RE: Privater Aufenthaltsraum
"Entspann dich", lächelte Philus nur, denn wenn sich Astérios allzu unglücklich ausdrückte, würde er ihn schon zurechtweisen. Auch bei der Bemerkung zu Erin schien der Grieche den Witz nicht gänzlich verstanden zu haben.
"Aber nimm den Armen nicht zu hart ran. Er ist ein kleiner junge, der Schwerter und Helden mag." Dass Astérios den Jungen einer kompletten Kriegerausbildung unterzog, wie er selbst eine gehabt hatte, war jetzt nicht der Sinn des Befehls, aber er hatte die dunkle Ahnung, dass er das nochmal wiederholen würde müssen.
Allerdings nahm die Unterhaltung dann einen unerwarteten und etwas beängstigenden Verlauf. Philus hatte schon geahnt, dass was nicht stimmte, als er Astérios beobachtet und dabei seinen Herzschlag gespürt hatte, der schneller ging. Da sie beinahe ihre gesamte Zeit gemeinsam verbrachten, hatte er es nicht gleich bemerkt. Gedanken hatten sich dennoch eingeschlichen, die nicht gerade konform waren. Ja, Astérios hatte eine imposante Erscheinung. Sie stand den berühmten Marmorstatuen in nichts nach. Er hatte sich schon oft überlegt, etwas für das männliche Geschlecht übrig zu haben, doch war diesen Überlegungen nie gefolgt.
Jetzt, wo ihn der Grieche frecherweise am Kinn nahm und ihn zwang, ihm in die Augen zu sehen, raste sein Herz noch schneller. Er blickte in die Augen seines Sklaven. Richtig wäre es gewesen, ihn zurechtzuweisen. Ihm zu sagen, dass dies ganz und gar unpassend war und er gefälligst seine Griffel wegnehmen sollte! Ein zorniges Funkeln trat in Philus' Augen, der nervös schluckte.
"Nein... Nein, bist du nicht. Ganz und gar nicht", sagte er jedoch, ehe ihm bewusst wurde, dass er sich hier ganz bestimmt für nichts rechtfertigen musste.
"Lass... Lass los", kam es schwach von ihm. Oh je, das musste aber beim nächsten Mal mehr sitzen. Er machte jedoch keine Anstalten, wegzuschauen. Vielmehr war er neugierig, was Astérios hiermit bezweckt hatte.
Loslassen oder nicht loslassen? Ach, wieso bekam er nicht auf die Reihe, was er hier eigentlich wollte!?
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