RE: Eine ferne Provinz
Saturninus indes hörte auch das Geschrei, und runzelte die Stirn. Er fühlte sich als Teil der Ordnungsmacht, auch wenn er, was er in Rom nie getan hätte, gerade ohne Begleitung unterwegs war. In punkto Straßenräuber erschien ihm Iscalis beschaulicher als die Hauptstadt.
Öffentliche Prügeleien wollte er keinesfalls dulden, bei den hitzigen Britanniern gab nämlich ein Wort das andere, und danach womöglich einen Aufstand wie unter der Führung jenes unsäglichen Weibsbildes, der icenischen Königin Boudicca, dem vor siebzehn Jahren viele römische Siedler zum Opfer gefallen waren. Sein Gedanke war also: Wehret den Anfängen
Er trat mit der Haltung eines römischen Patriziers zu den Streithähnen hin und richtete sein Wort an einen von ihnen, es war Erin:
„He du, was ist hier los?“, aber da war es schon zu spät. Dieser hatte dem anderen eine verpasst, und der ging wie tot zu Boden.
Einige der Frauen kreischten auf: „Der hat ihn umgebracht!“
Saturninus richtete seinen Zeigefinger wie einen Dolch auf Erin: „Im Namen Roms, du bist in Gewahrsam genommen. Soldaten!“
Es war keine Kleinigkeit, wenn der Princeps Officii Amtshilfe erbat. Im Nu war die Marktaufsicht in Gestalt von vier Legionären unter Führung eines Centurios und eines Optios da.
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