12-16-2024, 03:49 PM,
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[Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
Seit einigen Tagen war das Haus geschäftig, aber es herrschte eine fröhliche Stimmung, denn alle Sklaven und Bediensteten freuten sich über diese Vorbereitungen. Carus war noch zu klein, doch Saturnina erlebte das Fest jetzt bewusst mit und lief den Dienerinnen zwischen die Füße. Mit ernsthafter Miene spannte sie Girlanden auf, Stechpalmenzweige und Kerzen wurden aufgestellt.
Auch in der Küche herrschte Hochbetrieb. Die Angestellten und Sklaven hatten alle Hände voll zu tun, Essen vorzubereiten, denn während der Saturnalien sollten sie größtenteils keine schwere Arbeit verrichten müssen. Aber es gab kalte Gerichte und Kuchen, und die winterlichen Temperaturen hielten die Speisen frisch.
Apollinaris, der Hausverwalter, dachte an Cassia, die er hatte bestrafen müssen. Er ließ sie aus dem Keller zu sich rufen.
Die kleine Saturnina sah Cassia als erste. Sie ließ die Girlande fallen, rannte auf ihre so sehnlich vermisste Spielkameradin zu und umarmte sie in Hüfthöhe. "Hoch", piepste sie flehend und wollte zu Cassia auf den Arm. Sie hatte die Sklavin keinesfalls vergessen.
"Salve Cassia! Ist das Händchen verheilt?", fragte Apollinaris freundlich:
"Komm mit der kleinen Domina zu mir, ich möchte dir jetzt einiges erklären"
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12-16-2024, 04:24 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
Ohne sich einmal zu beklagen hatte Cassia die ihr übertragenen Aufgaben im Heizungskeller ausgeführt. Zumindest hoffte sie, dass sie Fabricius keinen Grund der Klage gegeben hatte. Außerdem war sie Fabricius noch immer sehr dankbar dafür, dass er es ihr ermöglicht hatte, dass sie so Bran begegnen konnte. So schenkte Cassia dem dunkelhaarigen Sklaven ein leichtes Lächeln, als sie an Fabricius vorüber kam, um die Stapel der Holzscheite neu aufzuschichten. Diese Hölzer durften niemals ins rutschen geraten. Ein loses Holzscheit an sich war schon bedenklich und gefährlich. Von dem geschäftigen treiben in der Culina und auf den Gängen bekam Cassia in den tiefen der Villa nicht wirklich etwas mit. Dabei hätte sie allzu gerne bei den Saturnalienvorbereitungen geholfen. Nur war sie in den Keller verbannt worden, weil sie ungehorsam war. Selbst Nicander hatte ab und an über ihren Dickkopf gestöhnt. Doch bestraft hatte er sie nie.
Tatsächlich wirkte Cassia sehr erstaunt, als sie die Anweisung erhielt, dass sie im Atrium einzufinden hatte. Der Hausverwalter Apollinaris hatte nach ihr schicken lassen. Und da der Maiordomus der verlängerte Arm ihres Dominus war, wusste Cassia nicht was dies nun zu bedeuten hatte. Vielleicht war ihre Strafe aufgehoben? Bang ihr Gesichtsausdruck als sie die Stufen nach oben kletterte und den stickigen Keller hinter sich ließ. Rußverschmiert waren ihre Wangen, während sich auch der Ruß unter ihren Fingernägeln befand. Am liebsten würde sie sich zuerst von all dem Ruß säubern. Doch noch bevor sie ihre Gedanken in die Tat umsetzen konnte, war es die kleine Furia Saturnina die sie als erstes entdeckte und sogleich auf sie zu rannte.
“Kleine Domina.“
Wisperte Cassia, ging vor Furia Saturnina in die Knie und umarmte ihre kleine Domina. Schlang ihre Arme um den schmalen Rücken und zog das junge Mädchen regelrecht in ihre Arme. Ungeachtet der Tatsache, dass sie Furia Saturnina mit dem Ruß beschmutzen könnte.
