Forum

[Marcus Octavius Fronto]

Dieser Raum war ein wenig kleiner und die Fenster gingen zu der ruhigen Straße.

[Flavianus Pytheas]

Pytheas hatte einen Auftrag für seinen Gehilfen und daher klopfte er an dessen Schlafzimmertür.

[Wicho]

Wicho Hatte sich gerade von dem Schmutz und Schweiß von der Gartenarbeit befreit und zog eine saubere Tunika an als es klopfte. Eilig streifte seine Hände über die neue Tunika und öffnete die Türe. „Ja bitte Pytheas“, wenn sie alleine waren durfte er seinen Patron so nennen. Bestimmt hatte der Medicus einen Auftrag für ihn. „Die Ecke für dein Kräuterbeet ist vorbereitet, falls du noch etwas vor dem Winter einbringen möchtest.“ Schnell brachte er das noch an ehe es zu einem neuen Thema ging.

[Flavianus Pytheas]

"Hervorragende Arbeit, Wicho, das mit den Kräutern machen wir heute Nachmittag. Dabei zeige ich dir auch die Giftkräuter, die aber in der Hand eines Medicus zum Heilmittel werden können. Wir müssen uns etwas überlegen, um Kinder und Tiere fernzuhalten. Ein Schild müssen wir dort auch aufstellen.", sagte Pytheas: " Es wäre gut, wenn du gleich heute noch ein Leinentuch in Streifen für Verbände schneiden könntest und danach zum Schmied, meine Messingschilder abholen. Oder warte einmal, zuvor noch in die Gasse bei der Taberna, um der kleinen Tochter, die gestürzt ist, das Bein neu zu verbinden. Da ich nicht weiß, wie lange das dauern wird, holt die Schilder derjenige, der früher fertig ist, ab. - Und es warten bereits einige Patienten im Warte-Atrium"
Er wusste, dass er Wicho schon am Morgen mit einer Menge Dinge, die zu tun waren, überfiel, aber das war nun einmal der Alltag eines Medicus und seines Gehilfen.

[Flavianus Pytheas]

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Pytheas war vor Wichos Tür stehen geblieben. Er hoffte, dass der junge Gallier gerade zuhause war. Von innen war kein Ton zu hören. Er klopfte an die Tür und lehnte sich dagegen.

[Wicho]

Erschrocken fuhr Wicho hoch. Er war doch tatsächlich eingeschlafen, dabei hatte er doch nur eine kleine Pause machen wollen. Sein Kopf hatte auf seinem Arm gelegen und war wie es schien ein wenig taub geworden. Verärgert rieb er sich den Arm und antwortete ein wenig unwirsch: "Ja doch, ich komme ja schon.“ Ob schon wieder Patienten auf ihn warteten. Wo mochte nur Pytheas so lange sein?

Wicho öffnete noch ein wenig benommen die Türe um gleich darauf seinen Patron aufzufangen. Erst bei näherem hinsehen hatte er ihn erkannt. Zu seinem entsetzen ssah er erst dann die zahlreichen Verletzungen.

„Meister was ist mit dir geschehen, wer hat dir das angetan? Komm ich bring dich zu deinem Zimmer in dein Bett.“

[Calum]

Calum, der die ganze Zeit bei Phyteas geblieben war, stützte ihn auch jetzt besorgt. Götter, Wicho hätte er doch selbst holen können.
"Du hast gehört, was er gesagt hat. Wenn du nicht auf mich hörst, dann vielleicht auf ihn", sagte er kopfschüttelnd. "Du musst dich ausruhen. Wenn du dich umbringst, kann den Leuten gar keiner mehr helfen!"
Und er würde an seiner Seite bleiben. Ihn beobachten, anlächeln und seine Hand halten. Er würde nicht zulassen, dass irgendetwas oder jemand ihm nochmal zu nahe kam.
"Wicho, kannst du die Leute irgendwie abwimmeln oder bedienen, sodass sie ihn in Ruhe lassen?"

