RE: Taberna "Vinum et Panis" | Schicksalhafte Begegnung
In meinem gut versteckten Unterschlupf verharrte ich geduldig, während ich überlegte, wie ich am besten vorgehen könnte. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, trat der Centurio endlich aus der Taberna heraus. Sein Gang verriet, dass der Alkohol ihm ordentlich zugesetzt hatte – eine Schwäche, die ich zu meinem Vorteil nutzen konnte.
Auf leisen Sohlen verfolgte ich ihn, stets in sicherem Abstand. Meine römischen Schuhe hatte ich gegen ein Paar keltische ausgetauscht, deren nicht genagelte Sohlen für geräuschloses Fortbewegen sorgten – ein entscheidender Vorteil bei dem, was ich vor hatte.
Es stellte sich heraus, dass der Centurio sein Pferd suchte, das er in seinem Rausch offenbar vergessen hatte. Mit geschultem Blick konnte ich ihn unbemerkt begleiten, bis er schließlich sein Tier fand. Als er damit beschäftigt war, es loszumachen, näherte ich mich lautlos und schlug ihm mit einem Stein auf den Kopf. Dabei musste ich äußerst vorsichtig sein, um ihn bewusstlos, aber nicht lebensgefährlich zu treffen.
Die Wirkung des Schlags ließ ihn mit einem Seufzen zu Boden sinken. Ohne Zeit zu verlieren, zog ich einen Strick aus meinem Beutel und fesselte seine Hände. Ein Stück Stoff in seinem Maul sollte verhindern, dass er schrie, sobald er wieder zu sich kam. Ich hob ihn an den Schultern und zog ihn in eine abgelegene Nische zwischen den Häusern, jedoch war er erstaunlich schwer, und es kostete mich einige Anstrengung, ihn dorthin zu schleifen. Dennoch gelang es mir, und nun hieß es abzuwarten, bis er wieder zu Bewusstsein kam.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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