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[Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana
03-16-2024, 03:38 PM,
Beitrag #14
RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana
Wieder klopfte Saturninus an Serenas Tür. Diesmal war es noch früh am Morgen. Das Schicksal oder eine wohlmeinende Gottheit hatte ihm die Bürde, über die Lucretiersklaven zu richten, von den Schultern genommen: Er musste sie nicht kreuzigen lassen, um dem Gesetz Genüge zu tun:
"Die drei Sklaven deines Onkels sind tot", flüsterte er seiner Frau zu, als er eintrat: "Alle drei, selbst die Jungfrau Kyra, haben soviel Ehre im Leib gehabt, um sich von eigener Hand den Tod zu geben. Sie sollen eingeäschert und im Lucretier- Familiengrab bei ihrem Herren beigesetzt werden. Das Gesetz verfolgt die Toten nicht", 
er drückte Serenas Hand, und er war aufrichtig dankbar über die Würde, die sie zeigte. Tränen hätte er nur schwerlich ertragen...

Dann kam der Tag der Einäscherung. Es war für alles gesorgt worden, was einem edlen Patrizier - na, von seiner Wesensart her nicht ganz so edel, dachte Saturninus -  wie Lucretius Flaccus es gewesen war, zustand:  Ein langer aufwendiger Trauerzug mit Musikern - die pompa funebris - zeigte die Vornehmheit der Lucretier an, auch wenn die meisten Trauernden bezahlt waren wie die Klageweiber.

Auf den Holzstoß warf man die Kleider des Toten, wohlriechende Essenzen und persönliche Besitztümer. 
Saturninus, der nun das erste Mal in der Öffentlichkeit den Siegelring des Lucretiers trug, hielt persönlich die Grabrede. Er rettete sich damit, in dem er viel mehr von Lucretius Ursus, dem Vater seiner Frau und dessen Wohltaten für die Gemeinde, Freunde und Klienten sprach als von Lucretius Flaccus selbst. Aber am Ende sahen viele freundliche Augen auf Serena, und viele kamen, um ihr persönlich ihr Beileid auszudrücken.

Nachdem dem Toten die Augen wieder geöffnet worden waren, setzte Saturninus mit abgewandten Gesicht mit einer Fackel den Katafalk in Brand. Solange das Feuer brannte, klagte das Trauergefolge. Schließlich wurde die Asche mit Wein gelöscht. Man sammelte die übrig gebliebene  Gebeine und die Asche in einer kostbaren Marmorurne ein.

Danach wurde, um sich kultisch zu reinigen, das Trauergefolge mit Wasser besprengt

Die toten Sklaven Kitos, Kyra und Kamion wurden zwar nur eilig in einer Brache auf dem Minengelände verbrannt, jedoch der Sack mit ihren Überresten genauso im Mausoleum der Lucretier beigesetzt wie die kostbare Urne.

Überhaupt tat Saturninus alles so regelhaft, damit man ihm nichts Schlechtes nachsagen konnte.  Nur das Opfer an die lucretischen Laren unterließ er, da er kein Lucretier war.

Die Zeit bis zum Ende des neuntägigen Trauerzeitraum verschaffte sich Saturninus mit Scaevus Hilfe - der verlegen und mit gerötetem Gesicht  Kuchen und Dank der Herrin entgegen genommen hatte -  einen Überblick über den Besitz. Dann sagte er zu Serena:

"Dein Vater hat mir viel hinterlassen. ich weiß jedoch, dass seine Absicht eigentlich dir gegolten hat, liebe Gemahlin"
Wäre Serena ein Mann gewesen, wäre sie der Erbe und nicht Lucretius Flaccus, doch auch nicht Saturninus geworden:
" Ich werde seinen Willen natürlich respektieren. Die siebenhundertfünfzig Silberdenare machen dich zu einer reichen Frau, Furia Serena. Doch frage ich dich, was du mit den Immobilien, den  Minen und der Villa zu tun gedenkst?"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - von Tiberius Furius Saturninus - 03-16-2024, 03:38 PM

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