01-10-2025, 03:02 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Einfach nur weg
Das war ein ja. Sie sagte ja. Ein kleiner Teil von mir wünschte sich, sie hätte nein gesagt, mich bestraft, mich geschlagen, mich wirklich mit dem Dolch verletzt oder meiner erbärmlichen Existenz ganz und gar ein Ende bereitet. Ich hätte sich vermutlich nicht einmal dagegen gewehrt. Ich hatte es verdient und ich wusste es. Und wie ich es wusste.
Aber sie bestrafte mich nicht, sie setzte sich auf mich und schlang die Beine um meine Hüften und küsste mich zurück, entblößte ihre Brust und führte meine Hand noch dahin, damit ich mir alles nahm, was ich wollte. Sie bot es mehr als bereitwillig an. Und ich war zu schwach und voller Angst und Leere, so dass ich nicht einmal zögerte. Meiner Hand folgte rasch mein Mund, nachdem ihre Lippen vom Küssen geschwollen waren, und fanden ihre Brust als neues Ziel. Ich legte jede Kunstfertigkeit, die ich mit jeder Frau gelernt hatte, dort hinein, um sie weiter zu erregen, während ich mit der anderen Hand an meiner Hose herumfummelte, bis ich die Bänder gelöst und sie weit genug geöffnet hatte für alles, was folgen sollte. Es war zu kalt, um uns nackt auszuziehen, aber das war auch nicht nötig. Als sie vor Lust anfing, aufzuschreien, dirigierte ich ihre Hüfte an meine und suchte unter ihren Röcken nach der passenden Stelle, ehe ich sie an mich zog.
Ich musste von Anfang an darum kämpfen, dass es nicht gleich zuende war, und dennoch war der Akt bedauerlich kurz, ehe ich mich zurückzog und auf ihren Schenkeln ergoss. Es war einfach zu lange her, dass ich bei einer Frau gelegen hatte. Da sie unmöglich auf ihre Kosten gekommen sein konnte warf ich uns herum, sie auf die kalte Erde unter uns, und tauchte ab, um mit meinem Mund nachzuholen, was ich sonst eben nicht vollbracht hatte. Ich tat es ausgiebig und unersättlich, bis ich wieder bereit war und für eine zweite Runde über sie kam und mir noch einmal alles nahm, was sie mir bot, und erst zufrieden war, als ich mir verdammt sicher war, dass sie vollkommen erschöpft und befriedigt war, ehe ich mich diesmal auf ihrer blanken Brust verteilte.
Die Sonne war unterdessen als leichtes Flimmern im Osten erkennbar, bald würde sie über den Horizont steigen. Und mit dem Tag kam auch die Erkenntnis zu mir über das, was ich getan hatte. Verdammt. Warum hatte ich das getan?
Ich legte mich neben sie und zog sie an mich, um sie zu wärmen. Mir egal, dass sie von unserem Tun etwas verklebt war. Es war meine schuld, meine alleine, und so viel war ich ihr schuldig, dass ich sie jetzt nicht behandelte wie eine Sklavin, die man einfach benutzte und dann vergaß. Auch wenn es nichts zu bedeuten hatte, nicht wirklich. Sie hatte besseres verdient. Sehr viel besseres. Und ich war ein Idiot und ein Arsch, dass ich das getan hatte.
“Tut mir leid“, war das erste, was ich sagte, nachdem mein Herz und mein Atem sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. “Ich hatte nicht die Absicht, so über dich herzufallen. Es war nur…" Keine Ahnung, was es war. Ich wusste es wirklich nicht. “Du hättest besseres verdient.“
Falke
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01-12-2025, 04:23 PM,
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Catia
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RE: Einfach nur weg
Catia war liegen geblieben. Ein wenig war sie wie betäubt, dann drehte sie sich um, streckte die Hand aus und streichelte ganz schüchtern Louarns Arm.
"Du meine Güte", sagte sie, als sie wieder sprechen konnte:
"Louarn, Louarn, was du mit mir ...getan hast, das hat noch nie ein Mann mit mir getan. Ich wusste gar nicht.... ", sie schüttelte energisch den Kopf. Ihre Zöpfe hatten sich gelöst, ihr Haar umstand wie ein Kranz ihr Gesicht:
"Ich wusste gar nicht, dass es so ...sein kann zwischen einem Mann und einer Frau" Ihre Brust hob und senkte sich. Sie hatte geschrien, sich gewunden, und sie hatte gewollt, dass Louarn nicht aufhörte, nicht, bis sie so weit war. Mit Angus aus ihrem Dorf war es auch ganz angenehm gewesen, aber er war immer schneller gewesen als sie. Also blieb es bei ganz nett. Doch Louarn hatte sie, Catia, ganz und gar verrückt gemacht.