“Ich habe dich vermisst.“
Noch immer hielt Cassia ihre Stimme gesenkt, als sie ihre kleine Domina vorsichtig empor hob und sie das Mädchen auf ihre Hüfte setzte.
“Salve Apollinaris. Es schmerzt gar nicht mehr.“
Bekräftigte Cassia mit leiser Stimme und blickte fragend zu Apollinaris empor, als sie mit Furia Saturnina näher trat.
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12-17-2024, 05:41 PM,
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
"Gut, Cassia, dann geh, nimm ein Bad und zieh dir etwas Hübsches an. Heute Morgen schon wurden Gott Saturn die Früchte des Feldes geopfert und nun wollen wir alle trinken, spielen und fröhlich sein. Denn wir erinnern uns an das Goldene Zeitalter, als Saturn über Italia herrschte. Alle Menschen waren gleich, sie kannten weder Ränge noch Krieg, und selbst die Tiere leisteten nur Freundschaftsdienste. An diese Zeit denken die Römer während des Festes zurück.
Alles aber, was an Vergehen im Haus geschehen ist, ist ab heute verziehen. Deine Strafe ist aufgehoben, Cassia. Nacher kommen der Herr und die Herrin und geben euch Sklaven euer Geldgeschenk, damit ihr euch Kleinigkeiten und Süssigkeiten auf dem Markt kaufen könnt.
Der Herr nimmt die Saturnalien sehr ernst, denn Saturn ist sein persönlicher Schutzgott. Das hast du sicher schon aus seinem Namen geraten. Morgen ist der Tag, da sind wir Sklaven die Herrschaften und die Herrschaften werden uns im Triclinium bedienen. Aber treibe es nicht zu wild, denn: Non semper saturnalia erunt - die Saturnalien werden nicht ewig dauern, und die Furier vergessen nicht.
Doch wenn du heute noch zu Bran oder einem anderen Burschen laufen möchtest, sagt keiner ein böses Wort"
Apollinaris beugte sich zu Cassia und zwinkerte ihr zu.
Dann rief er Phoebe und Iolanthe, damit sie Saturnina mit zu den Kindern nahmen. Saturnina, die gedacht hatte, dass das Fest ihr zu Ehren stattfand, schaute etwas trotzig drein, wackelte jedoch ihrem Brüderchen willig hinterher. Carus war ein ausnehmend zufriedenes Kind. Er schrie kaum, und seine Bäckchen waren wohlgerundet.
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12-17-2024, 08:33 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
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Beiträge: 95
Themen: 3
Registriert seit: Oct 2023
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
Ruhig blickte Cassia zu Apollinaris empor und vernahm dessen Worte, die sich in ihren Ohren dennoch wie eine Anweisung anhörten. Oh wie schade. Sie sollte Furia Saturnina schon wieder alleine lassen müssen? Traurig nun der Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Sklavin, denn in diesem Moment erschienen Phoebe und Iolanthe, um Furia Saturnina mit zu den anderen Kindern zu nehmen. Etwas zögerlich überließ Cassia die kleine Furia Saturnina den Kinderfrauen und stubbste ihrer jungen Domina dennoch frech gegen die Nase, was Furia Saturnina leise kichern ließ. Nachdem Furia Saturnina ihrem Brüderchen hinter her gewackelt war, drehte sich Cassia in Apollinaris Richtung.
“Alle Vergehen sind am heutigen Tag vergeben und vergessen? Also auch meine Bestrafung?“
Mit großen Augen blickte Cassia bei diesen fragenden Worten zu dem furischen Maiordomus empor. Ja, es musste so sein. Denn sonst hätte Apollinaris dieses Angebot gar nicht erst laut ausgesprochen. Und was bedeutete es, alle Stände waren für diese Zeit aufgehoben? Gott Saturn hatte einst über Italia geherrscht? Und für eben diesen Gott gab es dieses Fest? An dem sämtliche Stände aufgehoben waren? Alle Menschen waren gleich? Es gab keine Dienerschaft und auch keine Herrschaft, zumindest für die Dauer dieses Festes?
