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[Aufbahrung] Centurio Accius Florus
03-22-2024, 06:13 PM,
Beitrag #1
[Aufbahrung] Centurio Accius Florus
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Soldaten, die auf dem Feld fielen, wurden für gewöhnlich von ihren Kameraden an Ort und Stelle beigesetzt.
Doch im Valetudinarium gab es ein Gewölbe, welches für die vorgesehen war, die ihren Verletzungen im Lazarett erlagen. Dorthin hatte man den toten Accius Florus gebracht und feierlich aufgebahrt.

Die Diener der Göttin Libitina  hatten den verstorbenen Centurio gewaschen, in seine Prunkuniform gekleidet, geschminkt und von allem Unrat gereinigt. Sein Kinn war hochgebunden, um den schreckenserstarrten Ausdruck seines Gesichtes zu mildern, seine Augen waren geschlossen, unter seiner Zunge lag das Silberstück für den Fährmann. Der Tod hatte Accius groben, etwas tierhaften Zügen eine gewisse Weihe verliehen. Es brannten Lichter, und seine Untergebenen aus seiner Centurie hielten Totenwache.
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04-01-2024, 12:12 PM,
Beitrag #2
RE: [Aufbahrung] Centurio Accius Florus
Gerne hätte ich die Castra unter anderen Umständen wieder betreten. Mit ernster Miene stieg ich aus dem Wagen und half dann meiner Frau. Ich bot ihr meinen Arm an, damit sie sich einhaken konnte. Auch wenn sie einen gefassten Eindruck machte, war sie dennoch eine schwache und  empfindsame Frau, die  jeden Augenblick von ihrer Trauer und ihren Gefühlen hinreißen lassen und zusammenbrechen konnte. Ich begleitete sie zum Valetudinarium, um ihrem Bruder – meinem Schwager – die letzte Ehre zu erweisen.

In einem Gewölbe hatte man Accius Florus in seiner Prunkuniform aufgebahrt. Man hatte ihn soweit hergerichtet, dass er im Schein der Lichter einen fast friedlichen Eindruck machte, als würde er nur schlafen. Seine Untergebenen aus seiner Centurie waren anwesend und hielten für ihren toten Centurio die Totenwache. Als ich mit Prisca eintrat deutete ich einen militärischen Gruß an und trat näher an den Toten heran. Da lag er nun. Nichts deutete mehr darauf hin, was man ihm angetan hatte.
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Honoratior von Iscalis
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04-05-2024, 08:42 PM,
Beitrag #3
RE: [Aufbahrung] Centurio Accius Florus
Prisca hatte sich die schwarzen Gewänder angezogen und sich von Miriam helfen lassen, die Haare zu öffnen und in hinreichend akzeptablen Maße zu zerzausen. Zum Glück fuhren sie mit dem Wagen zur Castra, denn als trauernde Schwester ging Prisca natürlich auch barfuß, und zum Glück wurde der Wagen auch durchgelassen, denn so eine Castra war wirklich sehr groß.

Die ganze Fahrt über war Prisca sehr schweigsam gewesen und hatte aus dem Fenster geblickt. Sie konnte noch nicht wirklich realisieren, dass ihr Bruder tot war. Sie wusste, dass der Tribun nicht einfach nur so solch eine Nachricht überbringen würde. Es war die Wahrheit. Nur konnte Prisca diese Tatsache nicht wirklich fassen.

