Forum

[Bonni]

Und als letzter fuhr Frowin vor, in dem kostbaren Rennwagen der Furier, den er bereits seit seinem ersten Tag auf dem Hof kannte. Gezogen wurde der Wagen von Marinel und Malachit, den beiden Walachen des furischen Haushalts und prächtige Tiere, die Frowin lieben gelernt hatte. Marinel war das Leitpferd, wie schon vor Monaten von Furius Saturninus empfohlen. Und Frowin bereute dies nicht. Das wunderbare Tier war klug. Beinahe so scharfsinnig wie der Leithengst Minos, der natürlich heute aufgrund seiner Funktion als Zuchthengst nicht mitlief. DIe beiden liefen stolz und synchron hinter den übrigen Fahrern her.
Frowin, der auf dem Wagen stand, trug eine kurze blaue Tunika. Unter seinem Arm hielt er den Helm, den er eigentlich tragen sollte. Doch er hatte beschlossen, für seinen Dominus wenigstens bei der Ehrenrunde einmal seine roten Haare der Menge zur Schau zu stellen. Frowin war aufgeregt. Sehr sogar. Nervös vor seinem ersten Rennen. Dennoch hielt er den Arm zum Gruße erhoben, breit lächelnd, und badete in den Rufen und dem Applaus der Menge. Ja. Ja, das gefiel ihm. Es war mehr, als er sich je erträumt hätte, früher auf seinem kleinen Gehöft. Und seine leuchtenden Augen wollten jeden Augenblick festhalten.

Er nahm seinen Platz als letzter, am inneren Rand der Bahn ein. Neben ihm stand die rotgewandete Keltin, die er aufgeregt ansah als fände er in ihr eine verwandte Seele, für die dies alles neu war.
"Du bist Bonni, richtig?", fragte er, als er seinen Helm aufsetzte. "Ich hatte gehört, dass ein Mädchen mitfährt. Ich wünsche dir viel Erfolg. Möge der bessere Fahrer - oder die bessere Fahrerin - gewinnen."
Er beugte sich vor, um ihr die Hand zu reichen.

Verblüfft sah Bonni den Fahrer neben sich an. Solche Worte hätte sie jetzt nicht erwartet, er war doch ein Römer. Doch dann kam die Erinnerung, nein er war ein Sklave. Richtig er war der Sklave dessen Verkauf sie und Tristram gestört hatten. Frowin war also sein Name. Schnell ergriff sie seine Hand. „Ich danke dir und wünsche dir das Gleiche. Wir werden uns uns hoffentlich bald wieder sehen.“ Dieser Wunsch war ehrlich gemeint, nicht nur wegen seinem ansprechendem Äußeren, sie wollte mehr aus seinem Leben erfahren, denn er sah nach einem Kelten aus.
Schon richtet sich ihr Blick gerade aus, dorthin wo das weiße Tuch gehalten wurde, losgelassen, zur Erde segelte, den Boden berührte. Das Seil senkte sich. Die Pferde trabten an, die Räder bwegten sich langsam wurden schneller. Die Räder aller Wagen. Bald schon hörte man die donnernden Hufe, die typische Renngeräusche, die Rufe der Lenker, den aufbrausenden Jubel der Zuschauer. Das Rennen hatte begonnen.
Fest umklammerte Bonni die Zügel und sprach liebevoll auf ihre Stuten ein. „Lauft meine Schönen, zeigt es ihnen. Zeigt ihnen nicht nur Größe und Kraft zählt. Mut und Ausdauer, Klugheit und Zähigkeit ist es was gute Pferde ausmacht und ihr beiden seid die Besten.“

[Wagenlenker]

Als alle Fahrer mit ihren Bigas aufgestellt waren, machte sich langsam Nervosität breit. Agamanthes betrachtete mit erfahrenem Auge die Pferde und Fahrer und stellte fest, dass es vier sehr unterschiedliche Gespanne waren. Mistral und Bora, die weiße Stute und der schwarze Wallach, hatten ziemlich ähnliches Stockmaß, aber unterschiedliche Eigenschaften. Die Pferde des Kelten und des furischen Gespanns waren eher größer und die Stuten der Keltin neben ihm eher kleiner. Während Agamanthes die Zügel richtete und diese um seinen Leib band, formulierte er eine Strategie. 

