RE: Das Haus der Hebamme
Es dauerte eine Weile, bis der Scheit ordentlich brannte und die Kälte in dem Häuschen vertrieb. Ich fand ein wenig Gemüse, das herumlag und teilweise angeknabbert war, als hätte die alte Frau es einfach roh verspeist. War das Feuer entzünden vielleicht schon zu viel Arbeit für sie? Als ich mich umwandte, um sie zu fragen, war sie allerdings auf der Bank im Sitzen eingeschlafen. Ich zuckte nur mit den Achseln und verbrauchte einfach, was ich so fand. Allzu viel war es ja nicht und im Zweifelsfall konnte ich morgen früh auf den Markt gehen und das bisschen Gemüse ersetzen, sollte sie böse darüber sein.
Zumindest war die Auswahl an Kräutern sehr groß und ich konnte das doch sehr wässrige Süppchen zumindest ein wenig würzen. Während die Suppe vor sich hin kochte, räumte ich ein wenig auf und fegte alte Asche, Staub und Überreste von zerstoßenen Kräutern zusammen. Ich bemühte mich leise zu sein, um die Alte nicht zu wecken bis das Essen fertig war. Als es dann soweit war, weckte ich sie sanft und gab ihr die Schale in die Hand. Sie schaute mich erst verständnislos an, aber dann aß sie mit Gusto und löffelte die Schale restlos leer.
Urbica murmelte noch etwas vor sich hin und legte sich dann bald schlafen, nach dem wir beide gegessen hatten. Gesprächig war sie anscheinend nicht und nach Geld hatte sie auch nicht gefragt. Nunja, das konnte ich ja morgen mit ihr besprechen. Ich hing meinen Sack über das andere Bettgestell und legte mich dann auch hin. Doch trotz der Müdigkeit, dauerte es noch eine Weile bis ich endlich schlafen konnte. Morgen würde ich dann direkt auf die Arbeitssuche gehen.
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