Immer noch schweigsam und etwas wackelig auf den Füßen ließ sich Prisca von ihrem Mann aus der Kutsche helfen und betrat das riesige Gebäude, das der Legion als Krankenhaus diente. Sie folgte dem Tribun über den kalten Boden, gab aber keinen Laut von sich, im Gegensatz zu Miriam, die ihrer Funktion als Klageweib pflichtbewusst und laut nachkam, obwohl Prisca sich sehr sicher war, dass sie absolut keine positiven Gefühle für Marcus Accius Florus hegte. Wirklich gar keine.
Schließlich wurde sie in einen Raum geführt, in dem mehrere Öllampen diffuses Licht verbreiteten. Relativ zentral auf einer einfachen Holzpritsche, die etwas erhöht worden war, lag Florus. Priscas Schritt stockte einen Moment, da sie irgendwie bis zu diesem Augenblick doch gedacht hatte, es wäre ein Irrtum oder ein Traum und Florus würde sie nur mit einer hämischen Bemerkung empfangen, sie Pferdegesicht nennen und über ihre Dummheit lachen. Aber das tat er nicht. Das würde er nie wieder. Und die Erkenntnis darüber traf sie mehr, als sie erwartet hätte.
Sie merkte gar nicht, dass ihr Tränen über die Wangen liefen, als sie auf ihren aufgebahrten Bruder zuging und zu ihm hintrat. Er hatte seine Lorica an, wie er es sehr oft hatte. Aber irgendwie sah er gar nicht wie Florus aus.. Er lag da und war ganz bleich. Seine Haut schien fast schon bläulich. Die Wangen waren eingefallen, obwohl ihm  mit einem Band der Mund geschlossen worden war. Die Augen waren geschlossen. Er sah fast friedlich aus, aber Marcus Accius Florus war nie friedlich gewesen. Das hier war falsch. Das hier war so unecht und doch gleichzeitig wieder echt, dass Prisca nicht wusste, was sie denken oder fühlen sollte, während Miriam lautstark jammerte und heulte.
Sie zitterte heftig und ihre Hand ging leicht in seine Richtung, aber sie traute sich nicht, ihn zu berühren. Ihren Vater hatte sie damals berührt, hatte ihm einen letzten Kuss auf die Wange gegeben und sich laut heulend über seinen Leichnam geworfen. Die Unreinheit damals war etwas gewesen, dass sie gerne in Kauf genommen hatte, nur um ihm noch einmal nahe zu sein.
Aber jetzt hatte Prisca Angst um das Kind in sich und traute sich nicht einmal diese eine einfache Berührung, um sicher zu gehen, dass er kein Traumbild war. Um zu fühlen, dass sein Leib erkaltet und er wirklich tot und sein Genius auf dem Weg in die Unterwelt war.
“Mein Bruder verehrte Mithras. Ein-ein-ein Eingeweihter oder Priester sollte hier sein bei ihm.“, stotterte sie ganz durcheinander und wusste gar nicht, was sie tun oder sagen oder auch nur fühlen sollte.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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04-09-2024, 01:53 PM,
Beitrag #4
RE: [Aufbahrung] Centurio Accius Florus
Ich war an der Tür stehen geblieben. Die Totenwachehaltenden gaben den Gruß des Excenturios zurück. Einige kannten Sabinius vermutlich, er war ja ein Kriegsheld und als Centurio beliebt gewesen.  Accia Prisca war am Arm ihres Mannes eingetreten, und während ihr Klageweib weinte und lauthals trauerte, löste sie sich von ihm und ging  - barfuß, schwarz gewandet und mit gelöstem Haar still, nur Tränen fielen ihr über die Wangen, zu dem Aufgebahrten hin. Mir fiel auf, dass sie sich nicht über den Toten warf, ihn küsste, seinen Namen rief. 
Sie war das liebliche Bild römischer Würde, selbst in ihrer Trauer. Als sie nun mit brüchiger Stimme einen Priester des Mithras verlangte, ihr Bruder sei sein Verehrer gewesen, nickte ich und trat selbst hinaus, den Eingeweihten zu holen.
Er war mein eigener Cornicularius, Herminius, der den Grad eines Löwen inne hatte. Ich wusste allerdings nichts Genaueres, denn ich hatte mich nicht einweihen lassen. Die Eingeweihten hielten ihre Riten geheim. 

