Der reiche Onkel aus Dumnonia
Wegen Serenas Schwangerschaft und Saturninas Geburt war das Thema etwas ins Hintertreffen geraten, aber Saturninus hatte sich Gedanken um den Nachlass seines Schwiegervaters Aulus Lucretius Ursus gemacht, der ihr vom Onkel laut
der Auskunft des Rechtsanwaltes Plautius Seneca völlig legal weggenommen worden war.
Eigentlich ging das Gesetz aber davon aus, dass eine Erbtochter wenigstens eine Mitgift erhalten sollte. Doch auch dieser mehr moralischen Verpflichtung war Gnaeus Lucretius Flaccus nicht nachgekommen. Er behandelte die einzige Nichte wie eine Fremde und hatte es einen cognatischen Verwandten, nämlich Claudius Menecrates, überlassen, Serena wenigstens mit dem Notwendigsten auszustatten, was dieser aus Edelmut, nicht aus Pflicht übernommen hatte.
Saturninus ärgerte dieser unwürdige Geiz der Lucretier. Er hatte vor, nach Dumnonia, wo Serenas Onkel wie eine eine Spinne im Netz auf den Liegenschaften hockte, zu fahren und mit Serenas Verwandten zu reden.
Er wollte ein wenig nachdrücklich an dessen Großzügigkeit zu appellieren - beispielsweise mit Androhung einer akribischen Steuerrevision.
Saturnina war jetzt groß genug, um einige Zeit in der Obhut ihrer Amme in der Villa Furia zurück zu bleiben.
Saturninus klopfte an und wartete darauf, dass seine Gemahlin ihn herein bat.