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Thermengarten
07-22-2025, 02:13 PM,
Beitrag #1
Thermengarten
[Bild: Thermengarten.jpg]

Dieser kleine Öffentliche Garten, früher in Privatbesitz, gehört
eigentlich nicht mehr zu den Thermenanlagen. Doch es gibt einen
Durchgang, und er wird vor oder nach einem Badeaufenthalt

gerne genutzt. Es gibt auch Grünflächen zum Picknicken
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07-28-2025, 04:36 PM,
Beitrag #2
RE: Thermengarten
>>>

(07-25-2025, 12:23 PM)Furia Stella schrieb: Scaevus errötete und sagte, dass er mich gerne begrüßen wollte. Und nein, sein Herr ist nicht hier, aber für mich kam ein Brief von einer Sergia Viola aus Londinium an, den Dominus Furius mir mit einem Boten nach Hause schicken wollte. Allerdings wird Scaevus mir den Brief bringen, wenn ich ihm sage, wo er uns findet, wenn wir noch eine Weile in der Stadt bleiben.
Als ich den Namen hörte, machte mein Herz vor Freude einen kleinen Sprung. Es war kaum zu fassen, dass ich wieder von Viola hörte, die ich seit fünf Jahren nicht gesehen hatte. "Sergia Viola ist eine gute Freundin aus Rom", erklärte ich Friudel. Später werde ich ihm mehr erzählen.

"Ja, Scaevus, es würde mich sehr freuen, wenn du mir den Brief bringst. Wir gehen gleich in den Thermengarten und dort kannst du uns finden". Der Junge nickte und machte sich sofort auf den Weg, um den Brief abzuholen und ihn mir später im Garten auszuhändigen.

Danach gingen wir ins Büro, in dem sich mein Gemahl höflich vorstellte, das Standesgeld bezahlte und eine Quittung vom Beamten erhielt.
"Nun, mein geliebter Honoratior, Pubius Gabinius Secundus, lass mich dir gratulieren!", sagte ich und lächelte ihn glücklich an, als wir bereits draußen waren. Er nahm mich und seine Schwester jeweils an einer Hand, und wir begaben uns in den Garten
.

Stella war als junge Witwe nach Iscalis gekommen, und ihr verstorbener Ehemann hatte Sergius Lento geheißen. Die Ehe war glücklich gewesen, und meine Fridila hatte, noch bevor wir uns kennen lernten, lange um jenen Sergius getrauert. Sergia Viola war vermutlich eine Verwandte, aus dem gleichen alten patrizischen Geschlecht wie Stellas Mann. Später würde mir Stella mehr erzählen, aber ich sah ihr an, dass ihr der Brief dieser Dame willkommen war, und sie nannte sie auch eine Freundin.

Dann gratulierte sie mir zu meiner Ernennung. Ich gab meiner Frau in mder Öffentlichkeit keinen Kuss, das wäre sehr unrömisch gewesen, aber ich drückte ihre Hand und flüsterte: "Und Iscalis bekommt die schönste Honoratiorengattin der Welt"
Wir begaben uns alle in den Garten bei den Thermen, und Sionn suchte uns ein schattiges Plätzchen unter einer dieser Ulmen, die hierzulande so reichlich wuchsen, und die Frauen breiteten eine großes Leinentuch aus und packten aus, was sie an Leckereien mitgebracht hatten. Es gab unter anderem Brot, Oliven, Käse, Früchte (wie Feigen und Datteln), Eier, Nüsse, Schinken und eingelegtes Gemüse und Pilze, dazu Wein, neuer Wein und Most, und Honig von unseren Bienenstöcken, um die Getränke zu süßen. Sylvana verteilte noch eine Anzahl Seidenkissen für den Luxus und die Bequemlichkeit.  Durs, Sionn und Sylvana wollten stehen bleiben, aber ich winkte Durs und Sionn zu, dass sie sich ihren Teil nehmen sollten, um etwas abseits unter der Ulme zu lagern. Beide Männer hatten sich immer etwas zu erzählen, wobei sie oft mit Hände und Füßen redeten. Stella würde ihrer Sklavin Sylvana sagen, wo sie sie hinhaben wollte.
"Fenia und Irma haben sich heute selbst übertroffen!", sagte ich zu meiner Schwester und Stella und gab beiden die Hand, damit sie sich bequem zum Essen niederlegen konnten.
Ich selbst blieb stehen, als sei ich ein Sklave, und ich flüsterte Clara. die mir am nächsten saß, auf Germanisch zu: " Meinst du, es würde auffallen, wenn ich mich hinter diesen Baum verdrücke und endlich diese Toga loswerde?" Die Toga des römischen Bürgers war, wie gesagt, ein Ehrengewand und ich war auch stolz darauf, sie tragen zu dürfen, doch für ein gemütliches Picknick war sie entschieden zu formell.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Honoratior der Stadt Iscalis
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07-29-2025, 01:55 PM,
Beitrag #3
RE: Thermengarten
Nach dem Rathausbesuch, bei dem Sonnwin die Würde eines Honoratiors verliehen wurde, und bei dem ihr beinahe vor Stolz auf ihren Bruder schwindlig geworden war, gingen sie alle gut gelaunt in den Thermengarten.

