07-30-2024, 02:17 PM,
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RE: Ein privater Badeabend für Kiki
"Ich hoffe doch, dass du mit Flair der Subura das Wuselige und Betriebsame meinst und nicht die Anwesenheit von Schwerverbrechern?", sagte Saturninus und zog gut gelaunt eine Augenbraue hoch:
"Aber ja, Rom ist selbstverständlich mit nichts zu vergleichen. Schon gar nicht mit Iscalis. Wenn einem hier Liktoren voranschreiten, so höchstens, um Schweine und Hühner aus dem Weg zu scheuchen. Arme Kiki in der tiefsten Provinz versauernd! Höchste Zeit, sich die Luft einer betriebsamen Stadt um die Nase wehen zu lassen.
Ich selbst wäre neugierig auf Aquae Sulis, das ist hierzulande mittlerweile ähnlich beliebt wie Baiae für Stadtrömer. Aber ich hätte keinen wirklichen Grund, dorthin zu fahren. Und schon gar nicht ohne Frau und Kinder. In Londinium dagegen lebt ein Mündel von mir, Furia Bassa. Es wäre erklärbar, sie zu besuchen und sich persönlich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen",
er lachte: "Ich werde ihr schreiben. Es wird ein wenig dauern, bis sie mir antwortet. Die Schnellste ist sie nicht. Ich glaube jedoch, dass sie einige ihrer Vermögensangelegenheiten mit mir zu klären hat. - Also liebste Kiki, wird es eine Reise nach Londinium werden, wenn es dir genehm ist. Ich bitte Dich nur um Geduld, bis ich sie organisiert habe"
Bis dahin würde auch das zweite Kind auf der Welt sein. Mit zwei kleinen Kindern und der Führung eines großen Haushaltes hatte Serena genug an der Backe. Gewiss würde sie nicht darauf bestehen, den weiten und unbequemen Weg zu machen, nur um Furia Bassa zu besuchen, die eine recht langweilige Gesellschafterin war.
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07-31-2024, 04:40 PM,
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Kiki
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Registriert seit: Jul 2023
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RE: Ein privater Badeabend für Kiki
“Manchmal beides“, antwortete ich nur wissend und unschuldig zugleich, als er mich fragte, ob ich damit auch die Schwerverbrecher meinte. Aber ja, ich kannte einige der Männer in Rom, die kein Problem damit hatten, einen anderen auszuweiden und die Leiche dann so zu präsentieren, dass alle Welt sie sah und die Warnung verstand. Die machten mir ehrlicherweise keine Angst. Ich kannte weitaus schlimmeres als das.
Und er hatte meinen Wink verstanden und überlegte laut, ob er mit mir nach Aquae Sulis gehen sollte, was zwar besser als Iscalis war, aber auch eher langweilig, bis er schließlich von allein auf Londinium kam. Ja, das gefiel mir schon besser. Ich würde dann zwar auch irgendeine Möglichkeit finden müssen, einmal alleine zu sein, um in Ruhe Aglaia besuchen zu können, aber immerhin wäre ich in Londinium! Der Rest würde sich schon finden. Und so gluckste ich vergnügt grinsend, während ich mich nun auch erhob und in Richtung des Apodytheriums schlenderte. Offenbar war unser Badeabend ja vorbei und ich konnte wohl kaum nackt raus auf die Straße, auch wenn das sicher vergnüglich wäre. Andererseits auch wieder nicht, da Nacktheit mit Sklavenstand assoziiert wurde. Also besser ein Kleid anziehen.
“Londinium ist wirklich eine gute Idee. Ich habe ohnehin auch ein paar private Erledigungen vor mir, für die ich dorthin reisen müsste, aber habe es mangels Gelegenheit immer vor mir hergeschoben. Wir müssten so zwar einen Tag auf die Gesellschaft des anderen verzichten, aber ich bin mir sicher, dass auch du die Freiheit einen Tag lang genießen würdest.“
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08-03-2024, 04:42 PM,
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RE: Ein privater Badeabend für Kiki
"Dann sei es Londinium. Ein Tag frei möchtest du..? Ich kann es mir schon denken, für was du ihn brauchst: Einkaufen! Geheimnisvolles und Schönes, nehme ich an. Vom Geheimnisvollen will ich nichts wissen" Saturninus war bekannt, dass Hetären Kindersegen vermieden, aber diese Künste wurden nur untereinander weitergegeben, hatte man ihm erzählt. Wenn Kiki Krokodildung und anderes widerliches Zeug besorgen musste, wollte Saturninus da gar nicht dabei sein:
" Doch Schönes führe mir bitte später vor", sagte Saturninus, der an ein raffiniertes Kleid oder modischen Schmuck dachte:
"Ich werde die Zeit nutzen, um wie ein braver alter sittenstrenger Onkel mein Mündel Bassa zu besuchen", er grinste. Denn ja, dahin konnte er seine Kiki nicht mitnehmen. Das hieß, die naive Bassa würde vielleicht nicht durchschauen, dass Kiki eine amica war. Aber deren Mutter auf den ersten Blick! Daher würde er auch nicht bei Fabia Tertia ein Gästezimmer beziehen können, sondern ein temporäres Domizil mieten.
Saturninus küsste Kiki noch einmal. Dann ließ er sich ankleiden, von Leon begleiten und dann war dieser erbauliche Badeabend zu seinem Ende gekommen.
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