03-01-2025, 06:15 PM,
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Reisevorbereitungen
Es war an der Zeit, Gabinia Clara vom Comuxhof abzujolen und Comux das erste Fohlen zu bringen, welches Marix gezeugt hatte. Das war der Preis dafür, dass uns der britannische Zuchthengst überlassen worden war. Dieses Fohlen war nun der Mutter entwöhnt und würde eine hübsche kastanienfarbene Stute werden. Den schwarzen Strich vom Schwanzende bis zum Widerrist,, der so typisch für die hiesigen Pferde war, begann man schon zu sehen. Einen Namen hatte es noch nicht, der sollte ihm von Eisu Ap Comux gegeben werden.
Außerdem war viel zu packen. Wir wollten über zwei Wochen fortbleiben. Einen geeigneten Wagen hatten wir selbst, und ich überließ es Stella, die geeigneten Diener und Begleiter für die Reise auszuwählen.
Quiwon aber flitzte von einer Ecke zur anderen, und seine blauen Augen leuchteten vor Aufregung.
"Wir fahren?!", sagte er: "Und Mama und Stellula auch!"
"Ja, sie auch, Sohn"
Solange Stellula noch gestillt wurde (Stella tat das im Gegensatz zu so vielen Damen der römischen Oberschicht selbst), war es einfacher, sie mitzunehmen, als wenn man darauf achten musste, was so kleine Kinder unterwegs tranken oder aßen.
"Ist es denn weit?"
"Zwei Tagesreisen - zumindest mit dem Wagen. Zu Pferde war es nur ein Tagesritt, wenn ich mich recht erinnere"
"Und du nimmst deine Framea mit, Vater?"
"Oh ja", ich wog den Speer, die Waffe aller Chatten, ja aller Germanen, in meinen Händen.
"Kann ich auch eine haben? Ich will Mutter und Stellula auch beschützen!"
"Frage deine Mutter", wich ich aus. Quiwon war noch arg jung für eine Waffe, obwohl er mit dem Schnitzmesser anfing, geschickt umzugehen.
"Eine Frame ist kein Spielzeug, Quiwon"
Ich unterbrach mich, als meine Fridila schön wie die Sonne am Morgen in das Zimmer trat. Sie und die Frauen hatten sich um warme Reisemäntel gekümmert, gewebt, geflickt und ausgebessert.
"Fragen wir deine Mutter auch gleich, wer jetzt von unseren Leuten mitkommen soll"
"Fenia vielleicht?"
"Fenia und Elfried leider nicht, sie müssen uns hier auf dem Hof vertreten"....
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03-02-2025, 02:39 PM,
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Furia Stella
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RE: Reisevorbereitungen
Nun war es endlich so weit. Wir wollten bald eine Reise zum Comux Hof machen, um Clara abzuholen und das hübsche Fohlen, wie versprochen abzuliefern. Mein Friudel und mein Sohn waren bereits damit beschäftigt, sich auf die Reise vorzubereiten und als ich den Raum betrat, fragte mich mein Mann, wer von unseren Leuten mitkommen sollte und Quiwon fragte, ob Fenia auch mit uns reist, aber sie musste natürlich bleiben und sich um den Hof kümmern.
"Ich denke, wir nehmen Kira mit, weil ihre Mutter, die Kinderfrau Riona einen Urlaub verdient hatte, und Kira weiß auch sehr gut, wie man das kleine Kind umsorgen könnte. Und Sylvana kommt auch mit, sie braucht auch eine kleine Abwechselung und wird auf ihren geliebten Quiwon Sonnmar aufpassen". Dabei sah ich meinen Sohn lächelnd an, der sich durch das Zimmer wirbelte und seinem Vater eine Menge Fragen stellte.
"Mit dem Packen sind wir schon bald fertig, liebster Friudel, und Irma wird sich auch für unseren Proviant kümmern." Dann nahm ich Quiwons Hand in meine und fragte: "Was möchtest denn du auf unsere Reise mitnehmen, mein Liebling?"und ich streichelte sanft sein blondes Haar, das er von seinem Vater vererbt hat und das ich so liebte ...