“Oh Apollinaris. Das ist .. ist.. ich freue mich.“
Jauchzte die junge Gauklerin und fiel dem bärtigen Maiordomus im nächsten Moment um den Hals, als dieser sich zu ihr hinab beugte und zwinkernd meinte, dass es heute niemand störte, wenn sie zu Bran oder einem anderen Jungen laufen wollen würde, errötete Cassia sichtlich und knabberte nervös auf ihrer Unterlippe herum.
“Wirklich?“
War ihre Stimme nur als ein leises hauchen zu vernehmen. Und woher wusste Apollinaris das überhaupt mit ihr und Bran? Wobei. Da war doch gar nichts zwischen Bran und ihr. Sie hatte den claudischen Sklaven gerne und umgekehrt war es genauso der Fall.
“Ich werde mich besonders hübsch machen.“
Jauchzte Cassia noch einmal, strahlte Apollinaris an und huschte anschließend davon….
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12-19-2024, 11:59 AM,
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
Saturninus war mit seiner Gattin in das geschmückte Atrium getreten. In seinen dunklen Augen blitzte es belustigt auf, denn er trug eine der graublauen Sklaventuniken und eine Freiheitsmütze schräg auf dem Kopf. Auch die Sklaven lachten jetzt, aber heute war es ihnen nachzusehen.
Saturninus breitete die Arme aus:
"Io Saturnalia!" , rief er.
Die furische Familia gab den Gruß zurück und diejenigen, die das Fest schon kannten, stellten sich sofort ordentlich in eine Schlange, um ihr Saturnaliengeld zu empfangen. Dabei machte der Dominus gerne Witze, doch heute war es so, dass die Sklaven auch Widerworte oder Witze zurückgeben durften. Und sie durften ihren Herrschaften auch frank und frei ins Gesicht sehen.
"Apollinaris, mein Bester! ich weiß nicht, wie ich ohne dich auskommen soll. Doch heute will ich es einmal versuchen", sagte Saturninus zu seinem Hausverwalter und gab ihm gleich dreißig Sesterzen - das Geld war auf Rang und Dienstjahre der Sklaven abgestimmt.
Der bärtige Grieche grinste: "Ich weiß, o Saturninus, das hier im Haus ohne mich alles schief gehen wird. Soll ich dir morgen früh beim Frühstückmachen für die Familia nicht helfen? Du könntest dir die Fingerchen am Herd verbrennen"
"Dann komme ich pusten!", warf Scaevus ein, der als Sekretär seines Herren auch eine hübsche Summe erhielt.
Saturninus verwuschelte ihm das Haar: "Lieber Scaevus, wirst du also den Stilus mit dem Kochlöffel vertauschen morgen und mir helfen?", fragte er schmeichelnd, aber Scaevus schüttelte den Kopf:
"Darauf habe ich keine Lust!", erwiderte er und errötete, denn das wäre normalerweise eine sehr gewagte Antwort für einen Sklaven gewesen.
Doch diesmal lachte Saturninus nur, und so ging es weiter mit den Saturnaliengeschenken.
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12-19-2024, 09:36 PM,
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Furia Serena
Geborene Lucretia Serena
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Beiträge: 216
Themen: 4
Registriert seit: Aug 2022
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
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Auch ich trug an diesem Tag das einfache Gewand in rauchblau und hatte meine langen, haselnussbraunen Locken mit Wollstreifen in der gleichen Farbe zusammengebunden, als ich mit meinem Mann zusammen das Atrium betrat. Es war bereits das dritte Mal, dass ich in diesem Haus die Saturnalien feierte, aber es überraschte mich immer noch wie festlich und schön alles geschmückt war und wie ausgelassen die Stimmung doch war. Überall standen Grüppchen von Sklaven zusammen, tranken und scherzten miteinander, während sie auf unsere Ankunft gewartet hatten.
