RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Schweigend beobachtete Nefertem wie seine Domina das Fläschchen öffnete und sofort ein betörender Duft von Veilchen und Rosen eben jenem Fläschchen entwich und sich im Zimmer ausbreitete. Die Stirn des Dunkelhaarigen furchte sich leicht, auch wenn er seine Lippen geschlossen hielt. Schließlich stand es ihm als Sklave nicht zu, das tun seiner jungen Herrin in Frage zu stellen. Das die Claudia dann jedoch nach Bran verlangte, ließ Nefertem für einen Moment doch fragend dreinblicken. Bevor er seinen Kopf neigte und das Cubiculum seiner Domina verließ, um sich auf die Suche nach dem jungen Sklaven zu machen. Bestimmt befand er sich irgendwo im Hortus oder im Atrium bei den anderen Dienern. Sowohl im Hortus, als auch im Atrium waren die iulischen Sklaven damit beschäftigt, das Wasser für die Pflanzkübel nachzufüllen, beziehungsweise die abgestorbenen Pflanzteile zu entfernen. Tatsächlich fand Nefertem den jungen Bran im Atrium und ging auf direktem Weg auf den Sklaven zu.
“Bran? Deine Domina wünscht dich zu sehen.“
Ließ Nefertem seine ruhige Stimme erklingen. Bevor er Bran noch eine Minute länger anblickte und sich schließlich langsam herumdrehte, in der stillen Hoffnung das Bran ihm in das Cubiculum seiner Domina folgen würde.
Im Cubiculum der jungen Claudia angekommen, die Türe hatte Nefertem nicht geschlossen, sondern nur angelehnt, so wie er die Türe bei seinem eintreten auch vorgefunden hatte.
“Domina? Ich habe dir Bran gebracht.“
Mit diesen Worten schob Nefertem den jungen Sklaven in Richtung seiner Domina und wartete darauf, ob Claudia Sabina noch etwas von ihm benötigte. Der Duft von Veilchen und Rosen hatte sich nur noch mehr in diesem Raum verbreitet und verursachte Nefertem einen unwillkürlichen Kopfschmerz. Dieser Geruch war eindeutig zu intensiv für den jungen Aegypter.
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