[Wicho]

Empört kam von Wicho: "Zuerst möchte ich erfahren warum der Medicus nach mir verlangt hat. Einfach so war das kaum, er hat mir etwas zu sagen. Danach kümmere ich mich um alles weitere.“ Wicho war wirklich verärgert, sein Patron kam schwer verwundet nach Hause, wollte ihm unbedingt etwas mitteilen und dann kam da einer und schickte ihn fort. Nein, das war sein Meister und nur der gab ihm Anweisungen. Außerdem würde er sich gerne ansehen, ob seine Wunden gut versorgt waren und er etwas für ihn tun konnte.

[Flavianus Pytheas]

Pytheas hob nun beide Hände: "Ich habe euch noch nicht bekannt gemacht", sagte er rasch, bevor jemand auf die Idee kam, zu streiten: "Wicho, dies hier ist Atreus, mein Freund. Er wird hier bleiben, wenn es sein Wunsch ist. Wenn er sich an dich wendet, so nur aus Sorge um mich", er schaute den Jungen liebevoll an, und er drückte Atreus Hand: 
"Atreus, das hier ist Wicho, mein Gehilfe, der vielleicht einmal der erste keltische Medicus aus einer griechischen Ärzteschule in Iscalis sein wird.  Er ist ausnehmend tüchtig. Und auch er ist besorgt. Ich pflege nicht häufig in solch einem Zustand nach Hause zu kommen - Ich bin in der anderen Praxis überfallen worden, doch Louarn hat den Angreifer in die Flucht geschlagen" ... er deutete auf einen Stuhl: 
"Darf ich mich bitte setzen, bevor ich weiter berichte? Nach dem Überfall auf mich hat Louarn Atreus herbei geholt, und beide haben mich nach Hause gebracht"
Den Heiler Pally ließ er aus seinem Bericht raus, über ihn wollte er Louarn noch näher befragen, sobald er selbst wieder zu Kräften gekommen war:
"Ich müsste wenigstens ein paar Tage ausruhen", Pytheas setzte sich hin:
"Ich möchte dich bitten, so lange die Praxis im Thorianum weiter zu führen, Wicho. Diese große hier schließen wir solange.
Und...."
Er richtete seinen Blick auf seinen Gehilfen:
" Ich verstehe gut, dass Louarn nicht allzu begeistert von der Idee ist, sich der Castra auch nur zu nähern. Er sieht doch sehr wie ein keltischer Krieger aus. 
Ich dachte auch zuerst daran, eine Nachricht zu senden, aber diese könnte in falsche Hände geraten. Wicho, ich muss Centurio Octavius unbedingt persönlich sprechen. Und auch du bist ihm ja gut bekannt. Daher bitte ich dich, mit mir zu kommen, sobald ich so weit bin, wieder auf Leukophaia sitzen zu können"

Centurio Octavius Fronto war es gewesen, der Wicho, der an Pytheas erstem Tag in Iscalis in eine Schlägerei mit einem gewissen Erin verwickelt gewesen war, zur Strafe nicht hatte auspeitschen oder ins Gefängnis stecken lassen, sondern der Obhut des Medicus anvertraut hatte.*  
Aber auch später, als Pytheas die Casa Octavia angemietet hatte, hatten sich beide öfters unterhalten. Und Octavius Fronto hatte sich immer für Wichos weiteren Werdegang interessiert. Der Atrebate war dem römischen Offizier zu Dank verpflichtet.

Pytheas wurde jetzt noch weißer im Gesicht: "Es geht vielleicht um Octavius Leben", murmelte er: . Aber jetzt muss ich mich wirklich hinlegen. Bitte Atreus..."  Noch nie hatte er sich so sehr nach seinem Bett gesehnt. ... >>>

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* Diese Geschichte wird ab  hier erzählt

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