Mallius Mango hatte sich diesmal nicht lumpen lassen, sondern eine große Säulenhalle nicht in bester, aber in guter Lage angemietet. In der Mitte war ein Holzpodest aufgebaut, auf dem die Ware präsentiert werden sollte - und zwar stilecht mit zwei britannischen dunkelbraunen Pferden (echten!) und einem großen Gemälde, welches einen siegreichen Wagenlenker zeigte, im Hintergrund.
Seine Sklaven standen mit Tabletts da, auf denen Becher und jene kleinen Gerichte angeboten wurden, welche man gut verzehren konnte, ohne sich die Kleidung zu beschmutzen: Mohnknödel, Datteln mit Speck, kleine Fleischspieße, verschiedene Pastetchen und Kuchen. Andere trugen Weinamphoren, die sie so hielten, dass man die Etiketten sehen konnte: Sogar Falernerwein, den besten und teuersten, gab es.
Drei Flötenspieler waren da und stimmten ihre Instrumente. Drei Tänzerinnen aus Gades, die freilich ihre besten Tage schon hinter sich hatten und durch die Provinz tingelten, machten Dehnübungen und ließen probehalber die Hüften kreisen.
Das Tor zum Säulenhof stand offen, wenn auch durch ein paar handfest aussehende Sklaven mit Knüppeln bewacht, da es eine Gästeliste gab, die kontrolliert werden würde.
Mango schielte zum Himmel. In Britannia wusste man nie, aber diesmal schien Iuppiter selbst ein Einsehen zu haben: Kein Wölkchen war zu sehen.
Nun brachten sie den jungen Frowin, sein rotes Haar leuchtete in der Sonne. Er war eine auffällige Erscheinung. Einen Titulus, einen Anhänger mit Angaben, trug er nicht, da alles Wichtige in der Einladung gestanden hatte.
Sicherheitshalber hatte der Sklavenhändler den Text noch einmal auf einer Tafel anbringen lassen:
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Versteigert wird ein hoffnungsvolles Pferde- Talent,
welches darauf brennt, nach seiner Ausbildung zum Wagenlenker
für seinen stolzen Herren Sieg um Sieg einzufahren:
FROWIN
- Siebzehnjährig, aus gallisch-römischem besten Stall
- seit Kindesbeinen hervorragender Reiter und Pferdepfleger
- ein hübscher Rotfuchs, was fürs Auge,
die Damenwelt wird ihn lieben! |
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Frowin wurde für die Besichtigung durch die potentiellen Käufer auf das Podest gestellt. Er trug nur einen wollweißen schlichten Lendenschurz und dazu einen violetten Umhang, so dass seine Muskeln und sein Körperbau gut zur Geltung kamen.
So verharrte der Sklavenhändler in Erwartung der illustren Kundschaft.
Sim off: Reserviert für die Eingeladenen
Sim off: Der Thread für diese Versteigerung wurde am Freitag um 14.00 eröffnet und läuft bis Samstag 20 Uhr. Wer bis dahin das höchste Gebot abgegeben hat, hat unseren Frowin ersteigert