04-15-2024, 05:39 PM,
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Calum
Forenmitglied
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Calum hatte nur einen überraschten Blick für seinen Bruder übrig, ehe er sich mit ernster und unnachgiebiger Miene Cathbad zuwandte - Fintans Verhalten war den Umständen entsprechend normal - und fragte:
"Weshalb hast du uns hergerufen?"
Falke
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04-15-2024, 06:37 PM,
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Cathbad
Erster im Druidenrat
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Nun kam Cinead doch noch. Cathbad hätte die Zwillinge nicht auseinander halten können, beide strahlten sie etwas Beunruhigendes und Gefährliches aus, aber Cinead fehlte jene völlige Unberechenbarkeit, die nach Cathbads Meinung von Ciaran ausging. Wenn man bei den Zwillingen überhaupt von geistiger Gesundheit sprechen konnte, dann hatte Cinead den größeren Teil abbekommen. Der schlanke junge Mann nickte den anderen zu, dann verschränkte er die Arme.
Cathbad machte eine Pause: "Aah, Cinead ist auch gekommen. Willkommen, Sohn“, unterbrach er sich kurz, aber er war mit Louarn noch nicht fertig. Und auch nicht mit Cinead, da der schon mal hier war.
Er hörte die Erklärung Louarns an, mit halbgeschlossenen Augen und mit einem beinahe leidendem Gesichtsausdruck. Dunduvans Tod bedeutete ihm jedoch nur so weit etwas, als dass er einen loyalen Anhänger verloren hatte:
"Ciaran – wo steckt der undankbare Bengel eigentlich, Cinead? - hat also einen Drachen aus Feuer erweckt, um dieses Silberbergwerk zu zerstören. Er war zweifellos sehr eindrucksvoll. Und die, die dabei gewesen sind, haben tapfer gekämpft, auch der arme Dunduvan.
Ich vergebe dir somit dein Versagen, Louarn. Ich hoffe, dass du durch doppelten Eifer versuchst, deinen Fehler wieder wettzumachen. Ich hoffe doch sehr, dass ihr alle danach strebt, den Fehler eurer Existenz zu sühnen“
In ihrer Kindheit hatte Cathbad sie stets durch Andeutungen wissen lassen, dass sie eigentlich nicht am Leben sein sollten, es sei denn, um ihre geschändeten Mütter zu rächen.
Und der Druide hatte ein ganzes Arsenal von Strafen für die Falken besessen. Sie hatten gehungert, und sich ihr Essen selber stehlen sollen, um Geschicklichkeit zu lernen. Er hatte sie nachts im Wald gelassen, damit sie ihre Ängste überwanden. Das sie alles, was er sie lehrte, im Kopf behalten mussten, verstand sich von selbst. Und er hatte sie – alles selbstverständlich zu ihrem Wohl – mit einem Stock geschlagen. Hatten sie aufbegehrt, so hatte er ihnen gesagt, dass selbst in den römischen Legionen die Soldaten geschlagen wurden und dass die Römer deshalb so viel Disziplin besaßen und siegreich waren. Man hatte das zu tragen wie ein Mann.
Fintan war ihm jedoch meist entwischt, und Ciaran hatte er seit dessen zehnten Lebensjahr nicht mehr angerührt. Meist hatten Louarns starke Schultern Cathbads Züchtigung abbekommen.
Jetzt jedoch waren die Jungen wie gesagt zu Männern herangewachsen. Selbst der sanftmütige Calum hatte durch sein Schmiedehandwerk muskulöse Oberarme bekommen.
Cathbad würde sie nicht mehr zur Strafe mit seinem Stock schlagen. Allerdings konnte er durchaus in Zorn geraten und dann auf die einprügeln, die ihm im Weg standen.
Noch einer kam zu spät. Die Falken zu hüten, entsprach keinesfalls dem akkuraten Antreten einer römischen Legion. Manchmal bedauerte Cathbad diesen anarchischen Zug bei seinen Kelten.
Während Calum Louarn beisprang, als sei er eine Art Kindermädchen, schlurfte nämlich Fintan aus einer der Hütten. Er wirkte so, als hätte er schon weidlich von der selbstgebraute Cervisia der Priesterinnen gekostet, und das nicht erst seit heute.