Sie seufzte und streichelte weiter Louarns Arm. Was sagte man jetzt? Tu es bitte niemals wieder! Tu es bitte immer und immer wieder?
Stattdessen sprach nun Louarn. “Tut mir leid. Ich hatte nicht die Absicht, so über dich herzufallen. Es war nur…Du hättest besseres verdient.“
Seine Stimme klang wieder normal. Was ihn immer vorher besessen hatte, die Fay oder noch dunklere Wesen, waren fort.
Über das, was Catia in Louarns Augen gesehen hatte, bevor er sie küsste, schwieg sie aber. Er hatte ausgesehen, als würde ihn etwas von innen verprügeln. Es war wieder weg, und Louarn gerade wieder der Alte. Catia war sich sicher, dass sie es verjagt hatte, was immer es war. Sie mochte es nicht, und es sollte weit fort gehen.
Catia reckte sich und gab Louarn einen Kuss auf den Mund. Er war sanft, jedoch herzhaft, als wolle sie verhindern, dass er noch mehr Unsinn redete.
" Beruhige dich, Louarn", sagte sie dann:
"Das gerade eben mit dir war das Beste, was ich seit langem erlebt habe. Ich habe nichts Besseres verdient. Und deine Niamh ist ja noch ein größerer Hornochse, als ich dachte, wenn sie darauf freiwillig verzichtet hat", sie lächelte ihn an wie ein Kobold:
" Meinst du, wir kriegen irgendwo ein Frühstück her? Ich nehme notfalls auch das Kaninchen, falls du eines gefangen hast", sagte sie.
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01-12-2025, 06:12 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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Registriert seit: Dec 2022
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RE: Einfach nur weg
Oh, Oh! Als Catia anfing, zu sprechen, dachte ich erst, dass ich ihr weh getan hätte. Und das hätte gut sein können, denn ehrlicherweise war ich stellenweise nicht mehr wirklich als Mensch ansprechbar gewesen und auch nicht unbedingt zärtlich und sanft. Mehr animalisch und triebgesteuert.
Aber es war schlimmer als das! Es hatte ihr gefallen – was mich etwas beruhigte, denn dann hatte ich ihre Geräusche richtig interpretiert – nur hatte es ihr zuvor wohl nie so sehr gefallen. Und das fand ich gerade sehr beängstigend. Natürlich machte es mich auch ein klein bisschen stolz, ich war ein Kerl, aber noch mehr hatte ich Angst, dass sie sich deshalb jetzt in mich verlieben würde und deshalb dasselbe Drama wie jedes Mal ausbrechen würde, wenn ich sagte, dass es nichts zu bedeuten hatte. Ich meine, wir kannten uns gerade mal einen halben Nachmittag lang!
Ich suchte also in Gedanken nach irgendeiner intelligenten Antwort, die sie nicht noch mehr ermutigen würde, als sie mir zum Glück einen Fluchtweg bot: Frühstück.
“Ich schau mal nach den Schlingen“, sagte ich und stand also auf, zog mir die Hose wieder über alle frostempfindlichen Stellen und band den Latz zu, wobei ich mich bemühte, nicht zu Catia rüberzuschauen. Ich wollte keine Enttäuschung bei ihr sehen. Oder Wut. Oder noch schlimmer: Tränen. Wenn Mädchen weinten, war das gemein. “Bin gleich wieder da. Du, ähm… könntest das Pferd ein wenig warmrubbeln solang, das wär gut.“
Ich bemühte mich, langsam und gesittet zu gehen, damit es nicht so nach Flucht aussah, aber im Grunde flüchtete ich sehr wohl. Verdammte Scheiße auch. Warum passierte mir sowas immer? Ich hatte mir noch fest vorgenommen gehabt, nicht mit ihr zu vögeln, und was war? Ein kleiner Alptraum, und ich konnte mich schon nicht mehr beherrschen. Hoffentlich nahm sie es doch locker. Sie wollte ja ihren Vater bei der Legion suchen und arbeiten und mit ihrem Aussehen hatte sie ohnehin sicher sofort wieder einen Kerl. Einen, der ihr Sicherheit und Geborgenheit bieten konnte und sie nicht auf einem kalten Feld bei Frost einfach nur nahm wie ein bekloppter. Jemand, der ihr wenigstens ein Bett bot. Ein Herdfeuer. Sowas alles. Und ich meine, selbst wenn sie jetzt in mich verliebt wäre, würde sie sehr bald all das wollen und dann sowieso wieder gehen. Auch wenn sie gerade noch gemeint hatte, Niamh wäre ein Hornochse gewesen. Die Wahrheit war viel eher, dass sie die Nase voll von Ungewissheit und Armut gehabt hatte. Und Catia wäre da sicher nicht anders. Alle Frauen waren so.
