Forum

[Marcus Iulius Cato]

Büro des Tribunus Laticlavius

Mit seinem üblichen überheblichen Gehabe stand der frischgebackene Tribun in seinem Büro und betrachtete es. Mit den Fingerspitzen glitt er über den Schreibtisch, betrachtete diese und schniebte den imaginären Staub weg. An einen anwesenden Legionär gewandt kam in seinem gewohnten brüsken Ton: "Sorge für reichlich Schreibmaterial und ein Stehpult für den Scriba. Abtreten" Ha wie er es genoss Befehle zu erteilen, dazu war er geboren. Einen letzten Blick lies er in seinem zukünftigen Arbeitsraum schweifen, eher ein seine angrenzende Unterkunft ging. Leide müsste er sich mehr als ihm lieb war, dort seine zeit verbringen. Viel lieber wäre er ständig in seiner Villa, doch ständig und das noch bei diesem abscheulichen Wetter, das hin und her, war ihm doch zu mühsam.  

[Marcus Octavius Fronto]

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Centurio Octavius war gleich mit Furius Saturninus zum
Büro des Tribunus Laticlavius Iulius Cato marschiert. Natürlich war er nicht anwesend. Der anwesende Cornicularius hieß sie Platz nehmen und schickte gleich einen Legionär los, der den Tribun benachrichtigen sollte.
Octavius vermutete das Iulius sich bei den Gefangenen befand und befürchtete das Schlimmste, da er das Temperament des Tribuns kannte.

[Tiberius Furius Saturninus]

>>>Auch Saturninus kannte Catos Temperament. Beide waren sie junge Patrizier aus altehrwürdigen Häusern, und da war es in Rom schon nicht ausgeblieben, immer im Wettstreit zu stehen; sei es bei den Trojaspielen zu Pferd, sei es bei Rhetorikwettbewerben. Der Wettstreitgeist war auch bei den erwachsenen Männern geblieben. 
Gerade war Iulius Cato im Vorteil, denn er hatte Brigantia. Saturninus würde alles tun, das Mädchen zurückzuerhalten. Sie gehört schließlich zur furischen Familie, dachte er, aber dann, dass es nicht nur das war. Er hatte erst gehofft, dass sie freiwillig zu ihm zurückkehren würde. Als sie nicht wieder kam, hatte es ihn geärgert, doch nun, als er wusste, dass sie gefangengenommen worden war, sah er nur noch Liebe und Treue in seiner Sklavin.
Wie musste sie sich ängstigen in einem Militärgefängnis? Wer wusste schon, was sie mit ihr anstellten? 
Je länger Saturninus wartete, desto unruhiger wurde er.

[Marcus Iulius Cato]

Iulius freute sich auf das Wiedersehen mit Furius, dementsprechend freundlich lächelnd betrat er sein Büro. „Salve die Herren, es sieht so aus als ob der Centurio alles geklärt hat. Das trifft sich gut, ich habe angeordnet, dass die Sklavin hierher gebracht wird, sie müsste jeden Augenblick hier eintreffen."
Von draußen hörte man sich Schritte nähern, nach einem Klopfen kam sofort von den Tribun: „Herein“. Einer der Legionäre schob die Deirdre rein. Mit gespielter empörter Entrüstung sprang Cato auf. „Wer hat euch Holzköpfen den gesagt ihr sollte sie fesseln? Raus mit euch aber sofort, darüber sprechen wir noch.“ Mit ernstem Gesicht wandte er sich zu Sarturninus. „Bitte entschuldige, das tut mir jetzt wirklich Leid. Möchtest du sie selber befreien?“ Natürlich will er das und wie, so ein Betthaserl will man schließlich, so schnell wie möglich zurückbekommen. Wenn Cato jetzt alleine gewesen wäre, hätte er sich zufrieden, nach seiner Darbietung, die Hände gerieben. So aber setzte er ein unglückliches Gesicht auf und wartete ab. 

