Ich nickte nur bei den Worten des Mädchens und ließ das Geschirr Geschirr sein. Ich ging zu meiner Truhe mit den Ritualgewändern und holte das schneeweiß gebleichte Wollgewand der Jungfrau heraus und auch den Silberbecher, der in dem Gewand verborgen war. Umwunden war das Gewand mit einem schmalen gewebten Gürtel, der fast silbern im Feuerschein glänzte. Ich legte es auf mein Bett neben das schwarze und rote Gewand, das für Dierna und mich bestimmt war. Dierna hatte eine unglaubliche starke Gabe von der Göttin geschenkt bekommen und sie würde das nicht in Zweifel stellen, wenn die sie die Novizin hierher geschickt hatte.
Den Silberbecher nahm ich zu meinem Arbeitstisch, wo bereits die Kräutermischungen für Dierna und mich standen und begann erneut Kräuter zu zerreiben und abzumessen. "Wenn die Göttin dich zum Dienst ruft, dann solltest du dich beeilen. Die Haselnusskrone flechtet sich nicht von alleine." merkte ich in Richtung von Raven an, während ich mit geübten Handgriffen die Kräuter vorbereitete. Es war bereits fast Mittag und sie mussten noch essen und sich mit Quellwasser waschen und umziehen. Aus der Ausgelassenheit wurde schnell emsige Betriebsamkeit in der kleinen Hütte, da nun einige extra Aufgaben hinzu gekommen waren.
(10-30-2022, 09:32 PM)Gilda schrieb: Ich nickte nur bei den Worten des Mädchens und ließ das Geschirr Geschirr sein. Ich ging zu meiner Truhe mit den Ritualgewändern und holte das schneeweiß gebleichte Wollgewand der Jungfrau heraus und auch den Silberbecher, der in dem Gewand verborgen war. Umwunden war das Gewand mit einem schmalen gewebten Gürtel, der fast silbern im Feuerschein glänzte. Ich legte es auf mein Bett neben das schwarze und rote Gewand, das für Dierna und mich bestimmt war. Dierna hatte eine unglaubliche starke Gabe von der Göttin geschenkt bekommen und sie würde das nicht in Zweifel stellen, wenn die sie die Novizin hierher geschickt hatte.
Den Silberbecher nahm ich zu meinem Arbeitstisch, wo bereits die Kräutermischungen für Dierna und mich standen und begann erneut Kräuter zu zerreiben und abzumessen. "Wenn die Göttin dich zum Dienst ruft, dann solltest du dich beeilen. Die Haselnusskrone flechtet sich nicht von alleine." merkte ich in Richtung von Raven an, während ich mit geübten Handgriffen die Kräuter vorbereitete. Es war bereits fast Mittag und sie mussten noch essen und sich mit Quellwasser waschen und umziehen. Aus der Ausgelassenheit wurde schnell emsige Betriebsamkeit in der kleinen Hütte, da nun einige extra Aufgaben hinzu gekommen waren.
Raven bekam keine Antwort auf ihre Einwände sondern Gilda nahm es einfach so hin, gab ihr sogar eher einen Rüffel das sie sich sputen solle.
Das weiße Kleid der Jungfrau, es sah so vollkommen aus als alle drei Kleider so auf dem Bett lagen und Raven streckte sich sogar etwas vor Ehrfurcht. "Ja Mutter Gilda, ich beeile mich"
Geschickt begann sie die Zweige so vorzubereiten und zu flechten das eine Krone entstand. Während der Arbeit murmelte sie:
Ich bin die Jungfrau, die Göttin des Anfangs
Ich bin die Luft, die Quelle der Erkenntnis
Ich bin das Wasser, der Brunnen alles Lebens
Ich bin das Feuer, der Anfang und das Ende
Ich bin die Jungfrau, der Kelch der alles hält
Nach einigen Minuten Gehweg von der Quelle kam ich zügig mit dem großen Wasserkrug unter dem Arm zurück zu Gildas Hütte und war froh, dass ich das heilige Wasser mittlerweile abstellen konnte. Ich stellte den Krug ans Ende des Bettes, wo schon die Ritualgewänder ausgebreitet waren und daneben auf dem Arbeitstisch schon die vorbereiteten Becher mit den Kräutermischungen standen. Raven war auch bereits hier und arbeitete an der Haselnusskrone, wie ich freudig feststellte. Sie musste sehr flink gewesen sein, oder das kleine Ritual an der Quelle hatte länger gedauert, als es mir vorkam.
