RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Da schälte sich auch schon ein Schreiberling aus der Masse und übersah wohl die Münze. Auf jeden Fall erkundigte er sich mehr nach dem Kind, als darauf zu sehen. Was war nur mit den Provinzbeamten los? Da wollte man sie schon bestechen mit einem halben Jahresgehalt, und sie merkten es nicht mal!
“Ein Mädchen. Liciniana Prima.“ Ja, ich hatte überlegt, wie ich sie nennen sollte, lang und breit, aber da Owain uns ja hatte sitzen lassen, hatte ich das allein bewerkstelligen müssen. Und so blöd es klang, ich war nicht bereit dafür, alleine einen Namen für sie auszusuchen. Also bekam sie nun den grundlegendsten Namen, den man einer angehenden Römerin geben konnte: Prima – die Erste.
“Und ihre Geburt muss in die Archive eingetragen werden, und zwar ohne unnötige Zusätze. Einfach nur ihr Name, mein Name – Liciniana Aglaia- als Mutter und Licinianus Owain als Vater. Geboren als Latinerin in einer gültigen Ehe, in der gesetzlichen Zeit, mit allen Voraussetzungen nach der Lex Aelia Sentia, römische Bürgerin zu werden. Und ebenso brauche ich dann ein Diptichon, das ebenfalls diese Angaben hat, da wir eine größere Reise vor uns haben.“
Ich spielte ein wenig so mit der Münze, dass ich sah, dass ein Lichtreflex von ihr seine Augen traf, so dass er sie bemerkte. Womit wohl klar sein sollte, was genau ich wollte.
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