RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Sie hatte das Gefühl zu schweben, weit über allem und jedem. Über sich selbst und über allem was sie fesselte und hielt.
Seine Lippen auf ihren waren der reine Göttertrank und lies sie dann doch in einen kalten und dunklen Abgrund stürzen.
Das zurückweisen seinerseits war schlimmer als alles was sie bisher erleben musste.
Corona …oder eher Maesa wie er sie so sanft nannte, war seit dem Weggang aus Rom, nein sogar seit Alexandria, nicht mehr so glücklich und zufrieden gewesen als jetzt gerade noch in seinen Armen.
Es hatte auch keine Gelegenheit dazu gegeben denn sie waren nie länger als ein paar Tage an einem Ort geblieben und erst hier, in Iscalis, gab es so etwas wie Sesshaftigkeit.
Sie hatten eine kleine Wohnung, oder viel eher ein kleines Rattenloch und sie hatte sowas wie Anschluss gefunden und vielleicht auch die ein oder andere Freundin.
Sie wollte nicht mehr weglaufen, sie wollte endlich wieder leben.
Seine Ablehnung jetzt ließ sie wieder spüren das alles nur ein Trugbild war, sie war nicht frei, sie war nicht glücklich…sie war unglücklich.
Sie löste sich jäh aus seiner Umarmung und stand auf, der Blick den sie ihm jetzt zuwarf war arrogant, hochnäsig und voller Trotz.
„Ich bin nüchtern und ich bin mir meiner sicher. Was bildest du dir ein wer du bist und das du mir sagen kannst was ich tun und lassen soll. Ich bin die Tochter von Titus Flavius Sabinus und Claudia Catilina, wer bist du das du meinst zu wissen was für mich gut ist? Du bist ein niemand, ein nichts und….“
Weiter kam sie nicht mit ihrer Schimpfterade, den ihre Stimme versagte ihr und wieder liefen dicke Tränen über ihre Wangen.
Sie wollte ihm nicht weh tun und sie wollte ihn auch nicht von sich stoßen doch er tat das gerade und es tat so weh.
Sie wusste nicht woher das gerade kam, noch nie hatte sie solche Gefühle für ihn gehabt und vielleicht hatte er ja auch Recht mit den was er sagte aber irgendetwas musste passieren, sie konnte und vor allem wollte sie so nicht mehr weiter leben.
Corona schluchzte auf und fiel auf die Kniee vor ihm, „Verzeih mir, bitte verzeih mir.“
Noch nie hatte man sie so verzweifelt und hilflos gesehen, sie war eine Römerin und hatte sich und ihre Gefühle immer und überall im Griff, noch nie hatte sie so vor anderen die Nerven verloren.
|