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Das Haus der Hebamme
10-07-2022, 06:49 PM,
Beitrag #1
Das Haus der Hebamme
Das einfache Häuschen der Hebamme Neria Urbica befindet sich zwei Straßen weiter von der Bäckerei in einer Reihe anderer, ähnlicher Häuschen. Die Reihe von sechs Häusern ist im britannischen Stil erbaut und gehört zu den ältesten Gebäuden hier vor Ort, die größtenteils nach britannischem Vorbild von Kelten gebaut wurden. 

Wer das Geld hatte, zog aus diesen Häusern aus und in die neuen Insulae, die im Osten von Iscalis entstanden, aber über so viel Geld verfügte die alte Neria Urbica nicht. Nebenan lebte eines der Marktweiber, die dort fertig genähte Tuniken verkaufte und die Reihe weiter runter lebte eine junge Witwe mit kleinen Kindern, die sich mit Gelegenheitsarbeit ihr Brot verdiente. 

Das Haus selbst war nur spartanisch möbliert, aber großzügiger innen als man von außen vermuten würde. Es gab eine Art Trennwand aus geflochtenen Weidenzweigen, die mit Lehm verputzt waren und den Schlafbereich abteilten. Dort gab es zwei Pritschen, als hätten hier einmal zwei Personen gelebt. Der Rest der Einrichtung war einfach und zweckmäßig und von jedem freien Fleckchen hingen bereits gebundene Kräuterbündel. 

An der Tür hing eine Wachstafel:

Bett zu vermieten!

[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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10-07-2022, 07:07 PM,
Beitrag #2
RE: Das Haus der Hebamme
Ich hatte ein Tuch zu einem Sack gebunden, in dem alle meine Kleider und Besitztümer waren, und diesen um Schulter und Rücken gebunden. Als ich endlich in Iscalis ankam, war es fast schon dunkel und ich überlegte kurz in Richtung der hell erleuchteten taberna zu gehen, aber ich wusste, dass ich nicht genug Geld dafür hatte. Ich hatte nur noch eine Hand voll Kupfermünzen, die ich für Essen ausgeben musste, bis ich neues Geld verdienen konnte. 

Ich ging durch eine Gasse von kleinen Häusern und bei einem sah ich noch ein wenig Bewegung, die Fensterläden waren noch nicht geschlossen. Eine alte Frau wuselte in dem Häuschen herum und im Vorbeigehen sah ich das Schild an der Tür. Die alte Frau suchte einen Untermieter...ob ich mir das leisten konnte oder mich in einen Stall stehlen sollte? Nunja, fragen würde wahrscheinlich nichts kosten und ich konnte mich im Zweifelsfalls in der Dunkelheit immer noch in einem Stall verstecken. 

Ich schaute beim Fenster hinein und grüßte die alte Frau. "Salve, ist das Bett noch verfügbar?" Es dauerte kurz, bis die alte Frau zum Fenster kam und nickte dann. "Ja isses...komm rein, Mädel!" schallte es mir nur entgegen, lauter als nötig. Vielleicht war die gute Frau schon schwerhörig? Nachdem ich ins Innere des Hauses gegangen war, stellte ich erst einmal fest wie klamm und kalt es hier drin war. Die Alte hatte kein Feuer anzündet und auch der Herdstein war kalt. Die alte Frau selbst hatte ein verdrehtes Bein, weswegen sie ein wenig gebeugt stand und ging. Sie musste weit über 60 Jahre alt sein. 

Ich nahm erst einmal meinen Sack ab und stellte mich erst einmal vor. "Ich bin Albina, Mütterchen. Wie soll ich dich nennen? Soll ich dir das Feuer richten?" Ich hatte laut und klar gesprochen und sie schien mich zumindest zu verstehen. Sie nickte nur und winkte ab. "Jaja, Holz ist da hinten im Korb. Nenn mich ruhig Urbica..."

Ich machte mich ans Werk zuerst die alte Asche auszukehren und dann ein paar Zweige und kleinere Holzstücke und trockenes Gras aufzuschichten, das ich mit dem Feuerstein entzündete und als ich eine vernünftige Glut hatte, konnte ich noch einen ordentlichen Scheit drauflegen. Ohne zu fragen nahm ich mir auch den kleinen Kessel, der schon mit Wasser gefüllt war und hängte ihn an den Haken übers Feuer.
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10-07-2022, 07:15 PM,
Beitrag #3
RE: Das Haus der Hebamme
Es dauerte eine Weile, bis der Scheit ordentlich brannte und die Kälte in dem Häuschen vertrieb. Ich fand ein wenig Gemüse, das herumlag und teilweise angeknabbert war, als hätte die alte Frau es einfach roh verspeist. War das Feuer entzünden vielleicht schon zu viel Arbeit für sie? Als ich mich umwandte, um sie zu fragen, war sie allerdings auf der Bank im Sitzen eingeschlafen. Ich zuckte nur mit den Achseln und verbrauchte einfach, was ich so fand. Allzu viel war es ja nicht und im Zweifelsfall konnte ich morgen früh auf den Markt gehen und das bisschen Gemüse ersetzen, sollte sie böse darüber sein. 

