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Ein gemeinsamer Ausritt
05-25-2024, 05:44 PM,
Beitrag #11
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Frowin war selbst erstaunt, wie er sie dann dennoch eingeholt hatte. Entweder war er besser als er dachte oder sie hatte langsamer laufen müssen. Hie und da waren ein paar Maulwurfshügel und Grasnarben, da wollte man sicher etwas vorsichtiger sein.
Dennoch war er zufrieden. Er konnte sich doch nicht vorführen lassen, er als angehender bester Wagenlenker im Reich!
Also lächelte er.
"Was dachtest du denn?", antwortete er mit jener gespielten Abgehobenheit, die man vom Sieger eines Rennens erwarten durfte, ehe er absprang, um es ihr gleichzutun.
Es war schön hier. Die Idylle, der warme Sonnenschein, der im Wasser des Bachs glitzerte und das Grün der Wiese noch satter wirken ließ.
Er beobachtete, wie sie trank. Er wollte ein Gespräch mit ihr anfangen, irgendeines. Wollte nicht aussehen wie ein Trottel, der keine Konversation betreiben konnte.
"Wirst... du denn jetzt häufiger hier sein?", fragte er. "Also, nur weil... Ich hätte nichts dagegen. Naja, nur wenn der Dominus dich gehen lässt. Ich... könnt dich rumführen. Auf dem Gelände, meine ich. Dir meinen Trainingsparcours zeigen oder sowas."
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05-27-2024, 12:14 PM,
Beitrag #12
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Ganz gegen seine Gewohnheit hielt sich Saturninus ein wenig beiseite, und ließ Mandan auch etwas weiter weg trinken. Er beschloss nämlich, Narcissus Vorschlag zu folgen und sich beide junge Leute in Ruhe annähern zu lassen. Ein wenig seltsam war es für den Patrizier schon, einmal nicht der Hahn im Korb zu sein, sondern dem jungen Hähnchen, seinem eigenen Wagenlenker, den Vortritt zu lassen. Saturninus wusste nicht, ob ihm das gefiel oder nicht, obwohl es seinen Plänen entsprach. Da musste er seine persönliche Eitelkeit vergessen. Er tröstete sich mit dem Gedanken, ein guter Dominus und ein guter Patron zu sein, der die Zufriedenheit seiner familia im Sinn hatte, und mit dem Gedanken an zukünftige Freuden. Saturninus betrachtete sein Spiegelbild im Bach, und nickte Frowin und Nivis freundlich zu, wenn sie wollten, durften sie ruhig weiter reiten. 

 

Sim off: Saturninus kann hier gerne auch beim Posten übersprungen werden. Er schließt sich Niamh und Frowin wieder später an, wenn es passt, im Wald anSmile  

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Honoratior von Iscalis
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05-28-2024, 09:35 AM,
Beitrag #13
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Frowin nahm die Pose des überlegenen Siegers ein, ohne zu hinterfragen, dass ich ihn womöglich gewinnen ließ. Dann sprang auch er ab und ging direkt neben mir am Ufer des sprudelnden Baches in die Hocke. Doch statt sofort zu trinken, beobachtete er mich erst eine Weile, was mir natürlich nicht entgangen war. 
Es hatte den Anschein, als suche er nach den richtigen Worten, um mich anzusprechen. Dann endlich traute er sich und sprach mich an, um sich zu erkundigen, ob ich nun öfter auf dem Landgut anzutreffen sei. "Das wäre schön!" antwortete ich lächelnd und in meinem Blick schwang auch etwas Sehnsucht mit. "Am liebsten würde ich sofort hierbleiben. Hier ist es viel schöner als in der Villa." Auch wenn die Villa Furia jeglichen Luxus bot, zog es mich doch hierher, in die Natur und zu den Pferden. Natürlich war ich auch neugierig, wie Frowin sich auf seine Rennen vorbereitete, denn er war nicht nur sehr freundlich, sondern auch ausgesprochen attraktiv.
 
Inzwischen hatte auch Saturnus den Bach erreicht. Ich war überrascht, dass er sein Pferd ein Stück entfernt von uns tränkte. Er nickte uns beiden zu. Offenbar wollte er uns nicht stören, was auch immer wir vorhatten.