Gerwina hat heute für diesen besonderen Anlass ihr sandfarbenes bodenlanges Kleid mit grünem Blattmuster am Halsausschnitt und am Saum angezogen und sie trug ein Amulett in Form eines silbernen Katzenkopfes mit grünen Jadeaugen an einem Lederband. Ihre prachtvollen Haare ließ sie in dicken Locken über die Schultern fallen.

Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien hell am strahlend blauen Himmel und eine sanfte Brise sorgte für angenehme Temperaturen. Der kleine öffentliche Garten umgeben von bunten Blumenbeeten und schattenspendenden Bäumen war ein sehr guter Ort für einen Ausflug. Gerwina und Sylvana breiteten die Picknickdecke unter einer Ulme aus und holten aus den Körben eine Menge verschiedenen Speisen und Getränke raus. "Es ist wahr, Fenia und Irma fürchteten vielleicht, wir werden sonst verhungern!". Sonnwin half seiner Schwester und Stella auf die Decke zu setzten und flüsterte dann Gerwina in ihrer Muttersprache, ob er sich hinter einem Baum verstecken könnte, damit er seine Toga unauffällig ausziehen konnte,

"Ich helfe dir, Bruder, lass uns dorthin gehen. Dort sieht uns keiner!"
 Und mit einem Lächeln führte sie Sonnwin hinter den alten Baum, der mit seinem breiten Stamm einen guten Rückzugsort bot. Schließlich half Gerwina ihrem Bruder, die Toga abzulegen und rollte sie zusammen: "Du siehst jetzt viel freier aus!", die Geschwister tauschten ein verschmitztes Lächeln aus und gingen zurück zu Stella.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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07-30-2025, 05:32 PM,
Beitrag #4
RE: Thermengarten
Scaevus war nach Hause gekommen, hatte seinem Herren berichtet, dass er Gabinius, Furia Stella und Gabinia vor dem Rathaus getroffen, und Domina Stella versprochen hatte, ihr den Brief von Sergia Viola in den Thermengarten zu bringen. 
"Was wollten sie denn heute alle im Rathaus?", fragte Saturninus, der nicht ganz auf dem Laufenden war, aber Scaevus erwiderte, dass er das nicht wüsste. Sie wären jedoch allesamt guter Dinge gewesen: Gabinius wie ein römischer Bürger gekleidet, so ansehnlich und groß, und die Dame Stella in Hellblau, Türkis und Gold mit Saphirschmuck und die Dame Gabinia mit germanischen Elementen: ein sandfarbenes bodenlanges Kleid mit grünem Blattmustern und einem besonderen Amulett. Scaevus hatte ein gutes Gedächtnis, besonders für Gewänder. Was er aufzählte, klang entschieden nicht nach Alltagskleidung. Dann fiel Saturninus ein, dass er Gerüchte gehört hatte, und er richtete eine weitere Frage an seinen Sekretär: "Claudius Dobunnus, unser frischgebackener Wagenlenker von uns Blauen, du weißt schon, war nicht zufällig mit dabei?", denn es wurde über eine vor einiger Zeit stattgefundene Verlobung auf dem Comuxhof mit einer römischen Lady geredet (Zwar war Saturninus selbst aber schon abgereist, doch Nisca "schrieb" ab und an noch Frowin, und da konnte er sich einiges zusammenreimen) Es musste eine rasche Verlobungszeremonie gewesen sein, denn obwohl der Keltenfürst ja versprochen hatte, Wagenrennen für die Blauen zu fahren, hatte er keinem seiner Vereinsbrüder Bescheid gesagt. Ob er die Gabinia heiraten musste? Saturninus war nun doch sehr neugierig, und er holte den Brief:
"Weißt du was, Scaevus, ich komme mit dir zum Thermengarten. Heute ist so ein schöner sonniger Tag, das man meinen könnte, am Tiber und nicht am Isca zu sein. Etwas Bewegung tut mir nur gut"
Saturninus ließ sich seine Schuhe bringen, dann verließ er mit Scaevus das Haus. Das war das Schöne an diesem Ort, dass man am helllichten Tag keine Riege von Leibwächtern brauchte, um sich sicher bewegen zu können. Auch Liktoren konnten höchstens die Schweine aus dem Weg scheuchen. In Londinium würde das anders sein, dachte Saturninus, der das ungezwungene Kleinstadtleben doch genoss.