"Calum, lass deinen Bruder Louarn doch für sich alleine sprechen! Fintan, versuche wenigstens jetzt, ein klein wenig Haltung zu zeigen. Dir ist der Ernst der Lage nie bewusst“, sagte Cathbad. Gerade hatte seine Stimme keinen schmeichelnden Unterton mehr:
"Bevor ich mit dem Grund unseres Treffens fortfahre: Was habt ihr mir sonst zu berichten. Calum? Und du Fintan? Und du Alun? Louarn, hast du noch dieses Mädchen, wegen dem es Unfrieden gegeben hat, jene Niamh, an der Backe? Fasst euch jedoch kurz“e
Er schaute von einem zum anderen. Mochte Louarn staunen, woher er das schon wieder wusste. Die Gedanken in Dunduvans Kopf hatten es ihm verraten.
Hoffentlich hatten die Falken sich in den vergangenen Wochen nützlich gemacht. Nützlich, dachte Cathbad: Wie es ihnen ergangen war, interessierte ihn nur peripher.
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04-15-2024, 10:47 PM,
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Alun
Falke; aka Lucius Tarutius Corvus
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Beiträge: 291
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Registriert seit: Apr 2023
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Cathbad hatte uns kaum Zeit gelassen, einmal durchzuatmen und anzukommen. Da erschien er auch schon, und ich fühlte mich wieder, als sei ich wieder ein kleiner Junge von sieben oder acht Jahren, der Angst vor seinen unbarmherzigen Strafen hatte. Seinem äußerlichen Erscheinen hätte man meinen können, man hätte es mit einem alten Greis zu tun. Aber das täuschte nur. Er war noch genauso unberechenbar wie früher. Um den Anschein zu wahren, forderte er uns – seine Falken - auf, näher zu treten, weil angeblich seine Augen so schwach waren. Wie immer wählte er seine Worte mit Bedacht. Der alte Druide sagte oder tat nichts ohne einen besonderen Grund. So auch, als er nach Dunduvan fragte. Damit wollte er Louarn treffen, um ihm noch mehr Salz in die Wunde zu streuen, weil er ihn für den Tod unseres Bruders verantwortlich machte.
Eigentlich wäre nun der Zeitpunkt gewesen, dem Alten etwas entgegenzusetzen. Ihm die Wahrheit ins Gesicht zu schleudern, dass er im Unrecht war. Dass Louarn keine Schuld trug und noch mehr, dass er um so viel besser war als wir alle und viel besser als Cathbad selbst. Weil er es verstand, mit dem Herzen sehen. Eine Gabe, die nur Wenige besaßen. Aber dann kam Cinead und erregte bei unserem 'Vater' Missfallen, weil er zu spät und ohne seinen Bruder gekommen war.
Louarn versuchte dann Cathbad zu erklären, was Dunduvan und er getan hatten. Dass sie die Minen in die Luft gejagt und die Sklaven befreit hatten. Hier nun hätte ich einwerfen können, dass fast alle der entflohenen Sklaven, die nicht nach ihrer Befreiung gestorben oder in ihre Heimat zurückgekehrt waren, bereits gekreuzigt an der Straße nach Lindinis hingen. Doch ich tat es nicht, denn damit hätte ich meinem Bruder nur noch mehr Schuldgefühle aufgeladen.
Schließlich war es ausgerechnet Calum, der seine Stimme erhob und das aussprach, was uns doch allen hätte klar sein sollen. Cathbad wusste bereits über alle Vorkommnisse bestens Bescheid. Er wusste selbst von der Sache mit Niamh. Ich fragte mich, ob der Alte auch mich ausspioniert hatte und von der Liaison mit meiner eigenen Tante wusste, ja sogar davon, dass ich meinen Erzeuger mit einem sauberen Schnitt durch die Kehle direkt ins Elysium gesandt hatte.
Schließlich kam dann auch noch Fintan daher getaumelt, der sich ganz offensichtlich bereits intensiv mit der Bierbraukunst der Priesterinnen auseinandergesetzt hatte. Auch das stieß nicht unbedingt auf das Wohlwollen des alten Druiden.
Bevor dieser nun endlich mit der Sprache herausrückte, weshalb er uns zu sich gerufen hatte, wollte er erst von uns hören, was wir zu berichten hatten. Dabei schaute er uns alle der Reihe nach an. Endlich erhob auch ich meine Stimme und lieferte meinen Bericht ab und verzog dabei kaum meine Miene.