Vor lauter Grübelei wär ich beinahe an der ersten Schlinge vorbeigelaufen. Aber die war ohnehin leer. Ich sammelte das dünne Hanfseil wieder ein und nutzte die Gelegenheit auch gleich, mich zu erleichtern, weil die Blase drückte, und ging dann weiter zur zweiten Falle. Die war nicht nur leer, sondern durchgebissen. Wahrscheinlich hatte sich eher was größeres darin mit der Pfote verfangen und sich dann freigekaut. Ich befreite den Strauch von den Überresten des Handseils und warf es, jetzt ungefährlich, davon. Sollten Vögel sich aus den Fasern ein Nest bauen.
Nur in der dritten Falle schließlich war ein mageres Kaninchen, das sich an der Schlinge erhängt hatte und jetzt ziemlich steifgefroren vom Frost war. Ich überlegte kurz, ob ich es überhaupt mitbringen sollte, denn so würde es ewig brauchen, bis es in einem essbaren Zustand war.
Aber ich nahm es mit, mit Reif überzogen und mager, und ging wieder zurück zu unserem Lagerplatz. “Nur ein Kaninchen, und es ist gefroren. Wir sollten lieber aufbrechen und es ans Pferd hängen, in der Hoffnung, dass es bis Mittag aufgetaut ist. Dann sollten wir auch schon Cheddar sehen, das ist ein keltisches Dorf vor Iscalis. Wenn wir gut weiterkommen, könnten wir auch kurz nach Mittag da sein und uns aufwärmen und das Kaninchen vielleicht gegen was schon warmes auch tauschen...“ Ich redete einfach über die Reise, in der Hoffnung, dass wir dann nicht über das andere reden würden.
Falke
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01-16-2025, 03:43 PM,
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Catia
Forenmitglied
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Registriert seit: Nov 2024
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RE: Einfach nur weg
Catia mahlte noch ein paar von den Getreidekörnern, kochte sie mit Wasser auf und ließ sie dann kochen, bis Louarn wieder kommen würde. Solch ein Trank war besser als gar nichts. Dann ging sie zu Louarns Pferd hin, zeigte sich ihm erst von der Seite, damit es sie gut sehen konnte, begrüßte es zärtlich und rubbelte es warm, wie ihr aufgetragen worden war. Es war immer noch kalt, doch von der Arbeit wurde es ihr selbst warm, und sie blieb stehen und rieb mit dem Ellenbogen über ihr gerötetes Gesicht.
Dann kam Louarn zurück. Er hatte ein Kanichen gefangen, das nicht allzu fett, dafür aber gefroren war. Catia gab ihm den Becher mit dem Trank, er war geschmacklos, und die Getreidekörner hatten keine Zeit gehabt, aufzuquellen. Es war eher nur heißes Wasser. Auch Frühstückmachen konnte Catia eigentlich besser:
"Du musst mich für die schlechteste Köchin von Britannien halten", sagte sie ärgerlich über sich selbst:
"Doch gib mir die richtigen Zutaten und mehr Zeit, dann würdest du schon sehen!"
Ihr momentanes Unvermögen kratzte an ihrer Ehre, auch wenn Louarn gemeint hätte, sie müsse gar nicht für ihn kochen. Aber er hatte schon viel Nützliches getan und wenigstens jetzt sogar ein Kaninchen erlegt. Sie hatte bis auf ein wenig Getreidekörner fürs Pferd nicht viel beigtragen können, fand sie.
Sie würden bald das Dorf Cheddar erreichen, und da gab es Wärme, sagte er und Catia hoffte, auch ein Bad für sie.
