RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana
Auch wenn die Reise eher unbequem stellenweise war, so genoss ich doch die Aussicht und hatte oft die Vorhänge der Sänfte offen, während mein Gatte hoch zu Pferde neben mir her ritt. Ich hatte das Land vermisst, in dem ich geboren worden war und die frische Luft war sehr belebend. Überhaupt fühlte ich mich das erste Mal nach Saturninas Geburt wieder so richtig fit.
Das Wetter war uns ebenfalls auf der Reise gewogen, auch wenn die Sonne noch nicht so viel Kraft hatte und nur wenig Wärme spendete, so war das Licht doch Balsam für die Seele. "Im Sommer ist es hier wirklich sehr schön, aber die marschigen Gebiete muss man meiden wegen der Insekten. Mein Vater hatte die Familienvilla mit Bedacht näher an die Hügel mit den Minen gebaut, damit diese weit weg von den Marschen und deren Plagegeistern steht. Wenn unsere Kinder alt genug sind, könnten wir bestimmt einmal hierher kommen zur Sommerfrische. "
Es war ein schöner Gedanke eines Tages hier den Sommer im Kreise unserer spielenden Kinder zu verbringen. Aber ehe ich diesen Traum weiterträumen konnte, waren wir an unser Ziel gekommen, das seltsam verlassen und einsam da lag. Verwirrt schaute ich auf den Hof, auf dem sich nichts außer ein paar Hühnern regte. "Wir sind am richtigen Ort, mein Gemahl. Das verstehe ich nicht..." Hier sollten überall Sklaven und auch einige Freigelassene ihrem Tagewerk nachgehen.
Ich war nun vollends aus der Sänfte gestiegen um einen besseren Blick zu haben. "Dies ist das definitiv das Haus meines Vaters, aber wo sind dessen Bewohner?" Ein schrecklicher Verdacht kam mir. "Es wird doch keine Plage gegeben haben?" Ängstlich schaute ich meinen Gatten an in der Hoffnung, dass er mir versicherte, dass alles in Ordnung war. Der logische Teil meines Gehirns mahnte mich nicht hysterisch zu sein und dass es hier keine Leichenberge oder Scheiterhaufen gab, aber mir fiel sonst kein Grund ein, warum alles verlassen war.
Dass ich Plage angesprochen hatte machte die mitgebrachten Sklaven unruhig und ich biss mir auf die Zunge, dass ich solche Schwäche und Angst gezeigt hatte vor den Dienern. Bevor ich aber weitere Gründe erörtern konnte, kamen zwei Gestalten aus dem Haupthaus - nein drei - ein gebeugter Alter gestützt auf eine Frau und einen Mann und ich musste die Augen zusamnenkneifen, bis ich erkannte, um wen es sich da handelte.
Gewandt an meinen Gatten erklärte ich leise: "Der Alte ist ein Sekretär meines Vaters gewesen namens Kiros und ich glaube das sind seine beiden Kinder Kyra und Kamion, wenn ich mich recht erinnere. Ich erinnere mich daran, dass sie hier auf dem Landgut aufgewachsen sind." Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis das Gespann endlich bei ihnen ankam, da der Alte einen krummen Rücken und ein verdrehtes Bein hatte.
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