Forum

[Marcus Iulius Cato]

[Sacellum]Fahnenheiligtum

Genau gegenüber dem Eingangstor, im Zentrum des hinteren Querhauses der Principia, befindet sich das befindet sich das Sacellum oder auch Aedes signorum genannte Fahnenheiligtum. Hier werden die Feldzeichen (Signae) der im Lager stationierten Legionen aufbewahrt, aber auch einzelne Centurien können Feldzeichen besitzen. Außerdem ein Standbild des Kaisers und mehrere Weihaltäre.

Scheibenförmige Auszeichnungen, welche Einheiten erhalten werden an den Stangen der Feldzeichen angebracht.
In einer Schlacht dient das Feldzeichen als Sammelpunkt, um so nicht den die Kameraden zu verlieren. Diese Aufgabe und Auszeichnung wird nur den Mutigen zugedacht, dem Signifer (Standartenträger).
Das Feldzeichen ist in einer Schlacht eine Motivationquelle. Sie wird erbittert umkämpft, sie zu verlieren galt als Schande.

Unter dem Fahnenheiligtum befindet sich ein gut abgesicherter Keller, mit der Legionskasse.

Vor dem Fahnenheiligtum leistet jeder, der in die Legion eintritt seinen Eid ab. Zum Jahresbeginn wird dieser in einer feierlichen Zeremonie von allen erneuert.

Alle Soldaten schwören, dass sie alles entschlossen ausführen werden, was der Imperator Caesar Augustus Vespasianus befehlen wird, dass sie niemals den Dienst verlassen und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werden.

IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS VESPASIANUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA

Ein Vorsprecher kann diesen Fahneneid für alle sprechen.  Die übrigen Legionäre antworten im Chor: " Idem in me" - Das Gleiche für mich *

Oder der einzelne Soldat leistet den Fahneneid mit folgenden Worten:

IURO ME OMNIA STRENUE FACTURUM QUAE PRAECIPIET IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS VESPASIANUS, NUMQUAM DESERTURUM MILITIAM NEC MORTEM RECUSATURUM PRO ROMANA REPUBLICA.

"Ich schwöre, dass ich entschlossen alles ausführen werde, was der Imperator Caesar Augustus Vespasianus befehlen wird, dass ich niemals den Dienst verlassen und den Tod für den Römischen Staat nicht scheuen werde"


*Quelle

[Lucius Asinius Rufus]

IURO ME OMNIA STRENUE FACTURUM QUAE PRAECIPIET IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS VESPASIANUS, NUMQUAM DESERTURUM MILITIAM NEC MORTEM RECUSATURUM PRO ROMANA REPUBLICA.

Diese Formel lernt ihr auswendig und bei Sonnenuntergang findet ihr euch bei dem Fahnenheiligtum ein.

Nun war Sonnenuntergang. Wie eine reife Frucht hing eine rote Sonne dort, wo in der Ferne das Britannische Meer liegen musste. Lucius sah das erste Mal die Feldzeichen und den Adler der Legion, seiner Legion, die im goldenen Licht geheimnisvoll glitzerten. Während der Gott Sol endgültig seinen Wagen gen Westen lenkte, wurden Fackeln entzündet.

Lucius hielt den Atem an. Ehrfurcht trat in sein Herz, und dessen Schlag klopfte laut in seinen Ohren, als er da mit den anderen zukünftigen Tirones Seite an Seite auf die Schwurzeremonie wartete.

[Marcus Octavius Fronto]

Centurio hatte sich aus gegebenen Anlass, eine Vereidigung war immer eine hoher Anlass, sorgfältig in seiner Weste mit Lederpazerung und den metallenen Schulterstücken und einem reich verzierten Gürtel gekleidet.
Der wie ein Kilt, doppelt gefaltete Rock saß auf seinen Hüften und die Schienbeine schützten die Metallbeinschienen. Von der linken Schulter hing mit elegantem Faltenwurf ein kostbarer Umhang, und an seiner linken Seite hing sein Schwert. Der kammartige, quer befestigte, Helmbusch seines Helms, welcher nicht nur als Blickfang und Helmzier diente, war auch Erkennungszeichen des Dienstgrades.

Gemessenen Schrittes ging er auf das Allerheiligste der Legion zu. Die Büste des Kaiser, umgeben von dem Adler der Legion und den Feldzeichen. Eine Weile stand er ruhig da, wie im Gebet versunken und wartet auf alle die zum Schwur antreten würden.

[Aulus Lutatius Dexter]

Auf dem Weg zu diesem Heiligtum schritt einer mit einem gewaltigen Helmbusch, ich hatte sie unterwegs, auf den Straßen Britanniens schon oft gesehen. Sie traten oft sehr wichtigtuerisch und großspurig auf.
Vor dem Heiligtum verschlug es mir die Sprache. Ich hatte schon viel gesehen und erlebt, doch das hier gerade war etwas ganz besonders. Mochte es an dem Ort dem Einfall der letzten Sonnenstrahlen oder am dem im Gebet versunkenen Offizier oder an den Kameraden liegen, Wir standen zu sechs Burschen hier und harrten der Dinge.