Nur wenige Momente nach unserem Erscheinen bildeten sich auch schon zwei Gruppen, da nach ein wenig Geplänkel die Geschenke verteilt wurden. Apollinaris, Scaevus und die anderen männlichen Sklaven scharten sich direkt um meinen Gatten, während die weiblichen Sklavinnen sich um mich scharten. Während die Männer meist laut waren und sich auch gegenseitig neckten und aufzogen, so waren die Frauen meist eher am Kichern oder in Getratsche verwickelt - mit Ausnahme natürlich von Phaedra. Die Griechin war so stoisch, dass sie selbst an diesem Tag nur stumm da stand und den bereits groß gewordenen Carus umhertrug.
Als erstes wandte ich mich natürlich Phoebe zu. Sie hatte mir bereits seit meiner Geburt gedient, denn sie war schon meine nutrix und Kinderfrau gewesen und hatte mich in mein neues Heim als meine Leibdienerin begleitet. Selbst an diesem Tag hatte sie mir noch die Haare machen wollen und ich musste sie davon abhalten mich zu bedienen. "Liebste Phoebe, was wäre ich nur ohne dich. Auf ein weiteres gesundes und gutes Jahr zusammen." Ich drückte Phoebe ein kleines Stoffpaket in die Hand, das nicht nur einige Münzen sondern auch ein einfaches silbernes Armband enthielt, wie diese in Italia und auch Griechenland sehr beliebt waren. Ich wusste, dass Phoebe bereits heimlich für so einen kleinen Luxus gespart hatte und einige der anderen Sklavinnen beglückwünschten und bestaunten das Geschenk direkt.
Als nächstes standen meine beiden Kinderfrauen Iolanthe und Phaedra in der Reihe, die sowohl die kleine Saturnina als auch den kleinen Carus dabei hatten. Ich reichte auch diesen beiden schnell ihre Geschenke, damit sie sich um die Kinder kümmern konnten. Es gab schon genug Getuschel und Gekicher unter den Frauen über die Witze, die sich die Männer an den Kopf warfen, und so ging ich nur schnell durch die Reihe und verteilte die Geschenke, bis nur noch ein Mädchen übrigblieb - der neueste Erwerb meines Gatten...Cassia. Bisher war ich nicht sehr warm geworden mit der kleinen Gauklerin, aber heute waren Saturnalien, also versuchte ich so freundlich wie möglich auch sie zu beschenken und überreichte ihr ihr Geschenk. "Ein fröhliches Fest auch dir, Cassia. Io Saturnalia" sagte ich mit einem Lächeln, als ich dem dürren, jungen Ding ein kleines Beutelchen mit einigen Münzen reichte.
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12-19-2024, 10:25 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
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Beiträge: 95
Themen: 3
Registriert seit: Oct 2023
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
Im Pulk der furischen weiblichen Sklaven befand sich auch Cassia. Jene Sklavin, die Dominus Furius Saturninus als Spaßmacherin für seine Tochter auf dem Sklavenmarkt erstanden hatte. Und dennoch stand Cassia etwas abseits, wobei sie die Nähe zu Batrachis gesucht hatte. Denn die froschäugige Sklavin hatte Cassia in ihr Herz geschlossen, was wohl auch damit zusammenhing, dass sie gemeinsam auf den Markt geschickt wurden, auf dem Cassia ihre Künste mit den Glaskugeln aufführen durfte und bei dem sie anschließend den Ärger ihres Dominus am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte. Bei diesem Gedanken spürte die junge Cassia noch immer wie es ihr eisig den Rücken hinab rieselte. Nein, so etwas wollte sie nicht noch einmal erleben. Denn die Worte ihres Dominus hatten unheilvoll geklungen. Das Verbot Nicander und Bran nicht mehr wieder sehen zu dürfen. Wie gemein war dies überhaupt. Und wieso durfte er so etwas von ihr fordern? Weil sie seine Sklavin war, wisperte ein leises Stimmchen in Cassias Hinterkopf, dem sie sogleich einen Maulkorb überstreifte. Hmpf!
