Forum

[Wagenlenker]

Eisu Ap Comux rief alle Götter der Unterwelt an, während er versuchte, seinen Wagen wieder flott zu kriegen. Da er die Zügel um den Leib gewickelt hatte, konnte er sich auch nicht befreien, um selbst Hand anzulegen. Er beschränkte sich darauf, seinem Leitpferd Anweisungen zu geben, und der kluge "König der Champions" schaffte es tatsächlich, zu rangieren und den Wagen wieder in die richtige Fahrtrichtung zu drehen.

Sogleich stürmten sie erneut los und näherten sich auch schon der Staubwolke, die der weiße Fahrer hinterließ: Viaaaa!!!

Der Kelte schloss parallel zu Agamanthes auf, und die Hufe seiner riesigen Rösser donnerten über den Untergrund.

[Frowin]

Frowin hatte Glück. Minos und Marinel machten immer noch eine gute Figur und zeigten keine Ermüdung. Doch die übrigen Fahrer waren ihm dicht auf den Fersen. Er durfte nun nicht in seiner Konzentration nachlassen. Die Rufe, die Menschen, alles verschwamm zu einem Vorhang aus Farben zu seiner Rechten. Er konnte sich nicht zurücklehnen, nur weil er den ersten Platz erobert hatte. In der Hälfte der vierten Runde war erst Halbzeit. Es gab noch eine Menge Zeit, in der er seinen Vorteil verlieren konnte.
Er wollte sich hier ganz sicher nicht blamieren, indem er am Ende noch auf dem letzten Platz landete!
"Na los, Minos! Du schaffst das, Großer", keuchte er, unhörbar für jeden sonst, während er von der ersten auf die zweite Kurve zupreschte. Das sah gut aus. Die dritte Runde hatte er für sich entschieden!

[Bonni]

Plötzlich änderte sich einiges nur, Agamanthes blieb neben Bonni. Der rothaarige keltische Römer hatte es geschafft sich an die Spitze zu setzen. Ob das Großmaul so geschockt, verwirrt oder was auch immer war, auf jeden Fall war er plötzlich am Schluss.
Jetz muss ich langsam meine Lieblinge vorwärtsbringen, bald ist die Hälfte der Strecke geschafft. Großmaul muss hinten bleiben und der neben mir gehört auch hinter mir. Sie hob ihre Rechte mit der Peitsche ganz als ob sie ihre Pferdchen anfeuern wollte, doch wie aus versehen landete sie vor Agamanthes Gesicht. Natürlich berührte sie es nicht, sie war nur kurz, wie sie hoffte, vor dessen Augen. Es schien geglückt zu sein sie war nun auf Platz zwei.
Das zu halten wird schwierig, doch den Knirps da vor mir muss ich auch noch schaffen. „Alenja, Belana meine Klugen weiter so. Ich weiß ihr habt noch viel Kraft und könnt noch schneller werden. Auf in die vierte Runde.“ Aufmunternd bewegte sie leicht die Zügel.

[Wagenlenker]

Alles lief nach Plan für Agamanthes und Mistral und Bora gaben eine solide Leistung ab und hatten keine wirklichen Fehler gemacht, bis das Keltenmädel neben ihm plötzlich die Peitsche vor seinem Gesicht herumknallen ließ. Instinktiv lehnte sich Agamanthes zurück, um nicht im Gesicht von der Peitsche erwischt zu werden, was allerdings dazu führte, dass die Pferde langsamer wurden. Es war ein alter Trick, auf den der erfahrene Agamanthes da reingefallen war und da er die Zügel um seinen Leib gebunden hatte, funktionierte er auch noch umso besser. Jetzt musste er selbst die Pferde antreiben und aus ihrem gleichmäßigen Tritt bringen um wieder Momentum und Geschwindigkeit aufzubauen, was schlecht für die Ausdauer war. Zornig trieb Agamanthes die Pferde nun an, wie der Kelte mit seinen Höllenpferden neben ihm. Das schamlose Keltenmädel aber war nun an ihm vorbei gezogen und jagte den rothaarigen Frowin, während der Kelte und er abgehängt waren. Mist!

Bild: gemeinfrei

[Tiberius Furius Saturninus]

"Rotschopf Frowin mit Minas bleibt in Führung, verehrtes Publikum, da haben wir uns nicht zu viel versprochen; gefolgt von Agamanthes und Bonni...was sehe ich, was macht unsere Amazone der Herzen denn jetzt?
Hat sie etwa gerade dem Agamanthes ins Gesicht gepeitscht? Uiii, das nenne ich Einsatz. Nicht, dass so was zur Disqualifizierung führen könnte, Sportsfreunde, das ist römisches Wagenrennen, das ist kein Brettchenweben für höhere Töchter - aber nein, sie hat ihn nicht erwischt, Agamanthes wird auch noch am Ende des Tages aus beiden Augen gucken können, da hat ja einer Glück gehabt, doch leider wird er auch langsamer.
Bonni zieht an ihm vorbei und jagt hinter dem jungen Gallier her- ja, hier nun ein wenig über Frowin, er stammt aus Gallien und wurde von dem Veranstalter dieser Spieler eingekauft, und diese Investition scheint sich gerade zu rentieren;
Eisu Ap Comux  hat seinen Wagen wieder flott, und Camulorix kommt in die Spur, wenn der Herr nicht mitdenkt, muss es der Leithengst tun, nicht wahr, und sein Wagen schafft es mit Ach und Krach auf eine Höhe mit dem Wagen aus dem Hause des Plautus Montanus.....