"Die Römer sind bislang der festen Überzeugung, dass es ein Bergrutsch gewesen sei, der die Minen zerstört hat. Doch der Leiter der Provinzialverwaltung ist misstrauisch geworden, nachdem er selbst eine Begehung unternommen hatte. Durch die Aussagen der Überlebenden hat er herausgefunden, dass es zuerst ein Feuer gegeben hat, bevor es einen Bergrutsch gab. Daher hat er in seinem Bericht an den Statthalter Experten angefordert, die herausfinden sollen, was tatsächlich geschehen ist. Nun ja, und dann musste vor genau einer Woche ein Centurio der zweiten Legion in Iscalis ins Gras beißen, als er sich nach einem Abend in einer Taberna angetrunken auf den Rückweg zur Castra gemacht hat. Sein Mörder wurde noch nicht gefasst. Ach ja, ihm wurde nicht nur die Kehle durchgeschnitten, man hat ihm auch noch das lateinische Wort für 'Vergewaltiger' auf die Brust geritzt, bevor er starb.“
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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04-16-2024, 03:47 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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Beiträge: 491
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Registriert seit: Dec 2022
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Ich verkniff mir die frage, von was für einem Drachen Cathbad da redete. Ciaran hatte einen Zauber erschaffen, der grünes Feuer gespien hatte, aber von einem Drachen hatte zumindest ich nichts mitbekommen. Und ich war mir ziemlich sicher, dass mir das aufgefallen wäre. Aber ich war klug genug, den Mund zu halten. Außerdem war ich mir bei Cinead sicher, dass er allein mit Cathbad klarkam.
Anders als Calum, der gerade ziemlich offen zeigte, dass er Cathbad hasste. “Er meint es nicht so“, versuchte ich, dazwischen zu kommen, um Calum zu beschützen, aber keine Chance. Ich hatte keine Ahnung, was in Calum gefahren war, aber sein Verhalten bereitete mir wirklich große Sorge. Ich traute Cathbad durchaus zu, jeden einzelnen von uns umzubringen, wenn er es als nötig betrachtete, und Calum war jetzt nicht unbedingt jemand, der Cathbad einen großen Wert einbrachte. Und sollte der Alte das von Flavianus Pü und Calum herausfinden, würde ich auch nicht auf das Überleben des Mediziners wetten. Ich fragte mich, was mit Calum in den Wochen seiner Abwesenheit passiert war, dass er solche Dinge vergessen zu haben schien.
Dass Cathbad mit vergab, glaubte ich keine Sekunde. Erst recht nicht, als er darauf hinwies, dass wir alle seiner Meinung nach ein Fehler waren und tot sein sollten wie unsere Mütter. Ich war diese Aussage so gewohnt, dass ich nicht mal mehr deshalb zusammenzuckte. Ich wusste, dass es eigentlich vorgesehen gewesen war, dass alle halbrömischen Kinder starben, die nach Mona entstanden waren. Oh ja, das hatte Cathbad uns mehr als deutlich eingebläut.
Und auch schien er zunehmend weniger amüsiert über Calum, was ich an dem bedrohlichen Unterton in seiner Stimme hörte. Ich schenkte Calum einen leicht flehenden Blick, den er hoffentlich verstand, ehe ich versuchte, die Aufmerksamkeit wieder von ihm weg zu lenken.
Alun unterdessen erstattete sofort Bericht. Auch ihm hätte ich gerne noch zu bedenken gegeben, dass er das mit dem Centurio besser nicht von selbst angesprochen hätte, da Cathbad nachfragen würde. Andererseits hatte Alun es auch leichter als die meisten anderen von uns mit Cathbad, da er nützlich war. Er sah aus wie ein Römer, redete wie ein Römer, kannte ihre Sitten und Gebräuche… Er war sogar besser darin, Römer zu spielen, als Dunduvan es gewesen war. Er war also genau die Waffe, die Cathbad hatte haben wollen. Und er rieb das uns anderen manchmal gern unter die Nase.
Alun hatte also vielleicht etwas weniger zu fürchten als wir anderen. Oder als Fintan, Calum und ich, denn Cinead hatte noch seinen Bruder als schützendes Argument.
Niamh hingegen, deren Name Cathbad sogar kannte, hatte keinen solchen Schutz. Verdammter Dunduvan, so sehr ich ihn liebte, aber hatte er auch das weitermelden müssen? Aber ich hatte ja gewusst, dass es nicht lange ein Geheimnis bleiben würde, weshalb ich von Anfang an ihr klar gemacht hatte, dass das mit uns keine Zukunft hatte, zumindest keine, die Ehe und Kinder einschloss. Aber das war jetzt auch egal.
“Es gab keinen Unfrieden wegen einem Mädchen. Ich hatte ein Techtelmechtel mit einem Mädchen mit diesem Namen, aber das ist schon lange vorbei“, sagte ich nur knapp und klar und verschloss jegliches bisschen Leid, das ich deshalb empfinden mochte, jegliche Sehnsucht und jegliches Bedauern ganz tief in mir. Ich hatte keine Ahnung, wo Niamh jetzt war, und ich wollte es besser auch gar nicht wissen. Denn solange auch Cathbad deshalb nichts von ihr wusste, war sie sicher vor ihm.
