Serena war die letzten Tage sehr blass gewesen, was nach all dieser Aufregung kein Wunder war:
"Bist du wohlauf, meine Gemahlin?", fragte Saturninus besorgt und sah in ihr schmales Gesicht mit den blauen Schatten unter den Augen. Mittlerweile war der
neunte Tag vorüber, und sie waren alle wieder kultisch rein. Gleich heute hatte Saturninus in
Isca Dumnoniorum offiziell das Testament angetreten. Morgen wollten sie endlich wieder nach Iscalis zurück kehren.
Da die Schiffahrtssaison begonnen hatte, würde bald der neue Besitzverwalter, der sich auf die Verwaltung großer Güter verstand, aus Tusculum eintreffen: Er war ein furischer Freigelassener noch vom Vater her namens
Au. Furianus Klearistos, integer und tüchtig wie solche Leute in guten Stellungen nun einmal waren und seit längerem schon römischer Bürger.
"Alles soll eines Tages unseren Kindern gehören. Und zu Ehren deines Vaters soll unser erster Sohn ein Cognomen der Lucretier erhalten: Wie wäre es mit Trio oder Carus? Aulus Furius Trio? Aulus Furius Carus?", sanft streichelte Saturninus Serenas Hand:
"Wie klingt das für dich, meine Teuerste?"
Er erhob sich an und deckte seine Frau bis zum Kinn mit der Decke zu:
"Ich habe befohlen, dass man dich morgen in einer Sänfte trägt. Das rüttelt und schüttelt weit weniger als ein Reisewagen", er gab Serena einen Kuss auf ihre Stirn:
" Und bald sehen wir unsere Saturnina wieder. Bestimmt ist sie gewachsen"