Wenig später erreichten sie den Thermengarten. Er brauchte nicht lange zu suchen, eine fröhliche Gesellschaft lagerte unter einer großen Ulme, und die schönen Frauen vom Gabinierhof wirkten wie lebendige Sommerblumen mit ihren bunten Farben.

Saturninus winkte schon von weitem: "Salvete!", sagte er und lächelte, seine dunklen Augen blitzten und ruhten gewinnend auf Stella, seiner Verwandten, dann neigte er den Kopf die Gabiniergeschwister zu begrüßen. Gabinius war fast immer freundlich und von entwaffnender Offenheit, aber Gabinia hatte eine spitze Zunge, wenn sie wollte, wobei sie so harmlos und hübsch aussah, und heimlich fürchtete Saturninus sie.

Der Furius näherte sich seiner Cousine: "Lädst du mich bitte mit ein hier zum Prandium?", fragte er unumwunden, bückte sich und gab ihr die Schriftrolle, die sie erwartet hatte:
"Ein Brief von Sergia Viola, Lentos Schwester", sagte er: "Sie dachte wohl, dass du noch in der Villa Furia lebst. Salve liebe Cousine. Deine Farben stehen dir ausnehmend gut"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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07-31-2025, 02:22 PM,
Beitrag #5
RE: Thermengarten
(07-28-2025, 04:36 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb:  Stella war als junge Witwe nach Iscalis gekommen, und ihr verstorbener Ehemann hatte Sergius Lento geheißen. Die Ehe war glücklich gewesen, und meine Fridila hatte, noch bevor wir uns kennen lernten, lange um jenen Sergius getrauert. Sergia Viola war vermutlich eine Verwandte, aus dem gleichen alten patrizischen Geschlecht wie Stellas Mann. Später würde mir Stella mehr erzählen, aber ich sah ihr an, dass ihr der Brief dieser Dame willkommen war, und sie nannte sie auch eine Freundin.

Dann gratulierte sie mir zu meiner Ernennung. Ich gab meiner Frau in mder Öffentlichkeit keinen Kuss, das wäre sehr unrömisch gewesen, aber ich drückte ihre Hand und flüsterte: "Und Iscalis bekommt die schönste Honoratiorengattin der Welt"
wand und ich war auch stolz darauf, sie tragen zu dürfen, doch für ein gemütliches Picknick war sie entschieden zu formell.

"Die schönste Honoratiorengattin der Welt" blickte ihren Honoratiorgatten an. Seine liebevollen Komplimente berührten meine Seele immer wieder. Ich lächelte glücklich, während ich seine Hand sanft streichelte und flüsterte: "Mein holder Ritter, ich liebe dich."

Als wir dann den Thermenpark betraten, strahlte die Sonne am klaren Himmel und verwandelte den Park mit seinen schattigen Alleen und dem Duft blühender Blumen in einen schönen Traumgarten. Wir hatten eine Picknickdecke unter einer Ulme, die einen perfekten Schutz vor der Sonne bot, ausgebreitet und  Sylvana sorgte für zusätzlichen Komfort, indem sie Seidenkissen verteilte. Auch das reichhaltige Angebot an Speisen und Getränken trug zur gemütlichen Atmosphäre bei. Kaum haben wir uns auf der Decke niedergelassen, verschwanden die Geschwister plötzlich aus meinem Blickfeld. Was hatten sie bloß vor? Ich zuckte mit den Schultern und nahm den Becher Wasser, den mir Sylvana gab. Nach einer Weile kamen dann Sonnwin, der seine Toga irgendwo in den Büschen abgelegt hatte, und Clara, die sie zusammengerollt in ihren Händen hielt, zurück zu mir.  "Liebster Friudel, du siehst selbst in einer Leinentunika umwerfend aus!", lächelte ich ihn zärtlich an. 

