03-29-2025, 06:53 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
  
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RE: Nymphäum | Besuch der liebsten Cousine
Die furische Sklavin und die kleine Domina waren tatsächlich besonders leise. Wann immer sie miteinander sprachen, hielten sie ihre Stimme äußerst stark gesenkt, so dass man ihre feinen Stimmchen lediglich als hauchzartes wispern hören konnte. Wenn man ihre Stimmen überhaupt vernahm. Begeistert spielten die beiden Mädchen mit der Katze. Wobei es Furia Saturnina war, die sich intensiver mit dem flauschigen Vierbeiner bemühte und ihre Fingerchen immer wieder in dem dichten Fell der Katze vergrub. Leicht daran zupfte. Um von Cassia ermahnt zu werden, dass sie doch bitte sanft zu der Katze sein sollte. Furia Saturnina blickte dann ganz empört empor. Nickte jedoch und versuchte der Katze sanft durch das Fell zu streichen. “Weißt du kleine Domina? Wenn du zu grob zu Doris bist, dann kann es sein, dass sie nach dir krallt und dich dabei verletzt.“ Erklärte Cassia und blickte ihre kleine Domina mit einem ernsten Ausdruck auf ihrem Gesicht an.
Doch alles in allem blieben die furische Sklavin und die kleine Domina am Rande der Szenerie. Spielten mit der Katze und verhielten sich ansonsten absolut vorbildlich. Auch wenn es Cassia in den Fingern juckte und sie sich allzu gerne interessierter im Nymphäum umgesehen hätte. Doch diesen Gedanken schob sie ganz schnell beiseite. Stattdessen setzte sie sich nun auf den Boden und zog das Kätzchen auf ihren Schoß. Damit Furia Saturnina dem Kätzchen nun behutsam durch das Fell streicheln konnte. “Hörst du wie das Kätzchen ganz leise schnurrt?“ Wollte Cassia von ihrer kleinen Domina wissen und Furia Saturnina nickte heftig, so dass ihre dunklen Locken um ihr Gesichtchen tanzten. Hach, wie lieblich und nett ihre kleine Domina doch war. Sie wollte Cassia niemals mehr missen.
Ganz selbstvergessen wurde mit dem Kätzchen gespielt. Erst als die Stimme Furia Serenas erkling, hoben beide, Sklavin und Tochter ihren Kopf. Doris streckte und reckte sich erst einmal ausgiebig und begann anschließend ihr Fell zu putzen, welches durch Furia Saturninas Streicheleinheiten gehörig in Unordnung geraten war. Und während Furia Saturnina der Katze zusah, trat Cassia auf die beiden Frauen zu. Wobei sie ihren Blick gesenkt behielt. Ihre Domina wollte also, dass sie ihre Kunstfertigen präsentierte. “Natürlich Domina.“ War Cassias Stimme zu vernehmen. Als sie im nächsten Moment begann Purzelbäume zu machen. Rad zu schlagen und sogar einen Handstand. Tatsächlich gelang es ihr für ein paar Augenblicke auf ihren Händen zu stehen und einige wenige Bewegungen nach vorne auszuführen. Bevor sie dann jedoch ins wanken geriet und sich zurück auf den Boden sinken ließ. Umfallen wollte sie nämlich unter keinen Umständen.
Immer wieder schlug Cassia Räder und lächelte dabei vergnügt. Bevor sie anschließend dazu überging, mit ihren Lederbällen zu jonglieren. Schade das auch hier Furia Serena die Feuerjonglage verboten hatte. Dafür ließ Cassia auch schon ihre Lederbälle um ihren Kopf fliegen. Warf die Bälle immer mal wieder etwas höher und fing sie zielsicher wieder auf. Dies machte sie einige male und lächelte dabei vergnügt vor sich hin.
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04-02-2025, 05:00 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
   
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RE: Nymphäum | Besuch der liebsten Cousine
Serena war so vorbildlich in ihren Worten, wie sie es in Taten war:
Sie sagte mir, dass sie sich glücklich schätzte, dass ihre Ehe so harmonisch verlief und sie sich immer gewünscht hatte, eine Mater Familias für eine große Familie zu sein. Doch dass eine Ehefrau verträglich sein sollte; ja selbst, wenn sie sich mit Furius Saturninus nicht vertragen hätte, hätte sie ihre Pflichten erfüllt und ihm die gleiche Gattenliebe entgegengebracht wie sie es tat. Männer mussten das Volk lenken, aber Frauen mussten das Volk erst einmal schaffen, wollte sagen, Kinder gebären, sprach meine Cousine. Das erinnerte mich dann auch an den Akt des Schaffens: , und ich errötere ein wenig, beugte mich vor und flüsterte:
"Aber was hättest du getan, wenn dein Mann dir gar keine...Leidenschaft entfacht oder er grob wäre oder körperlich äh...abstoßend?", denn ja, was ich auch über meinen Exmann an Ungutem sagen konnte; er hatte sich darauf verstanden, in mir Lust zu erwecken. Und seitdem wollte ich diesen Teil meines Frauenlebens auch nicht mehr missen.