[Marcus Octavius Fronto]

Octavius drehte sich zu den künftigen Rekruten um. Inzwischen hatten sich diese, von Optio Traulius dazu, welcher ebenfalls anwesend war, angeleitet, in einer Linie aufgestellt.
„Salve“, begann er, denn noch waren die künftigen Rekruten ohne Rang. „Ich bin der Centurio Octavius, der III Centurie.“ Sofort erklang die einstimmige Gruß Erwiderung 'Salve Centurio Octavius' „Warum ihr jetzt hier angetreten, wisst ihr alle. Ihr habt euch freiwillig dazu entschieden. Jetzt hat jeder von euch noch die Gelegenheit seine Entscheidung rückgängig zu machen. Sobald ihr den Eid geleistet ist, habt ihr euch entschieden für die nächsten 20 Jahren dem Kaiser, Rom, dem römischen Volk zu dienen. Ich werde euch zur nochmaligen Gedächtnisstütze den Eid vorlesen. Jeder tritt nachdem ich seinen Namen vorgelesen habe einzeln vor und spricht den Schwur mit erhobener Hand.“ Fragend schaute der Centurio in die Rund. Da alle stehen blieben räusperte er sich und las.
"Ich schwöre, dass ich entschlossen alles ausführen werde, was der Imperator Caesar Augustus Vespasianus befehlen wird, dass ich niemals den Dienst verlassen und den Tod für den Römischen Staat nicht scheuen werde"
Anschließend folgten die einzelnen Namen. Jeder künftige Tiro trat vor. Bevor Rufus als letzter vortrat, war Dexter an der Reihe. Er schaffte es wie alle anderen, bis er an der Stelle ankam, in der es lautete “den Dienst verlassen“. Bei dem Wort Dienst hickste es vernehmlich. Mit rotem Kopf sprach er die Eidesformel zu Ende.
Eine Augenbraue des Centurio, hob sich leicht.
„Nun seid ihr Legionäre des Imperium. Bevor ihr in eure Stube verschwindet,“ begann er, „noch eins, Optio Traulius, den ihr schon kennt, wird euer Ausbilder sein. Achtet auf die Aushängen und nun abtreten bis zum Morgengrauen auf dem Exerzierplatz.“

[Lucius Asinius Rufus]

Lucius hörte, wie Dexter vor ihm ein wenig bei dem Wort "Dienst" kiekste, und dann war er auch schon dran:
Er trat vor und stand vor dem Centurio. Er hob die Hand:

"Ich schwöre, dass ich entschlossen alles ausführen werde, was der Imperator Caesar Augustus Vespasianus befehlen wird, dass ich niemals den Dienst verlassen und den Tod für den Römischen Staat nicht scheuen werde"

Niemals war ihm etwas so ernst gewesen.

Ja, das morgige Exerzieren. Doch ein Bäckersohn ließ sich vom Morgengrauen nicht schrecken, das war er gewöhnt.

[Marcus Octavius Fronto]

Die III. Centurie hatte war wie befohlen am Fahnenheiligtum angetreten.

Centurio Octavius stand vor ihnen und schaute sie lange Zeit an, ehe er begann. „Legionäre der Legionis II Augusta, es mag ungewöhnlich sein nach einem Patrouillienmarsch hier an zutreten, doch wie heißt es ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Was ungewöhnlich war muss ich nicht extra erklären. Im Angesichts unseres Signums fordere ich nun den Mörder des Druiden sich zu melden. Dieser Mord geschah, trotz des ausdrücklichen Befehls ihn unverletzt zu lassen. Im Angesichts des Fahnenheiligtum haben wir alle den Schwur geleistet. Ich bin voller Scham, das es einer meiner treuen Legionäre war, der den Schwur gebrochen hat. Am Morgen nach der Tat habe ich eine Strafe für die gesamte Centurie angeordnet, damit ist aber nicht getan. Ich gebe dem Mörder die Möglichkeit sich bei mir zu stellen, wer den Mut zu der tat hatte, sollte den Mut besitzen es zu gestehen. Und nun abtreten!“
Octavius blieb noch eine ganze Weile und grübelte darüber nach wie er, wenn sich einer melden würde, mit diesem verfahren würde. Er wusste der Täter könnte aus Angst vor dem Unbekannten, aus Schutz für sie alle oder aus Hass auf die fremdartige Götter so gehandelt haben. Es war zu menschlich, dennoch es war Befehlsverweigerung. Nach einem Salut verließ er das Heiligtum.

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Bildnachweis, Claudia Thunnissen, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons, bearbeitet mit Pixlr E

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[Marcus Octavius Fronto]

Die gesamte Legio war wie immer am ersten Tag des Jahres zur jährlichen Schwurerneuerung am Fahnenheiligtum angetreten.
Centurio Octavius behielt dabei seine Centurie, verstärkt scharf im Auge, er wollte wenn möglich sehen, dass jeder einzelne von ihnen ,den Eid laut und deutlich sprach.
Der Vorsprecher, ein altgedienter Optio, sprach:
„IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS
QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS VESPASIANUS,
NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM
NEC MORTEM RECUSATUROS
PRO ROMANA REPUBLICA *
Alle Soldaten schwören, dass sie alles entschlossen ausführen werden, was der Imperator Caesar Augustus Vespasianus befehlen wird, dass sie niemals den Dienst verlassen und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werden.*
Und alle antworteten im Chor: "Idem in me" - Das Gleiche für mich *