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Gästezimmer zum Hinterhof
01-23-2023, 01:52 PM,
Beitrag #21
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
(01-21-2023, 08:47 PM)Louarn schrieb:
Einzug eines neuen Gastes


 

Nachdem die Sache mit dem Zimmer geklärt war und ich mich auf dem Fest auch noch trotz der komischen Sitten, die die Römer zeigten, einigermaßen sattgefuttert hatte, hatte Helena sich noch angeboten, mir besagtes Zimmer auch zu zeigen. Es war jetzt vielleicht noch nicht so spät, als dass ich mich gleich hätte hinlegen und schlafen wollen, aber auch jetzt nicht so früh, als dass ich gesagt hätte, wir würden etwas verpassen. Kurzum, ich fand die Zeit genau richtig, zumal ich mich jetzt noch ein paar weitere Momente in Ruhe mit ihr würde unterhalten können. Vielleicht sogar zum einzigen Mal am heutigen Tag ohne hundert feiernde Leute drum herum. Und ja, die Aussicht erhellte mein Gemüt wahnsinnig. Man könnte sogar fast sagen, dass ich ein klein wenig aufgeregt war, auch wenn man mir sowas normalerweise nicht ansah. Alle hielten mich immer für ziemlich unbedarft und souverän, grade im Umgang mit den Mädchen. Die Wahrheit war aber wahrscheinlich eher, dass ich umso nervöser war, je gerner ich ein Mädchen hatte, sie aber die Tendenz hatten, die Situation selber voranzutreiben, so dass ich gar nicht so viel machen musste, was mich nervös machen konnte.

 

Jetzt also war ich ein wenig nervös, was man mir aber wahrscheinlich nicht ansah, während ich mit ihr zu dem kleinen Zimmer ging und sie mir den Raum zeigte. Ein Bett, ein kleines Fenster, durch das kalte Luft und ein klein bisschen Abendlicht hereinkam, trocken, sauber. Es war der schönste Schlafplatz seit Wochen. Ich schnaufte einmal selig durch und nickte mit einem leichten Grinsen im Gesicht, während ich mich so umsah.

“Ein schönes Zimmer. Nur eine einzige Sache fehlt noch“, sagte ich und ging einen Schritt auf Helena zu. Jetzt nicht gleich so dicht, wie ich gern wollte, weil sie das verschrecken könnte, aber doch einfach etwas näher zu ihr, so dass ich sie gut sehen könnte, wie sie dastand mit ihrem hübschen, dunklen Haar und der feinen Haut, diesen unbeschreiblich dunklen Augen und dieser Ausstrahlung, die mich alles andere rundherum vergessen ließ. Ich vergaß sogar meine Nervosität und beinahe vergaß ich, zu sprechen. Ich hätte wahrscheinlich Stunden dastehen können und sie einfach ansehen. Aber das wäre ihr wahrscheinlich komisch vorgekommen. Mir nicht. Ich sah sie gern an.

Ich beugte mich nur eine Winzigkeit noch mehr in ihre Richtung, da sie ein gutes Stück kleiner war als ich. Etwas, das ich auch reizvoll fand. Sie sah so zart aus. Nicht zerbrechlich oder so, als würde ich sie kaputt machen. Mehr, wie Morgentau, der in einem fein gewebten Spinnennetz hing und wie Edelsteine glitzerte. Ein Blumenkranz aus Frühlingsblumen, deren Knospen gerade erst erblüht waren. Sonnenaufgang über den Bergen, wenn der Nebel ganz tief über den Feldern noch hängt und sich dann langsam aber stetig in den goldenen Strahlen auföst. Oh Götter, ich würde ihr gern sowas sagen, aber ich wusste nicht, ob es ihr gefallen würde, und ich wollte sie wirklich, wirklich nicht erschrecken.

Ich vergaß wirklich, was ich hatte sagen wollen, während ich sie betrachtete und leicht lächelte. Verdammt, sie hatte diese Wirkung auf mich, und wahrscheinlich wusste sie gar nicht, was sie damit anrichten könnte. Aber auch das war mir gerade egal. Ich erinnerte mich, was ich sagen wollte und grinste noch ein wenig mehr. “Du schuldest mir noch immer einen Kuss“, sagte ich und wartete, wie sie reagieren würde. Denn bei den Göttern, ich wollte sie küssen. Ich wollte sie richtig küssen. Kein feuchter, nervöser Schmatzer, sondern ein richtiger Kuss, der ihr sagte, wie sehr sie meine Welt zum Stillstand brachte, wenn sie nur da war.




Der Abend war schon weit vorgeschritten und Helena hatte Fabata angeboten die ersten Körbe zurück in die Taverne zu bringen. Dann konnte sie Louarn auch gleich das Zimmer zeigen.

Louarn, voll der Gentleman, hatte natürlich dass tragen übernommen und so waren sie, vollbeladen mit Körben voller Becher und Krügen, unbeschadet durch die feiernde Menge gekommen.

Etwas still war er auf dem Weg gewesen und Helena überlegte schon ob sie etwas falsch gemacht hatte. Normalerweise redete er doch am laufenden Band und scherzte mit ihr, doch auf dem Weg durch die Menge war von dem nichts zu merken.

Doch kaum waren sie allein in dem Gastzimmer änderte sich das ganze wieder.  Er wollte etwas anmerken und dann starrte er sie fast schon wieder schweigend an. Helena wurde es heiß und kalt, sein Blick machte jetzt sie nervös. War es ein Fehler gewesen jetzt allein mit ihm in dem Zimmer zu sein? Er beugte sich zu ihr, es schien in der Luft zu knistern und erneut schien auch ihr Herz einen Schlag auszusetzen. Sie war wie versteinert, sein verschmitztes Lächeln brachte sie fast um ihren klaren Verstand und als er dann noch etwas von küssen oder Kuss sagte wurde der Klos in ihrem Hals nur noch größer.

Helena schluckte und dadurch wurde ihr Kopf wieder klar, was hatte er gerade gesagt? Eisern blieb sie dicht vor ihm stehen, jetzt selbst ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Leicht legte sie den Kopf in den Nacken und sah ihm in die umwerfenden Augen.

ICH schulde DIR etwas? Einen Kuss? Das wüsste ich aber. Den versprochenen zur Wahl des König für einen Tag hast du doch bekommen” noch immer sah sie ihn an” niemand sagte er sei von mir.” kam es leise noch von ihr nach. Sollte sie ihn jetzt küssen? Ein Kuss würde ihre Jungfräulichkeit, die sie der Göttin verspochen hatte, ja nicht in Gefahr bringen. Wie gerne würde sie jetzt seine Lippen auf ihren spüren, das Gefühl bekommen, das jemand sie mochte und nicht ablehnte. Was war, aber wenn er nur mit ihr spielte? Lieber würde sie mit ihm spielen, das wäre nicht so gefährlich und heute waren die Saturnalien, war es denn dann ein Frefel? 

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn etwas zu sich herunter, ihre Lippen berührten seine und sie hatte das Gefühl die Zeit würde stillstehen.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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