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[Nonen des Dezembers]Wagenrennen - Die Rennbahn
12-09-2022, 02:38 PM,
Beitrag #1
[Nonen des Dezembers]Wagenrennen - Die Rennbahn
- zu Ehren der Göttin Britannia - 

Tib. Furius Saturninus veranstaltet
für die Bevölkerung von Iscalis 
auf dem Marsfeld
an den Nonen des Dezember
ein 
Amateur- Wagenrennen
Dem Sieger winkt der Lorbeerkranz,
ein Preisgeld
von dreihundert Sesterzen
und ein hochwertiger Umhang


ES TRETEN AN: 

I. Frowin für Ti. Furius Saturninus; 
 II. Agamanthes für Aulus Plautius Montanus;
III. Eisu Ap Comux für sich selbst;
IV. Bonni für sich selbst

Schon viele Tage vor dem Beginn des Wagenrennens waren Landarbeiter zu sehen, die Erde auf dem Marsfeld sorgfältig fest traten, stellenweise mit Rohren  entwässerten und  Vertiefungen mit Sand ausbesserten.

Die beabsichtigte Fläche war etwa zwei olympische Stadien (386m ) lang und ein halbes  Stadium (96,5 m) breit. An den Längsseiten waren Absperrungen und hözerne Tribünen für die Zuschauer und eine separierte für den Ausrichter des Rennens und die Familien hohen  Standes errichtet worden. >>>>>

In der Mitte der Fläche verlief die sogenannte spina, das „Rückgrat“, eine Erdaufschüttung. Sie war etwa vierhundertsechs Fuß (120m) lang .Zu ihren Enden stand je eine mannshohe Säule aus Messing, um die Stelle deutlich sichtbar zu markieren. Um diese Endpunkte herum mussten die Wagenlenker so eng wie möglich ihre Pferde führen, und die metae waren gefürchtet unfallträchtig.

In der Spina selbst standen eine Vorrichtung, an der sieben rote Fahnen hochgezogen werden konnten, um die jeweilige Runde anzuzeigen, und eine Statue der Göttin Britannia, zu deren Ehre das Spektakel stattfinden sollte.
Die Anfangslinie und das Ziel waren mit Linien aus Kalk markiert .
Die Plätze am Anfang würden ausgelost werden, und es war vorteilhaft, links zu starten, da man der Spina am nächsten war. Der Startplatz war quer mit einem Seil bespannt.
Überall standen Schreiber, die die Aufgabe von Schiedsrichtern wahrnahmen.

Das Rennen ging über sieben Runden und dauerte für gewöhnlich nicht länger als zehn Minuten. Auf gerader Strecke konnten Geschwindigkeiten von bis zu 75 km/h erreicht werden. Vor den Wendemarken musste das Tempo dann auf etwa 25-30 km/h gedrosselt werden. Das stärkste und erfahrenste Pferd eines Gespanns lief ganz gleich ob Biga oder Quadriga daher immer als Leitpferd auf der linken Seite und gab die Geschwindigkeit vor.

Das Rennen begann, wenn der Ausrichter ein weißes Tuch warf und dieses den Boden berührte. Dann fiel sofort das Seil. 
Es wurde erwartet, dass alle Gespanne auf ihren Bahnen starteten, um eine anfängliche Karambolage zu vermeiden, doch dann gab es kaum noch Regeln. Auch manche Finte war erlaubt, wie die Fahrbahn zu wechseln, dem Gegner den Weg abzuschneiden; nur bei technischen Manipulationen der Wagen wie dem Ausfahren von Sicheln konnte der Fahrer disqualifiziert werden.

Die Wagen durchmaßen die Bahn im Gegenuhrzeigersinn bis zur hinteren Messingsäule, bogen um diese herum und fuhren auf der linken Seite die Spina wieder zurück. Dieser Doppellauf wurde siebenmal wiederholt. Damit die Zuschauer in jedem Augenblick wissen konnten, wie viele von den sieben Umläufen eines Rennens bereits gemacht waren, wurde nach dem das erste Gespann die Runde bewältigt hatte, eine Fahne hochgezogen.

Der improvisierte Circus konnte sich nicht mit den prächtigen Spielstätten von Rom oder den großen Provinzstädten vergleichen, doch so lange es mutige Fahrer und ein jubelndes Publikum gab, sollte der Wagenrennsport auch in Iscalis so beliebt sein wie im übrigen Römischen Reich.

[Bild: Wagenrennenbunt-1.jpg]
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[Nonen des Dezembers]Wagenrennen - Die Rennbahn - von Chronist - 12-09-2022, 02:38 PM

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