Normalerweise hätte Antonius den Bürokraten heraushängen lassen, mit der ersten Frage, warum denn der Kindsvater nicht anwesend wäre. Aber als er das verlockende Blinken in den Fingern der jungen Frau erspähte, nahm er ihr äußerst geschickt das Goldstück weg und ließ es in den Falten seiner Toga verschwinden, schaute kurz über die Schulter, ob Leander, der da ziemlich ehrpusselig war, nicht zufällig hinter ihm stand und sagte:
"Das bekommen wir hin, werte Liciniana Aglaia“
Er notierte also sehr umständlich auf eine Tabula:
Am Morgen a.d. XV Kal. Apr. DCCCXXXII A.U.C, erschien die latinische Bürgerin Liciniana Aglaia im Rathaus, um unter Wahrung der gesetzlichen Frist die Geburt einer Tochter mit ihrem Ehemann Licinianus Owen, ebenfalls Latiner, geboren in gültiger Ehe, in der gesetzlichen Zeit, mit allen Voraussetzungen nach der Lex Aelia Sentia römische Bürgerin zu werden, registrieren zu lassen.
Das Kind heißt Liciniana Prima. Bitte Archivvorsteher Leander um einen Eintrag" |
Antonius schaute hoch:
"An welchem Tag genau ist Liciniana Prima geboren? Ich nehme an, das war hier in Iscalis, richtig? Die Ausstellung des Diptychons kostet nochmal fünfzehn Sesterzen für die Stadtkasse", er schrieb den Antrag zu Ende:
"Es sei denn, du wünschst eine besonders schön geschmückte große Ausgabe, dann sind es zwanzig. -
Möchtest du dich solange hinsetzen? Das Kind zu halten macht bestimmt müde"
Antonius hatte selber zwei zu Hause, und seine Frau war auch oft müde.