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03-04-2025, 01:06 PM,
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RE: Reisevorbereitungen
Ich hörte mit Wohlgefallen, wie Frau Abendstern entschied, wer uns begleiten würde. Dann meinte ich jedoch:
"Doch fehlt bei deiner Aufzählung schlicht an Mannsleuten. Ich kann nicht mit einem Wagen voll Frauen und Kinder übers Land fahren. Sionn ist noch nicht so lange bei uns - vertraust du ihm, liebste Fridila?"
Sionn war Kiras Onkel und erst kürzlich von Stella eingestellt worden.
"Außerdem würde ich noch Rango mit uns nehmen. Er ist zu einem starken jungen Mann herangewachsen und kennt sich mit Wagen und Pferden gut aus"
Quiwon zupfte mich an der Tunika. Ach ja, wir wollten Mutter fragen. Doch da nahm meine Frau die Hand unseres Sohnes schon in ihre helle Hand und fragte ihn, was er denn mitnehmen wollte.
"Ich möchte bitte eine eigene Framea haben. Eine kleine", erwiderte Quiwon und schaute aus seinen klaren, blauen Augen seine Mutter an.
Stella kannte den germanischen Speer ja schon von meiner Waffensammlung. Wenn man damit umgehen konnte, war er eine vielseitige Waffe.
"Was meinst du, liebste Fridila: Ist er noch zu jung dafür?" Quiwon war noch klein, doch er war sehr verständig für sein Alter. Mit seinem Schnitzemesser hatte er sich bisher noch kaum geschnitten. Doch eine Waffe, und auch wenn es mehr ein Spielzeug war, war eine andere Sache.
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03-05-2025, 04:18 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
   
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RE: Reisevorbereitungen
Etwas zerstreut sah ich meinen Friudel an, "Ja, da hast du recht, meine Sonne, ich habe nur unsere Frauen aufgezählt ... Ich dachte, du wirst dich um die männliche Begleitung kümmern", ich schüttelte den Kopf, "Natürlich werden Rango und Sionn dabei sein, du bist ja kein Kutscher, Rango wird es schon schaffen, auch Sionn kennt sich mit Pferden gut aus!"
Seine Schwester, Stellulas Kindermädchen hat mir viel über ihn erzählt, "Ja, ich vertraue ihm, liebster Friudel, seine Schwester und Kira haben mir versichert, dass auf Sionn der absolute Verlass ist. "
Unser Sohn hat mir gesagt, er möchte auf die Reise eine eigene Framea mitnehmen, so wie sein Vater, aber eine kleine. Das ging natürlich nicht, ich umarmte das Kind und küsste ihn sanft auf die Wange.
"Schau, Gauis Dives, du hast deinen Gladius und auch ein Messer, Papa hat kein Schwert, aber seine Framea und Sionn, der auch unser Leibwächter ist, hat gar keine Waffen und die braucht er auch nicht, denn er ist ein gefürchteter Faustkämpfer. Also ihr drei Männer sind gut bewaffnet und werdet uns Frauen bei einem Überfall beschützen..." Ich sah ihn an und fügte noch hinzu: "Bist du mit meiner Erklärung einverstanden, mein Liebling? Aber ich denke, wir werden nicht überfallen und werden unsere Reise einfach genießen!" dabei strahlte ich meinen Friudel an, "Ja, mein Herz, unser Quiwon Sonnmar ist noch jung, aber für sein Alter sehr clever!"
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Vor 1 Stunde,
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RE: Reisevorbereitungen
"Und Stellula ist natürlich auch sehr clever, was kein Wunder ist, bei ihrer Mutter", fiel ich mit ein und strich Quiwon über das Haar: "Nimm du dein Schwert und lass deinem Vater seinen germanischen Speer", ich lächelte und schaute meine Frau an:
"Auch ich denke nicht, dass die Reise gefährlich ist. Sonst würde ich dich und die Kinder zuhause lassen. Wir leben ja in Frieden"
So verging die Zeit der Reisevorbereitungen. Dann aber waren wir irgendwann alle fertig und unser Reisewagen stand bereit >>>
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