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[Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana
03-02-2024, 05:15 PM,
Beitrag #10
RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana
"Es war von den Sklaven richtig, ihren verstorbenen Dominus zu waschen und ins Bett zu legen", sagte Saturninus zu Serena und danach zu den Sklaven: 
"Ein Giftmord ist aber ein schwerer Vorwurf, der euch selbst belastet. Wieso denkt ihr das und wer aus eurem Haushalt kann den edlen Lucretius Flaccus vergiftet haben?", fragte er.

Dabei drückte er Serenas Hand. Sie sollte nicht denken, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Er war zornig, doch der Zorn galt der Situation, nicht seiner Frau. Die Sklaven wussten es vielleicht nicht, aber sie waren bereits totes Fleisch, da sie nicht geflohen waren wie die anderen. Serena musste das auch wissen. Es tat Saturninus Leid. Seine Frau kannte Karmion, Kyra und deren greisen Vater schon seit ihren Kindertagen, vielleicht hatte sie sie sogar gern.

Dann standen die Furier vor dem Bett, auf dem der Verstorbene lag. Sein Gesicht hatte eine graubläuliche Färbung angenommen, in seinen Mundwinkeln befanden sich die Reste von Schaum, der aus ihm ausgetreten war. Seine Augen hatten die Sklaven jedoch geschlossen.

Die linke Hand des Lucretius Flaccus lag fleischig und geschwollen auf seiner Bettdecke. Über dem Knöchel seines Ringfingers glänzte sein Siegelring. Saturninus legte seine Hand auf die des Toten. Die traurige Lage verhinderte nicht, dass er weiter dachte. Wenn er seiner Frau ihr Vatererbe zurück holen wollte, hatte er nun eine einzige Chance. Er versuchte, dem Toten den Ring vom Finger zu streifen. Der Ring saß, da die Finger angeschwollen waren, fest.
Unwillig winkte Saturninus seinen Sklaven Seasnán zu sich: "Hast du ein Messer?", fragte er ihn sachlich wie ein Metzger. 
Nur wenig später hielt der Furius den Ring des Lucretius in seiner eigenen Hand:
"Bis die Boten aus der Stadt zurückkehren, bahren wir deinen Onkel schon einmal würdevoll auf, liebste Gemahlin. Kleidet ihn in die beste Toga, die er besitzt. Er ist als römischer Patrizier gestorben und soll während seiner Totenwache auch so aussehen!", befahl Saturninus.
Die reichgefältelte Toga würde auch das fehlende Fingerglied verbergen.
 
Später kehrten die Furiersklaven mit verdungenem Personal zurück, und nun wurde eine Prunkbahre im Atrium gerichtet, der Tote wurde sorgfältig geschminkt und sein Kiefer mit einem Tuch eingebunden, so dass er nun viel besser aussah als noch wenige Augenblicke zuvor. 
Das Aufbahrungsbett quoll über von Blumen und grünen Zweigen. Die Ahnenbilder der Lucretier waren aus ihren Nischen herausgeholt worden und schauten mit wächsernen Mienen auf denjenigen, der sich zu ihnen gesellt hatte. An der Haustür hing nun Immergrün. 
 Klageweiber weinten und trommelten sich auf die Brust. Auch einige Klienten trafen schon ein, um der Nichte des Toten und ihrem Ehemann ihr Beileid auszusprechen; Bekannte und Freunde würden die nächsten Tage  dazu kommen.

Es dauerte bis in den späten Abend hinein, als Saturninus und seine Frau endlich in ihren Betten in den rasch gerichteten Gästezimmer lagen:
"Serena, meine Gemahlin, schläfst du bereits?", fragte Saturninus durch die geschlossene Tür:
"Ich weiß, dass das heute ein langer Tag war und dass du viel durchgemacht hast, meine Teure. Dennoch muss ich mit dir reden"
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Honoratior von Iscalis
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RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - von Tiberius Furius Saturninus - 03-02-2024, 05:15 PM

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