Das gefrorene Kaninchen baumelte dann am Sattel und schaute ab und zu mit toten Augen zu ihnen her. Ihr schauderte es, und sie erinnerte sich wieder ... nein, nicht daran, dass Louarn das Lager mit ihr geteilt hatte, das war ihr die ganze Zeit sehr bewusst, sondern an das, was zuvor geschehen war.
" Louarn, bevor du bei mir gelegen hast, habe ich etwas Lustiges geträumt", begann sie vorsichtig das Gespräch, während sie vor ihm auf dem Pferd saß. Ihre Zöpfe waren wieder geflochten und ordentlich aufgedreht:
"Ich träumte nämlich von deiner Niamh. Sie hatte den Leib einer edlen Frau, aber ihr Kopf war ganz und gar der einer Spitzmaus mit Barthaaren und allem drum und dran. Ich musste so lachen.
Ich bin aber aufgewacht, als du aufgeschreckt bist und du sahst so aus, als hätten Fay die Hand auf dich gelegt. Da fürchtete ich mich. Nicht vor dir, sondern davor, dass sie dich nie mehr freigeben würden", Catia schaute zu Louarn hoch, ihre Stimme war gepresst:
"Von was hast du denn geträumt?"
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01-16-2025, 04:56 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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Registriert seit: Dec 2022
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RE: Einfach nur weg
Im ersten Moment war ich ein wenig verwirrt und lauerte noch auf eine Falle, als sie mir das heiße Wasser brachte, in dem ein wenig Mehl schwamm. Sollte wohl ein Brei werden oder so. Ich trank es trotzdem, einfach, weil es warm war und mir kalt. Aber irgendwie kam keine Falle, sie wollte nicht über den Sex reden oder stellte irgendwelche Forderungen, sondern meinte nur, dass sie die schlechteste Köchin Britannias wäre. “Den Titel hat schon einer meiner Brüder inne. Aber mit etwas Mühe hast du Chancen auf Platz zwei“, machte ich einen kleinen Scherz und fing dann an, die Sachen wieder aufs Pferd zu laden, das die Nacht zum Glück überstanden hatte. Catia hatte es wohl auch warmgerubbelt, so dass wir bald wieder unterwegs waren.
Die erste Zeit führte ich es am Zügel, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war, und auch um selber noch etwas wärmer zu werden, aber nach einer Weile stieg ich auf und zog auch Catia wieder vor mich mit hoch und versuchte, ihre Nähe, Wärme und ihren Geruch weitestmöglich zu ignorieren, während ich uns in Richtung Cheddar führte.
Schließlich sprach sie doch wieder. Aber auch diesmal ging es nicht um uns. Nicht so direkt zumindest. Sie sagte, sie hätte von Niamh als Spitzmaus geträumt, und fragte mich dann, was ich geträumt hatte, weil ich davon auch aufgewacht war und sie damit wohl erschreckt hatte.
Etwas unwohl rutschte ich im Sattel herum und stupste meinen Braunen zu einem leichten Trab an, ohne zu antworten. Erst nach einigen Momenten, als das Gebiet flacher und ebener wurde und ich nicht mehr so auf den Weg achten musste, sprach ich doch. “Ich hab von Schatten geträumt. Oder nicht Schatten, sondern… ich weiß nicht. Dunkle Wesen, vielleicht. Mit Augen aus heruntergebrannten Kohlen und Mündern auch Rauch und Feuer und… Hass. Ich hab keine Ahnung, was sie sind, aber sie sind böse. Nicht so, wie in allen Wesen auch Böses lauert, sondern… ursprünglicher. Wenn das einen Sinn ergibt.“
Wir mussten einen kleinen Hügel hinaufreiten, dann waren wir wieder an einer Straße, die hier mit festgetretener Erde ein leichteres Vorankommen ermöglichte. Nicht mehr lange, dann würden die Römer hier auch Steine verlegen. Das machten sie jetzt überall. Die Straße nach Lindinis war schon fast fertig, wie man hörte.
“Aber es sind nur Träume. Manche meiner Träume sind sehr lebhaft. Tut mir leid, wenn ich dich damit erschreckt habe.“
Die Sonne kroch schon über ihren Zenit und theoretisch könnten wir eine Pause machen, um das traurige Kaninchen irgendwie zu braten, aber ich ließ das Pferd weitergehen, jetzt aber wieder langsamer. Von der nächsten Erhebung aus konnte man auch ein Stück ins Land sehen, und ich hoffte, der Anblick würde sie ablenken.