"Salvete!" hörte ich, als mein Cousin Furius Tiberius auf uns zukam und winkte. Mit einem Lächeln begrüßte er die Geschwister und näherte sich zu mir. "Salve, Cousin! Es würde uns allen freuen, dich einzuladen. Mein Gemahl hat heute die Würde eines Honoratior verliehen bekommen, und wir feiern dies nun stolz und freudig im Familienkreis an diesem schönen Tag." Ich sah meinen Cousin an und lächelte fröhlich: "Setz dich zu uns, Tiberius, und lass uns diesen besonderen Anlass gemeinsam feiern." Während ich redete, überreichte mir mein Cousin eine Schriftrolle und sagte, es ist ein Brief von Sergia Viola: "Vielen Dank, Cousin, auch für dein Kompliment!"

Ich nahm die Schriftrolle zur Hand und überflog den Brief. Dann lächelte ich zufrieden und las es laut vor, damit alle meine Lieben auch wussten, was im Brief stand: 






Ad: Furia Stella

Villa Furia
Iscalis
Liebste Stella,
auf Einladung meiner Tante Romana verbringe ich einige Zeit
 in Londinium, um der drückenden Hitze in Rom zu entkommen. 
Es fühlt sich an, als wäre ich in eine andere Welt eingetaucht! 
Die frische Brise und die grauen Wolken sind eine 
willkommene Abwechslung,
 auch wenn ich manchmal die Sonne vermisse. 
Auch vermisse ich dich, meine liebe Freundin. 
Als ich erfuhr, dass Iscalis nicht sehr weit 
von Londinium entfernt ist, 
beschloss ich, dich noch vor meiner Rückkehr 
nach Rom spontan zu besuchen.
Ich freue mich auf unser Wiedersehen. 
Wir haben viel zu besprechen!
Deine Viola 
    






      
Nachdem ich den Brief gelesen hatte, lächelte ich Tiberius an und sagte: "Die edle Viola wird wohl bald in der Villa Furia ankommen, da sie meine neue Adresse ja nicht kennt!" Dabei schaute ich meinen Friudel etwas besorgt an. Wie würde er meiner früheren Schwägerin begegnen?
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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08-13-2025, 02:20 PM,
Beitrag #6
RE: Thermengarten
Ich war meine Toga los und trug nur eine dünne Sommertunika aus feiner Wolle, die meine Oberarme frei ließ. So setzte ich mich, als Saturninus mit seinem Sekretär ankam. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, den Brief persönlich vorbei zu bringen. Ich griff nach einem Pastetchen. Saturninus lud sich selbst zum Picknick ein, was Stella mit großer Freundlichkeit händelte. Scaevus kniete hinter ihm, um ihn zu bedienen. Auf seinen Blick hin nickte ich: "Ich bin Honoratior der Stadt Iscalis", bestätigte ich mit einem Lächeln:
"Und wie geht es dir und deiner Familie? Ich hoffe, sie sind alle gesund" Saturninus und seine Frau Serena hatten mittlerweile drei Kinder: Saturnina, Carus und Antias. Ich hörte zuweilen, dass Carus unbegreiflich langsam und träge wäre, aber auf diesen Klatsch gab ich nichts. 
Immer wieder schaute Saturninus flüchtig zu Clara. Ich wusste ja, dass ihm meine Schwester früher gefallen hatte, dass sie ihm aber auch gezeigt hatte, wo der Hammer hing. Da war Gerwina ganz Gerlindas furchtlose Tochter. Sollte sie selbst ihre guten Neuigkeiten in der Runde berichten, wenn es ihr danach wäre. Auf jeden Fall würden die Verwandten ja zur Hochzeit eingeladen werden. 
Stella las indes den Brief jener Sergia Viola. Zu Saturninus sagte sie, dass die Sergia vermutlich erst in der Villa Furia auftauchen würde, da sie ihre neue Adresse nicht kannte. Gleichzeitig schaute sie aber besorgt drein.
Ich fragte mich, ob die Sergia bei irgendwem in Ungnade gefallen und Rom deshalb hatte verlassen müssen. Das würde Stellas Besorgnis erklären. Vor Saturninus wollte ich das nicht fragen, denn vielleicht war es etwas Politisches. Erst als er Scaevus einige Befehle bezüglich seiner Getränke gab und damit abgelenkt war, beugte ich mich zu Stella und flüsterte ihr zu:
"Der Brief enthält hoffentlich keine schlechten Nachrichten, was deine Freundin betrifft?"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Honoratior der Stadt Iscalis
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08-14-2025, 03:49 PM,
Beitrag #7
RE: Thermengarten
Nachdem Sonnwin seine Toga abgelegt hatte, kehrten die Geschwister zurück zu ihrer Picknickdecke und Gerwina legte das Kleidungsstück sorgfältig gefaltet beiseite. Sie setzte sich neben ihren Bruder und nahm zuerst einen großen Becher Apfelsaft zu sich und trank ihn mit Genuss.
 
