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![[Bild: Markt3.jpg]](https://i.postimg.cc/7LFVPv4H/Markt3.jpg)
Für jemand aus Cheddar war der Iscaler Markt schon groß und verwirrend. Catia war ja nie in einer großen Stadt wie beispielsweise Londinium gewesen. Iscalis schien ihr schon wie ein verrückter Ort, an dem es einfach alles so, wollte heißen ohne Mühe gab. Es wurde nicht etwa gebuttert oder der Rahm abgeschöpft, nein, da gab es Butter in Fässern, die besonders von den Einheimischen gerne gegessen wurde, da gab es Käse auf großen, fleischigen Blättern und Tontöpfe voller Rahm. Da musste man nicht zum Schmied gehen und eine Sichel bestellen, da hingen große und kleine Sicheln an Haken und warteten nur. Und Tiere gab es, eine größere Anzahl als Catia je in ihrem Dorf gesehen hatte, die warteten alle darauf, verkauft zu werden. Um sie zu kaufen, brauchte man Geld. Vorher hatte sich Catia zwar über die glänzenden Münzen gefreut, die Regat ihr heimlich zugesteckt hatte, ohne dass der Onkel es merkte, aber in ihrem Alltag hatten Sesterze doch keine Rolle gespielt. In den Canabae war sie noch zu klein gewesen, um den Wert des Geldes zu erkennen. Jetzt so langsam kannte Catia seinen Wert.
Ihre schwarzen Augen überflogen das Angebot von Hühnern. Es standen einige zur Auswahl: Gefleckte, schwarze, braune und ein paar rein weiße, die sich aufplusterten. Die Britonen kannten zwar Haushühner, aber erst durch die Römer waren sie in großer Anzahl nach Britannien gekommen. Der Onkel hatte mehr ihr Fleisch als ihre Eier geschätzt, Catia mochte aber beides.
Catia drehte sich zu Louarn um:
"Wie hübsch sie sind, wie Weidekätzchen!", sagte sie aufgeregt:
"Ob sie auch so schneeweiße Eier legen, Louarn?"