Forum

[Marcus Octavius Fronto]

Eingangstüre

[Flavianus Pytheas]

Pytheas und Wicho waren dem Centurio gefolgt, bis sie an eine große schwere Eingangstür kamen.
Der Medicus legte den Kopf in den Nacken und schaute sich um. Es war ein ruhiger, hübscher Ort, vielleicht zu ruhig. Hier konnte er hochgestellte Patienten anfangen - um das Volk zu behandeln, musste er vermutlich dorthin, wo das Volk auch war, in die krummen Gassen beim Markt und in der Flussniederung des Isca:
"Du hast ein sehr schönes Haus, Centurio Octavius Fronto", sprach er.

[Marcus Octavius Fronto]

Den Weg zu seinem Haus hatte Fronto recht schweigsam zurückgelegt. Eine spätere Besprechung beschäftigte ihn sehr. So kam es, dass er ein wenig überrascht war, als in der Medicus vor seiner Haustüre ansprach. Ein fast verlegenes Lächeln spielte um seine Lippen. „Entschuldige bitte wenn ich abwesend wirkte, mich beschäftigte ein nachfolgender Termin. Aber ich danke dir und hoffe, es gefällt dir auch noch nach der Besichtigung. Bitte tretet ein und schaut euch in Ruhe um.“ Damit trat er zur Seite nachdem er die Türe aufgeschlossen hatte.

[Flavianus Pytheas]

>>> Als Pytheas mit seinem Freund unterhakt ankam, kam ihm sein neuer Türsteher Paetus, ein ehemaliger Veteran, der sich als Ianitor gerne etwas hinzuverdiente, zur Hilfe. Sie brachten Linos gemeinsam in das schöne Schlafzimmer mit den erotischen Wandgemälden( Da würde Linos bestimmt staunen, wenn er ausgeschlafen hatte und  die Augen aufschlug) >>>

[Marcus Sabinius Merula]

Ein junger Sklave, der aus der Casa Sabinia stammte und von der Mutter des Hausherren losgeschickt worden war, eilte durch die Gassen der Stadt, bis er schließlich die Casa Octavia erreicht hatte. Dort, bei dem Medicus, der hier seine Praxis hatte, sollte er eine Nachricht abgeben.
Er klopfte und wartete.

[Flavianus Pytheas]

L. Fadius Paetus, ein Veteran, der sich als Türsteher etwas dazu verdiente, öffnete: "Es ist offen, wenn die Praxis geöffnet ist, mein Junge", sagte er gemütlich: " Willst du in die Sprechstunde? Sind vor dir noch ein paar Leute dran", er wies auf das Atrium, welches in ein Wartezimmer umfunktioniert worden war. 

[Marcus Sabinius Merula]

 |Beatus
Der junge Sklave sah ehrfürchtig den alteren Mann an, der ihm öffnete, die eingentlich gar nicht verschlossen gewesen war. Aber das hatte er leider viel zu spät bemerkt. Er schien aber gutmütig zu sein, denn er beschwerte sich nicht bei ihm. Im Gegenteil, er fragte ihn freundlich, ob er zur Sprechstunde wollte. Beatus, so hieß der Sklave, nickte. "Ja, zur Sprechstunde!" Der Junge trat ein, bedankte sich bei dem netten Mann und wartete, bis er an der Reihe war.

[Flavianus Pytheas]

Pytheas hatte im Wartezimmer geschaut, ob er noch Patienten hatte. Aber den Knaben, der alleine gekommen war, hatte er glatt übersehen, und er wandte sich gerade zum Gehen, als ihm der junge Sklave auffiel, der geduldig gewartet hatte. Er selbst erinnerte sich noch gut daran, dass er in dem gleichen Alter auch als Bote unterwegs gewesen war. Auch er hatte selbstverständlich warten müssen, bis er angesprochen wurde.
Er grüßte ihn: "Salve, ich hoffe sehr, dass du nicht sehr lange warten musstest", er musterte ihn kurz von oben nach unten. Der Junge machte auf ihn einen recht gesunden Eindruck:
"Ich bin Medicus Pytheas. Wie kann ich dir weiter helfen?", fragte er.

[Marcus Sabinius Merula]

 |Beatus
Beatus wartete und wartete. Anfangs war er noch sehr geduldig gewesen. Doch nach mehr als einer Strunde Wartezeit, wurde er langsam nervös. Bestimmt würde er Ärger bekommen, weil er so lange fort war. Dabei sollte er doch nur eine Nachricht der Domina übergeben. Oh ja, das würde sicher großen Ärger geben!
Alle anderen Leute, die vor ihm da gewesen waren, wurden nach einer Weile nach und nach ins Behandlungszimmer gerufen. Irgendwann wäre er nun an der Reihe gewesen. Doch nichts passierte. Noch etwas später öffnete sich dann die Tür vom Behandlungszimmer und Beatus, der sich inzwischen auf den Boden gesetzt hatte, sprang auf, weil er glaubte, er sei nun endlich an der Reihe. Zu seiner Überraschung aber wollte der Medicus gerade gehen. "Hallo?" piepste Beatus mit seinem Stimmchen.Wie durch ein Wunder wandte der sich noch einmal um und erblickte den Jungen. Er entschuldigte sich, weil er übersehen worden war.
"Salve, ich bin Beatus. Meine Domina Naevia Calida schickt mich. Sie lässt fragen, ob du ihrem Sohn, den Dominus Sabinius Merula, in den nächsten Tagen in der Casa Sabinia einen Besuch abstatten könntest. Der Dominus hat ein schlimmes Bein, das einfach nicht mehr richtig verheilen will."

[Flavianus Pytheas]

"Ich könnte gleich Morgen wenn es genehm ist", antwortete Pytheas: "Casa Sabinia sagtest du?"
Er fragte nicht näher nach Sabinius Merula, seiner Ansicht nach war Beatus noch zu jung, um ein Urteil abgeben zu können. Er würde sich selbst ein Bild machen.
Doch er fühlte mit dem Jungen mit. Er kannte dessen Herrin nicht und wusste nicht, wie streng sie war. Es war besser, ihn abzusichern:"Warte bitte einen Moment, Beatus", 

er kritzelte einen Text auf eine Tabula und reichte sie dem jungen Sklaven:

Werte Naevia Calida, Konsultation bei deinem Sohn Sabinius Merula Morgen zur vierten Stunde. Bitte vergib Beatus sein Zuspätkommen. Ich allein trage die Schuld daran, da ich ihn ungebührlich lange warten ließ. Vale bene Flavianus Pytheas Medicus

"Gib das bitte deiner Domina", sagte er: "Bis Morgen"
Mit Flavianus hatte er unterzeichnet, das tat er nur, wenn er jemanden beeindrucken wollte.