Vor uns erstreckte sich das Land hin zu einem glitzernden Fluss, der das Land wie ein Band zerschnitt. Man konnte schon sehen, dass unser Weg letztendlich zu einer Brücke führen würde. Nicht wie die große Steinbrücke weiter im Süden an der Straße nach Lindinis, aber stabil genug für ein Pferd und zwei Reiter. “Das Dorf da am Fluss da vorne. Das ist Cheddar. In etwa einer Stunde sind wir da. Und die Stadt ganz da hinten, wo der Rauch aufsteigt? Das ist Iscalis.“
Falke
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01-18-2025, 06:28 PM,
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Catia
Forenmitglied
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Registriert seit: Nov 2024
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RE: Einfach nur weg
Catia hatte es seltsamerweise gar nicht mehr so eilig, nach Iscalis zu kommen. Ein Gefühl der Enttäuschung hatte sich über sie gelegt. Wenn sie an ihr Ziel kamen, würde das bedeuten, sich von Louarn trennen zu müssen. Catia mochte ihn jedoch gut leiden, ihr hatte das Beilager gefallen, und sie wollte gar nicht, dass sich ihre Wege so bald trennten. Allerdings hatte keiner von ihnen Verpflichtungen gegen den anderen, so dass es nun so weit war, denn unter sich in der Ebene sahen sie bereits den silberschimmernden Iscafluss und die Rundhäuser des Dorfes Cheddar.
Louarn sagte, dass der Titel des schlechtesten Kochs von Britannien an einen seiner Brüder ging:
"Du hast mehrere Brüder? Wie viele denn?", fragte Catia:
" Mein Onkel hatte Kinder, und ich finde eine große Familie was Schönes. Besuchst du sie öfters oder sie dich?"
Dann sprachen sie über die Schatten, die Louarn im Traum gesehen hatte, Wesen mit Augen aus heruntergebrannten Kohlen und Mündern auch Rauch und Feuer und… Hass, und Catia hörte ernsthaft zu. Ihr stellten sich allerdings die feinen Härchen im Nacken auf:
"Brrrr, ich bin froh, dass ich so etwas noch nie in meinen Träumen sehen musste. Aber ohne Sinn klingt das nicht, sondern als wären sie real. Es gibt viele seltsame Dinge auf der Welt, und man kann nicht alles kennen. Du hast mich nicht erschreckt. Nur am Anfang etwas, dann war es sehr schön"
Ihr Lächeln wurde spitzbübisch:
" Damit dich die bösen Träume nicht mehr so arg quälen, solltest du stets in den Armen einer Frau schlafen, Louarn", bemerkte sie:
"In einer Stunde sind wir schon da? Na fein!", das klang nun doch etwas enttäuscht.
Sie begannen mit dem Abstieg. Catia stieg hinunter vom Pferd, um ihm bergab nicht zu schwer zu machen. Außerdem sah es aus, als wolle es auf dem Hintern hinunterrutschen.
Der Ort Cheddar war größer, doch auch nicht viel anders als das Dorf, aus dem sie selbst kam.
" Was liegt noch einmal näher an der Castra, Cheddar oder Iscalis?", fragte sie, während sie auf die schwache Rauchfahne wies, von der ihr Louarn gesagt hätte, dass das die Stadt Iscalis wäre. Sie musste größer sein als alles, was Catia kannte. Als kleines Kind hatte sie im Kastelldorf von Burrium gelebt, aber daran hatte sie kaum mehr Erinnerungen.
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01-19-2025, 05:32 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Einfach nur weg
“Wir waren mal insgesamt sieben, aber vor einem Jahr ist mein Bruder Dunduvan gestorben.“ Ich lief ein paar Schritte, ehe mir noch ein weiterer Name schwer in Gedanken kam. “Und Calum...“, sagte ich also noch halblaut hinterher und ging weiter. Irgendwie hatte ich keine Lust mehr, viel über meine Familie zu reden, denn sie fiel mehr und mehr auseinander. Und jetzt, ohne Cathbad, der uns zusammen zwang, war ich mir ziemlich sicher, dass der Rest meiner Brüder Calum folgen würde. Oh, nicht dass sie Römer würden. Alun vielleicht, der lange unter ihnen gelebt hatte. Aber sie würden alle sicher ihre eigenen Wege gehen und die Gemeinschaft der Falken hinter sich lassen. Nur ich blieb wohl übrig, und ich hatte keine Ahnung, was ich damit jetzt machen sollte. Die Aussicht auf ein Leben voller eigener Entscheidungen überforderte mich mehr als nur ein wenig.
