Der Zug an Karren – angeführt von einer Kutsche – ruckelte über steinige Wege, die möglicherweise in Britannia als Straße galten, aber einem an Komfort gewöhnten Römer permanent das Kreuz stauchten. Umso erleichterter zeigte sich Menecrates, als die Kutsche am Stadtrand hielt. Er reckte den Kopf hinaus und betrachtete die Umgebung. Was er sah, erbaute ihn nicht, denn die versprochene Villa konnte er nicht erblicken.
Wenig später stellte sich heraus, dass das neue Anwesen der Claudier auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag. Von Norden kommend ersteckte sich auf der rechten Straßenseite ein aus Sicht des reichen Patrizieradels mickriges Gelände, das sich bei genauer Betrachtung als fruchtbares Kleinod herausstellte. Obstbäume trugen reichlich Früchte, wilde Blumen in verschiedenen Farben standen gedrängt und eine ungewohnt hohe Anzahl an Insekten schwirrte von Blüte zu Blüte. Vögel zwitscherten im Chören.
Als Menecrates die gefiederten Sänger hörte, fühlte er sich willkommen geheißen. Er stieg aus, streckte den Rücken durch und atmete tief ein. Saubere Luft füllte seine Lunge und er lächelte.
"Linos, es muss hinter der Villa eine Weide geben. Bring Rea dorthin und dann melde dich bei mir. Wir müssen möglichst schnell, möglichst viel organisieren."
Ein letzter Blick erfasste die Straße, die ins Stadtinnere von Iscalis führte, dann betrat der Hausherr den Boden, der seine zukünftige Heimstatt trug –
die Villa Claudia.