"Sch- af- ga- rbe", wiederholte Pytheas gehorsam und langsam und dann wies er mit der Hand Richtung Südosten, wo das
Neubaugebiet, in dem die beiden großen Mietskasernen des
Vermieters Thorius standen, lag:
"Ich habe meine ärztliche Praxis im Erdgeschoss einer Insula. Sie besteht aus zwei Räumen, einem Behandlungsraum und einem Laboratorium. Die obere Wohnung habe ich auch angemietet. Dort gibt es vier Kammern. Du weißt, was eine Insula ist, werte Kendra?"
Er fragte sachlich, nicht weil er sie vorführen wollte. Doch die Kelten pflegten nicht in Mietshäusern mit mehreren Stockwerken zu wohnen, und vielleicht verstand sie nicht recht, was er ihr erklärte.
Die Wohnung über der Praxis hatte vier Cubicula, Schlafkammern. Ein Cubiculum war seines, die andere Kammer hatte er Primus überlassen, in der dritten, die fensterlos war, fand alles Platz, was woanders keinen Platz gefunden hatte. Pytheas schlief fast immer in seinem Cubiculum, denn ohne
Caelinus fühlte er sich im prunkvollen Haus des Ritters Montanus einfach fehl am Platze. Ein größeres Zimmer war aber bisher unbewohnt.
"Ich weiß nicht, ob Herr Thorius Tympanus noch freie Räumlichkeiten zur Vefügung hat, da müsste man in seinem Mieterbüro fragen. Doch in der Wohnung über der Praxis steht eines der Zimmer leer. Wenn es dir zusagt, überlasse ich es dir"
Es gab einiges zu bedenken, nicht zuletzt, ob die junge Keltin mit zwei Männern in einer Wohnung hausen wollte, zumal es nicht einmal weibliche Dienerinnen gab. Pytheas beschloss, dass sie das selbst entscheiden sollte:
"Wenn du Zeit hättest, zeige ich dir gerne alle Räumlichkeiten und stelle dich meinem Gehilfen Primus vor. Es ist nicht allzu weit. Aber zuvor..." Pytheas besann sich auf die Regeln der guten Gastfreundschaft:
"Hast du schon gegessen, werte Kendra?", fragte er. Wenn nicht, konnten sie auf dem Weg etwas zum Mitnehmen kaufen.
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