Als Serena jetzt von einer Überraschung sprach, überreichte ich ihr erst einmal die Geschenke, die ich in Londinium für sie gekauft hatte (Das war noch vor der Zeit des jetzt frugalen Lebens gewesen, als mir mein Geld noch so durch die Finger flutschte)Es waren wunderschöne Seidenstoffe in Rot und Blau und eine Schmuckausgabe der Cynthialieder von Properz:
"Falls du Anregungen wünschst", lachte ich, obgleich ich schon wusste, dass Serena für Frivoles nicht zu haben war. Doch ich neckte sie gerne. Vermutlich trug sie auch keine Seide, sondern nur selbstgewebte Kleidung. Nun ja, sollte sie aus der Seide eine sündhaft verschwenderische Bettdecke machen...ich schenkte gerne Luxus.
Die Überraschung war aber, dass das Kindermädchen von Saturnina eine ausgebildete Unterhaltungssklavin für Akrobatik war. So einen Kauf hatte ich meiner Cousine gar nicht zugetraut.
Das junge Mädchen schlug Räder und Purzelbäume, machte einen Handstand und jonglierte mit Bällen. Dabei lächelte sie, was bestimmt ihrem Publikum, aber auch einem eigenen inneren Vergnügen geschuldet war.
Saturnina ließ meine Katze Katze sein und kam, um an ihre Mutter geschmiegt, zuzusehen. Auch die Amme von Carus und sogar meine eigene schüchterne Niko lächelten jetzt zaghaft. Nur Carus schlief. Er war ein so braves Kind und so niedlich mit all den Grübchen in seinen Armen und Beinen.
Ich klatschte Beifall und dann fragte ich Serena, ob ich ihrer Sklavin ein wenig Geld schenken dürfe, und ich fragte Cassia:
"Welche von deinen Nummern führst du am liebsten vor, Mädchen? Cassia heißt du, nicht wahr"
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04-22-2025, 06:08 PM,
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Furia Serena
Geborene Lucretia Serena
  
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Registriert seit: Aug 2022
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RE: Nymphäum | Besuch der liebsten Cousine
Ich runzelte ein wenig verständnislos die Stirn bei den Einwänden meiner Cousine. Als ob es irgendeine Rolle spielen würde, ob ich meinen Gatten körperlich abstoßend finden würde. "Nunja, meine ältliche pronuba hatte mir vor meiner Hochzeitsnacht erklärt, dass es äh Salben gibt, wenn man als Frau zu verkrampft oder schreckhaft ist. Von daher denke ich zumindest, dass es schon Hilfen gibt." Bei den Worten errötete ich ein wenig, da mir das Thema ehrlich gesagt recht peinlich war und ich es auch nur anschnitt, weil Sabina meine Cousine war und ich ihr vertraute. Mit einer anderen Frau hätte ich niemals so offen darüber gesprochen. "Abgesehen davon ist es ja egal, wie dein Gatte aussieht oder ob er Leidenschaft in dir entfacht. Für den Zeugungsakt ist das ja unerheblich" setzte ich leise hinterher, da Saturnina schon ihre Ohren spitzte und mitlauschen wollte, worüber wir hier sprachen.
Als aber eine Sklavin die Geschenke überreichte, die Sabina uns mitgebracht hatte, war es schon wieder um jede Ruhe geschehen. Saturnina quietschte vergnügt bei der leuchtend bunten Seide und ließ ehrfürchtig und verzückt ihre Hand über den edlen und seidigen Stoff gleiten, der kühl über die Haut glitt fast wie Wasser. "Du hast es wieder einmal übertrieben, Sabina. Ich danke dir, Liebes" sagte ich freudig, auch wenn ich noch nicht wusste, was ich mit der Seide machen würde. Wahrscheinlich würde ich ein Gewand für meinen Gatten daraus nähen und aus den Überresten noch etwas für die Kinder, da diese ja nicht viel Stoff brauchten. Ich selbst trug keine Seide und blieb meist bei selbstgewebter Wolle. Etwas zu lesen war auch immer gut, aber so wie ich den Geschmack meiner Cousine kannte und so diebisch wie sie grinste, war es wieder irgendetwas Anzügliches. Tztztz.
Als Cassia ihre Darbietung begann, war auch Saturnina nicht mehr zu halten und kramte auch zwei weitere Lederbälle aus dem Jonglagesack und versuchte nebenher ungeschickt Cassia zu imitieren. Ich wollte vor Sabina nicht zu genervt und zickig sein, also schenkte ich meiner Tochter nur einen strengen Blick und deutete mit dem Kopf auf den Platz neben mir, damit sie sich gefälligst wieder auf ihre vier Buchstaben setzte und sich wie eine Römerin benahm. Nach einem trübseligen Blick und einem lauten Seufzer warf Saturnina die Bälle missmutig zurück in den Sack und setzte sich dann schmollend wieder neben mich. Na super. Jetzt ging das wieder los und ich konnte mir den ganzen Tag dieses Drama wieder anschauen. Ich würde sie sofort auf ihr Zimmer schicken, sobald wir zu Hause waren. Das wollte ich eindeutig nicht tolerieren in meiner Gegenwart. Das mit den Seidenbändern für ihre Haare als Überraschung würde ich mir auch noch überlegen, wenn sich ihr Benehmen nicht besserte.
