RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Schweigend lauschte Nefertem der angenehm, weichen Stimme seiner Domina. Wie sanft sie über den 'Dicken' sprach. Den Dicken würde es mit Sicherheit freuen, sollte er nicht mehr im Dunstkreis seines Dominus ausharren müssen. So die Überlegung des iulischen Sklaven, wobei er sich kaum merklich mit seinem Zeigefinger gegen die Unterlippe tippte. Als Claudia Sabina verfügte, dass sich Nefertem um den Dicken zu kümmern hatte und ihm eine adäquate Aufgabe zuteilen sollte, nickte der Sklave augenblicklich. Natürlich würde er sich um den Dicken kümmern und ihm eine Arbeit zuweisen. So hatte er es doch auch mit Bran gehandhabt. Und der junge Sklave hatte ihn bisher in keinster weise enttäuscht. Nur war der Dicke eben schon vorbelastet, durch die Strafen und Nichtbeachtung seines Dominus.
“Wenn du wünscht Domina, werde ich dem 'Dicken' eine passende Aufgabe zuweisen. Eine Aufgabe die ihn nicht überfordert und die er mit Freude erledigen wird.“
Bei diesem Gedanken huschte ein feines Lächeln über Nefertems Lippen. Schließlich wollte doch auch der Dunkelhaarige, dass der Dicke nicht immer mit dieser Leichenbittermiene durch die Gänge schlich. Als Claudia Sabina bestätigte, dass sie die Keltenprinzessin Bonni kannte, schwieg Nefertem und ließ seinen ruhigen Blick auf der jungen Domina ruhen. Weitere Worte über eben jene Keltenprinzessin Bonni sollten dann doch nicht gesprochen werden. Denn die Übelkeit seiner Domina versetzte Nefertem in latente Unruhe. Auch wenn er sich diese Unruhe nicht anmerken ließ und stattdessen seiner jungen Domina zur Hand ging. Ein weiches, angefeuchtetes Tüchlein wurde Claudia Sabina gereicht. Bevor er die Sauerei auf dem Boden beseitigte und die verdreckten Lappen nach draußen brachte. In die Küche. Dort würde die Köchin die Lappen mit Sicherheit sogleich verbrennen.
Nachdem Nefertem das Cubiculum seiner jungen Domina erneut betrat, konnte er das leise schluchzen der jungen Frau vernehmen. Und jenes schluchzen ließ Nefertem das Herz schwer werden.
“Wenn dies häufiger vorkommt, solltest du vielleicht einen Medicus aufsuchen Domina.“
Konnte man Nefertems ruhige Stimme vernehmen, während er in einiger Entfernung zu seiner jungen Domina stehen blieb.
“Möchtest du das ich dir einen Tee bringe Domina?“
Tatsächlich war Nefertem besorgt um seine junge Domina.
|