Herminius war ein großer Mann, mit etwas vorgebeugter Haltung, kurzgeschnittenem früh ergrautem Haar und dunklen Augen. Als er kam, hatte er drei Gegenstände bei sich: Ein Sistrum, was eine Rassel war, eine Weihrauchschale und etwas, das aussah wie das Rutenbündel der Liktoren, aber die Stäbe waren aus Metall und hatten Zacken.
Er grüßte Sabinius Merula militärisch, dann sah er zu Accia Prisca. Ich hatte ihn auf dem Weg informiert, er wusste, wer beide waren.
" Euer Verwandter hatte sich zu Lebzeiten dem unbesiegbaren Gott des Lichtes hingegeben ", sagte er:
"Es soll euch ein Trost sein, Veteran Sabinius und Accia Prisca, dass Centurio Accius Florus nun aller Schuld ledig ist und einst durch den Herren Mithras wieder ins Leben zurück gerufen wird. Mehr darf ich nicht sagen, und mehr darf ich auch in eurer Gegenwart nicht tun"
Sein Blick galt der Accia. Sie war eine Frau und daher bei den Mysterien des Mithras nicht zugelassen. 
Sein Blick galt auch mir. Herminus kannte meine Einstellung. Ich mochte die orientalischen Kulte nicht, ihre verführerische Süße, ihre Geheimnisse, ihr Versprechen auf ein Leben nach dem Tod. Gut, Mithras war noch der Erträglichste, er machte aus seinen Anhängern keine Memmen. Aber Iuppiter und die römischen Götter waren für unsere Vorfahren gut genug gewesen. Also reichten sie für mich auch.
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04-18-2024, 10:13 PM,
Beitrag #5
RE: [Aufbahrung] Centurio Accius Florus
In meiner militärischen Laufbahn hatte ich bereits zahlreiche Tote gesehen. Der Tod war gewissermaßen ein integraler Bestandteil unseres Geschäftes. Die toten Feinde ließen mich kalt - sie hatten nichts anderes verdient, nachdem sie sich gegen Rom aufgelehnt hatten. Doch wenn es die eigenen Männer traf, insbesondere jemanden, der mir nahestand, war das eine ganz andere Sache.
 Accius Florus konnte ich nicht als besonders nahestehend bezeichnen. Sicher, wir kannten uns seit einigen Jahren und hatten vor meinem Ausscheiden aus der Legion ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt. Aber seit ich seine Schwester kennengelernt und um ihre Hand angehalten hatte, hatte ich eine andere, weniger schmeichelhafte Seite von ihm kennengelernt. Nun lag er hier - tot, ermordet! Man sollte nichts Schlechtes über Tote sagen, doch ich konnte nicht umhin zu glauben, dass sein Tod mit seinem schlechten Lebenswandel zusammenhing.
 
Prisca, die unter seinem Spott gelitten hatte, war vom Tod ihres Bruders überwältigt. Sie vergoss sogar einige Tränen, als sie sich ihm näherte und zitterte heftig, als sie ihre Hand nach ihm ausstreckte. Doch sie berührte ihn nicht. Trotz seiner abscheulichen Behandlung empfand sie Schmerz und Trauer, denn letztendlich war er der letzte Verwandte, den sie hatte. Sie verabschiedete sich auf ihre eigene, ihr mögliche Weise von ihm. Ich machte ihr keinen Vorwurf, sondern legte ihr sanft meinen Arm um die Schultern, um ihr eine Stütze zu sein.
 
Schließlich bat sie um einen Mithras-Priester oder einen Eingeweihten. Natürlich hätte ich etwas sagen können, denn auch ich stand dem Mithraskult positiv gegenüber. Ich war, genau wie Accius und viele andere Kameraden, ein Eingeweihter und hatte einen der sieben Weihegrade inne. Auch hatte ich oft an Zeremonien teilgenommen. Doch der Kult des Mithras war nur Männern vorbehalten, unabhängig von ihrem Stand. Sogar Sklaven konnten Eingeweihte sein. Ich war Tribun Ovidius sehr dankbar, als er sich um die Bitte meiner Frau kümmerte und kurze Zeit später mit einem Eingeweihten zurückkehrte, der ihr und mir versicherte, dass Accius Florus nun frei von Schuld war und durch den Herrn Mithras wieder ins Leben zurückgerufen würde. Das musste genügen. "Ich danke dir, Bruder!", entgegnete ich mit gedämpfter Stimme und nickte Herminius dankbar zu. 