Zumindest war die Auswahl an Kräutern sehr groß und ich konnte das doch sehr wässrige Süppchen zumindest ein wenig würzen. Während die Suppe vor sich hin kochte, räumte ich ein wenig auf und fegte alte Asche, Staub und Überreste von zerstoßenen Kräutern zusammen. Ich bemühte mich leise zu sein, um die Alte nicht zu wecken bis das Essen fertig war. Als es dann soweit war, weckte ich sie sanft und gab ihr die Schale in die Hand. Sie schaute mich erst verständnislos an, aber dann aß sie mit Gusto und löffelte die Schale restlos leer. 

Urbica murmelte noch etwas vor sich hin und legte sich dann bald schlafen, nach dem wir beide gegessen hatten. Gesprächig war sie anscheinend nicht und nach Geld hatte sie auch nicht gefragt. Nunja, das konnte ich ja morgen mit ihr besprechen. Ich hing meinen Sack über das andere Bettgestell und legte mich dann auch hin. Doch trotz der Müdigkeit, dauerte es noch eine Weile bis ich endlich schlafen konnte. Morgen würde ich dann direkt auf die Arbeitssuche gehen.
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10-08-2022, 05:33 PM,
Beitrag #4
RE: Das Haus der Hebamme
Ich stand zum Morgengrauen auf, da es doch recht kühl geworden war. Es gab kaum Brennholz in der Hütte und nachdem Holz teuer war, wollte ich nicht alles restlos verbrauchen. Ich rieb mir die kalten Glieder und schwang mich aus dem Bett. Als erstes wanderte ich mit dem Wassereimer zum Brunnen, da ich frisches Wasser zum Waschen brauchte. 

Zurück in der Hütte füllte ich den Wasserkrug auf und nutzte dann einen alten Lappen um mich zu waschen. Wenn ich Arbeit wollte, dann musste ich wenigstens halbwegs präsentabel sein. Ob es wohl eine Therme hier gab? Wahrscheinlich nicht bei meinem Glück.

Urbica schlief noch, also zog ich mich an und ging erst einmal Brot und Gemüse kaufen auf dem Markt und danach würde ich erst einmal nach Arbeit suchen gehen. Ich brauchte vor allem dringend Geld.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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10-20-2022, 07:11 PM,
Beitrag #5
RE: Das Haus der Hebamme
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Es war mitten in der Nach, dunkel war es. 
Nur vereinzelt brannte eine Fackel oder in einem Fenster stand ein Licht, aber sonst war nur der Mond am Himmel da, um Raven den Weg zu zeigen. 
Jetzt war sie kein verzogenes Römermädchen, das sich im dunklen fürchtet und vor Angst schlottert das man sie überfallen könnte.

Raven kannte das alles nicht, sie wusste sich zu verteidigen und jetzt war nur eins wichtig. 
Sie musste die Hebamme frühzeitig zu Fabata bringen, sonst zählte nichts.

Bei den Häusern angekommen stand sie vor dem nächsten Problem, welches war jetzt das richtige?
Doch dann sah sie es, an einem Gestell vor dem Haus hingen Bündel mit Kräuter zum trocknen, das konnte nur das Haus der Hebamme sein.

Raven klopft laut und deutlich an. „Iuventia Fabata bekommt ihr Kind, sie braucht eure Hilfe“ rief sie damit die Frau im inneren des Hauses wusste wer da klopfte.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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10-20-2022, 07:22 PM,
Beitrag #6
RE: Das Haus der Hebamme
Ich schreckte mitten in der Nacht aus dem Schlaf, als jemand an die Tür hämmerte und rief, dass jemand ein Kind bekam. Nunja, das war wahrscheinlich Teil des Berufs und Urbica erhob sich routinemäßig und begann sich anzuziehen. "Geh zur Tür, Albina" sagte die zu mir und ich nickte und öffnete Raven die Tür. 

Urbica zog sich gerade fertig an und ich beschloss ihr beim Packen zu helfen. Die Alte zog sich gerade noch eine Palla über, während ich ihr die vorbereiteten Kräuter und Büschel in ihr Bündel stopfte, das sie sich umschlang. 

"Komm und hilf mir, Mädel" sagte sie mit einem Winken Richtung Raven. Urbica war nicht mehr so gut zu Fuß und das Bündel mit all dem Zeug schwer.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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10-25-2022, 02:48 PM,
Beitrag #7
RE: Das Haus der Hebamme
Helena nahm noch den Geburtshocker und folgte der alten Hebamme, es schien so als ob die alte Frau genau wusste was zu tun sein.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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