Falke
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04-17-2024, 11:37 AM,
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Cathbad
Erster im Druidenrat
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Beiträge: 43
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Registriert seit: Feb 2024
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RE: Neuer Ruf an die Falken
"Roms Mühlen mahlen langsam. Selbst wenn der hiesige Provinzialbeamte etwas Auffälliges bemerket hat, liegt es nicht an ihm, irgendeine Entscheidung zu treffen. Die liegt beim Statthalter. Und der wird nur handeln, wenn es politisch opportun erscheint. Vespasian ist fortgeschrittenen Alters. Ich vermute nicht, dass er mit Vorkommnissen in einer so unbedeutenden Siedlung wie Iscalis belästigt werden will“
Es war Cathbad anzumerken, dass er davon ausging, dass die Römer nur das sahen, was er ihnen zu sehen erlaubte. Doch die Druiden waren auf dem Laufenden über Rom, und ihre Verbindungen reichten bis in den Osten des Imperiums und darüber hinaus.
Cathbad begriff sofort, was Alun ihm weiter sagen wollte:
"Die Götter selbst haben diesen Soldaten zu dir geführt. Du hast deine Mutter gerächt, deinen Schwur gehalten und ihren Geist erfreut“, erwiderte er ihm ruhig:
"Es war allerdings keine gute Idee, da irgend etwas hinzuschreiben. Es gibt Schriftgelehrte unter den Römern, die Handschriften nicht nur deuten, sondern sie auch dem Schreiber zuordnen können. Gibt es irgendetwas, was dich verdächtig machen könnte? Wenn nicht, bleibe besser an Ort und Stelle. Untertauchen könnte jetzt gerade Verdacht erregen“
Er wandte sich wieder an Louarn. Zu Calum jedoch , der ihn gefragt hatte, warum sie gerufen worden waren, hob er kurz die Hand:
"Nimm kein Mädchen wichtig, wenn ich dir einen Rat geben kann, Louarn. Gut, dass jene Niamh fort ist. Ihr alle bringt Mädchen nur Unglück und vielleicht sogar den Tod.
- Calum, du bist ungeduldig heute! Nur Geduld, deine Neugier soll gestillt werden. Hast du denn noch etwas Besseres vor? Zurück zu einem Liebchen vielleicht?“
Man hätte annehmen können, dass Cathbad scherzte. Seine Stimme klang nun heiter, wie die eines liebenden Vaters, der mit seinem Jungen einen Witz machte. Aber Calum brauchte nur den Namen der Geliebten nennen, und Cathbad würde schon dafür sorgen, dass ihr das Unglück zustieß, von dem er geredet hatte. Er musste nicht unbedingt Hand anlegen, er konnte sie auch zu Tode ängstigen und ihren Geist verwirren.
Cathbad wartete noch ab, dass jeder ihm kurz sagte, was er getrieben hatte.
Dann sprach er von dem, was vor ihnen lag. Und wieder änderte sich seine Stimme. Sie wurde dunkel und beschwörend, als könne sich der Schleier der Zeit heben, um eine Zukunft offenbaren, die eintreffen konnte - oder auch nicht:
"Ein Kelte ist tapferer und klüger als ein Römer. Aber zehn Römer sind klüger als zehn Kelten. Ihr wisst, weshalb!
Immer waren die Stämme von Albion zerstritten, Falken und nicht einig, wie es unsere Feinde sind. Immer haben sie einzeln mit den Römern paktiert, oder auch mit Verwandten in Hibernia, oder vom Festland, immer gegeneinander und nie vereint.
Jeder kennt die Weissagung von der Prinzessin des Südens, die den Königssohn des Nordens heiraten soll. Diese Weissagung wird unter anderem in der Geschichte der Schwanenkinder erzählt. Spätere Barden haben ein Ende hinzugefügt, das tröstlich sein soll. Doch das ist für die Schlichten im Geiste. In Wahrheit heißt der ganze Text:
Und wann werden die Schwäne erlöst werden? Wenn sich das Weib vom Süden und der Mann vom Norden für alle Ewigkeit in Liebe vereinigt und im Fleisch und im Geist eins geworden sind.¹
Selbst den Römern ist diese Prophezeiung bekannt. Sie drehen sie nur um in ihrer Anmaßung, und meinen, der Prinz des Südens sind sie, und das Weib aus dem Norden ist Albion, und es kann nur Frieden geben, wenn wir beide ein einziges Volk geworden sind“
Cathbads Stimme klang hasserfüllt, seine Lippen kräuselten sich:
"Frieden mit Rom, niemals wird das sein! Sie werden verschwinden wie Schnee in der Frühlingssonne! Der tiefe Sinn der Prophezeiung ist doch, dass die Stämme Britanniens sich vereinigen und eins werden, um gegen jeden zu bestehen, der sie versucht, zu versklaven“
Er machte eine kleine Pause und schaute jeden durchdringend an:
"Es gab für dieses Jahr noch andere Visionen, aber davon berichte ich später. Zum günstigen Tag wird also die verheißene Hochzeit stattfinden.