Ich war noch immer in diesen trüben Gedanken, als sie anfing, mit mir zu flirten. Und ja, ich bemerkte das durchaus. Ganz doof war ich auch nicht. Zumindest nicht immer. Und wenn ich gewollt hätte, hätte ich jetzt sicher sowas sagen können wie Bietest du dich an? oder so, und am Ende des Tages wären wir dann wieder übereinander hergefallen. Vielleicht auch dazwischen. Aber sie hatte etwas besseres verdient, weshalb ich stattdessen sagte: “Ich kann einer Frau nichts bieten.“
Und ich hatte das Gefühl, dass sie mit mir und meiner Reaktion gerade nicht so zufrieden war. Sie wirkte zunehmend unzufriedener und unruhiger und ich kam mir schäbig vor, weil ich meinen kleinen Krieger heute Nacht nicht einfach in meiner Hose hatte behalten können. Dann würde es sich jetzt nicht so seltsam anfühlen. Und sie war ja nett und hübsch und… ach verdammt, ich war ein Idiot und ein schäbiger Mistkerl.
Ich lief neben ihr her und fühlte mich zunehmend schäbiger und wusste nicht, was ich daran ändern konnte oder sollte. Ich meine, am besten machte ich gar nichts, dann verliebte sich sicher schnell der nächste Kerl in sie und die beiden gründeten dann eine Familie und… sie hätte es besser als mit mir. Überhaupt kannten wir uns auch gar nicht und sie wollte ja zu ihrem Vater und, keine Ahnung, Römerin werden. Kinder von römischen Soldaten waren auch Römer, oder irgendwie so wie. Ich seufzte einmal.
Sie fragte, was näher bei der Castra lag. “Cheddar liegt näher. Wenn du der Straße in die andere Richtung folgst, kommst du zu der Castra. Von Cheddar ungefähr sechs Meilen. Von Iscalis acht. Wieso fragst du?“
Falke
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01-21-2025, 12:36 PM,
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Catia
Forenmitglied
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Registriert seit: Nov 2024
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RE: Einfach nur weg
Catia schaute betrübt und nickte, als Louarn erzählte, dass er gleich zwei Brüder verloren hatte. Es war allerdings so, dass Leute starben, so oft taten sie das, dass es ihr nicht weiter merkwürdig erschien: "Das tut mir Leid" Louarn schien jedoch nicht weiter über seine Brüder reden zu wollen.
Stattdessen meinte er, dass er einer Frau nichts bieten könnte. Catia musterte ihn mit einem bezeichnenden Blick von oben nach unten. Louarn war ein Bild von einem Mann, ein großer, ansehnlicher Krieger und zudem einer, der eine Frau nicht nur zu beschützen wusste sondern ihr auch viel Freude auf dem Lager bereitete.
"Meinst du wirklich nicht?", fragte sie wieder mit einem frechen Lächeln. Sie war vor einer Ehe, in der sie versorgt gewsen war, davon gelaufen. Das war es also nicht, was sie wollte.
Hätte Louarn Lust dazu gehabt, hätte sich Catia mit ihm ganz gerne zusammengetan, gestand sie sich zu. Wenn ihr römischer Vater mit ihr andere Pläne hatte, konnte man ja wieder auseinander gehen. Ihre Mutter hatte ihren Vater geliebt und auf ihn gewartet, doch auch sie war nicht die ganze Zeit allein geblieben. Man brauchte einen Mann, um zu überleben, es sei denn, man war selbst etwas Besonderes: eine Druidin, eine Hexe oder Hebamme etwa.
Doch Louarn schien keine Lust dazu haben, sonst hätte er doch nicht immer gleich jeden Vorstoß in diese Richtung abgewehrt. Catia aber hatte nicht allzu viel gelernt, und sie dachte bei sich , dass man in Iscalis vermutlich andere Kochkünste von einer Hausangestellten erwartete als sie, die "zweitschlechteste Köchin von Britannien" besaß.