Plötzlich erschien Saturninus mit seinem Sekretär; offenbar wollte er den Brief seiner Cousine persönlich übergeben. Mit einem Lächeln begrüßte er zuerst Stella und dann die Geschwister. Gerwina nickte höflich und trank noch einen weiteren Schluck Saft.

Stella bat ihren Cousin, sich ebenfalls auf der Decke niederzulassen und erzählte ihm, dass ihrem Gemahl heute die Würde eines Honoratior verliehen wurde und dass dies nun gefeiert wird. Dann nahm sie den Brief und las ihn laut vor. "Es wird wohl bald Besuch kommen", dachte Gerwina und lächelte ihrer Schwägerin fröhlich zu. Dann überflog Gabinia das Essen, das auf der Decke ausgepackt wurde und holte ihren goldenen Löffel, der immer unter ihrem Gürtel versteckt war, und zeigte ihn ihrem Bruder. "Es ist ein Geschenk von Eisu mit seinem Wappen und aus purem Gold!" sagte sie andächtig und schaute dann Furius Saturninus an. 

"Wir wollten heute in diesem schönen Garten die Freude am Zusammensein genießen und auch die Gästeliste zu meiner Hochzeit mit dem Fürsten Eisu Ap Comux besprechen." 
Furius gehörte ja ebenfalls zur Familie und Gerwina musste ihn wohl auch einladen, "Du und deinen werden als Ersten auf unserer Liste stehen, lieber Saturninus", Gerwina hielt kurz inne und ergänzte dann, "Sofern es dich natürlich nicht stört, unter deinem Stand an einer germanisch-keltischen Hochzeit teilzunehmen". Dabei bohrte sie ihre smaragdgrünen Augen in seine dunklen.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-15-2025, 08:01 PM,
Beitrag #8
RE: Thermengarten
Saturninus sah auf den Löffel und dann auf Gabinia Clara. "Ein hübscher Löffel", sagte er: "Ich wusste gar nicht, dass man auf dem Comux Hof mit goldenem Besteck speist" Er selbst war dort gewesen und hatte alles zwar gediegen, aber doch eher bäuerlich gefunden. Es sah den Kelten allerdings ähnlich, ihr Gold zu verstecken. Gold interessierte den Furius, besonders solches, welches man vor Rom verbarg. Die Britannier hatten bereits vor der Ankunft der Römer in ihren Goldminen Gold abgebaut. 
"Du wirst dich mit Claudius Dobunnus verheiraten? Ich gratuliere!", sagte er, in dem er den römischen Namen des Keltenfürsten betonte:
"Danke für die Einladung, werte Gabinia. Ihr beide seid römische Bürger und unsere Verwandten, natürlich nehme ich gerne an - auch in Serenas Namen" Die familienstolze Patrizierin Furia Serena würde kurz schlucken und dann tapfer ihre Rolle spielen; Saturninus kannte da seine Frau. 
Nun hatte er erfahren, was er wissen wollte, und ein wenig lächelte er jetzt. Er wusste schon, dass die Vereinskollegen von den Blauen Comux necken würden - und auch beneiden, denn Gabinia Clara war sehr hübsch. 
Saturninus aß zu Ende und erhob sich dann: "Die Pflicht ruft leider!", sprach er:
" Der Umzug nach Londinum erfordert viel von meiner Aufmerksamkeit. Ich muss noch einige Briefe schreiben, die der Amtsbote dann mit in die Provinzhauptstadt nimmt. So kann ich leider nicht länger in eurer Mitte verweilen. Aber das Essen ist wirklich ausgezeichnet, einen Gruß und ein Lob an die Köchin. Werter Gabinius Secundus- werte Gabinia Clara - liebe Cousine Stella, valete! -   Komm, Scaevus!"
Das Scaevus nichts vom guten Essen abbekommen hatte, hatte der Furius schon wieder vergessen, so sehr beschäftigte ihn der Gedanke an Gold. So oder so, wenn die Dobunni irgendwo Schätze verbargen, würde er das herausfinden.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-16-2025, 04:24 PM,
Beitrag #9
RE: Thermengarten
(08-13-2025, 02:20 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb:  Erst als er Scaevus einige Befehle bezüglich seiner Getränke gab und damit abgelenkt war, beugte ich mich zu Stella und flüsterte ihr zu:
"Der Brief enthält hoffentlich keine schlechten Nachrichten, was deine Freundin betrifft?"