Die Königstochter von den Silurern aus dem Süden wird sich mit dem Königsohn der Briganten aus dem Norden vereinen. Ihre Mitgift, das werden nicht nur Spiegel und goldene Halsringe sein, sondern Schwerter. Schöne scharfe Schwerter für Römerhälse und Römerherzen“
Ein wenig lachte Cathbad nun ein grimmiges Lachen:
"Die Römer würden versuchen, diese Verbindung nicht stattfinden zu lassen, wenn sie davon wüssten, was sie jedoch nicht tun. Die junge Frau muss also so schnell wie möglich und unbehelligt ins Brigantenland zu ihrem Bräutigam gebracht werden. Das ist eure Aufgabe, Falken. Ihr begleitet sie, ihr beschützt sie, ihr seid schnell und tödlich - gibt es noch Fragen?“
¹ Erinn - Keltische Sagen aus Irland, herausgegeben und übersetzt von Martin Löpelmann, Köln 1977 , Seite 265
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04-17-2024, 04:03 PM,
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Cinead
Zwillingsfalke
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Themen: 3
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Ich hatte mit verschränkten Armen den Ausführungen von Cathbad gelauscht und mit jedem weiteren Satz wurde mir klar, was der Alte da anleiern wollte. Seine Kommentare den anderen Falken gegenüber überging ich und selbst die Frage nach meinem Bruder quittierte ich nur mit einem unwissenden Achselzucken. Ciaran ging oft seinen eigenen Weg und ich könnte seinen Aufenthaltsort nicht verraten, selbst wenn ich es wollte. Ich war mir aber sicher, dass er jedes Wort hier hörte.
Nachdem sich der Druide ausgiebig aufgespielt hatte, kam er dann zu seinem eigentlichen Anliegen. Das ganze Gelaber davor sollte uns nur weichklopfen und empfänglich machen für den Befehl: ein Mädchen in den Norden zu bringen. Eine Prinzessin obendrein, die einen Prinz heiraten sollte. Das klang schon albern, aber mein Gesicht blieb stoisch.
Wie sollte das alles funktionieren und wie sollten wir sie an den Römern vorbei bringen? "Ich bewache keinen Reisewagen, der ein verwöhntes Prinzesschen durch die Gegend kutschiert. Damit sitzen wir wie lahme Enten auf dem Präsentierteller" brummte ich nachdenklich. Wer weiß was so eine Prinzessin alles mitschleppen wollte. Wir würden nie an den Römern vorbei kommen, wenn wir die Straßen benutzen mussten.
Fragend blickte ich in die Runde, wie sich der Druide das vorgestellt hatte und wie die anderen Falken reagierten. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass die meisten sonderlich Lust auf die Aufgabe hatten oder einfach so für Monate verschwinden konnten. Nicht jeder hockte nur im Wald rum und drehte Däumchen wie ich.
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04-17-2024, 11:51 PM,
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Calum
Forenmitglied
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Beiträge: 200
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Registriert seit: Oct 2022
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RE: Neuer Ruf an die Falken
"Er meint es so!", entgegnete Calum giftig auf Louarns vergeblichen Versuch, sein Gemüt zu beruhigen. Alles, was Cathbad sagte, machte ihn wütend. Er erinnerte sich an Caradocs letzte Worte und Dunduvans Bemühungen, diese in Misskredit zu bringen - auf Cathbads Geheiß, kein Zweifel. Er erinnerte sich an die Stunden mühevoller Arbeit und Trainings. Jungen, die ihre Mütter vermissten. Jedes Mal, wenn Louarn sich selbst als wertlos bezeichnete, stieg in ihm der brodelnde Hass auf, der nur von jenem auf Ovidius übertroffen wurde. Jedes freundliche Wort war durchsetzt von Gift, das die Falken zermürben sollte. Bei Dunduvan hatte es funktioniert. Und der war tot. Cathbads vermeintlich harmlose Frage nach einem Liebchen quittierte Calum mit einer scharfzüngigen Antwort:
"Vorsicht, o Druide. Verwehrt man dem Falken das Futter zur Gänze, könnte er nach dem Finger beißen."