"Ich kann in Haus und Stall gut arbeiten. Aber ich glaube nicht, dass ich für eine so feine römische Stadt gut genug bin. Cheddar ist eher so wie das Dorf, aus dem ich komme und näher zur Castra liegt es auch", antwortete sie und ließ den Satz: Außerdem trennen sich in Iscalis unsere Wege doch sowieso, unausgesprochen. Die Vorstellung behagte ihr nicht. Es war vielleicht besser, sich schnell zu trennen, bevor sie Louarn noch lieber mochte. Bei einer schmerzenden Blase am Fuß war es ja auch besser, sie ganz schnell aufzustechen, anstatt damit lange Zeit rumzuhumpeln.
"Wenn ich was gegessen habe..." Catia hatte Hunger, doch das hatte sie eigentlich ständig, seit sie aufgebrochen war:
"...kann ich ja schon mal hier rumfragen. Wenn es nicht klappt, dann nehme ich aber deinen Rat mit Frau Peigi an"
Sie hatten den Abstieg bewältigt und gingen nun über die schmale Brücke über den Isca.
"Das ist hier fast wie am Sabrina, nur kleiner!", sagte Catia und schaute in das graue, gurgelnde Wasser : "Über das fließende Wasser kann uns kein böser Schatten folgen und die Wölfe kommen auch nicht so weit, nicht wahr, Louarn?" Sie zog die Nase kraus.
Cheddar selbst gefiel ihr auf den ersten Blick gut. Das Dorf bestand vorwiegend aus keltischen Rundhäusern wie zuhause, doch es gab auch Häuser in römischen Stil, darunter ein ziemlich großes, wie sie fand, und sie begegneten Leuten, die die Fremden zwar beäugten und verhalten zurückgrüßten, doch gleichmütig und freundlich wirkten, was eher dafür sprach, dass die Gegend friedlich war.
"Es ist viel neuer und hübscher als mein früheres Dorf", korrigierte Catia sich: "Ich kann nicht glauben, dass wir es jetzt geschafft haben. Wir sind wahrhaftig angekommen!Ich danke dir, Louarn"
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01-21-2025, 04:01 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Einfach nur weg
Sie glaubte nicht, dass ich wirklich nichts zu bieten hatte. Oder wollte es vielmehr wohl nicht glauben. Ich atmete tief durch. “Ich hab kein Haus, kein Land, keine Familie, kein Platz, an den ich zurückkehren kann, und ich will keine Kinder. Ich muss immer wieder auf Reisen gehen und weiß nicht, wann und ob ich zurückkommen werde. In Iscalis helfe ich in einem Mietstall aus, weil ich keinen richtigen Beruf gelernt habe, und hab das letzte Jahr die meiste Zeit auch in diesem Stall bei den Pferden geschlafen. Also ja, ich kann einer Frau wirklich nichts bieten.“ Vielleicht entmutigte sie ja die Wahrheit meiner Situation, wobei ich selber nicht mal wusste, ob das alles so denn noch stimmte. Weil ich Cathbad getötet hatte. Verdammt, die Realität dieser Aussage traf mich immer noch wie ein scharfes Schwert mitten in den Bauch. Ich hatte ihn getötet. Den obersten Druiden des Rates. In einer Höhle im Nirgendwo. Es würde wochenlang niemand wissen. Ich hatte keine Ahnung, was passierte, wenn der Rat der Druiden bemerkte, dass Cathbad verschwunden war. Oder wenn jemand seine Leiche finden sollte… Bei dem Gedanken wurde mir ein wenig schlecht.
Ich bekam ein wenig abgelenkt mit, dass sie wohl lieber in Cheddar bleiben wollte. Weil es mehr wie ihr Dorf war und sie Angst vor der Stadt hatte. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Wir kamen zum Fluss und sie wirkte glücklich. “Ja, es ist sehr hübsch. Und meistens friedlich“, stimmte ich ihr zu, war aber nicht sicher, ob sie mit den Schatten recht hatte. Ich fürchtete, dass die überall hin konnten. Sie hatten auch den Avon überquert. Wobei sie beide Male, sowohl im Norden als auch im Wald, nur geträumt waren.
“Gehen wir zu der Hütte dort drüben. Da wohnt ein Freund. Boduognatus. Dort können wir uns aufwärmen, und… er kann dir auch sicher sagen, wo du einen Schlafplatz findest.“
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Falke
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