"Aber nein, mein Liebster, du hast ja gehört, sie kommt uns besuchen...", flüsterte ich zurück und reichte Friudel den Brief. "Kannst du ihn selbst lesen. Ich habe nur darüber nachgedacht, ob es dir recht wäre, wenn sie uns besucht, denn…", ich drückte sanft seine Hand und schaute in die Runde. "Meine ehemalige Schwägerin, die edle Sergia Viola ist auch eine gute Freundin von mir, und ich habe ihr viel zu verdanken."

Clara hat indessen einen zierlichen goldenen Löffel zum Vorschein herausgeholt, was meinen Cousin sichtlich beeindruckt hat. Er gratulierte Clara zu ihrer Hochzeit und bedankte sich dann bei ihr für die Einladung.
 
Dann wurde gegessen, es gab eine Menge Leckereien auf der Picknickdecke. Wir setzten uns im Halbkreis und begannen, die Köstlichkeiten zu probieren. Und alles schien es durch die frische Luft noch besser zu schmecken. Wir plauderten zwischendurch über die Gästeliste und ich erzählte eine schöne Geschichte über einen silbernen Löffel, dabei lächelte ich unsere hübsche Braut lieb an. Danach hat sich mein Cousin nun von uns verabschiedet, da er seinen Umzug nach Londinium vorbereitete und noch viel zu erledigen hatte, aber ich hatte noch eine Bitte an ihn:

"Lieber Cousin, ich hoffe, du verbleibst noch ein paar Tage in Iscalis, Sergia ist bereits unterwegs und sollte bald ankommen, sonst steht die edle Dame vor dem Tor und niemand ist da!", ich sah ihn fragend an, "Und dann würde ich dich bitten, sie persönlich zu uns zu begleiten". Dann kam mir noch etwas in den Sinn. Bis heute haben wir kein Lebenszeichen von Claudia Sabina erhalten, und ich wollte ihr einen Brief schreiben. "Wenn du so freundlich wärst, auch einen Brief von mir an die edle Claudia Sabina zu überbringen, ich kenne ja nicht einmal ihre Adresse in Londinium, wäre ich dir sehr dankbar!"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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08-18-2025, 01:44 PM,
Beitrag #10
RE: Thermengarten
" Dann setzen wir die edle Sergia Viola doch gleich auch auf die Gästeliste, Gerwina", schlug ich meiner Schwester vor und drückte dann die Hand meiner Frau zärtlich:
"Wenn sie deine Freundin ist, liebste Fridila, so ist sie mir stets willkommen", ich lachte ein wenig:
"Ich hoffe aber, dass solch eine ahnenstolze Patrizierin mit unserem Gutshof vorlieb nimmt. Was meinst du?"
Saturninus hatte leider nicht so viel Zeit und machte sich fertig zum Gehen, aber Stella fragte ihn, ob er für sie einen Brief an Claudia Sabina besorgen konnte. Die Claudia war in Londinium verheiratet, mit dem Sohn des hiesigen Statthalters.* Seitdem hatten wir nichts mehr von ihr gehört. Ich kam zwar aus anderen Kreisen, doch ich konnte mir vorstellen, dass die jungen Leute viele Repräsentationspflichten und wenig Zeit für anderes hatten.
Die Amtspost war zuverlässiger und auch schneller, als es Privatleute waren, da sie die Mansiones, die Pferdewechselstationen, benutzen durften. 
"Willst du Claudia Sabina etwa auch einladen?", fragte ich leise: "Wenn das so weiter geht, haben wir ja fast alle römischen adligen Damen auf unserem Gut versammelt. Rom wird Soldaten schicken müssen, sie alle zu bewachen", ich machte ein ernstes Gesicht, doch Stella würde wissen, dass ich scherzte.

*Sim off: Mit dem Spieler von Petilius Vendex abgesprochen
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Honoratior der Stadt Iscalis
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