nunmehr stand er, in Begleitung seines Leibwächters, vor der Tür der Villa Furia, wo er anklopfte. Dem Ianitor, der ihm öffnete, nannte er seinen Namen:
„Salve. Decimus Balventius Varro nebst Leibwächter. Dein Herr lud mich heute zur neunten Stunde ein. Sicher hat er mich angekündigt.“

[Tiberius Furius Saturninus]

Der Ianitor Leon hatte den Ritter auf seiner Liste. Er öffnete mit einer Verbeugung die Tür:
"Bitte tritt ein, edler Eques Balventius Varro, mit dem rechten Fuß zuerst, das bringt Glück ins Haus. Dere Junge führt dich zum Tablinum, wo mein Herr Dich bereits erwartet"

Der Junge, (es war Spirus)  ging voraus >>>>