"Wir sind zurück und ich habe das Wasser mitgebracht, Gilda. Allerdings waren riesige Krähenschwärme am Himmel, die Richtung Waldesinnere flogen. Irgendetwas hat sie aufgescheucht...mir gefällt das überhaupt nicht." Auch Caradoc schaute besorgt bei dieser Nachricht drein. Krähen waren kein gutes Omen - und große Mengen der Tiere schon gar nicht. Irgendetwas machte mich nervöser als sonst - ob das mit der Schwangerschaft zusammenhing oder von der Vision, die ich vorhin hatte?
(10-31-2022, 09:59 AM)Raven schrieb: Raven bekam keine Antwort auf ihre Einwände sondern Gilda nahm es einfach so hin, gab ihr sogar eher einen Rüffel das sie sich sputen solle.
Das weiße Kleid der Jungfrau, es sah so vollkommen aus als alle drei Kleider so auf dem Bett lagen und Raven streckte sich sogar etwas vor Ehrfurcht. "Ja Mutter Gilda, ich beeile mich"
Geschickt begann sie die Zweige so vorzubereiten und zu flechten das eine Krone entstand. Während der Arbeit murmelte sie:
Ich bin die Jungfrau, die Göttin des Anfangs
Ich bin die Luft, die Quelle der Erkenntnis
Ich bin das Wasser, der Brunnen alles Lebens
Ich bin das Feuer, der Anfang und das Ende
Ich bin die Jungfrau, der Kelch der alles hält
Nur ab und an warf ich einen Blick auf das Mädchen, das geschickt und erfahren an der Krone bastelte. Sie musste dies bereits vorher gemacht haben im Rahmen der Ausbildung zur Novizin, was mich beruhigte. So konnte ich mich auf das Abmessen der verschiedenen Kräuter für das Ritual konzentrieren. Die meisten davon waren ungefährlich, aber einige Komponenten wie Beifuß mussten weise dosiert werden.
(10-31-2022, 09:03 PM)Dierna schrieb: "Wir sind zurück und ich habe das Wasser mitgebracht, Gilda. Allerdings waren riesige Krähenschwärme am Himmel, die Richtung Waldesinnere flogen. Irgendetwas hat sie aufgescheucht...mir gefällt das überhaupt nicht."
Dierna war auch endlich mit dem Wasser zurück, gerade als das Essen fertig war. Caradoc war bereits dabei den Hasen zu zerteilen auf einem großen Holzbrett, von dem wir uns die Fleischstücke dann nehmen konnten. Ich hatte vorher auch schon einige kleine Holzteller auf den Tisch gestellt, die man zum Essen benutzen konnte. Ihr Nachricht beunruhigte mich allerdings sehr, aber wir hatten keine Zeit.
"Ich verstehe deine Unruhe, Dierna. Es ist in der Tat außergewöhnlich, aber uns fehlt die Zeit, dies zu untersuchen. Wir müssen uns mit dem Essen beeilen, damit wir mit der Waschung beginnen können." Dabei konnten die Männer natürlich nicht anwesend sein. Ich beendete auch meine Arbeit am Arbeitstisch und auch die Haselnusskrone sah mittlerweile fertig aus. "Lasst uns den Göttern für das Geschenk dieses Mahls danken." Ich machte ein Segenszeichen über den Hasen als ältestes Mitglied der kleinen zusammengewürfelten Schar, ehe ich mich neben Caradoc setzte und mir auch ein Stück Fleisch nahm.