Ich schöpfte mir noch eine Handvoll Wasser, trank aber nicht davon. Stattdessen ließ ich ein schelmisches Grinsen aufblitzen, bevor ich Frowin damit bespritzte. "Hier, dein Preis für deinen Sieg!" Schließlich musste ein gewonnenes Rennen doch begossen werden! Lachend sprang ich auf und suchte schnell das Weite vor ihm. Dabei übersprang ich den Bach und rannte in den Wald hinein.
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05-30-2024, 04:49 PM,
Beitrag #14
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Sehr zu Frowins Freude sagte Niamh zu, ihn wieder zu besuchen, wenn es erlaubt würde. Es gefiel ihr hier sogar besser als in der Villa!
Er selbst fand die Villa ja aufregend und die seltenen Gelegenheiten, die er als Landei mal in die Stadt kam, waren für ihn immer ein Grund zur Freude. Der Rothaarige lächelte breit, als sie zusagte, sodass ihn der folgende Streich eiskalt erwischte.
Frowin sprang auf, als ihm das Wasser die Tunika durchnässte und machte sich daran, das flinke Geschöpf zu verfolgen. Allerdings ging er es etwas zu beherzt an, denn anstatt ihr zu folgen, rutschte er aus und fiel der Länge nach in den Bach, Hintern voran. Jetzt war er erst recht nass und prustete mürrisch und blamiert.
"Mist! Ach, verdammter!", maulte er und stapfte hustend an Land. Glücklicherweise war es warm, sodass das bald trocknen würde. Dennoch fühlte er sich ziemlich dämlich und lächelte etwas ertappt vor sich hin.
"Na warte, das gibt Rache, du."
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06-01-2024, 06:59 AM,
Beitrag #15
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Ich sah mich nach Frowin um und sah, dass er im Bach gelandet war, statt mich zu verfolgen. Bei diesem Anblick konnte ich nicht anders, als ein unterdrücktes Kichern von mir zu geben, während Frowin, immer noch im Bach liegend, fluchend versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.

"Oh, Frowin," rief ich. Meine Stimme tanzte zwischen Belustigung und Mitgefühl. Ich lief wieder zurück zum Bach, um ihm zu helfen und streckte ihm meinen Arm entgegen. Aber er schaffte es aus eigener Kraft wieder auf die Beine. Seine Kleidung war triefend nass, aber zum Glück war ihm nichts passiert! Er lächelte bereits wieder "Du siehst aus wie nasses Hundewelpen…" … nicht wie der stolze Wagenlenker, der du sein willst, rief ich lachend und dachte mir den Rest des Satzes, der mir im Kopf herumschwirrte.

Kaum hatte er es wieder an Land geschafft, kündigte er mir bereits Rache an. Mein Lachen verstummte ganz schnell wieder, denn nun galt es, auf der Hut vor ihm zu sein. Nicht dass ich am Ende auch noch im Bach landete.
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06-03-2024, 10:57 PM,
Beitrag #16
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
In Wahrheit plante Frowin keinen Racheakt. Das hätte er nicht über sich gebracht, das hübsche Mädel noch ins Wasser zu stoßen. Mit einem verlegenen Grinsen rieb er sich den Hintern, der doch etwas wehtat und lachte entschuldigend.
„Hundewelpe? Nur dass du es weißt, ich bin ein alter, besonders knurriger Hund, der bellt und beißt und dich an der Leine mitreißt.“
Etwas an Niamhs Lachen war ansteckend, dennoch bemerkte er schadenfroh, dass sie nun vorsichtig zu werden schien in seiner Gegenwart. Verschmitzt schnippte er eine kleine Menge Wasser von seinen Händen in ihre Richtung. Seine Tunika war nass und kalt, aber jetzt hieß es, Zähne zusammenbeißen.
„Wo ist eigentlich der Dominus? Scheint immer weiter zurückzufallen, oder?“
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06-04-2024, 11:33 AM,
Beitrag #17
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Der angekündigte Racheakt war ausgeblieben. Er schnippte lediglich ein Paar Wassertropfen in meine Richtung, weshalb ich grinsend ein paar Schritte zurück machte. Schließlich sei er doch ein alter bissiger Hund, wie er mir sagte, der mich an seiner Leine mitziehen könnte. Das konnte ich zwar bei seinem Anblick gar nicht glauben, denn er tropfte immer noch an allen Seiten. Besser wenn er die nasse Kleidung auszog, denn mit einer starken Erkältung war nicht zu scherzen!  Doch zunächst gab ich ihm noch ein wenig contra. 
"Ich kenne mich mit alten bissigen Hunden gut aus!" gab ich zurück und kicherte wieder. "Und mit einem alten Hund wie dir, ist es bald aus, wenn er sein Fell nicht zum Trocknen in die Sonne hängt!" Ich grinste zwar immer noch, doch ich hoffte sehr, ihn zur Vernunft zu bringen und jetzt nicht prüde zu werden.