Die Pferde tänzelten ein wenig vor sich hin, denn sie waren auch aufgeregt. Die Augen waren gebannt auf das weiße Tuch und als es fiel, brach eine hektische Kakophonie aus Wiehern, Schnaufen, den Geräuschen von Holz, Leder und Metall aus. Wie erwartet schossen das furische Gespann und der Kelte nach vorne, während Mistral und Bora sowie die Stuten von Bonni mit ihm gleich auf lagen. Bonni und er verfolgten wohl die gleiche Idee und setzten auf Ausdauer und Klugheit der Tiere, als auf rohe Kraft und Schnelligkeit. 

Bild: gemeinfrei

[Wagenlenker]

Eisu Ap Comux hatte Mühe seine Pferde zu bändigen. Er stand zwischen dem weißgewandeten Agamanthes und der rotgekleideten Bonni, und mit höhnischem Grinsen bemerkte er, wie Frowin der jungen Frau die Hand reichte. Der Junge war ein Sklave, da mochte solche Kriecherei typisch sein:

"Bleibt lieber von meinen Gäulen weg, die beißen nämlich!", rief er zu beiden Seiten. Und Camulorix war wahrhaft furchterregend, er rollte die Augen und schnappte in die Luft. Der Leithengst war so begierig, loszulaufen, dass er kaum, dass das Tuch den Boden berührte und das Seil fiel, auch schon startete.
Eisu Ap Comux schwang die Peitsche knapp über dem Rücken der Tiere ohne sie zu berühren:
"Viaaaaa", rief er.
Natürlich setzte er sich an die Spitze, und seine Wagenräder wirbelten den Staub auf. Ihm folgte der Blaue, doch da würde Eisu schon aufpassen, dass der ihn nicht überholte.

[Frowin]

Es war jetzt doch recht schnell gegangen. Er hatte Bonni alles Gute gewünscht und ihre freundliche Antwort bemerkt, ehe sie sich dann hatten bereit machen müssen. Mit klopfendem Herzen lauschte er den Worten seines Herrn, der ein weißes Tuch in die Luft warf, welches langsam zu Boden glitt.
Das Rennen war eröffnet. Und Frowin reagierte, wie er es gelernt hatte. Seine Reittiere zogen sofort durch und stoben mit einem Tempo davon, das halsbrecherisch war. Nur ein Fahrer war schneller: Eisu ap Comux, der Häuptlingssohn mit seinen furchterregenden Tieren. Er rannte als seien die Furien selbst hinter ihm her. Frowin wusste, er durfte seine innere Bahn nicht so schnell aufgeben und trieb seine Kameraden an, damit sie den Kelten nicht überholen ließen. Doch selbst mit dem längeren Weg überholte er Eisu in der Kurve nicht. Er musste hartnäckig bleiben. Der Große würde schon nachlassen und dann war seine Chance!

[Tiberius Furius Saturninus]

"Eisu Ap Comux geht in Führung, mal sehen, ob er die halten kann; gekonnt nimmt er die erste Kurve um die Spina, aber Frowin ist ihm dicht auf den Fersen, schau verehrtes Publikum ,wie der Staub fliegt...und da Agamanthes, er hält seine Tiere zurück, Eile mit Weile, wie der göttliche Kaiser Augustus zu sagen pflegte, kann er nicht oder will er nicht? Es ist spannend.... die Amazone Bonni lenkt ihren Wagen neben Agamanthes, und alle haben die Kurven grandios genommen, ohne rausgetragen zu werden....die erste Runde ist vorbei , ich sehe die erste Fahne ist gehisst, Comux mit Camulorix in Führung, es folgt sehr dicht Frowin mit Minos, knapp dahinter liegen Agamanthes mit Mistral und Bonni mit Belana...... "

[Bonni]

 Mit einem spöttischen Grinsen antwortet Bonni auf die Worte von Eisu Ap Comux. Was wusste er schon von ihrem Können. „Los Belana, Göttin der Stärke zeige wer hier die wahre Herscherin im Rennen ist“, feuerte sie ihre Leitstute an, genannt nach der Göttin des Lichts und der Stärke. „Auch du Alenja die Strahlende, wirst uns zu unserem Sieg verhelfen." Ruhig ließ sie ihre Stuten laufen. Den Fahrer neben sich, Agamanthes war sein Name, musste sie noch mehr, als als die davonstürmende Gespanne im Auge behalten, denn auch er blieb ruhig und schien genauso wie sie, auf die passende Gelegenheit zu warten. Es störte sie auch nicht weiter auf der Außenbahn zu fahren. Nein eher im Gegenteil, hier konnte sie das Feld viel besser im Auge behalten. Mit einem zufrieden Lächeln quittierte sie das Ende der ersten Runde.

