RE: Geldverleih Titus Aconius Postumus
Ich hatte die Kapuze des deutlich abgetragenen Reisemantels aus einfacher, dunkelgrauer Wolle etwas tiefer nach vorne gezogen, während ich an einer der Säulen des Forums wartete und den Marktstand von Aconius Postumus etwas beobachtete. Erst, als ich mir recht sicher war, dass niemand mir mehr Aufmerksamkeit schenkte als jedem anderen hier auf dem Markt, ging ich zum Geldverleiher. Kurz stoppten mich die Schläger, die genau dafür angeheuert waren und musterten mich, und ich gab mir die Mühe, möglichst ungefährlich und unscheinbar zu wirken, was weniger einfach war, als man so annehmen könnte. Aconius schaute von seinen Listen auf zu mir und nickte seinen Wachen zu, mich vorzulassen, so dass ich auf dem einfachen Hocker ihm gegenüber Platz nahm, während er noch in seine Tafeln kritzelte.
“Salve, Fremder, was kann ich für dich…?“
“Die Sonne steht tief im Osten dieser Tage. Ich glaube, der Wind frischt auf“, kürzte ich das Geplänkel ab und gab mich mit der Losung insoweit zu erkennen, dass er wusste, dass ich mir kein Geld leihen wollte und mindestens ein Bote war.
Sein Blick klarte auch sofort etwas auf und er lächelte kurz verlegen. “In der Tat, Wind aus Osten ist immer etwas frisch“, meinte er deutlich gedämpfter. “Was kann ich für dich tun?“ fragte er dann aber doch, nur diesmal wohl mit anderen Intention.
Ich überreichte ihm ein versiegeltes Schriftrollenbehältnis. Selbst wenn er so dumm wäre, den Tornister zu öffnen, könnte er mit dem Schreiben darin nichts anfangen, da ich es sorgfältig codiert hatte. “In einigen Wochen wird dich ein Schreiben erreichen mit der Frage Sonnenaufgang. Sobald das passiert, sendest du dieses Behältnis nach Iscalis an den Geldverleiher Scribonius Flaccus, zusammen mit der monatlichen Zahlung, die du ohnehin dort platzierst.“
Ich wartete, dass er nickte, dass er verstanden hatte. Über das Stadium, unangemessene Fragen zu stellen, war das Verhältnis von Aconius Postumus zu den Prätorianern hinaus. Würde er dazu neigen, wäre er nicht so lange am Leben geblieben. Also erwartete ich keine Rückfragen.
“Außerdem musst du deinen Kontakt in Colonia Claudia Ara Agrippinensum aktivieren und fragen, ob Aulus Quintius Cato noch dort ist und wenn nicht, wohin er gegangen ist. Ich erwarte eine Information in zehn Tagen.“ Die Schifffahrtswege waren geöffnet, es war nicht allzu weit, in zehn Tagen würde eine Antwort hier sein und länger konnte und wollte ich nicht warten, falls Maesa verrückt genug war, nach mir zu suchen.
Aconius Postumus schaute zwar auf und holte kurz Luft, da die Zeit wirklich nicht üppig bemessen war, aber er nickte. “In Ordnung“, sagte er nur, und ich stand auf und ging wieder, wie ich gekommen war: Unauffällig.
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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