RE: Gemach Furia Serena
Saturninus nickte: "Ich habe einige Beamte, die als Stellvertreter in Frage kommen. Und wir würden ja hier in der Provinz bleiben, also nicht weit wegfahren. In einer Woche könnten wir aufbrechen, wenn du magst, meine Liebe und wenn bis dahin die Straßen trockener sind", da war vorher noch einiges zu tun: Den Wagen herrichten und zu packen, außerdem würde er in der Verwaltung vorarbeiten müssen. Serena schien sich auf die Reise zu freuen. Patrizische Kinder wuchsen ohnehin mehr in Gesellschaft ihrer Ammen und Kindermädchen und später ihrer Pädagogen auf, so dass die Trennung nicht allzu schwer fallen würde. Saturninus streifte nun Serenas Nachtgewand hoch und begann sie sanft zu streicheln.
Eine Hetäre (nicht in Iscalis, in Athen) hatte ihm einmal gesagt, dass der Weg zum Herzen einer Frau über Komplimente führte "sage ihr immer, wie schön sie ist". Der Furius fand seine Frau in ihrer stillen Würde aber wirklich schön, und er musste ihr nichts vorspielen:
"Meine kostbare Gemahlin, ich habe dich in diesen Wochen sehr vermisst", sagte er und umarmte sie, damit sie sich hinlegte: "So sehr, dass ich fast ein wenig eifersüchtig auf das Leben, das in dir heranwuchs, werden könnte. Aber die Natur und die Pflicht wollen es gleichermaßen, dass wir nur so Söhne haben können", er dachte an seine kleine Saturnina. Er wollte wirklich nicht darauf herumreiten, dass ihr erstes Kind weiblichen Geschlechts gewesen war, daher murmelte er:
"Und natürlich Töchter" und legte sich zu seiner Frau. Ob es ihr mit ihm gefiel? Ob sie es überhaupt mochte? Frauen waren da etwas anders. Kiki schien Freude daran zu haben und Deirdre auch. Vielleicht war Freude am Beischlaf bei Frauen auch eine Sache ihres Standes. Saturninus versuchte rücksichtsvoll zu sein, als er in seine Frau eindrang, denn es widerstrebte ihm, etwas zu tun, was ihr unangenehm sein konnte. Küssen mochte sie augenscheinlich, denn zumindest verwehrte sie es nicht, und er mochte es auch, daher tat er das ausgiebig.
Danach zog er Serena an sich, küsste ihre Schläfen und ihr Haar. "Du bist schön und du riechst gut", murmelte er. Dennoch hatte er ein wenig das Gefühl, dass es ihr nicht so viel bedeutete wie ihm. Er hatte einmal schon gedacht, dass sie unter ihrer Sanftheit hart war wie eine Klinge und dass er an ihrer stillen Würde zerschellen konnte. Serena würde immer wissen, was statthaft war:
"Ich liebe dich", sagte Saturninus dann: "Darf ich mit dir in deinem Zimmer schlafen?"
Er wollte nicht gehen.
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