[Frowin]

Wie erwartet, zog Eisu nach links, um ihm seine Bahn streitig zu machen. Frowin war entschlossen, eben dies nicht passieren zu lassen. Mit einem Ruf und dem Knallen der Peitsche machte er Minos klar, dass er jetzt durchziehen musste. Bevor ihn Eisu abschneiden konnte, entschloss sich der Rothaarige, dasselbe zu tun. Er schnitt Eisus Fahrbahn und eroberte sich die Führung des Rennens. Eisu wurde derart ausgebremst, dass nun auch die übrigen Fahrer ihn überholen konnten. Lachend über seinen gelungenen Streich nahm Frowin die erste Kurve und hielt auf die Ziellinie zu, um in die dritte Runde überzugehen.
"Los, Minos! Marinel!", rief er und blendete die Rufe der Menge gekonnt aus. Hier zählten nur noch sie.

[Wagenlenker]

Eisu Ap Comux knurrte wie ein Hund, als er merkte, dass sich Frowin nicht abschütteln ließ. Er trieb seine Pferde zu äußerster Eile an, und Camulorix gehorchte. In halsbrechecherischer Geschwindigkeit hatte er die erste Kurve gemeistert, schon hatte der Wagen gefährlich geschwankt, und der große sehnige Kelte hatte sich mit seinen Füßen in den Wagen gestemmt. Die Zügel hatte er nicht um die Hand, sondern um den Leib gewickelt, was ebenso gefährlich wie effizient war. 
Dennoch blieb der verdammte Furiersklave an seiner Seite, so schnell er auch war.
Schon kam der zweite Endpunkt der Spina näher, da schnitt Frowin seine Bahn. Eisu musste jetzt einfach langsamer werden, er wollte aber nicht und da nun sein Leitpferd Camulorix alles tat, sein Leben zu retten, war er es, der ihn zwang abzubremsen. Der Bremsweg war so lange, dass der Wagen die Bahn verließ; nicht nur die seine, sondern alle anderen, und gerade noch vermeiden konnte, gegen eine der hölzernen Balustrade zu krachen. 
Eisu Ap Comux Wagen stand schräg zur Bahn, während der Lenker fluchte und versuchte, seine Pferde wieder auf Spur zu bringen.
Frowin hatte ihn überholt. Aber auch Agamanthes und Bonnie zogen vorbei.....

[Wagenlenker]

Ich hatte meine Augen starr nach vorne gerichtet und verfolgte meine Strategie konsequent weiter. Das Keltenmädel lag weiterhin gleichauf mit mir und wir schafften beide ohne große Vorkommnisse die zweite Runde. Der Kelte mit den riesigen Viechern aber machte einen entscheidenden Fehler und hätte fast einen Unfall gebaut. Wagenrennen waren eben ein besonnener Sport für intelligente Fahrer und nicht für halbwilde Kelten. Das Keltenweib schien auf jeden Fall mehr Grips als der Wilde zu haben, auch wenn sie letztendlich doch noch verlieren musste - sie war ja am Ende doch nur ein Weib. 

Frowin allerdings schien ich falsch eingeschätzt zu haben....da schien mehr als nur jugendlicher Ungestüm zu sein. Vielleicht hatte der Junge ja Talent...das war eher bedrückend. In der kommenden Runde musste ich definitiv einen Zahn zulegen. Ich konnte Mistral und Bora nicht ewig schonen, wenn ich gewinnen wollte.

Bild: gemeinfrei

[Tiberius Furius Saturninus]

" Verehrtes Publikum - nein, was ist das, mit halsbrecherischer Geschwindigkeit jagt Ap Comux in die nächste Kurve, das kommt zu schnell, das kooommt, und nun schneidet ihm Frowin gekonnt den Weg ab, er MUSS jetzt einfach bremsen.... ja, sein Leitpferd bremst ab, der Wagen schert aus; der Lenker verliert die Kontrolle...und ...puh, kurz vor der Balustrade kommt er zum Stehen, das war knapp, das hätte ein Unfall werden können.
(Ooooooh schade)

An der Spitze fährt nun Frowin für den furischen Rennstall, hinter ihm Agamanthes für Plautus, der soweit ich es erkennen kann, seine Tiere immer noch bewusst zurückhält, da haben wir einen Taktiker, Volk von Iscalis, einen gewieften Taktiker, würde ich sagen,  und die Ikenerfürstin Bonni, Kopf an Kopf....währenddessen bringt Eisu Ap Comux den Wagen wieder auf Spur, doch er bleibt zurück, wird überholt, war es das, ist es das Aus für den Britannier mit seinen todbringenden Pferden????, es geht in die dritte Runde.... in der Mitte der dritten Runde ist sozusagen Halbzeit.."