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Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
07-23-2023, 01:59 PM,
Beitrag #81
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-19-2023, 01:34 PM)Liciniana Aglaia schrieb: “Oh, er beschützt mich sicher, ebenso wie andere. Aber ich bin meine eigene Herrin und suche mir meine Partner auch gut aus“, ließ ich ihn wissen, dass ich keine der einfachen Lupae war, die jeder Mann für ein paar As besteigen konnte. Nein, mein Preis war weit höher, und ich nahm es mir auch heraus, einen Mann abzuweisen und zur Not auch rauswerfen zu lassen, wenn er sich nicht benahm. Was natürlich nicht ganz verhinderte, dass solch finstere Gestalten wie der Tribun meiner habhaft werden konnten, aber es war zum Glück die Ausnahme und nicht die Regel.

Er ließ mich auch wissen, dass er Männer durchaus mochte, aber nicht für zwischendurch, sondern nur mit Gefühl. Etwas, das immer gefährlich war, da die römische Welt dafür nicht so offen war, wie man es der griechischen nachsagte. “Das wird Narcissus zwar sicher betrüben, wenn er dich sieht, aber man sollte immer das machen, was das Herz einem befiehlt, und nichts erzwingen, an dem man sich zu erfreuen wünscht“, philosophierte ich hoffentlich weise.

“Aber du sagtest, du kommst aus Rom?“ wechselte ich also erst einmal das Thema zu den leichteren Dingen des Lebens. “Das tue ich auch! Wir hatten unser altes Haus an den Hängen des Aventin, hin zum Emporium. Eine Gegend mit guter Aussicht und frischer Luft, aber leider nicht der erlauchtesten Nachbarschaft. Ich wollte immer so gerne nach Alta Semita, wo die Ritter ihre Villen haben, oder noch mehr auf den Esquilin mit seinen weiten Gärten. Aber man kann es sich nicht immer aussuchen, nicht wahr? Wie kommt es, dass es dich hier her verschlagen hat?“

(07-21-2023, 02:42 PM)Owain schrieb: Ich ließ mir wirklich lange Zeit, nachdem ich den Eintopf wieder von mir gegeben hatte. Nun hatte ich einen widerlichen Geschmack im Mund, den ich wieder los werden musste. Also holt ich mir noch ein Bier und trank es, während ich langsam über den Platz schlenderte und mir die feiernden Menschen  betrachtete. Offenbar war Aglaia nicht die Einzige auf diesem Fest, die kräftig flirtete. Etliche andere taten das gleiche. Andere waren bereits einen Schritt weiter gegangen und fielen über einander her, um sich zu küssten. Ich fragte mich, ob das vielleicht am Essen lag. Denn ehrlich gesagt, war mir nicht danach, mit einer fremden Frau zu flierten, oder sie zu küssen und mir ihr dann in einer Seitengasse zu verschwinden. Diese Römer hatten alle eine gehörige Vollmeise!

Schließlich kehrte ich zu unserem Tisch zurück, an dem Aglaia mit diesem Kerl saß. Zu meiner Überraschung waren sie immer noch beim Reden. Pütas, oder wie auch immer sein Name war, schaute zu mir auf und erkundigte sich, ob es mir gut ging und ob mit dem Eintopf alles in Ordung gewesen sei. Ich nickte. "Mir geht es gut. Anscheinend mudet der Eintopf allen hier... mehr oder weniger." 
Ich nahm wieder Platz und kümmerte mich noch um das Bier, das immer noch hier so einsam und verloren herumstand. Vielleicht sollte ich mich für den Rest des Abends daran halten.

"Ich glaube, da kennst du mehr von Rom als ich selbst", erwiderte Pytheas: "Ich habe meine Jugend fast nur innerhalb des Palastkomplexes verbracht. Als Kind dachte ich, dass das die ganze Welt ist", er lachte leise:
"Aber nein, einmal bin ich ausgerissen und kam ganz nach oben auf eine Dachterasse. Kein Mensch war zu sehen, nur die Zurufe der Wachen war zu hören. Da sah ich dann von oben in Richtung  Circus Maximus und bis zum Aventin. Ich schaute und staunte, bis mir jemand die Hand auf die Schulter legte. Ich erschrak sehr, aber es war kein Prätorianer, sondern mein bester Freund, der sich sehr freute, mich erschreckt zu haben: "Wir dürfen nicht hier sein", sagte er. Und ich sagte:"Ich weiß. Aber du kommst doch auch her!" "Ja", sagte er: "Hier oben kann ich mich wenigstens ab und an denken hören"

Pytheas lächelte Aglaia nun an: "Vielleicht habe ich damals auch dein Haus sehen können. Aber wenig später stand ich wieder an der gleichen Stelle. Es war die Nacht des Großen Brandes. Wir waren nach ganz oben geflohen, aber dann mussten wir doch in die Gärten flüchten. Ich hoffe sehr, dass dein Haus und deine Lieben verschont blieben.- Wie komme ich hierher? Mein Patron hat mich hergeschickt, um Untersuchungen über die Gesundheit der Arbeiter in den Minen anzustellen. Außerdem darf ich mich um die medizinischen Belange der Zivilbevölkerung kümmern. Ich bin gar nicht so interessant. 
Du bist es gewiss viel mehr - warum erfreut eine so schöne Hetäre mit einer solch schönen Sprache...", an dieser Stelle hob Pytheas seinen Becher: " ..einen doch sehr überschaubaren Provinzort hier im kalten Nordwesten mit ihrer Gegenwart?"

Owen sagte zwar, dass es ihm gut ginge, schaute aber nach Pytheas Empfinden eher düster in seine Cervisia. Auch wenn Aglaia sagte, dass sie ihre eigene Herrin sei, wirkte er doch wie ein Ehemann, dem die Ehefrau gerade Hörner aufsetzte. Das machte den Medicus vorsichtig, denn es war ganz und gar nicht in seinem Sinn, ein liebendes Paar zu entzweien. Was Beide sagten, und was ihre Körpersprache ausdrückte, war nämlich zweierlei. Es war Pytheas anzumerken, dass er zwar immer noch gerne plauderte, doch seine Flirtversuche stoppte. Er setzte sich unwillkürlich sogar ein Stückchen weg:
" Oh ja", sagte er: "Ich wusste gar nicht, dass die Leute hier so ...aufgeräumt sind, als wären bereits Saturnalien. Aglaia sagte mir, dass Du eine Werkstatt in Cheddar hast, werter Owen. Stammst du denn hier aus Iscalis?"
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers - von Flavianus Pytheas - 07-23-2023, 01:59 PM

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