"Lass uns gehen, Liebes. Mehr können wir für deinen Bruder nicht mehr tun." raunte ich meiner Frau nach einer Weile zu.
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Honoratior von Iscalis
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04-19-2024, 02:05 PM,
Beitrag #6
RE: [Aufbahrung] Centurio Accius Florus
Prisca hatte nicht die geringste Ahnung vom Mithras-Kult. Als Frau durfte sie das ja auch nicht, ebensowenig wie vom Kult des Silvanus, dem ebenfalls viele Legionäre huldigten. So wie der Tempel der Vesta nur den Frauen vorbehalten war, waren diese Götter nur den Männern vorbehalten. Daher erkannte Prisca den Kultanhänger auch nicht sofort an seinen Zeichen, sondern erst, als er sie ansprach und mit sanften Worten hinaus bat. Ihr Mann grüßte den Mann als Bruder, weshalb Prisca annahm, dass auch er dem Kult diente, und wollte mit ihr hinausgehen.
Prisca legte ihm eine Hand kurz auf den Arm. “Nein, bitte, bleib du noch hier. Gib meinem Bruder Geleit für… was auch immer jetzt geschieht. Ein Verwandter sollte bei ihm sein. Ich geh mit Miriam hinaus und warte in der Halle“, sagte Prisca und sah ihren Mann kurz bittend an. Aber sie wollte wirklich nicht, dass ihr Bruder ganz allein in die Unterwelt reisen würde, ohne dass ein Verwandter es wenigstens bezeugte. Wer wusste sonst schon, ob alles richtig gemacht wurde?

Miriam jaulte noch ein paar Mal theatralisch auf, ehe sie mit mir dann hinaus ging in Richtung der großen Halle des Valetudinariums, wo die Kranken der Legion dann die Möglichkeit hatten, ein wenig herumzugehen – oder die Ärzte, viele Verletzte auf einmal zu behandeln, je nach dem. Im Moment war es hier aber recht leer, nur ein paar Männer bewegten sich mit Krücken vorsichtig vorwärts. Prisca war mit Miriam ungestört, die sich jetzt auch die Tränen aus dem Gesicht wischte und so unbeeindruckt dreinblickte, wie sie sich sicherlich fühlte. Sie hatte Accius Florus nie gemocht. Aber über die Toten sagte man nur Gutes oder gar nichts.

