Lindenhain außerhalb von Iscalis
Ein gutes Stück außerhalb von Iscalis gab es einen versteckten Lindenhain, der so gut wie allen Falken und jedem Druiden reglich bekannt war. Oft genug war es ein verborgener Rastplatz, der vor den gierigen Augen der Römer schützte und wo kein Kelte es wagen würde, dein Pferd oder deinen Besitz zu stehlen ohne den Zorn der Götter und der Erde zu riskieren. In den Ästen der Linden hingen druidische Schutzzauber, kunstvoll gewebte Bänder, Gebilde aus Zweigen und schillernden Metall- und Glasteilen. Zwischen einigen der alten Linden standen natürlich in die Landschaft eingelassene kniehohe und mossbewachsene Steine, die den Kundigen Wegweiser zum nächsten sicheren Platz waren und für die Hellfühligen waren sie eine Kreuzung der magischen Linien, die das Reisen auf dem Wind ermöglichten.
Für Cinead, der weder auf dem Wind reiste noch mit Geistern oder Göttern sprach oder einen Sinn für das Geflecht der Götter und der Menschen hatte, war es einfach nur ein bequemer und sicherer Rastplatz. Er hatte sich ein kleines Feuerchen gemacht und zwei abgezogene Hasen waren auf Zweigen aufgespießt und brieten langsam vor sich hin am Rande des Lagerfeuers. Seine Bettrolle hatte Cinead bereits ausgerollt und lässig ausgestreckt lag er da und schnitzte an einem kleinen Wurfspeer. Ein leichter Wind sorgte für einen lauen Sommerabend, der die Schutzzauber und Opfergaben in den Ästen der Linden sanft zum Klimpern brachte ab und an. Cineads Pferd mampfte gemütlich an dem einen oder anderen Grasbüschel am Rand der Lichtung und später würde es noch ein bisschen Korn bekommen. So wartete er auf Fin und den hoffentlich mit ihm eintreffenden Getränken.