Es bleibt spannend, es bleibt emotional.... vergesst nicht auf eure Favoriten zu wetten, Leute, denn noch ist nichts entschieden: Victoria hat den Siegeskranz noch nicht geworfen...
In der dritten Runde führt eindeutig Frowin, zweite ist Bonni, Agamanthes und Eisu liegen gleich auf...."

[Frowin]

Langsam wurde es eng. Frowin fragte sich, ob er einen Fehler gemacht hatte und Minos und Marinel zu früh verausgabt hatte. Bonni holte ihn inzwischen ein und jagte über die Strecke als sei sie wirklich die sagenhafte Königin, von welcher der Dominus ihm erzählt hatte.
"Gar nicht übel!", rief er ihr zu, nicht wissend, ob sie ihn überhaupt hören würde. Er trieb die Tiere nicht noch mehr an. Sie jetzt so vollkommen zu verausgaben, würde sich auf lange Sicht nicht rentieren. Dies war noch nicht die Runde, in welcher er unbedingt erster sein musste.
Dennoch, so einfach wie in den ersten Runden würde es nicht mehr werden...

[Wagenlenker]

Obwohl der Wagen wieder aufschloss, schien Camulorix, der riesige Leithengst des Eisu Ap Comux, ein Problem zu haben. Eisus Füße auf dem dünnen Wagenboden - die Rennwagen waren leicht und man glaubte, fast den Boden zu berühren - spürten jedesmal, wenn das Pferd den rechten Hinterlauf aufsetzte, dass es aus dem Takt kam. Es war so gering, dass ein Außenstehender es nicht bemerkt hätte. Der Dubonner merkte es jedoch so, als würde es ihm am eigenen Leib widerfahren.
Mit zornverzerrtem Gesicht zwang sich Eisu Ap Comux zur Langsamkeit. Er war normalerweise nicht milde. Der Tod seines ältesten Neffens  beispielsweise war nichts, was er bedauert hätte - nicht einmal als der ihn in jener dunkler Nacht angefleht hatte, sein Leben zu verschonen. 

Aber mit CaMULORIX war es etwas anderes: Das Pferd war ihm wie ein Bruder. Eisu Ap Comux liebte den wilden, boshaften Riesen über alles. 

Er schonte daher seinen Leithengst und beendete die dritte Runde als Letzter.

[Bonni]

War es das Frowin seine Geschwindigkeit in der Kurve nicht richtig einschätzte oder war es, weil Bonnis aufschließen konnte und ihn ablenkte, sie wusste es nicht, sie jagte plötzlich neben ihm. Dabei bemerkte sie, trotz des tobenden Publikums, dass er etwas sagte, doch sie verstand es nicht. „Belana renn. Zeig deine Stärke, zeig deine Herkunft“, schrie sie und feuerte sie an. „Alenja, zeig ihr wie wir durchhalten, sich unser Blut durchsetzt, trotz der rohen Gewalt der Römer.“
Wir müssen noch drei Runden durchhalten und wenn möglich noch schneller werden, sprach sie sich Mut zu.Ihr wachsamer Blick galt nicht nur den Pferden, der Strecke, auch jeder Bewegung des Römischen Sklaven.

[Wagenlenker]

Nach dem Fauxpas mit der Peitsche des Mädels in der letzten Runde schienen Mistral und Bora nun wieder ihren Tritt zu finden. Die Hälfte des Rennens war bereits vorbei und der Furiersklave und das Keltenmädel lieferten sich ein verbissenes Rennen an der Spitze. Agamanthes hielt sich im Windschatten direkt hinter den beiden und hoffte, dass sich eine Gelegenheit ergeben würde um an einem oder beiden vorbei zu ziehen. Es war noch alles offen und seine Strategie war gut aufgegangen bisher. Er würde seine Position im Windschatten so lange wie möglich halten, da es die Kräfte seiner Pferde schonte. Hoffentlich würden Frowin oder Bonni ihr Können oder die Ausdauer ihrer Pferde überschätzen.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Verehrtes Publikum, es ist spannend, es bleibt spannend. Beide Wagenlenker vorne dominieren ihren Wagen und ihre Pferde hervorragend: Frowin fährt für den edlen Römer Furius Saturninus, Ausrichter dieses Rennens, Bonni ist gar eine keltische Prinzessin, nun wird man sehen, wer die Oberhand behält: Überlegene römische Technik oder keltische Wildheit.
Bisher kann sich keiner so richtig durchsetzen. Jetzt ruft der junge Gallier der Keltin was zu, ich konnte es leider nicht hören, doch hoffentlich war das eine saftige Beleidigung.....

Noch liegen sie Kopf an Kopf wie gesagt, aber Agamanthes mit Leitpferd holt jetzt gewaltig auf. Er hält sich im Windschatten von Bonni und Frowin, äußerst clever, äußerst erfahren.

Ganz abgeschlagen folgt Eisu Ap Comux, der seine Tiere augenfällig schont...was ist, Eisu? Nicht schlapp machen, auf geht es, das verehrte Publikum von Iscalis  hat es verdient, hervorragend unterhalten zu werden; höre ich da die ersten ihm geltenden  Buh- Rufe? Tja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Was ist mit deinen angeblich menschenfressenden Rössern? Noch nicht das richtige Futter gekriegt heute, hehe?

Es geht weiter, und diese vierte Runde schließt mit:
Frowin und Bonni an der Spitze, dicht gefolgt von Agamanthes aus dem Hause Plautius und sehr ab- und angeschlagen Eisu Ap Comux"