Der Sinn seiner Worte war einfach: Cathbad, der ihnen alles weggenommen hatte und ihnen jede Freude nehmen wollte, fürchtete sich vor ihnen. Vor Ciaran ganz besonders, doch im Grunde fürchtete er den Dolch eines jeden von ihnen. Jeder von ihnen war in der Lage, das Leben des Druiden zu beenden. Es fehlte nur an einem Grund. Wollte Cathbad wirklich ihren Zorn auf sich ziehen?
Lou würde sich wundern, sie alle würden sich wundern, wie blutrünstig er sein konnte. Der sensible schwächliche Calum, er war so voller Zorn, der nur von einer Klinge gestillt werden konnte. Wenn Cathbad Pytheas auch nur schief ansah, wäre sein Leben verwirkt. Der Druide würde sich nie wieder irgendwo sicher fühlen können.
"Es wird wohl kaum gut aussehen für die Römer, wenn einer der ihren eine Keltenprinzessin eskortiert. Abgesehen von den Kelten, die einen Römer bei einer der ihren wohl kaum dulden werden", entgegnete er auf die Anweisungen hartherzig. "Ich verzichte daher auf eine Teilnahme an diesem Zielschießen."
Falke
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04-18-2024, 12:05 AM,
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Fintan
Forenmitglied
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Beiträge: 82
Themen: 2
Registriert seit: May 2023
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Fintan nahm Veränderungen meist mit Gleichmut hin. Diese Art des Umgangs hatte bei seinen Brüdern den Trugschluss erweckt, er würde sie nicht bemerken. Tatsächlich bemerkte er sehr viel, konnte viel voraussehen und Menschen lesen. Wäre er anders geboren und ausgebildet worden, so wäre er ein guter Druide geworden. Scharfsinn, Ehrgeiz und das Gespür für Gelegenheiten besaß er.
Doch Calums Reaktion, die überraschte ihn vollkommen. Seit wann war denn ihr Bruder so auf Blut aus? Er sprach so respektlos mit Cathbad, dass man meinen konnte, hier stieg gleich die fette Schlacht. Er lebte ja für Überraschungen und amüsante Entwicklungen, aber dass der arme Calum so ausrastete, das hätte er nicht geglaubt. Eher noch von Louarn. ... Mist, es schien, er schuldete Ciaran Geld.
Der Verlust von Dunduvan hatte ihn hart getroffen. Vielleicht hatte er deshalb etwas zu sehr mit dem römischen Alkohol geschäkert. Calum jedoch schien es auch beeinflusst zu haben.
Natürlich hatte er vollkommen Recht. Sie waren dazu erzogen worden, ihr eigenes Leben als sündhaft und schändlich, unnötig zu betrachten. Calum hatte das gleichmütig akzeptiert. Doch wenn man ihm die wenigen Freuden noch wegnahm, die sein Leben hatte? Ohohoho, den Krieg wollte er lieber nicht miterleben.
Würde er Cathbad beistehen? Hm, wohl kaum. Mit dem Druiden verband ihn nicht viel, er hatte immer schon das gemacht, was er wollte. Irgendeiner musste ja mal ausrasten. Er hatte ja mit Ciaran gerechnet.
"Ich würd mitgehen", verkündete er schließlich, als er entschlossen hatte, dass die Diskussion wieder weitergehen konnte. "Auf eine Prinzessin aufpassen, das ist doch keine große Sache. Und ich hab gehört, die Briganten feiern wie die Wildsäue."
Natürlich kannten alle Anwesenden seine Vorliebe für hübsche Mädchen. Er hatte schon tugendhaftere Töchter rumgekriegt als ein Silurer-Prinzesschen. Mit Schalk in den Augen wartete er ab, ob Cathbad diesen Umstand ansprechen würde.
Falke
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04-18-2024, 01:38 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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Beiträge: 491
Themen: 11
Registriert seit: Dec 2022
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RE: Neuer Ruf an die Falken
Was zur Anderswelt? Calum giftete richtig los und bekam sich gar nicht mehr ein. Bevor Cathbad ihm etwas antun konnte, trat ich zwischen die beiden, das Gesicht zu Calum und ihn mit meinem breiten Rücken vor Cathbad abschirmend. Egal, für wie toll Calum sich auch halten mochte, er sollte wissen, dass Cathbad durchaus in der Lage war, ihn zu töten. Jeden von uns. Verdammt, ich war mir nicht einmal sicher, ob mehrere von uns gleichzeitig gegen ihn ankämen. Und selbst wenn wir das wie durch ein Wunder schaffen sollten, wären wir dennoch tot, weil nur ein Druide einem anderen schaden durfte, und auch nur auf den Beschluss mehrerer Druiden. Und wir Falken waren keine Druiden, auch wenn wir von einem großgezogen worden waren. Wir wären tot. Scheiße verdammt, vielleicht war Calum es jetzt schon!
