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Taberna "Vinum et Panis" | Schicksalhafte Begegnung
03-10-2024, 04:15 PM,
Beitrag #41
RE: Taberna "Vinum et Panis" | Schicksalhafte Begegnung
Auch Saturninus war bester Laune; die Scharade machte ihm Spaß, auch wenn die Gassen, durch die sie gingen, für seinen Geschmack doch etwas düster waren, und es aus den dunklen Winkeln nicht gerade nach Veilchenöl roch:
"Einen Mann zum Ausgehen? Wie wäre es denn mit meinem Leon? Über diesen Dienst würde er bestimmt begeistert sein", bemerkte Saturninus. Der blonde Spartaner war ein wenig in die Hetäre verliebt:
"Ich hoffe doch sehr, dass meine kleine Kiki heute zum Lachen, Tanzen und Singen kommt!"
Von ferne drangen schon Musikfetzen und fröhliche Rufe an Saturninus Ohr. Hier also traf sich das feierwütige Volk. Übermütig gab Saturninus Kiki einen Kuss:
"Habe ich ein Glück, dass du auch Plebejer nicht verschmähst....", setzte er an, da wurde der schöne Abend rüde unterbrochen:
“Was ist da los?“ fragte Kiki verwirrt.
Mörder!, rief da jemand gellend durch die Nacht.
Sofort schob Saturninus Kiki in Deckung: "Bleibe bitte hinter mir", sagte er.
Jetzt kamen die ersten Passanten hergelaufen. Einige hatten sich mit Knüppeln, Steinen und eine resolut dreinblickende Frau sogar mit einer großen Stielpfanne bewaffnet.
“Was ist da los?“ “Da vorne liegt einer!“ “He, was machst du da?!“ und auch ein “Ein Räuber, ein Siccarius!“

Jemand lief weg, und zwei der Männer rannten ihm hinterher. Zurück blieb ein junger Mann mit einer ebenso jungen Frau, vermutlich einem Schankmädchen, die ziemlich bleich auf etwas in der Seitengasse starrten.

"Bringt Laternen und Fackeln herbei", befahl Saturninus: "Man sieht ja nicht die Hand vor Augen" Der Mond war noch nicht aufgegangen. Das Schwarze auf dem schwarzen Boden, das sah aus wie Blut.

Zum Ärger des Patriziers rührte sich keiner. Saturninus versetzte dem jungen Mann, der wohl gerade mit seinem Mädchen an der Wand das Vergnügen gesucht hatte, einen leichten Stoß:

"Da in der Taberna werden sie wohl was zum Leuchten haben! Lauf schon!", er wandte sich an Kiki: "Ist das da vorne die Taberna Vinum et Panis?"

Der junge Mann gab den Stoß zurück: " Wieso schikanierst du mich rum?", fragte er.

"Furius Saturninus, Princeps Officii Zivilverwaltung", erwiderte Saturninus, aber da lachte der Junge nur höhnisch auf:
"Ja klar, und ich bin der Statthalter höchstpersönlich", sagte er.

Saturninus fiel wieder ein, dass er Sklavenkleidung  anhatte, und dass es auch nicht sonderlich hell war, so dass man ihn auch nicht vom Sehen her gleich erkennen konnte. 
Aber den Göttern sei Dank hatten wirklich nun einige Nachbarn  Fackeln geholt, und diese beleuchteten die Szenerie.

Auf dem Boden lag ein Toter. Er war eindeutig tot und stierte mit weitaufgerissenen Augen ins Leere. Man hatte ihn wohl versucht, zu knebeln, denn ein Lappen hing noch halb aus seinem aufgerissenen Mund. Das im Fackellicht fast schwarz wirkende Blut stammte aus einem klaffenden Schnitt durch seine Kehle.
Auch seine Tunika war aufgerissen. Auf seine Brust hatte jemand mit einem Dolch oder großem Messer:
STVPRATOR - Vergewaltiger - geritzt.
Saturninus beugte sich hinunter, dabei fiel ihm der metallene Militärgürtel des Toten ins Auge. Er berührte ihn - er war prächtig verziert , und er sagte zu Kiki:
"Dieses Mordopfer war einer von unseren Truppen und kein einfacher Soldat. Das sieht aber sehr nach einer privaten Rache aus"
Da hatte jemand seine Finger und ein anderes Körperteil nicht bei sich behalten können. Vielleicht mit einer Keltin, auf Grund der Schrift aber wohl eher mit einer Bürgerin. Warum es Männer gab, die sich gewaltsam Frauen nehmen wollten, obwohl es so viele Prostituierte gab, würde Saturninus nie verstehen. Der tote Soldat hier hatte dafür einen höheren Preis bezahlt als die Dienste einer hübschen Hure gekostet hätten. 

Seltsamerweise brach das junge Schankmädchen jetzt  in hysterisches Schluchzen aus.

"Scheiße! Das ist doch Florus!", brüllte dann jemand hinter ihm. Saturninus drückte Kikis Hand, bevor er sich umdrehte. Da stand ein Trupp von fünf aufgebrachten  Soldaten:

"Das ist unser Centurio Accius Florus. Scheiß- Iscalis! Das lassen wir uns nicht bieten! Wir rächen unseren Kameraden! Wir schlitzen die feigen Säue hier auf!", lallte einer. Die Soldaten hatten schon tüchtig gebechert, doch es war ihnen anzusehen, dass sie in mordlustige Stimmung gerieten. Der Tote war offensichtlich einer der ihren. 

Die Passanten, die Böses ahnten, machten, dass sie sich verdrückten. 
Saturninus packte das Schankmädchen am Arm:
"Bring dich mal lieber in Sicherheit. Weißt du wohin?", sagte Saturninus, und es war ihm ernst, als das Schankmädchen nickte: 
"Kiki , gehe bitte am besten mit ihr mit!"

Einen Moment lang drohte das Ganze zu kippen...
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Honoratior von Iscalis
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RE: Taberna "Vinum et Panis" | Schicksalhafte Begegnung - von Tiberius Furius Saturninus - 03-10-2024, 04:15 PM

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