“Alles in Ordnung bei dir, mein Lämmchen?“ fragte die alte Amme Prisca und streichelte ihr mitfühlend über die Wange. Prisca zuckte etwas mit den Schultern. “Ich weiß es nicht“ antwortete sie ehrlich. Sie fühlte sich so leer und durcheinander und konnte das alles noch gar nicht richtig fassen.
Miriam betrachtete Prisca ein wenig. “Du bist ziemlich blass gerade Kind.“ Sie zögerte einen Moment und überlegte kurz. “Du hast deinen Bruder nicht berührt...“ sagte sie, und es klang wie eine Frage.
Prisca blickte auf und holte Luft, wusste aber nicht, was sie sagen sollte. Aber das musste sie auch gar nicht, denn Miriam schaute erst fragend, dann überrascht, dann blickte sie an Prisca hinunter und legte einmal ziemlich fest ihre Hand auf Priscas Bauch, woraufhin sie fast schon zu jauchzen anfing. “Oh, Lämmchen! Mein Lämmchen bekommt ein eigenes Lämmchen! Oh, dein Mann wird hoch erfreut sein! Warum hast du denn nichts gesagt?“
Auch von dieser Frage war Prisca überfordert. Sie würde gerne die Wahrheit sagen. Dass das Kind nicht von ihrem Mann war und er sich deshalb auch nicht freuen würde. Das Kind war von Tarutius Corvus, der ihr so viel versprochen hatte, sie letztendlich aber hatte sitzen lassen, wovon Prisca inzwischen überzeugt war. Wochenlang hatte er sich nicht gemeldet. Und ja, Prisca war traurig deshalb, auch wenn sie in diesen Wochen ihrem Mann so nahe gekommen war und endlich alles gut zu sein schien. “Ich weiß nicht, wie. Es gab nie die Gelegenheit...“, versuchte sie es zu erklären, brach dann aber ab und barg weinend ihr Gesicht in den Händen.
“Na, na, Lämmchen. Das ist nicht schlimm. Jetzt setzen wir dich erst einmal hin und warten auf deinen Mann, und zu passender Gelegenheit sag ich ihm dann die Neuigkeit, wenn du es nicht willst. Die alte Miriam macht das schon. Einverstanden?“
Prisca nickte einfach weinend hinter ihren schützenden Händen und ließ sich von Miriam zu einer Bank führen, wo sie dann auch auf ihren Mann wartete.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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05-06-2024, 02:11 PM,
Beitrag #7
RE: [Aufbahrung] Centurio Accius Florus
Ich war auch nach draußen gegangen und überließ den Anhängern des Mithras das Feld. Accia Prisca saß da, hatte das Gesicht in den Händen verborgen und weinte bitterlich. Ich dachte, dass sie wegen ihres Bruders so weinte. Und ich dachte bei mir, dass Accius Florus doch ein rechter Dummkopf gewesen war, ihr nichts zu hinterlassen. Hätte ich eine Schwester wie die Accia gehabt, ich hätte für sie gesorgt.

Der Gang zu den Accia war mein letzter Auftrag in Iscalis gewesen.  Der Versetzungsbefehl aus Londinium war gekommen: In der Legio IX Histpania unter Legat Caius Caristanius Fronto würde ich dienen. Diese hatte in Eboracum, dem Hauptort eines barbarischen Volkes, das Brigantes genannt wurde, ihr Lager aufgeschlagen.
Eine Centurie, deren Zusammensetzung nach Art des Petilius so war, dass mich möglichst keiner der Vexillation - meiner Vexillation - begleitete, sollte ich dort hinführen. Aber ich würde neue Getreue finden, da machte ich mir wenig Sorgen, Männer, die mit mir standen gemeinsam gegen die Barbarei und alles Unrömische, was da im Norden auf uns warten würde. Ich ahnte, dass Petilius Rufus mir die Schuld gab am desolaten Zustand der II Augusta. Mir! Sah er nicht, dass alles von Grund auf verfault und morsch war und nur darauf wartete, dass man es heilte. Welch schlechter Chirurg sparte das Messer!

Ich bedauerte es nicht, das Dreckskaff Iscalis hinter mir zu lassen. Das einzige, was mir leid tat, war, dass ich Invictus nicht hatte angemessen begraben können. 
Mein einzigartiges Pferd! Du warst mehr wert als sie alle!

 Da fiel mir ein: Die Danuacustochter, die mich mit stumpfsinnigem Blick ertragen hatte, würde ich ihrem Vater, dem Dolmetscher, wieder zurückgeben. Nachdem der seltsame Keltengott im Wald meine Männlichkeit wieder hergestellt hatte, war sie mir damit zu Diensten gewesen. Aber sie hatte nichts an sich, was in mir auch nur ein wenig Freude erweckte. Auch keinen Hass. Danuacus konnte sie wieder haben!

Ich würde unbegleitet vom freundlichen Gedenken einer römischen Frau fortgehen. 

 Denn Accia Priscas Tränen galten nicht mir. 
Es war mehr: Sie gerade zu beobachten, fühlte sich falsch an, als hätte ich einen intimen Raum betreten, um etwas zu belauschen, was mir nicht zustand. Fast schämte ich mich.

Ich räusperte mich.
"Vale bene Accia Prisca", sagte ich leise, wandte mich um und ging.
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