Cassia war mitunter eine der letzten Sklavinnen die sich in der Reihe befanden, welche sich vor Domina Furia Serena aufgestellt hatte. Als Cassia die kleine Furia Saturnina erblickte, leuchteten ihre Augen vor Freude und auch Furia Saturnina wand sich in Iolanthes Armen, um winkend gen Cassia zu blicken. Hach, Furia Saturnina war einfach ein zuckersüßes Kind, geisterte es Cassia in diesem Augenblick durch den Kopf. Domina Furia Serena schritt durch die Reihen der Sklavinnen und kam schließlich bei Cassia an. Ganz ruhig verharrte die kleine Gauklerin und hatte ihren Blick gesenkt. Während sie sich bunte Bänder in ihre zimtfarbenen Locken geflochten hatte und dennoch die rauchblaue Tunika der furischen Sklavinnen trug. Als ihr Furia Serena einen kleinen Lederbeutel entgegen streckte, blickte Cassia vorsichtig empor und umfasste den Lederbeutel mit leicht bebenden Fingern.
“Io Saturnalia Domina Furia Serena.“
Wisperte Cassia mit leiser Stimme und versuchte sich an einem Lächeln, welches sie an die hübsche Frau richtete. Denn Cassia hatte gehörigen Respekt vor ihrem Dominus und dessen Gattin.
“Vielen Dank Domina.“
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12-20-2024, 04:58 PM,
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RE: [Im ganzen Haus] Io Saturnalia!
Saturninus ließ Serenas Arm los, damit sie sich den Pflichten der Mater Familias widmen konnte. Doch bevor er das tat, flüsterte er ihr zu:
" Wenn du wirklich eine Sklavin wärst, meine teure Gemahlin, so wärst du die allerschönste Dienerin hier"
Und das war sie, schon weil sie - oder immer noch?, Saturninus war sich da nicht völlig sicher: schlank, aber an den richtigen Stellen appetitlich weiblich und begehrenswert gerundet war. Saturninus hätte sich ein weiteres Saturnalienvergnügen vorstellen können, und er hoffte darauf, sobald das Fest in vollem Gange wäre, und Serena vom süßen Wein gekostet hätte. Die Vorfreude verlieh ihm gute Laune.
Und da waren auch seine Prachtkinder: Carus und Saturnina. Saturnina war keinen Moment ruhig zu halten, wie eine Biene flitzte sie hin- und her. Heute musste sie ja nicht an ihrem Kinderwebstuhl sitzen und die kleine Spindel drehen.
Carus saß wie eine kleine Marmorstatue auf Phaedras Arm. Ab und zu lächelte er vergnügt. Ängstlich oder zornig war er nicht, fiel Saturninus auf, allerdings brabbelte oder zappelte er auch nie oder zumindest nicht, wenn sein Vater zugegen war. Er musste einmal seine Gemahlin danach befragen.
Er neigte sich zu Serena: "Ob Carus Phaedras stoische Art ganz und gar übernommen hat? Oder sind Kinder in dem Alter immer so ruhig? Ich erinnere mich schon nicht mehr, wie denn Saturnina in Carus Alter war!"
Ganz am Schluss erhielt Cassia ihr Geld und bedankte sich artig bei ihrer Herrin. Bevor sie fortlaufen konnte, ergriff Saturninus sie am Tunikazipfel:
"Auf ein Wort, Ioculatrix", sagte er _ Spaßmacherin hatte er sie schon lange nicht mehr genannt:
"Apollinaris hat dir gewiss gesagt, dass ab heute alle Strafen des vergangenen Jahres vergeben und vergessen sind. Du darfst also wieder im Kinderzimmer Dienst tun und Phoebe zur Hand gehen. Aber nimm dir vor, im nächsten Jahr eine brave Cassia zu sein und deinem Dominus keine Widerworte mehr zu geben", er drohte ihr mit dem Zeigefinger, lachte jedoch dabei:
"Und nun lauf los und habe Spaß!"
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