>>> Dunduvan war Dierna gefolgt und nahm einzig ein kleines Stück Fleisch. Da er nur ein Schüler war, grüßte er, aber redete nicht viel, denn heute waren Ältere und Weisere zugegen, als er einer war.
Dierna berichtete Gilda hastig von ihrer Beobachtung und ein Blick galt im, doch die heiligen Riten hatten Vorrang. Dazu aber brauchte es Dunduvan nicht.
Kaum hatte er gegessen, stand er auf: "Ich halte die Wacht", sagte er: "Mein Warnruf ist das Rufen der abwandernden Gänse"
Der Gänseruf glich dem Bellen der Todeshunde, doch ein unerfahrener Hörer mochte ihn für einen Vogellaut halten. Die Priesterinnen aber würden wissen, dass Gefahr drohte.>>>
Raven war tief in die Arbeit vertieft so dass sie zuerst gar nicht mitbekam wer in die Hütte kam und was gesagt wurde. Doch als jemand etwas über Raben sagte schoss ihr ein Gedanke laut durch den Kopf. "Die Raben folgen dem Adler".
Erschrocken sah sie auf und hielt sich die Hand vor den Mund, hatte sie das jetzt laut gesagt?
Etwas übereilt legte sie die Krone neben das Kleid auf dem Bett und ein kleiner Ast knickte ab ohne abzufallen.
Raven setze sich neben die anderen und wartete bis sich alle bedient hatten, dann nahm auch sie etwas von dem Hasen.
Als Dunduvan den Raum verließ, um wache zu halten, sah sie ihm nach und irgendwie zog sich etwas in ihrer Brust zusammen.
Sie beugte sich über ihre Schüssel und begann zu essen, sie hoffte das niemand gehört hatte was sie gesagt hatte und auch ihre Beklommenheit bei seinem Weggang nicht bemerkte.
Was interessierte sie dieser Falke, der ihr deutlich zu verstehen gab das er sie nicht mochte.
Unter normalen Umständen hätten mich Gildas Worte beruhigt und zur Vernunft gebracht, aber heute war kein normaler Tag. Heute war Samhain und die Pforten waren weit offen. Selbst Leute ohne große Gaben der Göttin konnten an so einem Tag oft einen Blick auf das erhaschen, was hinter dem Schleier liegt, den wir Realität nannten. Ich atmete tief durch, aß meinen Bissen Hassen und kehrte dann zu den Vorbereitungen zurück.
Ich goss das heilige Wasser in einen großen Eimer, damit wir uns damit rituell waschen konnten. Bevor ich dies aber erledigen konnte, musste ich noch einmal den Wasserkrug vollmachen. Die Arbeit machte mir nichts aus und bis ich mit dem zweiten Krug Wasser zurück war, waren sowohl Deimos als auch Caradoc bereits gegangen. Der zweite Krug Wasser war für den Kräutertrunk und das Ritual des Sehens und ich stellte ihn erstmal beiseite, da wir es erst später brauchten.
Ich legte das blaue Priesterinnengewand ab und wusch mich auf die vorgeschriebene Weise von der Erde bis zum Himmel, von den Zehen bis zum Scheitel. Als ich fertig war, half mir Gilda in das rote Gewand der Mutter, welches ich gürtete und setzte die Ährenkrone auf. Meinen langen kupferroten Zopf öffnete ich, damit das Haar in sanften Wellen über meine Schultern fiel. Es war das erste Mal für mich, dass ich das rote Gewand trug. Zu Beltane hatte ich noch das weiße Gewand der Jungfrau getragen. Das Ritualgewand mit der engen Gürtung brachte auch deutlicher den Schwangerschaftsbauch zur Geltung als das wesentlich weiter geschnittene Priesterinnengewand.
Nachdem ich fertig war, machte ich Platz für Gilda, damit auch sie sich waschen und ankleiden konnte.
Zitat:Dunduvan Deimos
Kaum hatte er gegessen, stand er auf: "Ich halte die Wacht", sagte er: "Mein Warnruf ist das Rufen der abwandernden Gänse"
Der Gänseruf glich dem Bellen der Todeshunde, doch ein unerfahrener Hörer mochte ihn für einen Vogellaut halten. Die Priesterinnen aber würden wissen, dass Gefahr drohte.