“Willst du sterben?“ fragte ich ihn leise, aber durchaus wohl laut genug, dass Cathbad es mit seinem scharfen Gehör wohl verstehen würde, während ich Calum die Hände um die Wangen legte und ihn eindringlich anschaute. “Ich hab dich nicht gesucht, nur um zuzusehen, wie du dein Leben und das eines jeden, der dir je etwas bedeutet hat, wegwirfst, Calum!“ gemahnte ich ihn an die Gefahren, denen er sich mit dieser Reaktion hier aussetzte. Auch wenn Cathbad jetzt noch nichts von Flavianus Pü wusste, er müsste Calum doch nur ein wenig beobachten lassen und wüsste alles. Warum also provozierte Calum ihn auch noch, so etwas zu tun?
Und ja, wenn der einzige Grund war, weshalb Calum mitgekommen war, um Cathbad möglichst vor allen anderen ans Bein zu pinkeln, war ich ernsthaft wütend auf meinen Bruder. Ich hatte ihm angeboten, dass er in Iscalis hätte bleiben können. Ich hätte für ihn gelogen, um ihn zu verteidigen. Ich verteidigte ihn auch jetzt, und er trat all das mit Füßen, nur um, ja, was zu tun? Wem wollte er irgendwas beweisen? Man bewies dem Bären nicht, dass man keine Angst vor ihm hatte, indem man sich zerfetzen ließ.
“Geh, Calum. Jetzt sofort“, sagte ich noch einmal eindringlich, weil das die einzige Möglichkeit war, wie ich vielleicht schlimmeres verhindern konnte. Wenn er jetzt ging, vergaß Cathbad vielleicht bei allem, was folgen könnte, dass er sich um ihn kümmern wollte. Wenn wir Glück hatten.
Vielleicht aber sprach er auch einen Bann über Calum. Ich leichtesten Fall bedeutete das, dass er kein Kelte mehr wäre und an keinem Fest mehr teilnehmen durfte, weil er vor Menschen und Göttern verstoßen war. Niemand dürfte ihm Obdach oder Essen geben, niemand dürfte ihm helfen, wenn er in Gefahr wäre. Auch ich nicht mehr. Niemand dürfte auch nur noch mit ihm sprechen. Er wäre ein Geist. Ein laufendes Cynnedyf. Und das war noch die mildeste Form! Ein Bann konnte auch beinhalten, dass jeder ihn ungestraft töten durfte, oder noch schlimmer, dass jeder Kelte, der ihn sah, versuchen musste, ihn umzubringen. Es gab mannigfaltige Möglichkeiten, und keine davon wünschte ich meinem Bruder.
Ich drehte mich wieder Cathbad zu und schirmte Calum weiterhin mit meinem Körper vor ihm ab, damit er weder mit einem Fluch, noch mit einer Waffe so leicht an ihn herankam und betete, dass Calum wirklich diese letzte Chance ergriff, und ging, solange er es noch konnte. “Er wurde die letzten Wochen von Räubern festgehalten. Das hat seinen Verstand etwas getrübt. Verzeih ihm. Oder strafe mich statt ihm“ bat ich Cathbad, auch wenn ich wenig Hoffnung hatte, dass dieser auf den Handel eingehen würde.
Falke
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04-18-2024, 04:46 PM,
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Cathbad
Erster im Druidenrat
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Beiträge: 43
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Registriert seit: Feb 2024
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RE: Neuer Ruf an die Falken
"Du bekämst Gelegenheit, dich in der Tugend der Selbstaufopferung zu üben, Cinead. Dann würde vielleicht nicht jeder deiner Sätze mit Ich aber anfangen“, sagte Cathbad in gereiztem Ton und zuckte die Achseln:
"Es geht nicht um irgendein Prinzesschen. Das Mädchen selbst spielt überhaupt keine Rolle. Sie ist ein Faustpfand, ein lebendes Bündnis. Ich denke, du wirst Mittel und Wege finden, sie in ihre Schranken zu weisen, wenn sie deine Aufmerksamkeit zu sehr beansprucht. Himmel, ich hatte gehofft, dass du das begriffen hast“
Er schaute jeden nach der Reihe nach an. Die Falken waren körperlich wie gesagt jetzt fast Männer, doch mit Launen wie Halbwüchsige, dünkte es ihn. In den alten Tagen hätte ein Druidenschüler niemals gewagt, Widerworte zu geben. Doch die Jungen hatten die ganze Zeit unter Römern gelebt und nicht unter Druiden. Sie aßen, tranken und schliefen unter den Eroberern, das musste dem einen oder anderen zu Kopf gestiegen sein.