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus erhob sich und sein erster Blick galt Brigantia: Arme, Beine, alles dran, registrierte er; ob sie gefoltert worden war, konnte er auf die Schnelle nicht sehen, aber er wollte Cato kein Schauspiel bieten, in dem er sich übermäßig besorgt zeigte. Trotzdem: Brigantia tat ihm in der Seele Leid:
"Salve Militärtribun Cato, ich danke Dir dafür, dass Du mir meine Sklavin zurückgebracht hast", sagte er ziemlich steif. Der Dank fiel ihm schwer:
"Ja, ich möchte sie von ihren Fesseln befreien", sagte er und streckte die Hand aus - aber nicht in Richtung des Militärtribuns, sondern zu Centurio Octavius Fronto: "Ich bitte Dich, Centurio, mir deinen Dolch zu leihen" 

[Furiana Deirdre]

Mein Herz machte einen Satz, als ich Saturninus wiedersah. Ich war schrecklich übermüdet, schmutzig und mein Haar sah wie ein Vogelnest aus, aber ansonsten ging es mir den Umständen entsprechend halbwegs gut und man hatte mir kein Leid angetan. Ich bemühte mich nicht allzu emotional zu werden, aber ich streckte dem Furius meine Hände entgegen. Ich freute mich schon darauf, wieder aus diesem Laden hier rauszukommen.

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus schnitt die Fesseln durch, als Brigantia ihm ihre Hände hinstreckte. Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und ihr tausend beruhigende Worte zugeflüstert: Das sie nun in Sicherheit war, dass niemand mehr wagen würde, sie anzufassen, dass sie nun nach Hause gehen würden.
Letzeres sprach er laut aus: " Brigantia, wir gehen nach Hause" Es war ihm egal, dass sie schmutzig war und ihr sonst so glänzendes Haar wirkte wie Gestrüpp. Er sah, dass sie seine Decke nicht mehr hatte und nahm seinen eigenen Umhang, um ihn ihr über die Schultern zu legen, damit sie es warm hatte - und um ihre Blöße zu verbergen:
"Hast du die Decke denn verloren?", fragte er: "Komm nur, draußen wartet meine Sänfte", Saturninus stützte sie:
"Lebe wohl Cato, man sieht sich" Ein weit wärmerer Blick galt Centurio Fronto, der ihn hergeholt hatte:
"Danke ", sagte er und ließ offen, wen er meinte. >>>

[Legionär]

>>>> Im Vorzimmer es Tribun  kam von Appius Matinius: „Du sach mal wusstest du da wir nen neuen Tribun bekommen. Der hier wird et wohl sein, meldest du ihn besser an, senne Name hab ick verjessen. Bis bald dann“.

[Marcus Iulius Cato]

Die Türe war noch nicht ins Schloss gefallen als die entgegengesetzt Türe der Schreibstube aufgestoßen wurde. Mit gekrauster Stirn stand Cato da und stierte seinen Scriba wie auch den Tribun an. "Was soll denn dieser Auflauf und Lärm hier? Was will der denn hier? War der angemeldet? Ich weiß nichts von einem Termin und für Bittgespräche habe ich jetzt keine Zeit", blaffte er los, drehte sich um und knallte die Türe hinter sich wieder zu. 

[Titus Ovidius Decula]

Ich zog eine Augenbraue hoch, als der patrizische Tribun in ziemlich aufgebrachtem Tonfall fragte, ob ich angemeldet worden war.
Mein Glaube an die Effizienz des Militärapparats bekam die ersten Risse. Der Kaiser schickte doch keine Führungsoffiziere in die Provinzen, ohne der betreffenden Legion Bescheid zu geben.
Aber vielleicht lag es nicht am Militärapparat, sondern am Temperament des Mannes vor mir.
Ich grüßte zackig, in dem ich die Faust zur Brust und dann zur Seite führte:
„Salve Tribunus Laticlavius Iulius Cato, Tribunus Angusticlavius Ovidius Decula tritt hiermit seinen Dienst an“

Ich hoffte darauf, dass er mich fragen würde, ob ich eine gute Reise gehabt hätte. Oder was man eben so fragte.
Und ich hoffte darauf, meine Wohnung und mein Büro mit meinen Ordonanzen (Eine kurze Ansprache für sie hatte ich auch schon vorbereitet) zugewiesen und vielleicht eine Einladung zur Cena, um meine künftigen Aufgaben zu besprechen, zu bekommen. Ich war seit dem Morgengrauen unterwegs und rechtschaffen müde.
Aber da knallte der Militärtribun die Tür schon wieder zu. Ich wandte mich an den Schreiber:

"Wer vertritt den Laticlavius, wenn er indisponiert ist?", fragte ich.