Caradoc erhob sich im gleichen Moment und folgte Deimos nach draußen mit den Worten: "Ich werde ebenfalls Wache halten und gehe in Richtung der Quelle." Dierna erhob sich ebenfalls um erneut Wasser zu holen und die Hütte hatte sich plötzlich geleert.
(11-01-2022, 11:57 AM)Raven schrieb: Raven war tief in die Arbeit vertieft so dass sie zuerst gar nicht mitbekam wer in die Hütte kam und was gesagt wurde. Doch als jemand etwas über Raben sagte schoss ihr ein Gedanke laut durch den Kopf. "Die Raben folgen dem Adler".
Die leisen Worte des Mädchens waren Gilda nicht entgangen. Nachdem sie nun alleine mit Raven war, konnte sie sie direkt fragen. "Hast du etwas gesehen oder einfach nur eine Eingebung ausgesprochen?" Kritisch beäugte ich das junge Mädchen.
Raven hatte auch ihr Fleisch gegessen und räumte jetzt die Teller zusammen, alle hatten das Haus verlassen und sie ware nur mit Gilda alleine.
Noch immer war sie im Gedanken ob das alles richtig war, sie zweifelte an sich und der Aufgabe die man ihr heute zutraute. Zuerst nahm sie nicht war, was Gilda sagte, doch dann drangen die Worte an ihr Ohr.
"Entschuldigung Mutter, ich dachte nicht dass ich es laut gesagt habe. Es war nur ein Gedankenblitz"
Sie stellte die Teller in eine Schüssel, goss Wasser darauf und ließ sie einweichen.
Raven legte ihre Kleidung ab und begann sich zu waschen, als Jungfrau war sie die erste die das noch unberührte Wasser benutzen sollte. Als sie damit fertig war öffnete sie ihre fast schwarzen Haare und schüttelte ihre Locken aus. Wie ein Wasserfall fielen sie über ihre Schulter und bis zum Poansatz. Seit 10 Jahren wen sie i ht mehr geschnitten worden. Im Schein des Feuers sah man das sie nicht schwarz sondern schwarzbraun mit einem roten Schimmer waren, nur an der Stirn bildete sich eine hellere Locke.
Sie nahm das weiße Kleid der Jungfrau und streifte es über, gürtetet es unter der Brust und setzte die Haselnusskrone auf.
Irgendetwas störte mich bei der Aussage des Mädchens, aber ich wusste nicht, was genau. Es war zum Mäuse melken! Auch Dierna war unruhig, was man in ihren Augen sehen konnte. War es nur wegen dem Ritual? Ich nickte bei den Worten von Raven, dass es nur ein Geistesblitz war, aber ich machte mir mental eine Notiz das Caradoc zu sagen. Er sollte die Augen offen halten.
Während sich Dierna und Raven gewaschen hatten, wärmte ich das Wasser für den Kräutertrunk im Kessel. Nachdem ich das restliche Quellwasser aus dem Krug in den Kessel über dem Feuer geleert hatte, widmete ich mich auch der rituellen Waschung und legte dann das schwarze Gewand an, gürtete es und setzte die bleiche Krone aus gebleichten Weidenzweigen auf.
Ich musste nur noch das mittlerweile heiße Wasser in die vorbereiteten Silberbecher schütten, kräftig umrühren und dann konnten wir losgehen. Bis wir auf der Lichtung waren, war das Gebräu soweit abgekühlt, damit wir es trinken konnten. Ich nahm als erste meinen Becher und wartete dann an der Tür auf Dierna und Raven. Dieses Mal würde ich die Gruppe führen, denn es war Samhain. Wäre es Beltane, würde die Jungfrau führen. Ich wartete bis die anderen beiden Frauen auch ihre Becher nahmen und dann öffnete ich die Tür, damit wir losgehen konnten.