Calum zeigte sich nämlich noch rebellischer als der nüchterne Cinead.
Er erdreistete sich sogar, eine Art Warnung gegen ihn – ihn, seinen Ziehvater, seinen Meister, auszusprechen.
Der Druide musterte den Jungen wie etwas, was unter einer Fußsohle klebte:
"Und Falkenküken, die beißen, dreht man beizeiten den Hals um“, entgegnete er grob:
"Sollte ich dir die Zunge fortnehmen, Calum? Oder soll der Geis lauten, dass niemand, der von einer Mutter geboren wurde, dir auch nur ein Stück Brot oder einen Schluck Wasser reichen darf, da du deine Mutter anscheinend vergessen hast? Unter Kelten wärst du dann für immer alleine.
Aber vielleicht ist es ja gar nicht unser Volk, zu welchem es dich zieht.
Du glaubst im Geheimen, dass du ein Plautius sein könntest, nicht wahr, weil der Fettsack sich mit dir bei den Wagenrennen gezeigt hat?! Jeder hat dich gesehen, Calum.
Was geschieht aber mit einem Druidenschüler, der den rechten Weg verlässt...hmmm?“
Schon hob Cathbad die rechte Hand, krallten Finger die Silberfäden, die das Gespinst bildeten, das Netz der Welt. Louarn sah, und er war es, der das fürchtete. Besorgt stellte er sich zwischen ihn und den dunkelhaarigen Schüler, so dass der Druide Calum weder bildlich noch tatsächlich einen Schlag versetzen konnte.
Bevor Calum allerdings antwortete, meldete sich Fintan freiwillig auf die Mission.
"Gut, Fintan. Lobenswerter Einsatz. Ich möchte dich freilich daran erinnern, dass Prinz Cahir eine unberührte Braut erwartet. Wenn hinterher Klagen kommen, wirst du sehen, dass sich die Brigantes nicht nur auf Feste, sondern auch aufs Töten verstehen…. Ja, Cahir ist der Name des jungen Brigantenfürsten“, und nun schaute der Druide wieder zu Louarn:
"Das Mädchen ist übrigens mit dir verwandt, Louarn. Ich weiß nicht, ob du sie kennst: Rhian ferch Rhydderch. Ich denke eher nicht, dass du ihr je begegnet bist, denn Gwyneths Sohn wurde wohl kaum bei Hof eingeführt“
Die Kinder, die der Schändung der Priesterinnen von Mona entsprossen waren, wurden wie Ausgestoßene behandelt, weshalb Cathbads Tonfall äußerst spöttisch klang:
"Sie weiß nicht, wer du bist. Sie weiß nicht einmal, wer sie selbst ist“ , das war nach seinem Geschmack, Menschen zu bewegen wie Spielfiguren auf einem Spielfeld:
"Ich dachte dennoch, du solltest, da du so viel Wert auf Familie legst, darüber Bescheid wissen“
Denn Louarn hatte sich immer für die Brüder eingesetzt, auf eine gutmütige und überzeugende Art. Auch jetzt schickte er Calum fort, damit der Cathbads Zorn entkam.
Der Druide lächelte sein wölfischstes Lächeln:
"Ich erfülle deine Bitte. Calum, dir steht es frei, zu gehen. Erfülle du nur deine Pflicht, Louarn. Und nun erfülle sie für zwei: Für dich selbst und als Ersatz für deinen Bruder, dessen Verstand, wie du sagst, bedauerlicherweise getrübt ist“
Cathbad glaubte das keinen Augenblick. Der Junge war nur aufsässig, und wenn er so weiter machte, würde er nicht alt werden. Aber wenn sich Louarn verpflichtete, für zwei zu dienen, war das auch etwas wert. Der kleine Fuchs würde so niemals frei werden, sein ganzes Leben nicht:
"Ihr werdet in einer Woche von den Heiligen Quellen hier nach Isurium aufbrechen“ ¹
Die größte Siedlung der Brigantes war Isurium. Sie lag in der Hügellandschaft im Norden von Britannia, etwa eine Tagesreise nordwestlich von Eburacum.
¹flexibel
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