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Herz der Finsternis - Claudia Sabinas Besuch
03-09-2024, 03:58 PM,
Beitrag #8
RE: Herz der Finsternis - Claudia Sabinas Besuch
"Er könnte sich von mir scheiden lassen, wenn ich keinen Sohn zur Welt bringe. Jetzt noch nicht, denn wir sind noch jung, doch auf Dauer will mein Ehemann Erben von mir haben. Meine Blutung - sie...?"
Ich überlegte. wann hatte ich das letzte Mal meine Blutung gehabt? Ich hatte so viel zu tun, denn ich musste mich als neue Domina in meinem Haus erst etablieren, und darüber war die Zeit verstrichen. Ich kniff Anaxarete, die, da sie vermutlich kein Wort verstand, ins Leere starrte und wollte zu einer Frage ansetzen, da sagte sie:
"Vor drei Monaten, Kyria"  jetzt schaute ich Anaxarete erstaunt an. Mir wurde plötzlich klar, dass sie viel mehr Latein verstand als sie zugab. Schließlich lebte sie schon sechzehn Jahre mit uns Römern:
" Kurz nach den Saturnalien, werte Ceridwen", fiel mir ein, und dann begriff ich, was das bedeutete. Ich lächelte selig. Ich erwartete ein Kind. Endlich! 
Ceridwen gab mir nun zwei Säckchen. In einem befanden sich Weizenkörner, in den anderen Gerstenkörner.  Ich sollte am nächsten Morgen auf beide Körner urinieren und dann drei Tage warten.  Wenn der Weizen zuerst spross, würde ich einen Sohn haben. Spross aber der Gersten zuerst, dann würde es ein Mädchen werden.
Da fiel mir ein, dass die Geliebte meines Mannes auch ein Kind erwartete:
"Catos Geliebte bekommt auch ein Kind. Oh hoffentlich wird es bei ihr Gerste und bei mir Weizen!", sagte ich. Hoffnungsvoll schaute ich Ceridwen an:
"Und du kannst so gar nichts tun, um das Ergebnis in die gewünschte Richtung zu lenken?", fragte ich:
"Ich gebe dir, was immer du möchtest"

Bei einem zweiten Anliegen glaubte ich, so etwas wie Mitgefühl in den Augen der weisen Keltin zu erkennen. Gut, ich tat mir selber fürchterlich Leid. Aber das ich auch anderen Leid tun sollte, kratzte an meinem Stolz.
Der Trank, den Ceridwen mir machen wollte, musste Gift sein, denn er konnte Cato im schlimmsten Fall töten. Selbst im aufgeschlossenen Alexandria sprach man über schwarze Magie nur im Flüsterton. Solch ein Schadenszauber wurde mit dem Tode bestraft, wenn er raus kam. Schon war mir schwindelig, schon zögerte ich, mein Mund wurde trocken. Aber dann sagte ich erbittert:

"Ich habe meinen Ehemann unbedingt haben wollen. Ich lag die ganze Zeit meinem Vormund in den Ohren damit, und ich bekam meinen Willen. Ich hatte mich in Iulius Cato verliebt.
Ich habe gedacht, dass ich in einer Ehe erhaben über solche Gefühle wie Eifersucht wäre. Doch tatsächlich platze ich und weine jeden Abend in mein Kissen. Ja, gib mir bitte diesen Trank, werte weise Ceridwen. Doch zeige mir genau, wie viel ich einem Mann verabreichen muss"


Ganz doof war ich nicht, ich würde die Dosis zunächst an einem Sklaven ausprobieren.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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RE: Herz der Finsternis - Claudia Sabinas Besuch - von Claudia Sabina - 03-09-2024, 03:58 PM

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