(10-07-2022, 04:25 PM)Frowin schrieb: Doch er hielt sich wacker und antwortete gut hörbar:
"So lautet mein Name. Ich wünsche dir einen guten Tag! Vor einiger Zeit kam ich dem Sohn meines Dominus zu Pferde zu Hilfe. Dabei entdeckte dieser mein Können und entschloss sich, mich in geeignetere Hände zu geben. Er ist ein gütiger Herr."
Das war natürlich die abgesprochene Variante, die, wenngleich nicht unwahr, den Umstand außer Acht ließ, dass sein Dominus von diese Talent durchaus einiges an Geld zu verdienen gedachte. Aber das wusste hier wohl ohnehin jeder. Frowin hatte den Anstand, es nicht an die große Glocke zu hängen.
"Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten, Herr?"
Saturninus runzelte die Stirn:
"Eine seltsame Art der Dankbarkeit", bemerkte er zu dem Jüngling:
"Ich hätte Dich freigelassen, hättest Du mir den Sohn gerettet. Aber nun gut, so war es wohl. Ich hoffe sehr, von Dir noch einige Reiterkunststücke zu sehen, die deinen Gleichgewichtssinn beweisen"
Die Jungen, die Wagenlenker werden wollten, übten das Balancieren auf rollenden Fässern und einer Art Drehrad, aber auch an Pferden. Gleichgewicht waren neben Kühnheit, Technik und einer nicht recht zu fassenden Beziehung zu seinen Tieren die Voraussetzung eines Großen der Rennbahn.
(10-07-2022, 05:11 PM)Lucretia Serena schrieb: Ich hatte mich in meine pfirsichfarbene Wollgarnitur gehüllt mit einer passenden orangefarbenen und kunstvoll bestickten Palla, die ich sowohl wegen dem kühlen und klammen Herbsttag als auch ein wenig aus Schamhaftigkeit über den Kopf gezogen hatte. Trotz allem flossen meine dunklen Locken über meine Schulter, egal wie sehr ich sie zu bändigen versuchte. Abgerundet hatte ich das Bild mit dem roten Korallenschmuck meiner Mutter, der so gut zu diesen Farben passte.
Ich hielt mich an der Seite meines Onkels auf, umringt von einer Schar Sklaven und flankiert von meiner Leibdienerin Phoebe, so dass es gar nicht so leicht war mir auch nur zu nahe zu kommen.
Er ging also weiter, bis sein Blick auf Lucretia Serena fiel. Heute war sie in einen Apricotton gewandet. Er neigte den Kopf leicht in ihre Richtung, lächelte und Wärme trat in seine Augen. Es war offensichtlich, dass ihn die junge Verwandte des Claudius Menecrates als Frau interessierte:
(10-07-2022, 06:32 PM)Deirdre schrieb: Ich bewegte mich in der Schar der Furiersklaven hinter Saturninus und Apollinaris, gehüllt in die prächtige smaragdgrüne, lange Tunika, die an den Schultern mit Spangen zusammengehalten wurde. Man hatte mir auch wieder einen Rosenkranz aufs Haupt gesetzt und mein Haar wallte offen bis zu meinen Hüften über Rücken und Schultern. Auch wenn ich anders ausstaffiert war und mit Blumen geschmückt war, so war ich doch nur der gleiche Besitz wie die anderen Furiersklaven. Trotz dessen ging ich mit hoch erhobenem Haupt und sonnte mich in den Blicken von einigen der Sklaven und Diener, die Schönheit zu schätzen wussten. Zumindest sah ich allemal besser als diese Musikanten und Tänzer aus, die der schmierige Sklavenhändler da angeschleppt hatte.
Doch auch Saturninus hatte eine Schönheit an seiner Seite, die die Blicke auf sich zog. Man hätte unter das Bild des Mädchens "Frühlingsmorgen" schreiben können, so liebreizend sah die Sklavin aus mit ihrem Blumenkranz und dem leichten, grünen Gewand. Ihre Schönheit sprach für des Furius guten Geschmack, und er wies auf die Leckereien, die die Sklaven feilboten:
"Hole dir, was Du möchtest, Brigantia. Aber laufe mir nicht weg", das letzere war ein Scherz, er ging nicht davon aus, dass sie das tun würde.
(10-08-2022, 10:46 AM)Sklavenhändler schrieb: Ich setze das Eröffnungsangebot nicht auf hunderttausend , nicht auf zehntausend, sondern nur
auf absolut einmalige eintausend Sesterze fest.
1000 Sesterze als Eröffnung. Wer bietet eintausend Sesterze"
Der Preis war für stadtrömische Verhältnisse niedrig, für Iscalis jedoch beachtlich. Saturninus flüsterte Deirdre zu:
"Wären Du und jener Wagenlenker da oben nicht ein reizendes kupferhaariges Paar?" und hob die Hand:
"Ich biete Tausend!"