05-24-2025, 04:13 PM,
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RE: {Herbst 832} Fest für den Sieger des Wagenrennens
(05-18-2025, 10:04 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: "Ich bin sicher, man wird dich für deinen Entschluss ehren, römische Farben zu tragen." Er wollte also seine Zugehörigkeit demonstrieren. Das war weise, wenngleich es natürlich hier oben Probleme machen konnte. Doch wenn mehr Kelten die römische Herrschaft derart akzeptierten, dann gab es bald keine Kämpfe mehr. Eisu war ein echter Vorreiter.
"Schande wirst du uns keine machen, davon bin ich überzeugt", sagte der junge Patrizier und lächelte breiter bei dem Gedanken, was Saturninus sagen würde. Ja, vermutlich würde er sich ärgern, doch gleichzeitig konnte der Furier sich freuen, wenn er merkte, dass sein Protegé gute ENtscheidungen traf.
Er amüsierte sich köstlich, jetzt sogar noch mehr, und suchte mit den Blicken nach Saturninus oder Helios. Den einen, um ihn über Eisus Vorschlag zu unterrichten. Und den anderen für... später.
Philus schüttelte Eisu Ap Comux nun mit gewisser Begeisterung die Hand, und Saturninus wunderte sich ein wenig darüber. Ob Philus nur den großzügigen Gewinner mimte oder ob beide etwas ausgehandelt hatten?
Eine der Keltinnen hatte Saturninus einen Becher gereicht und wich nun nicht von seiner Seite, und der Furius hoffte nur, dass er sie nicht geheiratet hatte oder was sonst das Akzeptieren eines Bechers aus Hand einer Britonin bedeuten mochte. Sie war mindestens einen Kopf größer als er, was Saturninus irritierte.
Sie deutete auf sich: " Roisin", sagte sie mit dunkel grollendem R und zeigte mit ihrer weißen Hand einen Spalt an: "Bedeutet Kleine Rose. Und du?"
Kleine Rose, dachte Saturninus, da möchte ich nicht die große sehen. Er war sich sicher, dass Roisin seinen Namen verhunzen würde:
" Furius", sagte er, weil das kürzer war., und " Dominus Furi" sagte sie zufrieden:
"Du magst mich, Dominus Furi?"
"Ich möchte gerne ein wenig mit dem Hausherren plaudern", versuchte sich Saturninus loszueisen.
"Herr, ja, ich weiß, wo ist Herr", erwiderte Roisin eifrig.
"Das weiß ich auch"
Er näherte sich Nautius Philus und dem Dobunner. Roisin kam hinterher wie ein getreuer Schatten:
"Ein gutes Rennen", sagte Saturninus: " Victoria war jedoch heute Frowin gewogen" Sein zufriedener Gesichtsausdruck widersprach seinen bescheiden klingenden Worten. Der Furius war ganz und gar nicht bescheiden. Er freute sich offensichtlich über den Sieg.
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06-02-2025, 08:39 PM,
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RE: {Herbst 832} Fest für den Sieger des Wagenrennens
Philus nickte bedächtig. Sicher, Frowin war der Sieger und deshalb feierte er ja so ausgiebig. Der Dobunner hatte jedoch ein sehr gutes Angebot gemacht, weshalb er ihn nicht über Gebühr triezen wollte. Nein, er schlug dem viel größeren Kerl auf die Schulter und verkündete seinem Parteifreund mit einem Lächeln:
"Unser Freund hier will gern ebenfalls für unseren Stall fahren, Saturninus. Eine großartige Idee, wie ich finde, denn das Rennen war wirklich knapp und neben Frowin hätten wir einen weiteren tadellosen Fahrer, um den uns der dicke Plautier beneiden wird." Nun war Eisu kein Sklave, doch da er auch kein patrizischer Bürger war, würde man da schon nicht so genau hinsehen. Immerhin war es für einen Kelten wohl kaum ungewöhnlich, dem Wagenrennsport zu fröhnen. "Dein Einverständnis vorausgesetzt, kümmere ich mich morgen um das offizielle Zeug. Ich hab nämlich gut was getrunken und will mich noch dringend amüsieren!"
Und wie er einen in der Krone sitzen hatte. Davon abhalten, den Fahrer von den Weißen flachzulegen, würde ihn das jedoch nicht. Schon sah er sich nach Helios um, den er erkannte. Wie einsam und verlassen er da saß. Wie ungebührlich für einen Fahrer. Aber wenn sie fertig waren und der Sklave nicht mehr sitzen konnte, würde er sich schon zu den anderen gesellen. Die Feier würde nämlich sicherlich noch lange weitergehen.
"Entschuldigt mich. Eine der Keltinnen sieht so einsam aus", sagte er. Und damit war sein Alibi erfüllt. Mochten sie sich ihren Teil denken. Gerade Saturninus würde da sicher nichts sagen, solange er diskret blieb und die Blicke des Dobunners hatten ihm schon gesagt, dass ihn der Kelte wohl selbst gern näher kennengelernt hätte. Er begab sich also in Richtung des jungen Helios und nickte unauffällig Richtung Ausgang. Er bemerkte aus den Augenwinkeln, wie sich Frowin zu seinem ehemaligen Herrn und dem Dobunner begab, immer noch breit lächelnd und offensichtlich ebenso betrunken wie der Rest. Der wusste noch nichts vom Glück seines neuen Kollegen. Vielleicht verrieten sie es ihm ja schon gleich.
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06-03-2025, 03:04 PM,
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RE: {Herbst 832} Fest für den Sieger des Wagenrennens
"Du brauchst meine Zustimmung nicht, du bist der Dominus Factionis, mein lieber Philus", sagte Saturninus prompt, denn Eisu Ap Comux beziehungsweise Claudius Dobunnus, wie der Mann mit römischem Namen hieß, stand ja noch neben dem Nautius und war zudem der Gastgeber. So konnte er keine Bedenken äußern: Hatte der Kelte nicht jemanden sogar geschlagen, als er mal ein Rennen verlor? War das eines Römers denn würdig, die Nerven zu verlieren?
Eisu Ap Comux fuhr jedoch gut, und seine Pferdezucht war nicht zu verachten; seine britannischen Pferde würden den goldenen Himmelsdrachen, die er, Saturninus, bei Caecilius Taurus geordert hatte, die nötige Wetterfestigkeit verleihen. So streckte auch Saturninus dem Eisu Ap Comux die Hand hin:
"Dann auch von mir aus willkommen an Bord! Bald fängt die Wagenrennsaison ja an! Frowin kann....", Saturninus wollte sagen, dass Frowin gerne zum Training bleiben durfte, wenn er es wollte. Aber da fiel ihm wieder ein, dass der Junge nicht mehr sein Sklave war. Er konnte selbst entscheiden, wo und wie er trainierte:
"Du bist in Iscalis willkommen! Dort auf dem Marsfeld und auf meinem eigenen Landgut trainieren wir! Vielleicht lässt uns auch Plautius Montanus mal auf sein Gelände, es soll spitzenmäßig sein!"
Der Furius fasste den blonden Helios ins Auge:
"Das stimmt doch, oder? Meinst du, dein Herr wäre einem freundschaftlichen Training mit uns Blauen gegenüber offen?"
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