Nachdem die Darbietung dann vorüber war und zumindest Sabina hinlänglich erfreut war, klatschte ich ebenfalls ein wenig Applaus. "Das hast du gut gemacht, Cassia. Eine sehr schöne Darbietung. Und natürlich darfst du ein Geschenk von Domina Claudia Sabina entgegen nehmen, wenn sie dir eines anbietet." Ich nickte Sabina gutmütig zu, wenn sie der Sklavin einige kleine Münzen als Belohnung geben wollte und mit ihr ein paar Worte wechseln konnte. Währenddessen flüsterte ich meiner Tochter noch einmal eindringlich zu, dass sie sich jetzt gefälligst benehmen sollte, sonst wären wir das letzte Mal irgendwo gewesen und es gäbe Hausarrest, wenn sie sich nicht benehmen konnte.
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04-22-2025, 06:33 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
  
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Beiträge: 136
Themen: 3
Registriert seit: Oct 2023
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RE: Nymphäum | Besuch der liebsten Cousine
Immer höher flogen die Bälle, welche geschickt in Cassias Händen landeten. Dann und wann drehte sie sich dabei sogar im Kreis und jonglierte einfach weiter. Als wäre es das natürlichste auf der Welt. Oh! Nicander musste sie hierfür eigentlich auf Knien danken, dass er ihr die Jonglage beigebracht hatte. Denn wenn der Ältere nicht gewesen wäre, dann würde sie hier nun nicht als Unterhaltungssklavin den Augen der Römerinnen eine fabelhafte Darbietung abliefern. Und man sah Cassia auch an, dass es ihr Spaß machte. Zwar wirkte ihre Miene konzentriert, aber das Lächeln auf ihren Lippen wirkte echt und auch wie sie immer wieder vergnügt mit ihrem Näschen wackelte, wenn sie die Bälle mal schneller, dann wieder betont langsam von einer Hand in die andere sinken ließ. Zu ihrem großen Schreck bemerkte Cassia dann, wie sich die junge Domina dem Ledersack genähert hatte, in dem sie ihre Jonglage Utensilien aufbewahrte und zwei weitere Lederbälle aus dem Sack hervor holte. Ungeschickt begann Furia Saturnina nun die Lederbälle in die Luft zu werfen und diese genauso geschickt, wie es Cassia tat, wieder aufzufangen.
Dass die Lederbälle dabei jedoch immer wieder zu Boden fielen, störte Furia Saturnina nicht. Denn ihre Miene wirkte hellwach und lebhaft, während ihr Blick wie gefesselt auf ihrer Freundin Cassia ruhte und sie die Gauklersklavin tatsächlich zu imitieren versuchte. Und Cassia gefiel dies innerlich. Auch wenn sie wusste, dass Domina Furia Serena garantiert nicht einverstanden war mit dem Verhalten ihrer Tochter. Was man an ihrem strengen Blick bemerkte, welcher ihrer Tochter galt. Und nur ihrer Tochter. So dass Furia Saturnina einen tiefen Seufzer über ihre Lippen entweichen ließ und sich mit einem mürrischen Gesicht neben ihre Mutter setzte. Ihre Lippen hatte sie fest aufeinander gepresst. So dass sie ganz und gar nicht mehr lieblich und nett aussah. Eher wie ein kleiner, grummeliger Kobold. Oh je. Arme Furia Saturnina. Cassia beschloss, dass sie der kleinen Domina später eine süße Leckerei aus der Küche vorbei bringen würde. Innerlich schmunzelte Cassia über das Verhalten der kleinen Domina. Furia Saturnina hatte eindeutig ihren eigenen Kopf, den sie auch durchzusetzen versuchte. Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter, der Domina.
Beide Römerinnen spendeten auch schon höflich Applaus, als Cassia ihre Darbietung beendete und sich vor den beiden Frauen verneigte. Die Lederbälle legte sie ordentlich in den Beutel zurück und warf erst dann Claudia Sabina einen kurzen Blick entgegen. “Ich bin eine Feuerakrobatin Domina. Aber mit Feuer darf ich nicht jonglieren. Also jongliere ich mit den Lederbällen. Auch wenn das nicht das gleiche ist.“ Erklärte die junge Syrerin mit ihrer weichen Stimme und blickte dabei kurz gen Claudia Sabina empor. “Mein Name ist Cassia.“ Zumindest ist dies der Name, der ihr von Nicander gegeben worden war, als er sie ihren Eltern abkaufte. Ihr wahrer Name würde wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Malakeh bint Nasim.
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