Er schien erst einmal ablenken zu wollen und fragte nach seinem Dominus. Saturnus ließ sich wirklich sehr viel Zeit und hielt sich dezent von uns entfernt auf, als wolle er damit bezwecken, dass Frowin und ich uns näher kamen.
"Saturnus kommt schon! Aber zieh dich jetzt aus!" rief ich ihm zu.
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06-08-2024, 08:34 PM,
Beitrag #18
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
"Ach was, es ist doch warm!", lachte Frowin. Sie machte sich Sorgen, dass er krank wurde. Aber anstatt süß dabei zu sein, erinnerte sie ihn schon fast an eine Matrone, die ihren Mann zurechtwies. Nicht, dass es ihn abschreckte. Doch da horchte er lieber, bevor es noch Ärger gab.
"Ja, schon gut, schon gut!", lachte er, bevor er sich die Tunika über den Kopf zog. Er trug noch ein Lendentuch darunter, sodass er ihr jetzt nicht die volle Ladung antun musste. Die Tunika breitete er auf dem Boden aus und setzte sich dann ans Ufer, von wo aus er hinauf starrte, sich fragend, ob sie sich nicht dazusetzen wollte. Er genierte sich nicht. Er fand es nicht eben männlich, sich bei sowas zu sehr anzustellen, außerdem fand er, dass er mit seinem Aussehen durchaus punkten konnte - auch wenn er natürlich wusste, dass das Mädchen wohl eher für seinen Herrn da war, statt für ihn.
"Also erzähl, bist du schon lange im Domus meines Herrn zu Gast? Und wie lang wirst du bleiben?", fragte er neugierig.
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06-09-2024, 09:08 PM,
Beitrag #19
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Frowins Sorglosigkeit konnte ich nicht so einfach nachvollziehen, auch wenn sein Lachen auf gewisse Weise ansteckend war. Doch ich fühlte mich erst erleichtert, als er meiner Aufforderung nachkam und endlich seine nasse Tunika ablegte. "Gut so", sagte ich zufrieden, als ich ihn dabei beobachtete, wie er sich auszog. "Niemand braucht eine Erkältung." 
Ich spürte eine seltsame Mischung aus Zufriedenheit und Nervosität. Es war ein ungewohntes Gefühl, aber ich konnte nicht leugnen, dass es mir gefiel, als ich seine muskulöse Statur und seine helle, nackte Haut sah, die auf so ansprechende Weise in der Sonne glänzte. Er behielt lediglich seinen Lendenschurz an. Als mir bewusst wurde, wie ich ihn anstarrte, wandte ich meinen Blick ab und fing den Römer mit meinen Augen ein. Ein Stück weiter den Bach hinunter war da immer noch Saturnus, dessen Pferd seinen ärgsten Durst inzwischen gestillt hatte. Dennoch schien er nicht zu uns kommen zu wollen, sondern uns aus sicherer Entfernung beobachten zu wollen. Ich fragte mich, was er wohl vorhatte. Ich lächelte ihm kurz zu, bevor ich mich wieder Frowin zuwandte.

Er wollte wissen, wie lange ich nun schon in der Villa Furia zu Gast weilte und wie lange ich noch dort bleiben würde. Bevor ich ihm antwortete, überschlug ich kurz, wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Es waren inzwischen schon etliche Monate vergangen, seitdem ich Cheddar verlassen hatte und in Ovidius’ Hände geraten war. Ich erinnerte mich, dass es noch sehr kalt war, als ich auf dem Sklavenmarkt gelandet war und Saturnus mich dort gefunden hatte. Nun war es bereits Frühsommer, und ein Hauch von Frische lag in der Luft. Mit jedem Sonnenstrahl, der durch die Wolken brach, fühlte sich auch jeder Tag ein bisschen wärmer an. 
"Ich glaube, es ist schon fast ein halbes Jahr, seitdem ich in der Villa wohne. Aber ich weiß nicht, wie lange ich noch dort sein werde, denn inzwischen habe ich mich ja wieder vollständig erholt." Bisher hatten sich weder Saturnus noch seine Frau dazu geäußert, wie lange ich noch bleiben durfte. Doch ich wusste selbst, dass ich nicht für immer dort bleiben konnte. Das wollte ich auch gar nicht. Im Augenblick aber war ich mir noch gar nicht so sicher, wohin ich denn gehen sollte. Vielleicht sollte ich Saturnus später darum bitten, auf seinem Landgut bleiben zu dürfen. "Saturnus war so freundlich zu mir, und ich… ich bin ihm sehr dankbar dafür," fügte ich nach einigen Herzschlägen noch hinzu. Noch einmal warf ich dem Römer einen kurzen, verstohlenen Blick zu.
"Und du, Frowin? Seit wann bist du hier?" fragte ich, um das Thema zu wechseln, denn ich wollte mehr über ihn erfahren.
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06-12-2024, 06:27 PM,
Beitrag #20
RE: Ein gemeinsamer Ausritt
Frowin bemerkte, dass Niamh ihm zusah. Nun trieb es ihm ein wenig die Röte ins Gesicht, aber es gefiel ihm schon. Es war nicht so als sei es was schlechtes, wenn die Damen einen gut fanden.
"Danke für deine Fürsorge", sagte er lächelnd und genoss den Sonnenschein auf seinem Rücken und den Schultern, während ihm Niamh erklärte, dass sie schon eine ganze Weile im Haus ihres Herrn lebte. Das hatte er nicht gemerkt. Er hatte doch länger im Waisenhaus gearbeitet als gedacht.
"Ja, er ist ein... guter Herr", murmelte er und dachte darüber nach, seit wann er denn eigentlich bereits hier wohnte. Viel hatte er noch nicht getan, um seinen stolzen Kaufpreis zu rechtfertigen. "Ist schon etwas länger jetzt. Ein Jahr vielleicht? Ich weiß es gar nicht... Ich hoffe, dass ich bald einmal einen Sieg für ihn einfahren kann..."
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